komorbide störungen
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(FIVE YEARS 0)

2021 ◽  
Vol 34 (01) ◽  
pp. 5-14
Author(s):  
Julia Velten ◽  
Pierre Pantazidis ◽  
Andrea Benecke ◽  
Anne-Kathrin Bräscher ◽  
Lydia Fehm ◽  
...  

Zusammenfassung Einleitung Sexuelle Funktionsstörungen gelten als häufig. Gleichzeitig fehlen epidemiologische Daten zur Behandlungsprävalenz sexueller Funktionsstörungen in der ambulanten Psychotherapie. Im Rahmen eines Projekts zur Koordination der Datenerhebung an den deutschen Hochschulambulanzen für Psychotherapie wird erstmals eine Schätzung für dieses Behandlungssegment möglich. Forschungsziele Das Ziel dieser Studie ist die Darstellung der festgestellten F52-Diagnosen an deutschen Hochschulambulanzen für Psychotherapie an psychologischen Instituten. Methoden 16 Hochschulambulanzen für Erwachsene übermittelten ausgewählte Daten zur Eingangsdiagnostik ihrer Patient_innen (N = 4 504; M Alter = 37.87; SD = 13.47; Altersbereich = 15 bis 86 Jahre; 65.3 % weiblich) aus dem Jahr 2016. In der hier vorgestellten Studie wird spezifisch die Häufigkeit der Vergabe von Diagnosen aus dem ICD-Kapitel F52 analysiert. Ergebnisse Insgesamt wurde in 32 Fällen (0.7 %) die Diagnose einer sexuellen Funktionsstörung vergeben, in acht Fällen (0.2 %) als Hauptdiagnose. In 31 Fällen (96.9 %) waren auch komorbide Störungen gegeben, hauptsächlich Angststörungen (34.4 %) und affektive Störungen (53.1 %). Unter den Hauptdiagnosen war der nichtorganische Vaginismus (n = 3) der häufigste Grund, eine psychotherapeutische Hochschulambulanz eines psychologischen Instituts aufzusuchen. Die Häufigkeit von F52-Diagnosen in den 16 Ambulanzen schwankte zwischen 0 % und 1.2 %, und acht der 16 Ambulanzen vergaben überhaupt keine F52-Diagnosen. Schlussfolgerung Die Werte in der vorliegenden Behandlungsstichprobe erscheinen vor dem Hintergrund der Prävalenzdaten aus Bevölkerungsstudien als auffällig niedrig. Hierfür können neben methodischen und studienspezifischen Gründen auch Aspekte der psychotherapeutischen Versorgung sowie Beurteilungsfehler bei der Diagnosevergabe verantwortlich sein.


Suchttherapie ◽  
2020 ◽  
Vol 21 (04) ◽  
pp. 194-204
Author(s):  
Doris Malischnig ◽  
Christian Baumgartner ◽  
Michael P. Schaub

Zusammenfassung Ziel der Studie Zahlreiche Studien weisen auf ein breites Spektrum häufig gleichzeitig auftretender psychischer Störungen wie jene der Generalisierten Angststörung bei der Behandlung von Personen mit Cannabiskonsumstörungen hin (GAD). Bisherige Internet-basierte Studien konnten zwar vereinzelt die Reduktion von Cannabiskonsum zeigen, berücksichtigten aber keine komorbide Störungen. Ziel des E-Coach gestützten Online-Selbsthilfeprogramm CANreduce 2.0 ist die Reduzierung des Cannabiskonsums und der gegebenenfalls vorhandenen GAD. Methodik Sekundäranalyse der in der Allgemeinbevölkerung rekrutierten Cannabiskonsumierenden der CANreduce 2.0 Studie der beiden aktiven Interventionsgruppen (N=367). Für die Analysen wurden diese Teilnehmende aufgrund ihres erreichten Symptomatik-Wertes der General Anxiety Disorder Scale (GAD-7) in 4 Gruppen eingeteilt: Minimale (GAD-7 Werte: 0–4; N=102), Milde (5–9; N=151), Moderate (10–14; N=78) und Schwere (15–21; N=36) Angststörung und anschliessend ihre Behandlungsverläufe mittels Intention-to-Treat Analysen bezüglich ihrer Cannabiskonsumtage und ihrer Werte auf dem Cannabis Use Disorder Identification Test (CUDIT), der Severity of Dependence Scale (SDS), der GAD-7, der Center of Epidemiologic Studies of Depression Scale (CES-D) sowie bezüglich ihrer Adhärenz verglichen. Ergebnisse Alle 4 Gruppen reduzierten unabhängig von ihrer GAD-Symptomatik die Anzahl ihrer Cannabiskonsumtage, ihren CUDIT und SDS Score sowohl 6 Wochen als auch 3 Monate nach der Baselineerhebung. Weiter haben mit Ausnahme von der minimalen GAD-7-Gruppe alle Gruppen eine Reduktion der Angstsymptomatik nach 3 Monaten aufgewiesen. Analog zeigten mit Ausnahme der minimalen GAD-7-Gruppe alle GAD-7-Gruppen eine deutliche Reduktion in der depressiven Symptomatik. Bezüglich der gemessenen Adhärenz zeigten sich keine Unterschiede zwischen den GAD-7-Gruppen. Schlussfolgerungen CANreduce 2.0 scheint sowohl den Cannabiskonsum, die Ausprägung der Cannabiskonsumstörung bzw. die Cannabisabhängigkeit wie auch eine gegebenenfalls vorhandene GAD-Symptomatik zu reduzieren.


2020 ◽  
Vol 21 (03) ◽  
pp. 17-21
Author(s):  
Michele Noterdaeme
Keyword(s):  

Autismus-Spektrum-Störungen sind komplexe Entwicklungsstörungen, die in der frühen Kindheit beginnen und nicht heilbar sind. Die Symptomkonstellation ist vielfältig. Neben einer großen Variabilität der Kernsymptome bestehen in der Regel zahlreiche komorbide Störungen. Dies führt dazu, dass die Störung oft nicht oder sehr spät erkannt wird. Frühe Erkennung und Intervention sind für eine günstige psychosoziale Prognose sehr wichtig.


Author(s):  
Timo D. Vloet ◽  
Karin Egberts ◽  
Regina Taurines ◽  
Christoph Wewetzer ◽  
Claudia Mehler-Wex ◽  
...  

Zusammenfassung. Hintergrund: Die gleichzeitige Einnahme verschiedener Arzneimittel erhöht die Wahrscheinlichkeit von Wechselwirkungen und unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs). In der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird versucht, Polypharmazie zu vermeiden, wobei allerdings kaum Daten zur Häufigkeit vorliegen. Ziel der Studie war die Untersuchung der Häufigkeit von Polypharmazie bei der Behandlung mit verschiedenen Antidepressiva und Antipsychotika sowie der fraglichen Assoziation mit einem erhöhten Auftreten von UAWs im Vergleich zur Monotherapie. Methodik: 940 Datensätze von Kindern und Jugendlichen unter Psychopharmakotherapie aus 10 Studien zum Therapeutischen Drug Monitoring (TDM) in Deutschland wurden retrospektiv-deskriptiv ausgewertet. Ergebnis: Polypharmazie war in bis zu 72.1 % der Fälle bei primärer Therapie mit Olanzapin und in bis zu 45.6 % der Fälle bei Escitalopram zu beobachten. In bis zu 17.4 % der Fälle wurden vier und mehr Neuro-/Psychopharmaka gleichzeitig eingesetzt. Bei Antipsychotika wurde keine erhöhte Häufigkeit von UAWs unter Polypharmazie dokumentiert. Bei den Antidepressiva wurden bei Sertralin signifikant mehr UAWs unter Polypharmazie beobachtet. Diskussion und Fazit: Polypharmazie wird relativ häufig angewandt. Rückschlüsse zum UAW-Risiko sollten aufgrund der geringen Fallgröße der untersuchten Subpopulationen, der Limitationen naturalistischer Studien sowie möglicher Doppelauswertungen unter Vorbehalt gezogen werden. Weiterführende Studien mit größeren und im Hinblick auf z. B. Alter und komorbide Störungen homogeneren Gruppen sind notwendig.


2018 ◽  
Vol 66 (4) ◽  
pp. 248-252 ◽  
Author(s):  
Mona Céline Schwörer ◽  
Dennis Nitkowski ◽  
Franz Petermann ◽  
Ulrike Petermann

Zusammenfassung. Die ADHS-Symptomatik des Kindes hat Einfluss auf das psychosoziale Funktionsniveau der gesamten Familie. Studien zeigen eine erhöhte Belastung und Funktionsdefizite von Eltern mit Kindern mit ADHS-Symptomatik im Vergleich zur Kontrollgruppe. Es werden Eltern von Kindern mit ADHS (n = 26) im Vergleich zur Kontrollgruppe (n = 80) hinsichtlich ihrer Belastungsfaktoren (EBI) untersucht. Dabei werden komorbide Störungen wie aggressives Verhalten und internalisierende Probleme kontrolliert (SDQ). Unter Berücksichtigung des aggressiven Verhaltens und internalisierender Probleme unterscheiden sich Eltern von Kindern mit ADHS von Eltern der Kontrollgruppe nur in dem Faktor „Bindung“ signifikant voneinander (η2p = .04). Die in der Literatur beschriebenen elterlichen Belastungsfaktoren von Eltern mit Kindern mit ADHS scheinen vorwiegend dem oppositionell-aggressiven Verhalten, nicht der ADHS-Symptomatik zuzuschreiben zu sein.


Author(s):  
Angelika A. Schlarb

Zusammenfassung. Schlafprobleme und Schlafstörungen sind im Kindes- und Jugendalter weitverbreitet. Im Allgemeinen legen sich solcherlei Schlafbeschwerden jedoch nicht, sondern neigen zur Chronifizierung. Die Auswirkungen von Schlafstörungen sind dabei umfassend, so zeigen sich oft Leistungseinschränkungen, mangelnde physische Gesundheit sowie psychische Auffälligkeiten bis hin zum erhöhten Risiko bezüglich Suizidalitätsentwicklung. Aus diesen Gründen ist eine frühzeitige und effektive Therapie sinnvoll und notwendig. Die Schlafprobleme unterscheiden sich in ihrem Erscheinungsbild je nach Alter, daher sollte die Therapie dem angepasst sein. Diverse altersorientierte Verfahren für das Vorschulalter, Grundschulalter sowie Jugendalter werden vorgestellt. Die Evidenz dieser Verfahren ist in unterschiedlichen Studien überprüft worden. Insgesamt muss jedoch festgestellt werden, dass die Studienlage noch deutlich verbesserungsfähig ist. So fehlen meist umfangreiche randomisiert kontrollierte Studien sowie Studien, die komorbide Störungen oder Schlafstörungen im Rahmen von anderen psychischen Störungen adressieren.


2018 ◽  
Vol 87 (01) ◽  
pp. 32-38 ◽  
Author(s):  
Matthias Miesch ◽  
Arno Deister

Zusammenfassung Anliegen und Methodik Die ADHS-12-Monats-Prävalenz, Risikofaktoren und Komorbidität wurden an einem Kollektiv vollstationärer psychiatrischer Patienten erfasst. Ergebnisse Es fanden sich eine ADHS-12 Monats-Prävalenz von 59,0 % (schwere Ausprägung bei 33,1 %), gehäuft komorbide Störungen (Depressionen: 92,9 %, bipolare Störungen: 5,1 %, Angststörungen: 28,6 %, emotional-instabile Persönlichkeitsstörungen: 30,6 %, ängstliche Persönlichkeitsstörungen: 31,6 %, abhängige Persönlichkeitsstörungen: 18,4 %, kombinierte Persönlichkeitsstörungen: 25,5 %, zwanghafte Persönlichkeitsstörungen: 10,2 %, PTBS: 26,5 %, Restless-legs Syndrome: 25,5 %, Adipositas: 24,5 %, Essstörungen: 11,2 %, Teilleistungsstörungen: 45,9 %, Nikotinabhängigkeiten: 51,0 %, Alkoholabhängigkeiten: 4,1 % und Substanzabhängigkeiten: 7,1 %), Risikofaktoren für ADHS, eine hohe genetische Belastung (72,4 %) und Probleme in der psychosozialen Anpassung. Schlussfolgerungen Aufgrund der erhöhten Prävalenz der ADHS bei stationären psychiatrischen Patienten sollten diese auf das Vorliegen einer ADHS-Diagnose mittels Fragebögen überprüft und komorbide Störungen miterfasst werden.


2017 ◽  
Vol 46 (4) ◽  
pp. 248-262 ◽  
Author(s):  
Peter Neudeck ◽  
Caroline im Brahm ◽  
Alfons O. Hamm

Zusammenfassung. Hintergrund: Neben störungsspezifischen Behandlungskonzepten werden in den letzten Jahren vermehrt transdiagnostische Behandlungsmanuale in der expositionsbasierten Behandlung von Ängsten und komorbiden Störungen eingesetzt. Die vorliegende narrative systematische Übersichtsarbeit beschreibt den Stand der Forschung zu transdiagnostischen Behandlungskonzepten in Hinsicht auf Angst- und komorbide Störungen. Methode: Die Literaturrecherche und die Datenanalyse wurden angelehnt an die PRISMA Guidelines vorgenommen. Die Ergebnisse von 17 Untersuchungen zu expositionsbasierten transdiagnostischen Behandlungskonzepten der letzten fünfzehn Jahre werden beschrieben. Ergebnisse: Die Resultate der referierten Studien zeigen, dass expositionsbasierte transdiagnostische Behandlungen die Symptome, sowohl der primären als auch der komorbiden Störungen, signifikant reduzieren. Expositionsbasierte transdiagnostische Konzepte sind effektiv zur Behandlungen von Angststörungen und komorbider Störungen. Sie stellen eine geeignete Alternative zu störungsspezifischen Behandlungen dar. Diskussion: Die Implikationen transdiagnostischer Konzepte für das praktische Vorgehen bei der individualisierten Diagnostik, der Vorbereitung und Durchführung von Expositionen werden erörtert. Schließlich werden Vorschläge für die Konzeptualisierung einer störungsübergreifenden Behandlung von Angststörungen, insbesondere solcher mit komorbider Symptomatik, vorgestellt.


Author(s):  
Inga Beig ◽  
Manfred Döpfner ◽  
Hildegard Goletz ◽  
Julia Plück ◽  
Lydia Dachs ◽  
...  

Zusammenfassung. Hintergrund: Zur Behandlung von Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter gilt die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) als Therapiemethode erster Wahl, doch bisher wurde hauptsächlich die Wirksamkeit von streng manualisierter KVT im Rahmen von randomisiert-kontrollierten Studien untersucht. Studien zur Wirksamkeit von Routinetherapien gibt es kaum. Methode: Um die Alltagswirksamkeit von KVT zu überprüfen, wurden über neun Jahre erfasste Daten zu Behandlungsverläufen in einer universitären Ausbildungsambulanz ausgewertet. Für n = 53 Patienten, deren Elternbeurteilungsbögen vorlagen, und n = 53 Patienten, deren Selbstbeurteilungsbögen vorlagen, wurden Prä-Post-Analysen durchgeführt. Ergebnisse: Im Verlauf der Therapie konnten signifikante Reduktionen der Zwangssymptomatik mit hohen Prä-Post-Effektstärken (Cohens d) im Elternurteil (d = 0.91) und im Selbsturteil (d = 0.88) sowie der komorbiden Symptomatik mit mittleren bis hohen Effektstärken auf der Gesamtskalenebene im Elternurteil (d = 0.55 bis d = 0.87) und im Selbsturteil (d = 0.46 bis d = 0.74) gefunden werden. Bei 46.3 % bis 59.4 % der Patienten wurde eine klinisch signifikante Verbesserung mit unauffälliger Zwangssymptomatik zum Posttestzeitpunkt erzielt. Bei zwischen 22.5 % und 45.5 % der Patienten (Elternurteil) bzw. 32.0 % und 81.8 % (Selbsturteil) wurde dies auch hinsichtlich der komorbiden Symptomatik erreicht. Schlussfolgerungen: Im Verlauf einer KVT zur Behandlung von juvenilen Zwangsstörungen in einer universitären Ausbildungsambulanz lassen sich deutliche Verminderungen der Zwangs- und komorbiden Symptomatik nachweisen. Diese Ergebnisse sind ein Hinweis darauf, dass kognitiv-verhaltenstherapeutische Routinetherapien eine wirksame Methode zur Behandlung von juvenilen Zwangsstörungen darstellen. Schlüsselwörter: kognitive Verhaltenstherapie, Kinder und Jugendliche, Zwangsstörung, komorbide Störungen, Alltagswirksamkeit; Routinetherapie


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