Demenzservicestellen der M.A.S Alzheimerhilfe Österreich

2007 ◽  
Vol 20 (4) ◽  
pp. 257-263 ◽  
Author(s):  
Stefanie Auer ◽  
Edith Span ◽  
Yvonne Donabauer ◽  
Maria Reitner ◽  
Gerlinde Helm

Die Wirksamkeit nicht-pharmakologischer (psychosozialer) Behandlungsmethoden konnten in wissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt werden. Methoden der Angehörigenunterstützung können frühzeitige Institutionalisierung verhindern. Förderprogramme für Personen mit Demenz können helfen, Fähigkeiten länger zu erhalten und die Leistungsfähigkeit zu optimieren sowie die Lebensqualität trotz chronischem Verlauf der Krankheit zu erhalten. Flächendeckende Behandlungsstrukturen, welche spezialisiert sind, komplexe nicht-pharmakologische Behandlungen sowohl für Angehörige als auch für Betroffene anzubieten, sind noch selten. Der Vorteil derart spezialisierter Einrichtungen ist es, dass sie Angebote zur Verfügung stellen, die niederschwellig angelegt sind und somit eine frühzeitige Erkennung der Krankheit ermöglichen. Gleichzeitig bieten sie ideale Umgebungen für wissenschaftliche Studien und für die Entwicklung dringend benötigter Praxiskonzepte. Die M.A.S Alzheimerhilfe hat eine Behandlungsstruktur entwickelt, welche psychosoziale Unterstützung sowohl für den Betroffenen als auch für den Angehörigen bietet. Ergebnisse einer ersten Strukturanalyse werden präsentiert.

2006 ◽  
Vol 14 (3) ◽  
pp. 95-105 ◽  
Author(s):  
Annette Kämmerer ◽  
Hans-Werner Wahl ◽  
Stefanie Becker ◽  
Roman Kaspar ◽  
Ines Himmelsbach ◽  
...  

Zusammenfassung. Ziel der vorliegenden Arbeit war die empirische Prüfung einer psychosozialen Kurzintervention bei Menschen mit altersabhängiger Makuladegeneration, der primären Ursache von Sehverlust im höheren Alter. Gegenüber den bisher in der Literatur vorgelegten Interventionsansätzen war die Intervention der vorliegenden Studie in stärkerem Maße gesundheitspsychologisch fundiert. Sie umfasste insgesamt drei Sitzungen auf der Basis eines Gruppenansatzes mit je 4 bis 6 Patienten. Unterschieden wurde ferner zwischen einem emotions-orientierten und problemlöse-orientierten Vorgehen. In die Studie einbezogen wurden n = 23 Personen mit emotions-orientiertem, n = 22 Personen mit problemlöse-orientiertem Vorgehen und n = 22 Personen ohne Behandlung (Altersmittelwerte zwischen 76.1 und 77.3 Jahren). Die Behandlungsgruppen wurden vor und nach der Intervention mit eingeführten Skalen zur Depressivität, zu problemorientiertem Coping und Anpassung an den Sehverlust untersucht. Die Vergleichsgruppe wurde entsprechend nach einem vergleichbaren Zeitintervall ohne Intervention ein zweites Mal befragt. Die Befunde zeigen leicht verbesserte Depressivitätswerte speziell in der emotions-orientierten Gruppe, während sich in der problemlöse-orientierten Gruppe vor allem Verbesserungen hinsichtlich des problemorientierten Copings und der Anpassung an den Sehverlust ergaben. Die Ergebnisse unterstreichen insgesamt die Notwendigkeit einer stärkeren gesundheitspsychologischen Beachtung von chronischen Erkrankungen im Alter.


2018 ◽  
Vol 67 (05) ◽  
pp. 301-306
Author(s):  
Andreas Edelmann

ZusammenfassungPsychische Einflüsse auf Entstehung und Verlauf obstruktiver Atemwegserkrankungen werden heutzutage wenig beachtet und in den neuesten Leitlinien nur noch beiläufig erwähnt, obwohl zahlreiche wissenschaftliche Studien diese Komorbidität eindrucksvoll belegen. Um auf die emotionale Befindlichkeit des Patienten angemessen einzugehen, werden bewährte Formen einer patientenzentrierten Gesprächsführung zwischen Arzt und Patient vorgestellt. Dazu eignen sich sowohl verbale, strukturierte Fragebögen als auch nonverbale, auf Farbwahlen basierende Verfahren, um die emotionale Struktur und den affektiven Zustand des Patienten zu erfassen. Diese orientierende Vorinformation erweist sich als hilfreich für einen von Anteilnahme und Respekt gekennzeichneten ärztlichen Dialog.


1996 ◽  
Vol 35 (02) ◽  
pp. 42-52 ◽  
Author(s):  
R. Bares ◽  
U. Bull ◽  
A. Guhlmann ◽  
E. Moser ◽  
M. F. Wannenmacher ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel: Es ist das Ziel der vorliegenden Arbeit, an Hand bisher publizierter Studienergebnisse eine Beurteilung des klinischen Stellenwertes von PET in der Onkologie zu erarbeiten. Methoden: Im Rahmen einer interdisziplinären Konferenz mit namhaften Experten wurde eine Wertung des gegenwärtigen Stands von PET in der Onkologie an Hand der in der Literatur dokumentierten Studienergebnisse erarbeitet. Angestrebt wurde eine differenzierte Bewertung von PET für die klinische Anwendung in fünf Klassen (1a, 1b, 2a, 2b, 3) von »angemessen« (1a), »akzeptabel« (1b), »hilfreich« (2a), »noch keine Bewertung möglich« (2b), »ohne Nutzen« (3). Ergebnisse: Für den klinischen Einsatz in der Onkologie ist 2-F18-Fluorodeoxyglukose (FDG) das Radiopharmakon der Wahl. PET ist klinisch in der Patientenversorgung zur Rezidivdiagnostik von high-grade Gliomen (FDG), low-grade Gliomen (C-11 Methionin oder F-18 Tyrosin), für die Dignitätsdiagnostik des peripheren Lungenrundherdes bei Risikopatienten sowie für die Diagnostik des Pankreaskarzioms indiziert (Indikation 1a). PET kann in der Patientenversorgung bei folgenden Indikationen (1b) eingesetzt werden: »low-grade« Gliome, Suche nach unbekanntem Primärtumor bei Kopf-Hals-Tumoren, Rezidivdiagnostik des nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms sowie des Rektumkarzinoms, Lymphknotenstaging beim nicht kleinzelligen Bronchial-Karzinom, Pan-kreas-Karzinom, muskelinvasiven Blasen-Karzinom und Hoden-Karzinom. Staging bei M. Hodgkin (Stad. I/II versus III), frühe Therapiekontrolle bei Resttumor und Rezidivdiagnostik bei M. Hodgkin und hochmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen, Lymphknoten-Staging und Fern-metastasensuche beim malignen Melanom (Breslow >1,5 mm), Lymphknoten- und Fernmetastasen-Nachweis beim Schilddrüsen-Karzinommit erhöhtem hTg und nicht radiojodspeichernden Metastasen. Zahlreiche weitere Indikationen zeichnen sich bereits jetzt ab, sind jedoch noch weniger gut durch wissenschaftliche Studien belegt. Für die meisten Indikationen außerhalb wissenschaftlicher Studien ist eine individuelle Kosten-Nutzen-Betrachtung durch den verantwortlichen Arzt geboten. Schlußfolgerungen: Die metabolische Bildgebung von PET besitzt für eine Vielzahl onkologischer Fragestellungen prinzipielle Vorteile gegenüber der anatomisch-morphologisch orientierten Schnittbilddiagnostik. Für die klinische Indikationsstellung ist allerdings eine differenzierte Betrachtung der spezifischen Leistungsfähigkeit von PET geboten.


Author(s):  
Robert von Hering ◽  
Anja Rietenberg ◽  
Aiso Heinze ◽  
Anke Lindmeier

ZusammenfassungMathematischen Kompetenzen wird eine wichtige Rolle für den erfolgreichen Übergang von der allgemeinbildenden Schule in die berufliche Erstausbildung zugesprochen. Wie in der Schule erworbene mathematische Kompetenzen beim Übergang in der beruflichen Ausbildung Wirkung zeigen, ist bis auf statistische Zusammenhänge allerdings wenig untersucht. Erschwert wird die Forschung u. a. dadurch, dass auf beiden Seiten grundsätzlich verschiedene und nicht unmittelbar anschlussfähige Kompetenzbegriffe genutzt werden. Während Anforderungen im Mathematikunterricht der allgemeinbildenden Schule allgemeinbildende mathematische Kompetenzen adressieren und diese eher an einer Wissensbildung orientiert sind, werden berufliche Kompetenzen zur Bewältigung realer beruflicher Anforderungen benötigt und sind somit eher handlungsorientiert zu verstehen. In der Forschung wurde das Konstrukt berufsfeldbezogene mathematische Kompetenzen als eine vermittelnde Größe zwischen den verschiedenen Kompetenzkonstrukten vorgeschlagen, das als Ansatzpunkt für wissenschaftliche Studien zum Übergang Schule – Beruf genutzt werden kann. Darauf aufbauend untersuchen wir in der vorliegenden empirischen Studie, inwiefern sich solche berufsfeldbezogenen mathematischen Kompetenzen von allgemeinbildenden mathematischen Kompetenzen abgrenzen lassen. Aufgrund der inhaltlichen Nähe zum Unterrichtsfach Mathematik haben wir exemplarisch das Berufsfeld der Industriekaufleute gewählt. Für eine Stimulated-Recall-Interviewstudie wurden Aufgabenpaare entwickelt, die bei mathematisch-inhaltlicher Parallelität die unterschiedlichen Grade an beruflicher Anforderung widerspiegeln. Die Auswertung von Interviews mit 18 Auszubildenden zeigt, dass die Mathematikaufgaben mit berufsbezogenem bzw. allgemeinbildendem Kontext tatsächlich unterschiedliche kognitive Bearbeitungsprozesse hervorrufen. Die Ergebnisse lassen sich als qualitative Unterschiede zwischen allgemeinbildenden mathematischen und berufsfeldbezogenen mathematischen Kompetenzen interpretieren. Mögliche Implikationen für die Forschung und die Schulpraxis werden diskutiert.


Schlaf ◽  
2018 ◽  
Vol 07 (01) ◽  
pp. 58-59

Über 1800 Teilnehmer, 50 Aussteller und Sponsoren, 261 Referenten, Vorsitzende und Posterautoren – das sind einige Zahlen im Rückblick auf die 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Diese fand vom 9.-11. November 2017im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland in Münster statt. Und das Kongressmotto passte, denn Schlaf hat bewegt: in wissenschaftlichen Symposien und Sitzungen, Joint-Symposien mit verwandten Fachgesellschaften, Kurzvorträgen, Postersitzungen, dem Kolleg Schlafmedizin, Netzwerk- und AG- Sitzungen sowie im Fortbildungsprogramm für TA, dem 1x1 der Schlafmedizin und der TA-Lern- werkstatt, sowie im Curriculum “Hausärztliche Schlafmedizin” wurden wissenschaftliche Studien diskutiert und Erfahrungen des schlafmedizinischen Alltags in Klinik und Praxis ausgetauscht.


Author(s):  
Julian Wangler ◽  
Michael Jansky

ZusammenfassungDie Unterstützung von pflege- und hilfsbedürftigen Personen wird oft durch pflegende Angehörige übernommen. Bei der Betreuung dieser Zielgruppe können Hausärzt*innen eine bedeutende Rolle einnehmen, wenn sie sich auf die Problematiken und Wünsche Pflegender einstellen.Ziel der explorativen Studie ist es, hausärztliche Betreuungsbedürfnisse mit tatsächlich erlebter Betreuung zu kontrastieren und dadurch Ansätze für eine Stärkung der hausärztlichen Rolle im Themenzusammenhang herauszuarbeiten.Über 13 Online-Pflegeforen wurden insgesamt 37 pflegende Angehörige rekrutiert, mit denen zwischen September 2020 und März 2021 telefonische Interviews geführt wurden.Die Mehrheit der Interviewten erachtet Hausärzt*innen als wichtige Unterstützungsinstanz mit hoher Kompetenz- und Vertrauenszuweisung. Geschätzt wird die hausärztliche Kenntnis der persönlichen Betreuungssituation, die Ansprechbarkeit bei verschiedensten Problemlagen und die Hinwendung zum Pflegebedürftigen. Allerdings fällt auf, dass die Kommunikation über die Pflege oft erst deutlich verzögert erfolgt (verspätete Identifizierung und Ansprache Pflegender). Auch nehmen Hausärzt*innen nicht immer im selben Maße Rücksicht auf die Bedürfnisse von Angehörigen wie sie auf Gepflegte eingehen. Nur ein Teil der Ärzt*innen verweist Angehörige zu Beratungs- und Hilfsangeboten.Die Hausarztpraxis kann eine zentrale Rolle bei der Unterstützung pflegender Angehöriger spielen. Hierfür ist eine frühzeitige Erkennung und Einbeziehung von pflegenden Angehörigen unverzichtbar. Zur effektiven Unterstützung einer gelingenden Pflege ist es wichtig, die Bedürfnisse, Wünsche und Belastungen Pflegender und Gepflegter gleichermaßen zu berücksichtigen. Konsequente Verweise auf Hilfsangebote erleichtern pflegenden Angehörigen die Organisation der Pflege und gewähren (psychosoziale) Unterstützung.


2021 ◽  
Author(s):  
Nadine Schaarschmidt ◽  
◽  
Sylvia Schulze-Achatz ◽  
Thomas Köhler ◽  
Konstantina Paraskevopoulou ◽  
...  

Die Pandemie-bedingten Schulschließungen im Frühjahr des Jahres 2020 waren Anlass für umfassende Medienberichtserstattung ebenso wie Grundlage für zahlreiche wissenschaftliche Studien. Einige davon befassten sich mit der Wahrnehmung des Distanzlernens durch die Lehrerinnen und Lehrer und wurden im April und Mai 2020 veröffentlicht. Fünf Studien wurden in einer umfassenden Analyse mit Blick auf den Einsatz digitaler Medien während der Pandemie-bedingten Schulschließungen unterzogen. Die Analyse fokussierte mehrere Schwerpunkte, die im Beitrag dargestellt, anschließend zusammengefasst und verglichen werden. Die vergleichende Analyse der genannten Studien zeichnet ein umfassendes Bild dieser für Lehrkräfte, Schüler- und Elternschaft gleichermaßen herausfordernden Zeit. Darüber hinaus kristallisieren sich Einsatzweisen und Entwicklungstrends mit Blick auf digitale Medien beim schulischen Lernen in Deutschland heraus. Gleichzeitig wird Handlungsbedarf für Politik, Schulverwaltung, Schulträger und Schulleitungen aufgezeigt und eine Grundlage für weitere wissenschaftliche Untersuchungen gelegt. Insbesondere bietet die Studie eine Vorlage für spätere Studien, die beispielsweise nach dem Lockdown im Sommer 2020, während der neuerlichen Schulschließungen im Winter 2020/21 oder nach der künftigen Rückkehr zum schulischen Regelbetrieb durchgeführt wurden und werden.


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