Aktuelles zur Meningokokken- und Pneumokokken-Impfung

2020 ◽  
Vol 20 (02) ◽  
pp. 98-106
Author(s):  
Markus Knuf ◽  
Alexa Kunze

ZUSAMMENFASSUNGInfektionen mit Neisseria meningitidis sind eine der Todesursachen bei Kindern jenseits der Neugeborenenperiode mit der höchsten Inzidenz bei Säuglingen unter 12 Monaten. Die Epidemiologie invasiver Meningokokken-Erkrankungen (IME) variiert regional und temporär sowie die auslösenden Serotypen (A, B, C, W, X und Y) betreffend. IME zeigen einen akuten Verlauf und bedeuten eine hohe Langzeitbelastung für jeden Einzelnen. Bis zu 10 % der Patienten sterben innerhalb der ersten 48 Stunden. Bei 10–20 % der Überlebenden finden sich Folgeschäden. Nach Einführung der Routine-MenC-Impfung bleiben MenB und WY ein ernstzunehmender Grund von IME. In Deutschland ist die Inzidenz von IMD insgesamt niedrig und abnehmend. Es sind zwei verschiedene MenB-Impfstoffe verfügbar. Beide basieren auf einer Multikomponenten-Proteinstruktur. Die MenC-Vakzine ist ein Konjugatimpfstoff.Streptococcus pneumoniae kolonisiert den menschlichen Nasopharynx. Abhängig vom Wirt und weiteren Faktoren können durch Pneumokokken invasive Erkrankungen (IPD), wie Meningitis, Sepsis und bakterielle Pneumonie, ausgelöst werden. Es sind zwei verschiedene Vakzin-Typen verfügbar, zum einen konjugierte und zum anderen ein unkonjugierter Impfstoff (Polysaccharidimpfstoff). Konjugierte Polysaccharid-Impfstoffe (PCV) sind in zwei verschiedenen Formulierungen verfügbar, 10- und 13-valent. Bei Erwachsenen kommt ein 23-valenter unkonjugierter Polysaccarid-Impfstoff zur Anwendung. Mehr als 30 Länder haben weltweit inzwischen im Rahmen nationaler Impfprogramme 7 den, 10- bzw. 13-valenten PCV eingeführt. Es sind eine hohe Wirksamkeit und Effektivität unter den geimpften als auch ungeimpften Kindern und Erwachsenen nachweisbar. Allerdings ist auch ein Anstieg der IPD zu beobachten, welche durch Serotypen verursacht werden, die nicht im Impfstoff enthalten sind. Dieses Phänomen wird „Replacement” genannt.

2005 ◽  
Vol 62 (4) ◽  
pp. 230-237 ◽  
Author(s):  
Renteria

Epidemiologische Studien zeigen eine Prävalenz von Missbrauchserfahrungen bei Mädchen zwischen 14 und 33%. Indizien für einen Missbrauch sind zwar im Einzelnen unspezifisch, bei gleichzeitigem Auftreten jedoch bedeutungsvoll: Somatische Indizien sind sexuell übertragbare Erkrankungen, Schwangerschaft, unerklärbare Blutungen, rezidivierende genitale Beschwerden. Psychosoziale nichtsexuelle Indikatoren sind neu aufgetretene Verhaltensschwierigkeiten, Ausreissen, Esstörungen etc; Psychosexuelle Indikatoren sind eine Hypersexualisation der Sprache und des Verhalten, ein gestörtes Körpergefühl und gestörte Geschlechstidentität. Als indirekt beweisende Befunde gelten neben alten Genital oder/und Analläsionen Einrisse des Hymens bis auf den Insertionssaum, die sich an tpyischer Stellle im hinteren Bereich der Kommissur finden. Die Abklärung und Betreuung von Kindern, bei denen Verdachtsmomente, aber keine sicheren Indizien bestehen, setzt eine hohe Kompetenz und eine multdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kindergynäkologen, Kinderpsychiatern, Kinderschutzgruppen und eventuell weiteren beteiligten Fachleuten voraus, um einerseits nicht ungerechtfertigt Familienstrukturen schwer zu belasten und damit den Kindern zu schaden, um andererseits aber auch sicherzustellen, dass die Opfer eine umfassende akute und langfristige medizinische und psychosoziale Betreuung erfahren.


Author(s):  
Alexander Pabst ◽  
Daniela Piontek ◽  
Ludwig Kraus ◽  
Stefanie Müller

Ziel: Untersucht wurden Prävalenzen des Konsums sowie substanzbezogener Störungen von illegalen Drogen, Alkohol, Tabakwaren und Medikamenten. Methodik: Die Stichprobe des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) 2009 umfasst 8.030 Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren und wurde in einem zweistufigen Verfahren auf Grundlage der Einwohnermelderegister zufällig gezogen. Die Befragung erfolgte schriftlich, telefonisch bzw. über das Internet und erzielte eine Antwortrate von 50.1 %. Ergebnisse: In den letzten 12 Monaten haben 4.8 % der Befragten Cannabis, 0.8 % Kokain und 0.7 % Amphetamine konsumiert. Bezogen auf die letzten 30 Tage gaben 59.9 % einen risikoarmen und 16.5 % einen riskanten Alkoholkonsum an. Als aktuelle Raucher (30-Tage-Prävalenz) konnten 29.2 % der Befragten klassifiziert werden. Mit einer 12-Monats-Prävalenz von 61.6 % waren Schmerzmittel die am häufigsten eingenommenen Medikamente. Schätzungen zu substanzbezogenen Störungen ergaben für Cannabisabhängigkeit 1.2 % und für Nikotinabhängigkeit 6.3 %. Für problematischen Alkoholkonsum wurden 19.0 % und für problematischen Medikamentengebrauch 4.0 % ermittelt. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse belegen eine hohe gesundheitspolitische Bedeutung des Substanzkonsums in Deutschland. Um negative Konsequenzen des Konsumverhaltens zu vermeiden, sind eine effektive Versorgung behandlungsbedürftiger Personen sowie frühzeitige Präventionsbemühungen erforderlich.


1998 ◽  
Vol 26 (149) ◽  
pp. 34 ◽  
Author(s):  
Mª Amparo Morant Gimeno ◽  
J. Díez Domingo ◽  
C. Gimeno ◽  
N. de la Muela ◽  
I. Pereiró ◽  
...  

2002 ◽  
Vol 46 (12) ◽  
pp. 3744-3749 ◽  
Author(s):  
Satoshi Ameyama ◽  
Shoichi Onodera ◽  
Masahiro Takahata ◽  
Shinzaburo Minami ◽  
Nobuko Maki ◽  
...  

ABSTRACT Neisseria gonorrhoeae strains with reduced susceptibility to cefixime (MICs, 0.25 to 0.5 μg/ml) were isolated from male urethritis patients in Tokyo, Japan, in 2000 and 2001. The resistance to cephems including cefixime and penicillin was transferred to a susceptible recipient, N. gonorrhoeae ATCC 19424, by transformation of the penicillin-binding protein 2 gene (penA) that had been amplified by PCR from a strain with reduced susceptibility to cefixime (MIC, 0.5 μg/ml). The sequences of penA in the strains with reduced susceptibilities to cefixime were different from those of other susceptible isolates and did not correspond to the reported N. gonorrhoeae penA gene sequences. Some regions in the transpeptidase-encoding domain in this penA gene were similar to those in the penA genes of Neisseria perflava (N. sicca), Neisseria cinerea, Neisseria flavescens, and Neisseria meningitidis. These results showed that a mosaic-like structure in the penA gene conferred reductions in the levels of susceptibility of N. gonorrhoeae to cephems and penicillin in a manner similar to that found for N. meningitidis and Streptococcus pneumoniae.


2019 ◽  
Vol 3 (11) ◽  
pp. 519-530 ◽  
Author(s):  
Lisa A. Lewis ◽  
Sandip Panicker ◽  
Rosane B. DeOliveira ◽  
Graham C. Parry ◽  
Sanjay Ram

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