Internethandel und Werbung mit alkoholhaltigen Getränken: Versagen der industriellen Selbstkontrolle?
Fragestellung: Der Internethandel und Internetwerbung bei alkoholhaltigen Getränken werfen neue Probleme für die Kontrolle dieser Produkte auf. Ein erster Überblick über das Angebot von alkoholhaltigen Getränken und deren Bewerbung im Internet soll gewonnen werden. </p><p> Methodik: Eine Recherche nach typischen Suchbegriffen erfolgte in Internetsuchmaschinen. Die ermittelten Produkte, Inhaltsstoffe und Werbeclaims wurden rechtlich bewertet. Einzelne Produkte wurden angefordert und chemisch-toxikologisch untersucht. </p><p> Ergebnisse: Allein im Bereich der Kräuterliköre wurden 64 auffällige Produkte festgestellt. Alkoholhaltige Getränke wurden mit irreführenden Werbeaussagen oder mit unzulässigen Health-Claims beworben. Deutliche Höchstmengenüberschreitungen des Aromastoffs Thujon in Absinth wurden ermittelt. Eine Reihe von offensichtlichen Nichtübereinstimmungen mit jugendschutzrechtlichen Regelungen oder Abweichungen von der Selbstverpflichtung der Industrie wurden festgestellt. </p><p> Schlussfolgerungen: Das Internetangebot von alkoholhaltigen Getränken muß einer wirksamen Kontrolle unterzogen werden. Eine Prüfung, ob die bislang freiwilligen Werbegrundsätze ausreichen, erscheint erforderlich.