Sexuell übertragbare Infektionen, STI

2010 ◽  
Vol 67 (4) ◽  
pp. 187-194 ◽  
Author(s):  
Barbara Theler ◽  
Severin Läuchli

Sexuell übertragbare Infektionen mit den Hauptmanifestationsformen der Urethritis, des genitalen Ulcus und der Genitalwarzen bedürfen einer konsequenten Diagnostik und Therapie, um ihre Verbreitung einzuschränken. Urethritiden sind am häufigsten durch Gonokokken und Chlamydien ausgelöst, wobei letztere auch paucisymptomatisch verlaufen können. Der Erregernachweis soll stets angestrebt werden mittels Direktpräparat und Kultur bzw. PCR, die gezielte antibiotische Behandlung ist in der Regel problemlos. Das Genitalulcus hat eine breite Differentialdiagnose von infektiösen und nicht-infektiösen Ursachen, am häufigsten ist die Herpes simplex Infektion. Es ist bedeutend, da es die Transmission von HIV begünstigen kann. Die Syphilis verläuft stadienhaft; während die Diagnose im Initialstadium manchmal schwierig ist, sind im weiteren Verlauf die serologischen Teste wegweisend. Genitalwarzen als Ausdruck einer HPV-Infektion können meistens einfach klinisch diagnostiziert werden. Insbesondere bei gewissen hochrisiko-Typen von HPV und bei Immunsuppression kommt eine maligne Entartung der Läsionen vor. Nebst verschiedenen destruierenden Therapieverfahren bestehen auch wirksame durch den Patienten selber lokal anzuwendende Therapien.

Die Hebamme ◽  
2019 ◽  
Vol 32 (01) ◽  
pp. 32-38
Author(s):  
Elisabeth Köhler

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind doch absolut kein Thema für die Schwangerschaft – oder vielleicht doch? Leider doch. In den vergangenen Jahren wird eine deutliche Zunahme von bakteriellen STI verzeichnet, bei der Syphilis kann eine Verdopplung der Zahlen in den jüngsten zehn Jahren beobachtet werden. Die Autorin fasst die wichtigsten Hintergründe für STI-Beratung der aktuellen Leitlinie zur STI-Beratung, -Diagnostik und -Therapie zusammen.


2008 ◽  
Vol 109 (25) ◽  
pp. 1000-1004 ◽  
Author(s):  
W. P. Kaschka ◽  
Ch. Kaschka-Dierich

Praxis ◽  
2020 ◽  
Vol 109 (6) ◽  
pp. 411-417
Author(s):  
David Spitzmüller ◽  
Stephan Lautenschlager

Zusammenfassung. Skabies (Krätze) ist eine häufige ansteckende Hauterkrankung, die weltweit vorkommt und Personen jeden Alters betrifft. Ihre Prävalenz wird weltweit auf 200 Millionen Patienten geschätzt. Charakteristisch sind ein ausgeprägter, meist nächtlich verstärkter Juckreiz und disseminierte, exkoriierte erythematöse Papeln an Stamm und Extremitäten. Eine sichere Diagnose kann durch Mikroskopie des Stratum corneum im Bereich des Milbenhügels gestellt werden. Die empfohlene Behandlung besteht in der Anwendung von Permethrin 5 % Creme einmalig mit Wiederholung nach 7–14 Tagen oder Ivermectin p.o. 200 µg/kg mit Wiederholung nach sieben Tagen. Zusätzlich wird die Abgabe schriftlicher Aufklärungsinformationen zur Umgebungssanierung und die Mitbehandlung naher Kontaktpersonen von Erkrankten empfohlen. Eine sexuelle Übertragung ist möglich, weshalb bei sexuell aktiven Patienten ein Screening auf sexuell übertragbare Infektionen empfohlen wird.


2020 ◽  
Vol 46 (12) ◽  
pp. 546-550
Author(s):  
P. Elsner ◽  
J. Meyer

ZusammenfassungEin Patient mit insulinpflichtigem Diabetes mellitus Typ II und diabetischer Polyneuropathie entwickelte akut eine vesikulöse Hautveränderung am linken Fuß, die von einem Dermatologen unter der Diagnose eines Herpes simplex antiviral behandelt wurde. Erst mit 14-tägiger Verzögerung erfolgte die Diagnoseänderung als bakterielle Infektion und nach Wundabstrich eine interne Antibiose. Weitere diagnostische oder therapeutische Maßnahmen, außer Verbandswechsel mit lokaler Anwendung von antibakteriellen Kompressen, wurden nicht durchgeführt. Unter zunehmender Verschlechterung des Befundes und der Diagnose Phlegmone Vorfuß links wurde der Patient in eine chirurgische Praxis und dann in eine Klinik für Gefäßchirurgie überwiesen, wo es nach Amputation der 3. Zehe links sowie Nekrektomie mit offener Wundbehandlung und erregerspezifischer Antibiose über mehrere Monate zur Abheilung kam.Die Schlichtungsstelle stellte einen groben Behandlungsfehler aufgrund des Verkennens der Diagnose, des nicht ausreichenden Einbezuges weiterführender diagnostischer Maßnahmen, einer nicht stadiengerechten Wundtherapie und fehlender Wundkontrollen fest. Nach Einschätzung der Schlichtungsstelle ist von einem schweren Fehler auszugehen. Ein schwerer Behandlungsfehler, der generell geeignet ist, einen Schaden der tatsächlich eingetretenen Art herbeizuführen, führt grundsätzlich zu einer Umkehr der objektiven Beweislast für den ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Behandlungsfehler und dem primären Gesundheitsschaden.Infektionen auf dem Boden eines diabetischen Fußsyndroms sind mit einer hohen Morbidität und Mortalität behaftet. Da sie klinisch blande verlaufen können, sollten bei jedem Verdacht eine engmaschige Wundkontrolle sowie eine leitliniengerechte Diagnostik und Therapie erfolgen. In der Zusammenarbeit mit pflegerischen Wundmanagern ist zu klären, ob diese in Delegation des Arztes oder in eigenständiger Verantwortung tätig werden können. Für die ärztliche Dokumentation ist bei der Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden der Dermatologe selbst verantwortlich.


1990 ◽  
Vol 17 (05) ◽  
pp. 158-163 ◽  
Author(s):  
H. W. Prange ◽  
Silvia Menck ◽  
W. Beuche ◽  
E. Voth

2019 ◽  
Vol 46 (03) ◽  
pp. 83-86 ◽  
Author(s):  
P. Elsner ◽  
W. Pfister ◽  
S. Schliemann

ZusammenfassungDas Fachgebiet der Dermatologie umfasst die Vorbeugung, Erkennung, konservative und operative Behandlung, die Nachsorge und Rehabilitation von Krankheiten der Haut sowie von Geschlechtskrankheiten. Historisch war die Dermatologie stark durch infektiöse Hautkrankheiten und sexuell übertragbare Infektionen geprägt wie Tuberkulose und Lepra, Syphilis und Gonorrhoe, aber auch virale Hautkrankheiten wie Pocken-, Herpesvirus- und HPV-Infektionen. Nicht nur die Diagnostik und Therapie von Infektionskrankheiten der Haut gehören zum Fachgebiet der Dermatologie, sondern auch deren spezifische Prävention, für die sich in den vergangenen Jahren neue Möglichkeiten durch die Verfügbarkeit von Impfstoffen ergeben haben.Die Deutsche Dermatologische Akademie (DDA) hat daher mit dem Zertifikat „Impfen für Dermatologen (DDA)“ ein wichtiges Fortbildungsangebot auf diesem zunehmend wichtigen Teilgebiet der Dermatologie geschaffen.Die Fortbildungsinhalte für die Zertifizierung „Impfen für Dermatologen (DDA)“ werden in einem ganztägigen Modul (8 Stunden) vermittelt; auch eine Aufteilung in Halbtage im Rahmen größerer Fortbildungsveranstaltungen ist möglich.Die Seminare sind interaktiv; bestimmend ist die praxisorientierte Präsentation des Wissens und die kollegiale Diskussion mit ausgewiesenen Experten. Zum Erhalt des Zertifikats ist einmal alle 5 Jahre die Teilnahme an einem Qualitätszirkel (2 Stunden) vorgesehen, in dem aktuelle Entwicklungen komprimiert dargestellt und anhand von Falldiskussionen thematisiert werden.


Praxis ◽  
2013 ◽  
Vol 102 (5) ◽  
pp. 273-278 ◽  
Author(s):  
Stephan Lautenschlager

Trotz beachtlicher Fortschritte in Diagnostik, Therapie und Aufklärung sind sexuell übertragbare Infektionen (STI) weltweit und speziell auch in der Schweiz weiterhin zunehmend. Die häufigsten sexuell übertragbaren Erreger umfassen humane Papillomviren, Chlamydien, Herpes-simplex-Viren (Typ 1 und 2), Neisseria gonorrhoeae, Treponema pallidum, Hepatitis-B-Viren und Trichomonaden. Infolge des häufig asymptomatischen oder oligosymptomatischen Verlaufs bedeuten diese Infektionen sowohl diagnostisch als auch therapeutisch weiterhin eine grosse Herausforderung für das Gesundheitswesen. Erfreulicherweise konnten aktuelle epidemiologische Studien zu Infektionen mit humanen Papillomviren zeigen, dass geimpfte Frauen kaum noch an Kondylomen erkranken und ebenfalls deutlich seltener Zervix-Dysplasien aufweisen. Auf der anderen Seite ist die Zunahme von Urethritisfällen durch unterschiedliche Erreger sowie der Syphilis ungebrochen. Alarmierend ist zusätzlich die aktuelle Resistenzlage der Gonokokken, die zunehmend auf die Cephalosporine – die letzte verbleibende wirksame Antibiotikagruppe – eine reduzierte Empfindlichkeit aufweist. In dieser Situation sollten die aktuellen Therapierichtlinien streng eingehalten werden. Weitere aktuelle Trends und deren Konsequenzen werden im Artikel diskutiert.


Praxis ◽  
2013 ◽  
Vol 102 (14) ◽  
pp. 851-856
Author(s):  
Danielle Vuichard ◽  
Peter Itin

In dieser zweiteiligen Serie vermitteln wir Ihnen eine umfassende Übersicht über die Urethritis, Genitalwarzen und die genitale Ulkuskrankheit. Sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind ein globales Gesundheitsproblem. Weltweit resultieren aus 100 Mio. Sexualkontakten täglich 350 000 Neuansteckungen. In den letzten zehn Jahren war der Trend steigend. Dysurie und genitaler Juckreiz sind typische aber nicht die einzigen Beschwerden, die Anlass für eine STI-Abklärung sein sollten. Um den Kliniker angesichts der zunehmenden Zahl der STI wieder vermehrt zu sensibilisieren, beleuchten wir die wichtigsten Aspekte hinsichtlich Klinik, Diagnostik und Therapie. Im ersten Teil behandeln wir neben dem klassischen Thema der Urethritis auch das Problem der Feigwarzen. Die Diagnostik und das therapeutische Management richten sich nach den aktuellsten internationalen Guidelines.


1985 ◽  
Vol 12 (06) ◽  
pp. 217-225 ◽  
Author(s):  
H. W. Prange ◽  
W. Hacke ◽  
K. Felgenhauer

Author(s):  
Z. Hong Zhou ◽  
Jing He ◽  
Joanita Jakana ◽  
J. D. Tatman ◽  
Frazer J. Rixon ◽  
...  

Herpes simplex virus-1 (HSV-1) is a ubiquitous virus which is implicated in diseases ranging from self-curing cold sores to life-threatening infections. The 2500 Å diameter herpes virion is composed of a glycoprotein spike containing, lipid envelope, enclosing a protein layer (the tegument) in which is embedded the capsid (which contains the dsDNA genome). The B-, and A- and C-capsids, representing different morphogenetic stages in HSV-1 infected cells, are composed of 7, and 5 structural proteins respectively. The three capsid types are organized in similar T=16 icosahedral shells with 12 pentons, 150 hexons, and 320 connecting triplexes. Our previous 3D structure study at 26 Å revealed domain features of all these structural components and suggested probable locations for the outer shell proteins, VP5, VP26, VP19c and VP23. VP5 makes up most of both pentons and hexons. VP26 appeared to bind to the VP5 subunit in hexon but not to that in penton.


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