Therapeutische Allianz entscheidend für Behandlungserfolg

2018 ◽  
Vol 68 (09/10) ◽  
pp. 374-374

Die Verbindung zwischen Therapeut und Patienten gilt in der Psychotherapie als wesentlicher Faktor für den Behandlungserfolg und war bereits Gegenstand zahlreicher Studien. Flückiger und Team habe in einer Übersichtsarbeit mit Metaanalyse über 300 von ihnen zusammengetragen und kommen in Hinblick auf moderne Online-Therapien zu einem interessanten Ergebnis.

2019 ◽  
Vol 29 (05) ◽  
pp. 267-274 ◽  
Author(s):  
Franziska Maria Kessemeier ◽  
Markus Bassler ◽  
Franz Petermann ◽  
Axel Kobelt-Pönicke

Zusammenfassung Ziel der Studie Die therapeutische Allianz ist ein wichtiger Wirkfaktor in der psychotherapeutischen Behandlung. Der Zusammenhang von Rehabilitationszufriedenheit und therapeutischer Allianz ist gut belegt. Arbeiten zum Einfluss des Migrationshintergrundes stehen aus. Untersucht wird, ob der Migrationsstatus Einfluss auf die therapeutische Allianz und die Rehabilitationszufriedenheit von PatientInnen der psychosomatischen Rehabilitation hat. Methodik Zunächst werden PatientInnen mit und ohne Migrationshintergrund hinsichtlich soziodemografischer Variablen und der Symptomschwere verglichen. Die gefundenen Unterschiede werden in einem Propensity Score Matching berücksichtigt. Die Patientengruppen werden vor und nach dem Matching mittels Varianzanalyse auf Unterschiede hinsichtlich ihrer Reha-Zufriedenheit und therapeutischen Allianz analysiert. Ergebnisse PatientInnen mit Migrationshintergrund waren häufiger weiblich, hatten ein niedrigeres Bildungsniveau und berichteten eine stärkere Symptomschwere. PatientInnen mit Migrationshintergrund bewerteten sowohl die Rehabilitationszufriedenheit als auch die therapeutische Allianz negativer. Die gefundenen Effekte waren jedoch sehr klein und konnten nach dem Matching nicht repliziert werden. Schlussfolgerungen Die negativere Bewertung der Rehabilitationszufriedenheit und der therapeutischen Allianz durch PatientInnen mit Migrationshintergrund ist auf ihre problematischere soziodemografische und psychosomatische Ausgangslage zurückzuführen. Werden diese Merkmale konstant gehalten, werden keine Unterschiede zwischen den Patientengruppen gefunden. Der hohe Zusammenhang von therapeutischer Allianz und Rehabilitationszufriedenheit unterstreicht die Bedeutung der therapeutischen Allianz für eine gelingende psychosomatische Rehabilitation.


Author(s):  
Dagmar Steinmair ◽  
Felicitas Datz ◽  
Henriette Löffler-Stastka

ZusammenfassungDie Wichtigkeit einer tragenden Arzt/Therapeut-Patient-Beziehung konnte als der wesentliche Faktor für den Therapieerfolg herausgearbeitet werden. Mit zunehmender klinischer Erfahrung verbessert sich die Fähigkeit von Behandlern, auch in komplexeren klinischen Situationen akkurate diagnostische und therapeutische Entscheidungen zu treffen. Bisher konnte zwar kein direkter Einfluss der klinischen Erfahrung auf die therapeutische Allianz nachgewiesen werden, allerdings wird deutlich, dass sich Interventionstechnik und damit Interaktionen bei erfahrenen Ärzten/Therapeuten basierend auf intuitiven Prozessen verändern. Konstruktive Interaktionsprozesse bilden das Fundament einer stabilen Arzt/Therapeut-Patient-Beziehung. Analysen nonverbaler Interaktionsaspekte zeigten, dass sich die Bearbeitung sogenannter negativer Spitzenaffekte in der Therapie günstig auf die therapeutische Beziehung und auf den Therapieerfolg auswirken.


2005 ◽  
Vol 50 (5) ◽  
pp. 305-317 ◽  
Author(s):  
Uwe Hentschel

physiopraxis ◽  
2020 ◽  
Vol 18 (10) ◽  
pp. 64-64

Passt die Manuelle Therapie noch in eine zeitgemäße Physiotherapie, in der Aktivität, Patientenedukation, Kommunikation und therapeutische Allianz, Clinical Reasoning und ein biopsychosozialer Therapieansatz gefordert sind?


2008 ◽  
Vol 27 (11) ◽  
pp. 988-996 ◽  
Author(s):  
S. Klingberg ◽  
S. Schneider

ZusammenfassungGegenstand und Ziel: In der Studie wurde die Relevanz von Stressverarbeitungsstrategien, Krankheitskonzepten und Belastungen von Patienten mit schizophrenen Störungen für die therapeutische Allianz im Rahmen einer rezidivprophylaktischen psychotherapeutischen Intervention untersucht. Material und Methoden: Die Analysen beruhen auf 56 Patienten. Die therapeutische Arbeitsbeziehung aus Patienten- bzw. Therapeutensicht wurde anhand der Stundenbögen einer frühen Sitzung erfasst, die Beurteilung aus Beobachterperspektive erfolgte anhand von Audioaufnahmen derselben Sitzung. Ergebnisse: In den multiplen Regressionsanalysen erwiesen sich für die Beurteilung der therapeutischen Beziehung und des Fortschritts aus Patientensicht sowohl Problemlösefähigkeit als auch die Negativsymptomatik als bedeutsam. Die Unzufriedenheit mit der Therapie hing mit einer höheren wahrgenommenen Zufallskontrolle zusammen. Für die Therapeuten- und die Beobachterbeurteilung waren eine höhere Reaktionskontrolle des Patienten und eine größere Belastung durch Lebensereignisse relevant. Negative Stressverarbeitungsstrategien und zwei der einbezogenen Positivstrategien korrelierten wider Erwarten nicht mit den Maßen zur Erfassung der therapeutischen Allianz. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Eine verstärkte Berücksichtigung der allgemeinen Problemlösefähigkeit und der Krankheitskonzepte von Patienten, insbesondere Überzeugungen in Bezug auf die Beeinflussbarkeit des Krankheitsverlaufs, könnten einer Überforderung der Patienten vorbeugen bzw. zu einem größeren Wohlbefinden in der Psychotherapie beitragen.


2021 ◽  
Author(s):  
Deborah Meier ◽  
Wolfgang Tschacher ◽  
Franz Moggi ◽  
Angela Frommer ◽  
Lili Küttel ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel der Studie Das Zusammenhangsmuster 26 allgemeiner Wirkfaktoren wurde mit dem Ziel untersucht, die Debatte um Wirkmechanismen der Psychotherapie mit empirisch abgeleiteten Sekundärfaktoren (globale allgemeine Wirkfaktoren) konzeptuell zu erweitern und gleichzeitig Aspekte der Reliabilität und Validität eines neuen Instruments zur Erfassung allgemeiner Wirkfaktoren zu prüfen. Methodik Die Aktivierung allgemeiner Wirkfaktoren wurde mit dem Wochenerfahrungsbogen (WEB) bei 502 Patientinnen und Patienten in teil- oder vollstationärer psychotherapeutischer Behandlung erhoben. Die Faktorenstruktur des WEB wurde anhand einer explorativen Faktorenanalyse ermittelt und mit konfirmatorischen Faktorenanalysen geprüft. Ergebnisse Die vier Faktoren Bewältigung, Therapeutische Allianz, Kognitive Integration und Affektive Verarbeitung erklärten 59,8 % der Gesamtvarianz. Konfirmatorische Faktorenanalysen der teil- und vollstationären Stichproben unterstützten diese Faktorenstruktur. Schlussfolgerung Die Studie bietet die erste empirisch fundierte, integrative Kategorisierung allgemeiner Wirkfaktoren. Ergebnisse der internen Konsistenz (Reliabilität) und Konstruktvalidität des WEB liefern Hinweise dafür, dass dieses Instrument für die Untersuchung globaler allgemeiner Wirkfaktoren geeignet ist.


2012 ◽  
Vol 48 (2) ◽  
pp. 173-197
Author(s):  
María Isabel Fontao ◽  
Claudia Massau ◽  
Klaus Hoffmann ◽  
Thomas Ross

2021 ◽  
Vol 40 (06) ◽  
pp. 436-446
Author(s):  
Stephan Heres ◽  
Fabian Holzhüter ◽  
Johannes Hamann

ZUSAMMENFASSUNGZiel: Patienten, die an einer schwerwiegenden psychiatrischen Erkrankung leiden, werden von den behandelnden Psychiatern oft nicht im Rahmen einer partizipativen Entscheidungsfindung (shared decision making, SDM) mit in die Entscheidungsprozesse einbezogen. Da SDM auch die Behandlungsergebnisse in der Therapie psychiatrischer Erkrankungen verbessern könnte, untersucht die dargestellte Studie (SDMPLUS) die Anwendung von SDM im Bereich akut erkrankter Patienten.Methodik: In dieser multizentrischen, cluster-randomisierten Studie wurde der Einsatz von SDMPLUS gegenüber der Standardbehandlung auf 12 akutpsychiatrischen Stationen in 5 Kliniken untersucht. Alle Patienten, die an einer schizoaffektiven Störung oder einer Schizophrenie litten und die Einschlusskriterien der Studie erfüllten, wurden bei Aufnahme auf die Stationen konsekutiv in die Studie eingeschlossen. Auf den Interventionsstationen erhielten sie ein Gruppentraining in den Kommunikationstechniken des SDMPLUS. Die Behandlungsteams dieser Stationen durchliefen 2 halbtägige Workshops zum Erwerb der Techniken. Auf den Kontrollstationen wurden weder Patienten noch Behandlungsteams trainiert, die Behandlung verlief unverändert („treatment as usual“, TAU). Der primäre Zielparameter der Studie war das Ausmaß der subjektiv empfundenen Einbeziehung in die Entscheidungsfindungsprozesse der Patienten nach 3 Wochen. Retrospektiv wurden in einer Post-hoc-Analyse Daten zu Aggressionshandlungen und freiheitsentziehenden Maßnahmen nacherhoben und ausgewertet.Ergebnis: Insgesamt wurden je 161 Patienten auf den Interventions- und Kontrollstationen in die Studie aufgenommen. Die Intervention SDMPLUS führte zu einem höheren Maß an empfundener Einbeziehung in die Entscheidungsprozesse, dargestellt durch einen mittleren Unterschied von 16,5 Punkten in der SMD-Q-9-Skala. Darüber hinaus waren die therapeutische Allianz, die Zufriedenheit mit der Behandlung und die selbstberichtete Adhärenz der Interventionspatienten höher als in der Kontrollgruppe. Allerdings fanden sich in der Nachbeobachtungsphase über die Dauer eines Jahres hinweg keine Hinweise auf eine Erhöhung der Adhärenz oder eine Reduktion der Rehospitalisierungsraten. Auch zeigte die Intervention keine direkte Auswirkung auf das Auftreten von Aggressionshandlungen oder die Anwendung von freiheitsentziehenden Maßnahmen oder Zwangsbehandlungen. Patienten mit einer dokumentierten Aggressionshandlungen oder der Aufnahme in die stationäre Behandlung entgegen ihrem Willen konnten jedoch in gleichem Ausmaß von der Intervention hinsichtlich der erlebten Einbeziehung in Entscheidungsprozesse profitieren wie die restlichen Teilnehmer der Studie.Zusammenfassung: Die Studie konnte zeigen, dass die Kommunikationstechniken des SDMPLUS (z. B. auch das Einbeziehen von Elementen der motivierenden Gesprächsführung) eine Möglichkeit darstellen, die partizipative Entscheidungsfindung auch im akutpsychiatrischen Behandlungskontext im Interesse der Patienten einzusetzen. Die Schnittstellenproblematik zwischen der stationären und der post-stationären Behandlung muss hierbei aber künftig noch stärker in den Fokus genommen werden, um die Effekte nachhaltig zu festigen.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document