Wenn's nicht nur juckt oder brennt: Klinik und Behandlung sexuell übertragbarer Erkrankungen (Teil 1)

Praxis ◽  
2013 ◽  
Vol 102 (14) ◽  
pp. 851-856
Author(s):  
Danielle Vuichard ◽  
Peter Itin

In dieser zweiteiligen Serie vermitteln wir Ihnen eine umfassende Übersicht über die Urethritis, Genitalwarzen und die genitale Ulkuskrankheit. Sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind ein globales Gesundheitsproblem. Weltweit resultieren aus 100 Mio. Sexualkontakten täglich 350 000 Neuansteckungen. In den letzten zehn Jahren war der Trend steigend. Dysurie und genitaler Juckreiz sind typische aber nicht die einzigen Beschwerden, die Anlass für eine STI-Abklärung sein sollten. Um den Kliniker angesichts der zunehmenden Zahl der STI wieder vermehrt zu sensibilisieren, beleuchten wir die wichtigsten Aspekte hinsichtlich Klinik, Diagnostik und Therapie. Im ersten Teil behandeln wir neben dem klassischen Thema der Urethritis auch das Problem der Feigwarzen. Die Diagnostik und das therapeutische Management richten sich nach den aktuellsten internationalen Guidelines.

Die Hebamme ◽  
2019 ◽  
Vol 32 (01) ◽  
pp. 32-38
Author(s):  
Elisabeth Köhler

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind doch absolut kein Thema für die Schwangerschaft – oder vielleicht doch? Leider doch. In den vergangenen Jahren wird eine deutliche Zunahme von bakteriellen STI verzeichnet, bei der Syphilis kann eine Verdopplung der Zahlen in den jüngsten zehn Jahren beobachtet werden. Die Autorin fasst die wichtigsten Hintergründe für STI-Beratung der aktuellen Leitlinie zur STI-Beratung, -Diagnostik und -Therapie zusammen.


2010 ◽  
Vol 67 (4) ◽  
pp. 187-194 ◽  
Author(s):  
Barbara Theler ◽  
Severin Läuchli

Sexuell übertragbare Infektionen mit den Hauptmanifestationsformen der Urethritis, des genitalen Ulcus und der Genitalwarzen bedürfen einer konsequenten Diagnostik und Therapie, um ihre Verbreitung einzuschränken. Urethritiden sind am häufigsten durch Gonokokken und Chlamydien ausgelöst, wobei letztere auch paucisymptomatisch verlaufen können. Der Erregernachweis soll stets angestrebt werden mittels Direktpräparat und Kultur bzw. PCR, die gezielte antibiotische Behandlung ist in der Regel problemlos. Das Genitalulcus hat eine breite Differentialdiagnose von infektiösen und nicht-infektiösen Ursachen, am häufigsten ist die Herpes simplex Infektion. Es ist bedeutend, da es die Transmission von HIV begünstigen kann. Die Syphilis verläuft stadienhaft; während die Diagnose im Initialstadium manchmal schwierig ist, sind im weiteren Verlauf die serologischen Teste wegweisend. Genitalwarzen als Ausdruck einer HPV-Infektion können meistens einfach klinisch diagnostiziert werden. Insbesondere bei gewissen hochrisiko-Typen von HPV und bei Immunsuppression kommt eine maligne Entartung der Läsionen vor. Nebst verschiedenen destruierenden Therapieverfahren bestehen auch wirksame durch den Patienten selber lokal anzuwendende Therapien.


Praxis ◽  
2020 ◽  
Vol 109 (6) ◽  
pp. 411-417
Author(s):  
David Spitzmüller ◽  
Stephan Lautenschlager

Zusammenfassung. Skabies (Krätze) ist eine häufige ansteckende Hauterkrankung, die weltweit vorkommt und Personen jeden Alters betrifft. Ihre Prävalenz wird weltweit auf 200 Millionen Patienten geschätzt. Charakteristisch sind ein ausgeprägter, meist nächtlich verstärkter Juckreiz und disseminierte, exkoriierte erythematöse Papeln an Stamm und Extremitäten. Eine sichere Diagnose kann durch Mikroskopie des Stratum corneum im Bereich des Milbenhügels gestellt werden. Die empfohlene Behandlung besteht in der Anwendung von Permethrin 5 % Creme einmalig mit Wiederholung nach 7–14 Tagen oder Ivermectin p.o. 200 µg/kg mit Wiederholung nach sieben Tagen. Zusätzlich wird die Abgabe schriftlicher Aufklärungsinformationen zur Umgebungssanierung und die Mitbehandlung naher Kontaktpersonen von Erkrankten empfohlen. Eine sexuelle Übertragung ist möglich, weshalb bei sexuell aktiven Patienten ein Screening auf sexuell übertragbare Infektionen empfohlen wird.


2019 ◽  
Vol 46 (03) ◽  
pp. 83-86 ◽  
Author(s):  
P. Elsner ◽  
W. Pfister ◽  
S. Schliemann

ZusammenfassungDas Fachgebiet der Dermatologie umfasst die Vorbeugung, Erkennung, konservative und operative Behandlung, die Nachsorge und Rehabilitation von Krankheiten der Haut sowie von Geschlechtskrankheiten. Historisch war die Dermatologie stark durch infektiöse Hautkrankheiten und sexuell übertragbare Infektionen geprägt wie Tuberkulose und Lepra, Syphilis und Gonorrhoe, aber auch virale Hautkrankheiten wie Pocken-, Herpesvirus- und HPV-Infektionen. Nicht nur die Diagnostik und Therapie von Infektionskrankheiten der Haut gehören zum Fachgebiet der Dermatologie, sondern auch deren spezifische Prävention, für die sich in den vergangenen Jahren neue Möglichkeiten durch die Verfügbarkeit von Impfstoffen ergeben haben.Die Deutsche Dermatologische Akademie (DDA) hat daher mit dem Zertifikat „Impfen für Dermatologen (DDA)“ ein wichtiges Fortbildungsangebot auf diesem zunehmend wichtigen Teilgebiet der Dermatologie geschaffen.Die Fortbildungsinhalte für die Zertifizierung „Impfen für Dermatologen (DDA)“ werden in einem ganztägigen Modul (8 Stunden) vermittelt; auch eine Aufteilung in Halbtage im Rahmen größerer Fortbildungsveranstaltungen ist möglich.Die Seminare sind interaktiv; bestimmend ist die praxisorientierte Präsentation des Wissens und die kollegiale Diskussion mit ausgewiesenen Experten. Zum Erhalt des Zertifikats ist einmal alle 5 Jahre die Teilnahme an einem Qualitätszirkel (2 Stunden) vorgesehen, in dem aktuelle Entwicklungen komprimiert dargestellt und anhand von Falldiskussionen thematisiert werden.


2001 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 314-323
Author(s):  
Kerstin Konrad ◽  
Siegfried Gauggel

Zusammenfassung: In diesem Beitrag wird eine Übersicht über Störungen der Stimmung und des Antriebs bei Kindern und Jugendlichen mit erworbenen Hirnschädigungen unterschiedlicher Ätiologie (Hirntumoren, Schädel-Hirn-Trauma) gegeben. Obwohl es in den letzten Jahren immense Fortschritte im Bereich der Diagnostik und Therapie von kindlichen Depressionen gegeben hat, stellen die depressiven Symptome nach Hirnschädigungen im Kindesalter ein noch weitgehend unerforschtes Gebiet dar. Ausgehend von den bislang vorhandenen empirischen Studien werden Vorschläge für Diagnostik und Therapie von organisch bedingten Stimmungs- und Antriebsstörungen im Kindesalter gemacht.


2007 ◽  
Vol 64 (6) ◽  
pp. 337-343 ◽  
Author(s):  
Riecher-Rössler

Die Früherkennung und Frühbehandlung von schizophrenen Psychosen ist von entscheidender Bedeutung zur weiteren Verbesserung des Verlaufs dieser bisher häufig chronisch verlaufenden und zur Frühberentung führenden Erkrankungen. Frauen erkranken im Durchschnitt etwa 4–5 Jahre später als Männer, oft noch nach dem 40. Lebensjahr. Diese «Spätschizophrenien», die bei Frauen immerhin etwa 20% aller Schizophrenien ausmachen, sollten nicht übersehen werden. Prodromi und andere Vorboten der Erkrankung sind bei Frauen ganz ähnlich wie bei Männern, auch die Verzögerung von Diagnostik und Therapie zeigt keine Geschlechtsunterschiede. Durch die Tatsache, dass Frauen im Mittel erst in höherem Alter erkranken als Männer, sind sie in ihren verschiedenen sozialen Rollen schon besser etabliert. Allerdings besteht offensichtlich die Gefahr, dass bei Frauen die berufliche Integration vernachlässigt wird. Früherkennung, Frühintervention und Frührehabilitation sollten aus den genannten Gründen immer auch geschlechtersensibel sein.


2018 ◽  
Vol 75 (1) ◽  
pp. 31-36
Author(s):  
Sebastian Walther ◽  
Katharina Stegmayer

Zusammenfassung. Motorische Auffälligkeiten gehören zum klinischen Bild der Schizophrenie-Spektrumsstörungen. Sie können sowohl spontan als auch in Folge der antipsychotischen Pharmakotherapie auftreten. Die vier wichtigsten Symptomgruppen sind abnorme unwillkürliche Bewegungen oder Dyskinesien, Parkinsonsymptome, Katatonie und neurologische Soft Signs. Daneben gibt es eine Reihe anderer Auffälligkeiten, die weniger gut operationalisiert sind. Bei der Ätiologie dieser motorischen Auffälligkeiten geht man von Hirnreifungsstörungen aus, die mit späteren Umwelteinflüssen zusätzlich verstärkt werden können. Obwohl vieles noch unklar ist, gibt es Hinweise auf subtile Störungen des Zusammenspiels zwischen kortikalen und subkortikalen Komponenten des motorischen Systems. Für die vier oben genannten Gruppen existieren klinische Untersuchungen und Skalen, die die Erfassung und die Bestimmung des Schweregrades erleichtern. Die Therapie ist dann notwendig, wenn subjektiver Leidensdruck besteht. Sie bleibt heute noch symptomatisch. Am ehesten muss die antipsychotische Pharmakotherapie evaluiert werden, wobei ein Wechsel auf Clozapin hilfreich sein kann. Aktuell werden spezifische Substanzen gegen tardive Dyskinesien sowie nicht-invasive Hirnstimulationstechniken auf ihre Wirksamkeit bei motorischen Störungen der Schizophrenie getestet.


2018 ◽  
Vol 75 (8) ◽  
pp. 478-488
Author(s):  
Kerstin A. Schürch ◽  
Sebastian Sixt ◽  
Christina Jeanneret ◽  
Corina R. Canova

Zusammenfassung. Die Prävalenz der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) steigt mit zunehmendem Alter an und nimmt aufgrund der demographischen Entwicklung insgesamt zu. Die Symptome schränken die Lebensqualität ein. Die 5-Jahresmortalität der pAVK-Patienten ist doppelt so hoch wie bei Patienten ohne pAVK und liegt höher als diejenige von Patienten mit einer isolierten koronaren oder zerebrovaskulären Verschlusskrankheit. Die Diagnosestellung ist bereits klinisch (Pulspalpation) oder mit einfachen apparatetechnischen Mitteln (Knöchel-Arm-Index = Ankle-Brachial-Index (ABI)) durch jeden Arzt zur Diagnosestellung – nicht zum Ausschluss – möglich. Fachärztliche Zusatzuntersuchungen sollen stufenweise eingesetzt werden. Die Behandlung der PAVK ist stadienabhängig. Wichtigster Therapiepfeiler in allen Stadien der pAVK ist die Behandlung der kardiovaskulären Risikofaktoren mit strengen Ziel-Blutdruck und Zielcholesterinwerten für diese Hochrisikopatienten. Zusätzlich stehen Antiaggregations- und Antikoagulationsmöglichkeiten zur Diskussion. Als aktive Massnahmen wie das konservative Gehtraining sind heute kathetertechnische Verfahren häufig Therapie der ersten Wahl. Zudem steigt auch die Zahl kombinierter chirurgisch-kathetertechnischer Verfahren, sog. Hybrideingriffe. Gute Indikationen für chirurgische Verfahren stellen weiterhin langstreckige femorale bis popliteale Verschlüsse bei operablen jüngeren Patienten und Verschlussprozesse in der Femoralbifurkation dar. Die invasive Therapiewahl soll interdisziplinär getroffen werden.


2012 ◽  
Vol 69 (4) ◽  
pp. 231-237
Author(s):  
Reese

Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind als Thema weder aus der Arztpraxis noch aus den Medien wegzudenken. Das diagnostische und therapeutische Denken ist geprägt von den Grundlagen der klassischen Nahrungsmittelallergie, obwohl die mengenabhängigen Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei weitem überwiegen. Den Betroffenen werden häufig strenge Eliminationsdiäten empfohlen, die weder notwendig noch zielführend sind. Am Beispiel der Fructosemalabsorption und der Histaminintoleranz - sinngerechter als Histamin-Unverträglichkeit bezeichnet - werden zwei Krankheitsbilder vorgestellt, die trotz aller Unterschiede in Diagnostik und Therapie eine Gemeinsamkeit haben: Eine Ausrichtung der therapeutischen Ernährung allein an den Gehalten beider Auslöser ist nicht hilfreich. Beide Unverträglichkeiten erfordern ein individuelles ernährungstherapeutisches Vorgehen, um die Einschränkungen bei der Lebensmittelauswahl auf ein Minimum zu begrenzen und die Lebensqualität der Betroffenen weitgehend zu erhalten.


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