Kardiale Biomarker und COVID-19-Phänotypen und Interpretation

2020 ◽  
Vol 145 (11) ◽  
pp. 755-760
Author(s):  
Christian Salbach ◽  
Evangelos Giannitsis

Was ist neu Phänotypisierung und Risikostratifizierung bei COVID-19 Die aktuelle COVID-19-Erkrankung verläuft in 3 Stadien. Einige Serum-Biomarker können einem der 3 Stadien zugeordnet werden und es besteht ein Zusammenhang mit der Mortalität. Laborwerte können insbesondere bei serieller Erfassung helfen, Aussagen zur Schwere der Erkrankung und Prognose zu liefern. In Zukunft könnten diese dann ggf. zur Steuerung der Therapie genutzt werden. COVID-19-kardiovaskuläre Erkrankungen und Myokardschaden Biomarker von Myokardschaden (high-sensitives kardiales Troponin, hs-cTn) oder hämodynamischem Stress (NT-proBNP) können bei COVID-19, wie bei anderen Pneumonien, auftreten und korrelieren mit der Schwere und Prognose der Grunderkrankung. Bei hospitalisierten Patienten mit COVID-19 erklären sich milde Erhöhungen von hs-cTn oder NT-proBNP durch deren kardiovaskuläre Komorbidität und durch die direkte oder indirekte akute Herzschädigung bzw. den Stress durch und während der COVID-19-Pneumonie. Bei gegebenem Verdacht auf einen Nicht-ST-Hebungsinfarkt und COVID-19 sollte eine sorgfältige Abwägung der Indikation für eine Echokardiografie und invasive Diagnostik gegen das Risiko der Kontamination abgewogen werden.

Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (8) ◽  
pp. 453-462
Author(s):  
Beat Knechtle ◽  
Pantelis T. Nikolaidis

Zusammenfassung. Wir stellen die wichtigsten Erkenntnisse zu Organschädigungen durch einen Ultramarathon zusammen. Nach einem Ultramarathon können kardiale Biomarker wie CK, CK-MB, kardiales Troponin I (cTnI) und N-terminales pro-Brain Natriuretic Peptide (NT-pro BNP) erhöht sein. Bis 80 % und mehr der Finisher klagen über Verdauungsprobleme, die einer der Hauptgründe sind, einen Ultramarathon nicht zu finishen. Bis zu 90 % der Läufer, die einen Ultramarathon aufgeben, klagen über Übelkeit. Nach einem Ultramarathon steigen die Leberwerte oft an, schwerwiegende Konsequenzen bleiben meist aus. Risikofaktoren für eine Einschränkung der Nierenfunktion sind eine ausgeprägte Muskelschädigung mit Rhabdomyolyse, Dehydratation, Hypotonie, Hyperurikämie, Hyponatriämie, geringe Wettkampferfahrung sowie die Einnahme von NSARs. Ultraläufer leiden nach einem Ultramarathon oft an Infekten der oberen Atemwege.


2005 ◽  
Vol 173 (4S) ◽  
pp. 383-383
Author(s):  
Rainer Kuefer ◽  
Matthias D. Hofer ◽  
Christoph Zorn ◽  
Bjoern G. Volkmer ◽  
Juergen E. Gschwend ◽  
...  

2016 ◽  
Vol 73 (7) ◽  
pp. 431-435
Author(s):  
Markus G. Mohaupt

Zusammenfassung. Kardiovaskuläre Erkrankungen sind eine Hauptursache für Morbidität und Mortalität. Es ist vordringlich, diese Bedrohung zu minimieren. Hypertensive Schwangerschaften treten einerseits bevorzugt bei Frauen auf, die zu kardiovaskulären Erkrankungen tendieren, andererseits prädisponieren hypertensive Schwangerschaftserkrankungen, z.B. eine Präeklampsie, für spätere kardiovaskuläre Komplikationen. So sollten präventive Massnahmen schon früh nach der akuten Erkrankungen dieses Risiko reduzieren. Dazu gehört die Information bezüglich eines gesunden Lebensstil und zukünftige hausärztliche Kontrolluntersuchungen der kardiovaskulären Risikoindikatoren. In ähnlicher Weise sind Kinder mit einem erniedrigten Geburtsgewicht bzw. Mangelgeburtlichkeit für ein gegebenes Gestationsalter betroffen. Da diese Geburtskomplikationen häufiger bei hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen auftreten, sollten den Müttern vergleichbare langfristige präventive Massnahmen getroffen werden. Zusammenfassend benötigen Mutter und häufig auch die Kinder aus hypertensiven Schwangerschaften geeignete kardiovaskuläre langfristige Präventionsmassnahmen. Frauen mit einem bislang nicht erkannten metabolischen bzw. Herz-Kreislauferkrankungsrisiko können damit einem sorgfältigen Follow-up zugeführt werden. Somit kann die hypertensive Schwangerschaft als Risikoindikator die Basis für eine frühzeitige Risikoprävention und ein gesundes Leben legen.


Praxis ◽  
2011 ◽  
Vol 100 (3) ◽  
pp. 171-174
Author(s):  
Clemens ◽  
Husmann ◽  
Amann-Vesti ◽  
Thalhammer
Keyword(s):  

Wir berichten über einen 45-jährigen Lehrer mit einer Fingerischämie der rechten Hand mit Kältegefühl und Weissverfärbung. Die nicht-invasive Diagnostik ergab ein Hypothenar-Hammer-Syndrom bei rezidivierenden Traumata im Bereich des Handballens durch berufliches Handwerken, durch regelmässige Bedienung einer Espressomaschine sowie durch gelegentliches Schlagzeugspielen. Wir diskutieren die diagnostischen Methoden, die Ätiologie und die möglichen Therapieoptionen.


2020 ◽  
Vol 24 (09) ◽  
pp. 349-351
Author(s):  
Stefanie Haag

Seit Anfang des Jahres 2020 kam es zu einer Pandemie mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom Coronavirus 2). Typische Symptome von COVID-19 (Coronavirus Disease 2019) sind Fieber, Husten, Luftnot, Gliederschmerzen, Fatigue, Durchfälle und Geruchsverlust 1. Hämodialysepatienten sind aufgrund ihrer Grunderkrankung gefährdet, an COVID-19 zu erkranken bzw. Komplikationen zu erleiden. Die Mortalität liegt bei Dialysepatienten bei 2 % im Gegensatz zu der Normalbevölkerung mit 0,5 %. 2. Das höhere Risiko entsteht durch das meist fortgeschrittene Alter, die Komorbiditäten (v. a. kardiovaskuläre Erkrankungen) und die Einnahme von Immunsuppressiva bzw. das abnorme Immunsystem durch die Urämie. Weiterhin kommt es zu vielen Kontakten im Bereich der Dialyse (Mehrbettzimmer, Fahrt zur Dialyse), sodass nicht nur die Patienten gefährdet sind, sondern auch das Dialysepersonal einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt ist 2.


2011 ◽  
Vol 223 (S 01) ◽  
Author(s):  
A Doyon ◽  
D Kracht ◽  
R Zeller ◽  
A Melk ◽  
E Wühl ◽  
...  

2016 ◽  
Vol 35 (02) ◽  
pp. 7-12
Author(s):  
M. Endres ◽  
C. H. Nolte ◽  
J. F. Scheitz

ZusammenfassungKardiales Troponin (cTn) ist aufgrund der hohen Sensitivität und Spezifität für Myokardschädigungen obligater Bestandteil bei der Diagnosestellung eines akuten Myokardinfarktes. Allerdings zeigt ein erhöhtes cTn nicht die Entstehungsmechanismen der Myokardschädigung an. Bereits seit vielen Jahrzehnten ist bekannt, dass es im Rahmen akuter zerebrovaskulärer Ereignisse häufig zu kardialen Komplikationen wie Arrhythmien, kardialer Dysfunktion, autonomer Imbalance, EKG-Veränderungen und zum Anstieg kardialer Biomarker kommen kann. Dies kann im Einzelfall große differenzialdiagnostische Probleme bereiten. Die weite Verbreitung hochsensitiver cTn-Assays, die sehr geringe Mengen cTn nachweisen können, hat diese Situation weiter verschärft. Ziel dieses Übersichtsartikels ist es, die Literatur hinsichtlich Häufigkeit und prognostischer Bedeutung von cTn-Erhöhungen nach Schlaganfall zusammenzufassen, Entstehungsmechanismen von cTn-Erhöhungen nach Schlaganfall zu erläutern und dem Kliniker Hinweise für die Interpretation und den Umgang mit pathologischen cTn-Werten zu geben.


2006 ◽  
Vol 26 (02) ◽  
pp. 114-118 ◽  
Author(s):  
H. Langer ◽  
M. Gawaz

ZusammenfassungKardiovaskuläre Erkrankungen, besonders die koronare Herzkrankheit, stellen derzeit die häufigste Todesursache in der westlichen Welt dar und repräsentieren eine zentrale Herausforderung für moderne Wissenschaft und Medizin. Die Pathophysiologie der koronaren Herzkrankheit basiert im Wesentlichen auf der Entstehung und dem biologischen Remodelling atherosklerotischer Plaques. Vor allem in fortgeschrittenen Stadien, aber auch in der frühen Phase der Atherosklerose, kommt es zur Ruptur atherosklerotischer Plaques, die zur klinischen Manifestation des akuten Koronarsyndroms in Form instabiler Angina pectoris, nicht transmuralen oder transmuralen Myokardinfarkts führen kann. Neben inflammatorischen Zellen wie Monozyten, spielen Thrombozyten eine essenzielle Rolle in der frühen wie auch der späten Phase atherosklerotischer Erkrankungen.Diese Übersicht fasst die grundlegenden pathophysiologischen Mechanismen der Plättchenadhäsion und -sekretion, die molekularen Schritte, die in die plättchenvermittelte Thrombusentstehung im Bereich atherosklerotischer Läsionen eingreifen und die Bedeutung der Thrombozytenakkumulation im reperfundierten Myokard zusammen.


2013 ◽  
Vol 32 (06) ◽  
pp. 381-387 ◽  
Author(s):  
C. Norra ◽  
S. Herpertz ◽  
T. C. Baghai ◽  
M. Lieb ◽  
M. Schäfer ◽  
...  

ZusammenfassungDie hohe Koinzidenz von somatischen Erkrankungen und Depressionen macht deutlich, wie wichtig ein generelles Screening bezüglich depressiver Störungen in den somatischen Fachdisziplinen ist. Aktuelle Erkenntnisse zur Depressionshäufigkeit, Pathophysiologie, prognostischen Bedeutung und der Therapie von depressiven Syndromen bei ausgewählten somatischen Erkrankungen werden vorgestellt: Diabetes mellitus, kardiovaskuläre Erkrankungen, Leber- und Darmerkrankungen, Morbus Parkinson sowie Multiple Sklerose. Für das gehäufte Auftreten somatischer Erkrankungen scheint bei Patienten mit depressiven Störungen übergreifend eine ungünstige Lebensführung (z. B. Bewegungsmangel, Adipositas, Rauchen, erhöhter Alkoholkonsum) eine entscheidende Rolle zu spielen. Dies gilt auch für die Umsetzung der therapeutischen Strategien. Ebenso werden biologische Veränderungen (Stresshormon- und Immunaktivierung) als mögliche Ursachen für eine erhöhte Morbidität und Mortalität diskutiert. Generell werden epidemiologische Daten, interdisziplinäre klinisch-therapeutische Studien sowie grundlagenwissenschaftlichen Untersuchungen zur Pathophysiologie komorbider Depressionen bei körperlichen Erkrankungen benötigt.


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