Alkoholkonsumstörungen und Suizidalität: Ein narratives Review
ZusammenfassungEpidemiologisch ist die Häufigkeit von Suizidalität bei Personen mit einer Alkoholkonsumstörung hoch und in der Diagnostik und Behandlung der Betroffenen oftmals eine Herausforderung. Ziel dieser narrativen Übersicht ist es, nicht nur Risikofaktoren für suizidale Ideationen und Handlungen zu identifizieren, sondern auch Hinweise auf Diagnostik und Behandlung aufzuzeigen. Risikofaktoren beinhalten affektiven Störungen, impulsives und aggressives Verhalten, Drogenkonsumstörungen sowie die Schwere der Alkoholabhängigkeit. Veränderungen in der Neurotransmission des serotonergen und noradrenergen Systems und eine Dysfunktion des präfrontalen Kortex sind von biologischer Seite beteiligt. Behandlungssuchende Alkoholkranke weisen oftmals multiple Risikofaktoren auf. Für die Diagnostik weist eine Vorgeschichte von Suizidversuchen auf eine höhere Krankheitslast komorbider psychischer Störungen hin. In der Behandlung wurden psychotherapeutische Strategien wie die kognitive Therapie, die DBT (dialektisch behaviorale Therapie) und die Behandlung der affektiven Störungen mit Antidepressiva als mögliche Behandlungsansätze vorgestellt. Zukünftige Studien sollten die Wirksamkeit dieser Ansätze bestätigen und neue Strategien entwickeln und erproben.