COPD oder Asthma? Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Abklärung und Diagnostik

2014 ◽  
Vol 71 (5) ◽  
pp. 262-266
Author(s):  
Christian F. Clarenbach ◽  
Malcolm Kohler

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und das Asthma bronchiale weisen Gemeinsamkeiten in der Symptomatik auf wie z. B. Husten und Atemnot. Die klinische Unterscheidung ist daher nicht immer leicht, jedoch helfen sowohl die weiterführende Anamnese als auch diagnostische Tests erheblich bei der Differenzierung. Diese ist überaus wichtig, da sich die therapeutischen Ansätze der beiden Erkrankungen unterscheiden. Die Spirometrie inklusive Bronchodilatation ist in vielen Fällen der geeignete Test für die Unterscheidung zwischen Asthma und COPD und kann auch in der Hausarztpraxis einfach durchgeführt werden. Neben der Spirometrie werden im folgenden Artikel weitere diagnostische Tests vorgestellt, mit deren Hilfe Merkmale der jeweiligen Erkrankung objektiviert werden können, die die Unterscheidung erleichtern.

2019 ◽  
Vol 76 (6) ◽  
pp. 287-292
Author(s):  
Dario Kohlbrenner ◽  
Sira Thiel ◽  
Christian F. Clarenbach

Zusammenfassung. Eine ausführliche Anamneseerhebung und die Spirometrie vor und nach Bronchodilatation stellen die wichtigsten initialen Bestandteile der Diagnostik dar und erlauben in den meisten Fällen die Unterscheidung von Asthma bronchiale und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Allerdings wird speziell bei älteren Patienten mit Rauchgewohnheit und einer Atopie in der Vorgeschichte die Unterscheidung nicht selten zu einer Herausforderung. Die geschilderten Symptome und die Resultate der Funktionsdiagnostik dienen als Basis für das therapeutische Management. Die Differenzierung der beiden Krankheitsbilder hat hohe Wichtigkeit, da das Vorgehen zur Behandlung unterschiedlich ist, zudem haben Patienten mit einem Asthma-COPD-Overlap oft einen höheren Behandlungsbedarf. Für Fälle, in welchen eine Differenzierung mithilfe der Basisdiagnostik nicht möglich ist, wird in diesem Übersichtsartikel zusätzlich auf weitere diagnostische Tests eingegangen.


2009 ◽  
Vol 58 (6) ◽  
pp. 611-622 ◽  
Author(s):  
B. Friege ◽  
L. Friege ◽  
J. Pelz ◽  
M. Weber ◽  
T. von Spiegel ◽  
...  

2010 ◽  
Vol 18 (1) ◽  
pp. 15-17
Author(s):  
A. R. Koczulla ◽  
T. Greulich ◽  
C. Vogelmeier

EinleitungIm Rahmen dieses Artikels werden die beiden wichtigen entzündlich chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen die Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und das Asthma bronchiale vorgestellt. Beide Erkrankungen haben eine steigende Inzidenz weltweit. Krankenhausstatistiken weisen seit 1996 für alle obstruktiven Atemwegserkrankungen 2,7 Mio. Krankenhaustage in Deutschland auf, der weitaus größte Teil dürfte zu Lasten der COPD und ihrer Folgen gehen.


Der Internist ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Horst Olschewski ◽  
Roland Buhl ◽  
Georg Christian Funk ◽  
Arschang Valipour ◽  
Claus F. Vogelmeier

ZusammenfassungIn den vergangenen Jahren wurden auf dem Gebiet der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) große Therapiestudien publiziert, die 2020 um mehrere Post-hoc-Analysen ergänzt wurden. Die neuen Erkenntnisse flossen in das Update des Global-Initiative-for-Chronic-Obstructive-Lung-Disease(GOLD)-Report 2021 ein. Im vorliegenden Beitrag werden die aktualisierten Grundlagen und Empfehlungen zur Therapie der COPD beschrieben. Dabei wird auf die Indikationen von inhalativen Kortikosteroiden (ICS), lang wirksamen Muskarinantagonisten (LAMA) und/oder lang wirksamen β‑Mimetika (LABA) eingegangen. Die Therapie der COPD wird der des Asthma bronchiale gegenübergestellt. Diskutiert wird auch, wie sich eine gleichzeitig bestehende Asthmakomponente auf die Behandlungsstrategie bei COPD auswirkt. Ein Schwerpunkt des Beitrags liegt auf der Triple-Therapie mit LAMA, LABA und ICS. In diesem Zusammenhang werden die Studienlage und die Indikationen beschrieben. Die Bronchodilatation bleibt weiterhin die Grundlage der COPD-Therapie. Für Patienten mit gehäuften Exazerbationen bedeutet eine Triple-Therapie mit LAMA + LABA + ICS einen Mortalitätsvorteil. Weitere Analysen oder Studien sollen klären, ob dieser Effekt für spezifische Subgruppen stärker ausgeprägt ist.


1999 ◽  
Vol 56 (10) ◽  
pp. 602-607 ◽  
Author(s):  
Paulus

Zwischen 1958 und 1961 wurden rund 10000 Kinder mit schweren Gliedmaßendefekten geboren, deren Mütter das Schlafmittel Thalidomid eingenommen hatten. Seit dieser Katastrophe herrscht bei pharmazeutischer Industrie, Ärzten und Patientinnen berechtigte Vorsicht, häufig jedoch auch irrationale Panik im Hinblick auf den Einsatz von Arzneimitteln in der Schwangerschaft. Nach statistischen Erhebungen nehmen 15–50% aller Schwangeren Medikamente im ersten Schwangerschaftsdrittel ein, oft noch in Unkenntnis der Schwangerschaft, was angesichts der sensiblen Phase der Organogenese in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten besonders fatale Auswirkungen haben kann. Nach Thalidomid wurden weitere teratogene Arzneimittel wie Kumarin-Derivate (z.B. Warfarin), Vita-min A und seine Derivate (z.B. Isotretinoin), Folsäureantagonisten oder Antikonvulsiva wie Hydantoin oder Valproinsäure entdeckt. Eine Vielzahl anderer Wirkstoffe gilt als potentiell embryo-/fetotoxisch, wobei der Effekt dieser Pharmaka vor allem von Dosis und Expositionszeit abhängt. Bei zahlreichen Präparaten liegen Kasuistiken über Fehlbildungen vor, jedoch fehlen Studien mit statistischer Aussagekraft. Die pharmazeutische Industrie zieht sich auf eine juristisch sichere Position zurück, indem sie bei den meisten Präparaten in der Fachinformation unter der Rubrik «Schwangerschaft» «kontraindiziert» oder zumindest «strenge Indikationsstellung» vermerkt. Ein therapeutischer Nihilismus bei chronisch kranken Schwangeren kann jedoch z.B. im Falle von Epilepsie, Hypertonie oder Asthma bronchiale zu dramatischen Verschlechterungen der Grunderkrankung und damit zu einer erheblichen Gefährdung der fetalen Entwicklung führen. Andererseits werden durch unzureichende Aufklärung von Patientinnen und medizinischem Fachpersonal über die realen Risiken einer bereits erfolgten medikamentösen Therapie in der Frühgravidität zahlreiche Schwangerschaftsabbrüche ohne fundierte Indikation durchgeführt. Grundsätzlich sind altbewährte Präparate neuen Wirkstoffen vorzuziehen. Ist jedoch eine Exposition mit einem unzureichend erprobten Wirkstoff in Unkenntnis der Gravidität erfolgt, sollten ausgewiesene Beratungszentren für Reproduktionstoxikologie mit entsprechenden Datenregistern etabliert und konsultiert werden.


2001 ◽  
Vol 58 (5) ◽  
pp. 315-320
Author(s):  
C. Bucher ◽  
E. W. J. Russi

Asthma bronchiale ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege, die gehäuft bei Atopikern auftritt. Die Therapie des allergischen Asthma bronchiale stützt sich auf drei Pfeiler: Das Vermeiden einer Allergenexposition, eine medikamentöse Therapie sowie in ausgewählten Fällen eine spezifische Immuntherapie (SIT). Ein völliges Meiden des Allergenkontaktes ist in der Regel nicht zu erreichen, weshalb die meisten Asthmatiker eine medikamentöse Behandlung benötigen. Dafür stehen moderne und wirksame Medikamente zur Verfügung. Die SIT hat sich vor allem bei der Pollenallergie bewährt. Wegen des in der Regel chronischen und wechselhaften Verlaufs sowie mitunter lebensbedrohlichen Situationen sollte der Patient über die Natur der Erkrankung, die Therapie, notwendige Kontrollen, sowie Maßnahmen bei einer plötzlichen Verschlechterung sorgfältig instruiert werden. Allgemein gilt für die Therapie des Asthma bronchiale, dass die Compliance des Patienten für den Therapieerfolg entscheidend ist.


2016 ◽  
Vol 73 (6) ◽  
pp. 327-332
Author(s):  
Claudia Gerhards ◽  
Claudia Gregoriano ◽  
Cora Moser ◽  
Thomas Dieterle ◽  
Jörg Leuppi

Zusammenfassung. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist vor allem unter Rauchern eine weit verbreitete Krankheit in der Schweiz. Der Verlauf ist oft progredient und die chronisch kranken und oft polymorbiden Patienten sind auf funktionierende Behandlungsnetzwerke angewiesen. Gesundheitspolitisch und auch medizinisch ist mehr Netzwerkdenken gefragt und notwendig und die Erarbeitung von eines chronic care models (CCM) äusserst sinnvoll. Die Basis dafür ist das evidenz-basierte Vorgehen. In diesem Artikel werden die Guidelines zur Diagnostik und Behandlung der COPD und deren Implementierung beleuchtet. Vorwegzunehmen ist, dass bereits ein breites Behandlungsangebot besteht und viele innovative Projekte lanciert wurden, um die Behandlungsqualität der COPD zu optimieren.


2014 ◽  
Vol 71 (5) ◽  
pp. 267-274
Author(s):  
Judith A. Schneider Spence ◽  
Andreas J. Bircher ◽  
Kathrin Scherer Hofmeier

Während eine allergologische Abklärung im Work-Up eines Asthma bronchiale inbegriffen sein sollte, wird die chronisch obstruktive Pneumopathie nicht spontan mit einer atopischen Diathese in Zusammenhang gebracht. Anamnese, Klinik, das Vorhandensein weiterer atopischer Krankheiten sowie Prickteste und die serologische Messung von spezifischen IgE-Antikörpern geben Hinweise auf eine allergische Genese einer akuten oder chronischen Lungenkrankheit. Der Stickoxidwert in der Ausatemluft (FeNO-Messung) kann durch die Infiltration von Eosinophilen in die Bronchialwand beim allergischen Phänotyp des Asthma bronchiale erhöht sein (TH2-gewichteter Phänotyp). Eine Abhängigkeit der Beschwerden vom Arbeitsplatz muss evaluiert werden. Neben dem allergischen Typ des Asthma bronchiale soll auch an eine Aspirin-exacerbated-respiratory disease (AERD) gedacht werden. Aufgrund der überlappenden pathophysiologischen Grundlagen und der Symptomatik zwischen Asthma bronchiale und der chronisch obstruktiven Pneumopathie ist die Zuweisung zum Allergologen allenfalls auch bei einem COPD-Patienten indiziert.


2012 ◽  
Vol 69 (4) ◽  
pp. 261-267 ◽  
Author(s):  
Scherer Hofmeier ◽  
Bircher ◽  
Tamm ◽  
Miedinger

Allergische Rhinitis und Asthma bronchiale sind häufige Erkrankungen in unserer Bevölkerung. Etwa jede zehnte Neudiagnose eines Asthma bronchiales geht auf eine berufliche Exposition gegenüber Allergenen oder Irritatien zurück und ist daher grundsätzlich durch geeignete primäre oder sekundäre Maßnahmen vermeidbar. Eine berufliche Rhinitis geht der Entwicklung eines Asthmas häufig voraus. Wichtige berufliche Auslöser von Atemwegserkrankungen sind Mehle, pflanzliche oder Enzymstäube, Labortiere, Latex, Isozyanate und Härter, Epoxidharze, Acrylate, Formaldehyd und Schweißrauche. Der zeitnahen Diagnostik und der Einleitung entsprechender Schutzmaßnahmen kommt in Hinblick auf die Prognose der beruflichen Atemwegserkrankung große Bedeutung zu.


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