ambulante psychotherapie
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(FIVE YEARS 9)

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7
(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Moritz Köhnen ◽  
Martin Härter ◽  
Sarah Liebherz

ZusammenfassungZiel ist es, den aktuellen Forschungsstand hinsichtlich Wirksamkeit, Akzeptanz und Sicherheit von technologiebasierten psychologischen Interventionen (TBIs) zur Überbrückung von Wartezeiten auf weiterführende Behandlungen (z. B. ambulante Psychotherapie) und zur Nachsorge von Betroffenen mit Depressionen darzustellen und mögliche Implikationen für zukünftige Forschung abzuleiten. Auf Basis einer systematischen Übersichtsarbeit (n=83 eingeschlossene Studien) zu TBIs bei Menschen mit diagnostizierten depressiven Erkrankungen wird der aktuelle Forschungsstand beschrieben. Im Rahmen der systematischen Übersichtarbeit konnten insgesamt 5 Studien identifiziert werden, die TBIs zur Überbrückung von Wartezeiten (n=1) oder zur Nachsorge (n=4) von Betroffenen mit Depressionen eingesetzt haben. Die narrative Ergebniszusammenfassung weist auf die Wirksamkeit von TBIs zur Nachsorge von Menschen mit Depressionen hin. Allerdings liegen nur sehr wenige Daten zu TBIs im Hinblick auf Akzeptanz, Sicherheit und zur Überbrückung von Wartezeiten vor. Die aktuelle Evidenzlage ist nicht ausreichend, um TBIs zur Überbrückung von Wartezeiten und zur Nachsorge für die Praxis empfehlen zu können. Es bedarf weiterer randomisiert-kontrollierter Studien, welche Wirksamkeit, Akzeptanz und Sicherheit sowie Implementierbarkeit von TBIs unter Routinebedingungen erfassen.


Author(s):  
Elisabeth Maria Balint ◽  
Melanie Gantner ◽  
Harald Gündel ◽  
Kristin Herrmann ◽  
Tim Pößnecker ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die psychosomatische Sprechstunde im Betrieb (PSIB) ist ein Angebot für psychisch und psychosomatisch belastete Beschäftigte. Kernelemente sind frühzeitige Diagnostik und Kurzpsychotherapie mit dem Ziel der Verbesserung der Versorgung von psychisch belasteten Beschäftigten. Ziel dieses Artikels ist die Charakterisierung der Hilfesuchenden und die Darstellung erster Daten zu den Effekten der Kurzpsychotherapie. Material und Methoden Von 05/2016 bis 12/2019 wurden bei allen sich in der PSIB vorstellenden Beschäftigten Basisdaten erfasst. Mittels Fragebogen wurden zu Beginn sowie im Falle einer Kurzzeit-intervention zum Abschluss soziodemografische Daten, vorausgehende Behandlungen, Selbsteinschätzungen zu Arbeitsfähigkeit, Depressivität (PHQ-9), Angst (GAD-7), somatische Belastung (PHQ-15), Einschätzung der eigenen psychischen Verfassung sowie Einstellungen zu Behandlungsmöglichkeiten erhoben. Ergebnisse 672 Beschäftigte aus 20 Betrieben (49% Männer) wurden vorwiegend über den Betriebsarzt zugewiesen. Anpassungsstörungen und depressive Störungen machten jeweils knapp ein Drittel der Diagnosen aus. Ein Viertel der sich in der Sprechstunde vorstellenden Beschäftigten war aktuell krankgeschrieben. Am häufigsten wurde die Empfehlung einer Kurzintervention im Rahmen der Sprechstunde gegeben, am zweithäufigsten ambulante Psychotherapie. 343 (51%) Beschäftigte füllten den Fragebogen aus, von diesen erhielten 187 (55%) eine Kurztherapie. Die Symptomatik verbesserte sich signifikant über alle Fragebogenskalen hinweg. Die Zufriedenheit mit der PSIB war sehr hoch. Diskussion Die PSIB ist ein innovatives Versorgungskonzept im Arbeitskontext, das in verschiedenen Branchen gut angenommen wird. Wichtig für ein gutes Gelingen ist die enge Kooperation mit betrieblichen Akteuren wie Betriebsärzten.


Author(s):  
Agnes von Wyl ◽  
Aureliano Crameri ◽  
Margit Koemeda-Lutz ◽  
Volker Tschuschke ◽  
Peter Schulthess

ZusammenfassungDie Praxisstudie ambulante Psychotherapie Schweiz (PAP-S) bot mit dem Sample von 362 Patient_innen und Tonaufnahmen von über der Hälfte der Therapien eine ausgezeichnete Basis, den Therapieprozess zu untersuchen. An dieser Stelle werden sog. Gendereffekte vorgestellt. Während der letzten rund 50 Jahre hat die Psychotherapieforschung keine konsistenten Forschungsergebnisse zu Gendereffekten für Patientinnen im Vergleich zu Patienten wie auch für Therapeutinnen gegenüber von Therapeuten gezeigt. Allerdings stützten sich die meisten Studien auf Fragebogenerhebungen. Untersuchungen, die Gendereffekte anhand von Tonbandaufnahmen untersuchen, sind eher selten und oft auf kleine Stichproben beschränkt. In zwei Teilstudien der PAP‑S zeigen wir, dass die am meisten sich unterscheidenden Interventionen der Therapeutinnen und Therapeuten den Geschlechtsrollenstereotypen entsprechen: Therapeutinnen intervenieren unterstützender und haltgebender, Therapeuten intervenieren konfrontativer und analytischer. Gendereffekte konnten somit auf der Ebene des Prozesses nachgewiesen werden, allerdings fanden sich keine Unterschiede zwischen dem Geschlecht von Therapeut_innen und Patient_innen hinsichtlich Outcome.


2021 ◽  
Author(s):  
Dana Bichescu-Burian ◽  
Susanne Jaeger ◽  
Tilman Steinert ◽  
Carmen Uhlmann ◽  
Erich Flammer

Zusammenfassung Ziel Untersuchung poststationärer Behandlungswege und ihrer Prädiktoren. Methode In einer prospektiven naturalistischen Studie wurden 320 Erwachsene, die in 4 stationären Settings behandelt wurden, bei Aufnahme, Entlassung und zu 2 Nachbeobachtungszeitpunkten untersucht. Mit standardisierten Instrumenten wurden soziodemografische und klinische Daten sowie Wege im Versorgungssystem im Halbjahr vor und im Jahr nach der Indexbehandlung erhoben. Deskriptive Analysen und logistische Regressionsmodelle wurden angewandt. Ergebnisse Stationäre Behandlungen nach Entlassung aus der Indexbehandlung waren mehrheitlich geplante Weiterbehandlungen. Fast alle Patienten wurden ambulant nachbehandelt. Hauptprädiktoren für stationäre Behandlung nach Indexbehandlung und für ambulante Psychotherapie waren das Index-Setting (Psychiatrie/Psychosomatik) sowie vorbestehende und geplante Behandlungen. Schlussfolgerung Die Behandlungswege in Psychiatrie und Psychosomatik entsprechen der vorgegebenen Indikation, verlaufen aber meist getrennt voneinander und zeigen wenig Überschneidung.


2021 ◽  
Author(s):  
Christian J. Bachmann ◽  
Jonas Czwikla ◽  
Hannes Jacobs ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
Falk Hoffmann

Zusammenfassung Ziel der Studie Gewinnung von Daten zur Prävalenz sowie medizinischen und psychotherapeutischen Versorgung von Menschen mit PTBS in Deutschland. Methodik Aus Sekundärdaten der BARMER wurde die Prävalenz von PTBS-Diagnosen (ICD-10: F43.1) sowie psychiatrischen Komorbiditäten, Psychotherapie und Pharmakotherapie für diese Versichertengruppe abgeleitet. Ergänzend wurden Prävalenztrends (2008 vs. 2017) berechnet. Ergebnisse Im Jahr 2017 lag die PTBS-Diagnoseprävalenz bei 0,7 % (Frauen: 0,9 %; Männer: 0,4 %); gegenüber 0,3 % in 2008. 74,4 % aller Versicherten mit PTBS-Diagnose erhielten ambulante Psychotherapie, 43,6 % erhielten Antidepressiva (meistverordnet: Venlafaxin) und 14,4 % Antipsychotika (häufigste Substanz: Quetiapin). Schlussfolgerung Im untersuchten Zeitraum hat sich die Diagnosehäufigkeit von PTBS mehr als verdoppelt. Sie liegt jedoch weiterhin unter der in epidemiologischen Studien ermittelten Prävalenz, was auf Potenzial für eine verbesserte diagnostische Erkennung von PTBS hindeutet.


Author(s):  
Sasha-Denise Grünzig ◽  
Wiebke Teigelkötter ◽  
Jürgen Bengel ◽  
Lena Violetta Krämer

Zusammenfassung Ziel der Studie Patienten warten in Deutschland durchschnittlich 5 Monate auf den Beginn einer ambulanten Psychotherapie. Begleitete webbasierte Selbsthilfeinterventionen können depressive Symptome in der Wartezeit reduzieren. Ziel der Studie ist zu untersuchen, wie Betroffene die Teilnahme an einer webbasierten Intervention zur Stimmungsverbesserung erleben. Methodik Patienten auf den Wartelisten kooperierender Hochschulambulanzen wurden dazu eingeladen, im Rahmen einer Studie eine webbasierte Intervention zur Stimmungsverbesserung zu nutzen. Elf Teilnehmende der Intervention wurden in einem qualitativen Telefoninterview zu ihren Erfahrungen mit der Maßnahme befragt. Die Daten wurden entsprechend den Prinzipien der Grounded Theory analysiert. Ergebnisse Aus den Daten konnten 3 Kategorien extrahiert werden, welche das Erleben der Teilnehmenden hinsichtlich ihrer Erwartungen, ihrer Erfahrungen sowie ihrer Adhärenz beschreiben. Die webbasierte Intervention wurde sehr unterschiedlich erlebt und sowohl mit positiven als auch negativen Erfahrungen verbunden. Die Teilnehmenden ließen sich anhand der beschriebenen Kategorien in 3 Nutzertypen gruppieren: Den selbstständigen Typus, den überforderten Typus und den anspruchsvollen Typus. Diskussion Nicht alle Patienten machen gleichermaßen gute Erfahrungen mit der Intervention und einige scheitern an der Umsetzung. Um Patienten bestmöglich auf die Nutzung der Intervention vorzubereiten, sollten sie vorab noch ausführlicher über die Handhabung und Ziele der Intervention aufgeklärt werden. Interventionen sollten individuell entsprechend des Unterstützungsbedarfs von Patienten implementiert werden, um positive Erfahrungen zu ermöglichen und adhärenzfördernd zu wirken.


2020 ◽  
Vol 29 (3) ◽  
pp. 123-127
Author(s):  
Ulrike Petermann

Zusammenfassung. Für Kinder und Jugendliche mit psychischen und Verhaltensstörungen sowie Entwicklungsstörungen existiert in Deutschland ein differenziertes Angebot an Hilfen. Dieses reicht von der Pädiatrie, über die Kinder-/Jugendpsychiatrie, die ambulante Psychotherapie bis zur Kinder- und Jugendhilfe und zu schulischen Fördermaßnahmen. Die Effizienz dieser Hilfesysteme hängt auch von deren Vernetzung und interdisziplinären Kooperation ab. Die Lösung von Schnittstellenproblemen steigert Therapieerfolge und verbessert die Langzeiteffekte.


2019 ◽  
Vol 30 (4) ◽  
pp. 271-280 ◽  
Author(s):  
Fabian Chmielewski ◽  
Sven Hanning ◽  
Julia Swidder-Darku ◽  
Bianca Ueberberg ◽  
Georg Juckel ◽  
...  

<b><i>Hintergrund:</i></b> Die Befunde der bisherigen Untersuchungen legen nahe, dass die Angst vor dem Tod ein wichtiger Faktor bei der Entstehung psychischer Erkrankungen ist. Insbesondere die Terror-Management-Theorie geht davon aus, dass Menschen zwei verschiedene Strategien anwenden, um mit Todesangst umzugehen: (1) Sie versuchen, ihren Selbstwert zu steigern; (2) sie halten die Werte ihrer Kultur hoch. <b><i>Patienten und Methoden:</i></b> Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden 56 ambulante Psychotherapie-Patienten (29 Frauen, Alter 42,8 Jahre, SD 13,8) vornehmlich mit depressiven Störungen mittels Interview/Fragebögen u.a. zu Angst vor dem Tod (BOFRETTA) sowie Religiosität untersucht. <b><i>Ergebnisse:</i></b> Die Angst vor dem Tod korrelierte signifikant mit der Schwere der psychischen Symptomatik (BDI), Neurotizismus (NEO-FFI) sowie dem Hochhalten kultureller Werte (LeBe). Erwartungsgemäß zeigte sich ein signifikanter negativer Zusammenhang von Selbstwert und Angst vor dem Tod. Dieser zeigte sich nicht bei Vergleichsvariablen wie Lebenssinn, Religiosität und Spiritualität. <b><i>Diskussion und Schlussfolgerungen:</i></b> Die Angst vor dem Tod spielt bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Probleme eine wesentliche Rolle. Ein wichtiger protektiver Faktor gegen diese scheint das Selbstwertgefühl zu sein. Es lässt sich vermuten, dass das Hochhalten kultureller Werte zwar ein unbewusster Versuch ist, gegen die Angst vor dem Tod (und die psychische Symptomatik) vorzugehen, dieser allerdings nicht wirksam ist.


2019 ◽  
Author(s):  
Jörn von Wietersheim ◽  
Birgit Seitz ◽  
Edit Rottler ◽  
Nikolai Köppelmann ◽  
Harald Gündel

Zusammenfassung Ziel der Studie Patienten und Hausärzte berichten oft, dass es sehr schwierig sei, einen Platz für eine ambulante Psychotherapie zu bekommen. Daher sollte in einer prospektiven Studie untersucht werden, wie viel Aufwand Patienten betreiben müssen und wie lange es dauert, bis sie ein Erstgespräch beim Psychotherapeuten bekommen. Methodik 59 Patienten, die eine Empfehlung für Psychotherapie bekommen hatten, wurden über 3 Monate begleitet und telefonisch befragt, welche Schritte sie zur Kontaktaufnahme unternahmen und welche Antworten sie erhielten. Ergebnisse Im Mittel führten die Patienten 9,3 (SD 11,8) Telefonate mit Therapeuten, Range 1–50. Nach 3 Monaten hatten 57,7% der Patienten einen Therapieplatz erhalten oder standen auf einer Warteliste, 15,3% suchten immer noch, 6,8% hatten die Suche aufgegeben, 20,3% hatten gar nicht mit der Suche begonnen. Schlussfolgerungen Die Daten zeigen, wie aufwändig die Therapeutensuche ist, aber auch, dass es dem größeren Teil der Patienten gelingt, einen Therapieplatz zu finden. Hintergründe des Scheiterns der Therapeutensuche können Ambivalenzen bei den Patienten, aber auch die deutlichen Hürden im Versorgungssystem sein.


2018 ◽  
Vol 8 (2) ◽  
pp. 75-82
Author(s):  
Aureliano Crameri ◽  
Margit Koemeda ◽  
Volker Tschuschke ◽  
Peter Schulthess ◽  
Agnes von Wyl

Verschiedene Forschungsergebnisse unterstützen die These, dass die Mehrheit der Therapeutinnen und Therapeuten eine integrative Praxis ausüben. Ausgehend von dieser Annahme wurden im vorliegenden Artikel, auf der Basis der Audioaufnahmen von Therapiesitzungen, Gemeinsamkeiten in der therapeutischen Haltung bzw. in der Anwendung von therapeutischen Techniken zwischen Therapeutinnen und Therapeuten aus verschiedenen Schulen analysiert. Als Grundlage für die Analyse wurden zwei Stichproben von 108 bzw. 162 Sitzungen aus Therapien aus der »Praxisstudie Ambulante Psychotherapie Schweiz« verwendet. Die Audioaufnahmen der Sitzungen wurden entweder mit dem Psychotherapie-Prozess Q-Set oder mit dem PAP-S-Rating-Manual analysiert. Beide Instrumente zeigten deutliche Ähnlichkeiten bezüglich Handlungen und Haltungen von Therapeutinnen und Therapeuten mit unterschiedlichen therapeutischen Orientierungen. Bezüglich der Art der verwendeten Interventionen, die in jeder Therapeut/innengruppe beobachtet wurden, zeigte sich, dass mit Abstand am häufigsten die emotionsbezogenen Interventionen verwendet wurden. An zweiter bzw. an dritter Stelle standen die verhaltensbezogenen bzw. die auf das Unbewusste gerichtete Interventionen. Auch besondere Techniken, wie die körperbezogenen oder kunstund ausdrucksorientierten Interventionen, liessen sich in jeder Gruppe beobachten.


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