Substanzkonsum und substanzbezogene Störungen: Trends in Deutschland 1980 – 2012
Ziel: Untersucht wurden geschlechts- und altersspezifische Trends des Konsums von Alkohol, Tabak und Cannabis und der Einnahme von Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmitteln sowie Trends substanzbezogener Störungen nach DSM-IV im Zeitraum 1980 bis 2012. Methodik: Grundlage sind Daten aus zehn Erhebungen des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA). Die Datenerhebung erfolgte schriftlich bzw. im Methodenmix. Die Antwortraten variierten zwischen 45 % und 65 %. Ergebnisse: Die durchschnittlich pro Tag konsumierte Menge Reinalkohol reduzierte sich bei Männern signifikant gegenüber dem Jahr 1995, während der Konsum unter Frauen auf niedrigerem Niveau stabil blieb. Die Anteile der aktuellen Raucher zeigen bei beiden Geschlechtern mit wenigen Ausnahmen einen klaren rückläufigen Trend. Die 12-Monats-Prävalenz des Cannabiskonsums war im Jahr 2012 höher als im Jahr 1995. Die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln zeigt mit wenigen Ausnahmen eine Zunahme über die Zeit. Es wurden Anstiege in der Prävalenz der Abhängigkeit von Alkohol (1997 bis 2012), Tabak (2000 bis 2012) und Beruhigungsmitteln (2000 bis 2012) beobachtet. Schlussfolgerungen: Der Konsum legaler Substanzen ist in Deutschland insgesamt rückläufig. Mehr Anstrengungen sind nötig, um den Konsum von Cannabis und Schmerzmitteln sowie substanzbezogene Störungen auf Bevölkerungsebene zu reduzieren.