scholarly journals COVID-19 aus Sicht der Hämatologie und Hämostaseologie

Author(s):  
Karsten Spiekermann ◽  
Marion Subklewe ◽  
Martin Hildebrandt ◽  
Andreas Humpe ◽  
Michael von Bergwelt-Baildon

ZusammenfassungDie Infektion mit SARS-CoV-2 führt zu einer Reihe von Pathologien im hämatopoetischen System, die die klinische Symptomatik und die Mortalität erheblich beeinflussen. Auch kommt es durch die Aktivierung des Gerinnungssystems zu einer deutlich erhöhten Inzidenz an Thromboembolien. Der Beitrag stellt Pathomechanismen, relevante diagnostische Parameter und den aktuellen Stand zur passiven Immunisierung durch Rekonvaleszentenplasma vor.

Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (3) ◽  
pp. 117-124
Author(s):  
Jon-Duri Senn ◽  
Lars C. Huber ◽  
Jasmin Barman-Aksözen ◽  
Elisabeth Minder

Zusammenfassung. Unter dem Begriff «Porphyrie» wird eine Gruppe von acht Stoffwechselerkrankungen zusammengefasst, welche in Folge einer gestörten Hämbiosynthese entstehen. Die Einteilung der verschiedenen Formen erfolgt anhand der klinischen und biochemischen Merkmale. Dieser Artikel fokussiert auf die akuten (hepatischen) Porphyrien (AHP), die durch eine ähnliche Pathophysiologie und klinische Symptomatik gekennzeichnet sind. Typisch sind akute, das autonome Nervensystem betreffende Symptome; starke, kolikartige, teilweise ausstrahlende Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Hypertonie, Tachykardie, Obstipation und Hyponatriämie. Die Diagnose einer AHP wird aufgrund einer mindestens fünffach erhöhten Ausscheidung von Porphobilinogen (PBG) im Urin gestellt. Therapie der Wahl ist die Zufuhr von Kohlenhydraten, die Gabe von humanem Häm, die Elimination und Vermeidung von schubauslösenden Triggerfaktoren und eine begleitende symptomorientierte Therapie, im Besonderen eine suffiziente Analgesie.


2019 ◽  
Vol 19 (03) ◽  
pp. 186-193
Author(s):  
Bernhard Schmitt

ZusammenfassungSchlaf und Epilepsie stehen in enger Beziehung zueinander. 20 % der Epilepsiepatienten erleiden Anfälle nur in der Nacht, 40 % nur am Tag und 35 % bei Tag und Nacht. Kinder mit Panayiotopoulos-Syndrom oder Rolando-Epilepsie erleiden ihre Anfälle vorwiegend im Schlaf und zeigen im NREM-Schlaf eine Zunahme der Spike-waves. ESES (elektrischer Status epilepticus im Schlaf) und Landau-Kleffner-Syndrom sind epileptische Enzephalopathien mit ausgeprägten kognitiven Einbrüchen, Verhaltensauffälligkeiten und Anfällen. Kennzeichnend ist eine kontinuierliche Spike-wave-Aktivität im NREM-Schlaf. Patienten mit juveniler Myoklonusepilepsie oder Aufwach-Grand-Mal-Epilepsie haben ihre Anfälle nach dem Aufwachen, nicht selten nach vorausgehendem Schlafentzug. Nächtliche Frontallappen-Anfälle werden oft mit Parasomnien verwechselt. Für eine korrekte Zuordnung ist es hilfreich, die klinische Symptomatik und die Häufigkeit pro Nacht und Monat in die Beurteilung mit einzubeziehen. Nächtliche Anfälle und Antikonvulsiva wirken sich auf den Schlaf aus. Schlafstörungen sollten erkannt und behandelt werden, da dies die Anfallskontrolle und Lebensqualität verbessern kann. Bei Verdacht auf Epilepsie und nicht schlüssigem Wach-EEG können Schlaf-EEGs hilfreich sein. Abhängig von der Fragestellung kann das EEG im Mittagsschlaf (natürlicher Schlaf oder medikamentös induziert), während der Nacht oder nach vorausgehendem Schlafentzug stattfinden.


1977 ◽  
Vol 16 (02) ◽  
pp. 79-82
Author(s):  
W. Pancho ◽  
J. Adlung

ZusammenfassungZur Methodik und klinischen Wertigkeit des 1 4C-Glykocholat- Tests wurden bei 22 gastroenterologisch gesunden Klinikpatienten, 11 Patienten mit einer Ileumerkrankung und 8 Patienten mit verschiedenen gatroenterologischen Erkrankungen neben der üblichen Bestimmung der spezifischen Aktivität von 14 CO2 zusätzlich die 14CO2 - und CO2-Abatmung und in 23 Fällen die 14C-Serumaktivität gemessen. Es zeigte sich, daß die allgemein übliche diskontinuier-, liehe Messung der spezifischen Aktivität ein empfindlicher Parameter für die Differenzierung zwischen Normalpersonen und Patienten mit einer krankhaft gesteigerten Gallensäurendekonjugation ist. Eine Differenzierung zwischen bakterieller Dekonjugation im Dünndarm und Gallensalzmalabsorption mit sekundärer Dekonjugation im Dickdarm ist durch Serumaktivitätsmessung nicht möglich. Eine sehr geringe Spezifität dieses 14CO2-Exhalationstests bedingt Zweifel an der klinischen Wertigkeit. Der äußerst häufige pathologische Ausfall bei Patienten ohne entsprechene klinische Symptomatik zwingt zur Zurückhaltung mit therapeutischen Maßnahmen.


2012 ◽  
Vol 40 (03) ◽  
pp. 167-175 ◽  
Author(s):  
E. Erteld ◽  
A. Wehrend ◽  
S. Goericke-Pesch

Zusammenfassung Ziel dieser Arbeit ist, den derzeitigen Stand der Literatur über die Häufigkeit, die klinische Symptomatik und die Vorstellungen zur Pathogenese der Torsio uteri beim Rind zusammenzufassen. Material und Methode: Auswertung der Literatur unter Verwendung von Suchportalen (Pub Med, Medline), deutschsprachigen veterinärmedizinischen Fachzeitschriften und geburtshilflichen Lehrbüchern. Ergebnisse: Da die meisten Fälle der Erkrankung intra partum auftreten, stellt die Torsio uteri eine bedeutende maternale Dystokieursache dar. Die postzervikale Drehung des Uterus (Torsio uteri et vaginae) wird deutlich häufiger diagnostiziert als eine intrazervikale oder präzervikale Drehung. Torsionen ad sinistram (links) kommen häufiger vor als ad dextram (rechts). Die klinischen Symptome variieren sehr und sind in erster Linie vom Drehungsgrad abhängig. Die Häufigkeit der Torsio uteri bezogen auf alle Geburten liegt zwischen 0,5 und 1%. Der prozentuale Anteil der Uterustorsionen an den Geburtsstörungen bei tierärztlich vorgestellten Rindern liegt zwischen 2,7 und 65%. Die Pathogenese der Torsio uteri ist nicht ausreichend geklärt. Weitgehende Übereinstimmung besteht darin, dass das Rind aufgrund seiner anatomischen Verhältnisse eine Prädisposition für eine Gebärmutterverdrehung aufweist. Es gibt Hinweise, dass Braunvieh häufiger betroffen ist als andere Rinderrassen.


2014 ◽  
Vol 42 (03) ◽  
pp. 169-177 ◽  
Author(s):  
T. Theuß ◽  
M. Pfeffer ◽  
A. Konrath ◽  
D. Kalthoff ◽  
D. Woll ◽  
...  

ZusammenfassungBeschreibungen von Infektionen mit Orthopockenviren bei Neuweltkameliden beschränken sich in der Literatur auf einzelne Fallberichte. Ausgehend von einer generalisierten Kuhpockenvirusinfektion eines Alpakas werden klinische Symptomatik, Diagnostik und pathologische Befunde dargestellt. Laut Vorbericht wurde das Tier bereits über einen längeren Zeitraum aufgrund von Hautveränderungen behandelt. Bei der klinischen Untersuchung fielen papulöse Veränderungen auf der gesamten Hautoberfläche auf. Außerdem lagen eine beidseitige mukopurulente Konjunktivitis sowie starke Salivation infolge einer hochgradigen erosiv-ulzerativen Stomatitis vor. Trotz intensivmedizinischer Versorgung verstarb das Alpaka 8 Tage nach Einweisung in die Klinik. Bei der Sektion fanden sich weiterhin eine erosiv-ulzerative Laryngitis sowie eine nekrotisierende Pneumonie und Lymphadenitis. Histologisch wurde der Verdacht auf eine Orthopockenvirusinfektion gestellt. Diese ließ sich in der elektronenmikroskopischen Untersuchung und mittels quantitativer Polymerasekettenreaktion (qPCR) von Organmaterial bestätigen. Das Virus konnte isoliert werden und eine PCR mit anschließender Sequenzierung verifizierte Kuhpockenvirus als ursächlich für die generalisierte Infektion.


2007 ◽  
Vol 35 (05) ◽  
pp. 325-332 ◽  
Author(s):  
K. Henneveld ◽  
W. Beck ◽  
R. Müller

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Dieser Artikel gibt eine Literaturübersicht über Vorratsmilben und ihre Bedeutung in der Tiermedizin. Weiterhin präsentiert er Ergebnisse aus einer eigenen Studie, deren Ziel es war herauszufinden, ob Vorratsmilben im Trockenfutter oder in der direkten Umgebung von Hunden vorkommen. Material und Methode: Im ersten Teil der Studie wurden 23 Hundefuttersäcke über einen Zeitraum von sechs Wochen mittels mikroskopischer Untersuchung auf eine Kontamination mit Vorratsmilben überprüft. Im zweiten Teil der Studie erfolgte eine Untersuchung von Staubproben aus 20 unterschiedlichen Haushalten mit gesunden Hunden auf eine Kontamination mit Vorratsmilben. Ergebnisse: In keiner Futterprobe fanden sich Vorratsmilben. In fünf der insgesamt 40 untersuchten Staubproben waren Milben verschiedener Spezies nachweisbar: Dermatophagoides pteronyssinus (4/40), kurzschwänzige Demodex-Milbe (1/40) und Vorratsmilbe (1/40). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Vorratsmilben kommerzielles Hundetrockenfutter nicht kontaminieren, aber im Hausstaub vorkommen können. Klinische Relevanz: Bei den meisten Hunden mit positiven Serum- oder Hauttestreaktionen gegen Futtermilben wird eine Änderung der Fütterung keinen Einfluss auf die klinische Symptomatik haben.


1999 ◽  
Vol 38 (01) ◽  
pp. 31-34
Author(s):  
O. Sabri ◽  
S. Kinzel ◽  
M. Zimny ◽  
T. Bachmann ◽  
W. Küpper ◽  
...  

ZusammenfassungEine neun Jahre alte, europäische Langhaarkatze wurde mit Symptomen einer ausgeprägten Schilddrüsenüberfunktion im Universitätsklinikum der RWTH Aachen vorgestellt. Sowohl die klinische Symptomatik als auch die Labordiagnostik und die apparativ erhobenen Befunde belegten das Vorliegen einer Hyperthyreose. Im Anschluß an eine fünfwöchige thyreostatische Therapie, mit der eine euthyreote Stoffwechsellage erreicht werden konnte, wurde eine Radioiodtherapie mit 70,3 MBq 131-lod durchgeführt. Nach einer nur zweitägigen komplikationslosen Hospitalisierung konnte die Katze in gutem Allgemeinzustand entlassen werden. Sechs Wochen nach der Therapie hatte sich das zuvor deutlich reduzierte Körpergewicht auf nahezu normgerechte Werte erhöht; klinische Symptome der Schilddrüsenüberfunktion ließen sich trotz einer laborchemisch diagnostizierten diskreten Gesamtthyroxinerhöhung nicht mehr nachweisen. Bei einer abschließenden Kontrolle drei Monate nach Entlassung wies die Katze ohne schilddrüsenspezifische Medikation eine euthyreote Stoffwechsellage auf. Der vorliegende Fall zeigt, daß die Radioiodtherapie als komplikationsarme und effiziente Methode zur Behandlung von Schilddrüsenüberfunktionen bei Kleintieren in der Veterinärmedizin geeignet ist.


1972 ◽  
Vol 27 (03) ◽  
pp. 434-451
Author(s):  
H Niessner

ZusammenfassungEs wurde über eine Modifikation der von Hellem angegebenen, mit nicht antikoa-guliertem Vollblut arbeitenden Glaskugelfiltermethodik zur Messung der Plättchen-adhäsivität berichtet. Während die Normal werte höher lagen und auch eine geringere Streuung zeigten als im Hellenischen Verfahren, waren die bei Patienten mit von WillebrandJürgens-Syndrom gefundenen Ergebnisse über einen wesentlich größeren Meßbereich verteilt, ohne daß es jedoch zu einer Überlappung der bei Willebrandscher Erkrankung gemessenen Werte mit dem Normalbereich kam. Durch Steigerung der Flußgeschwindigkeit im Glaskugelfilter von 6,6 auf 11,2 ml/min sanken die Adhäsivi-tätswerte bei Willebrandscher Erkrankung weiter hoch signifikant ab. Die mit 11,2 ml/ min gefundenen Ergebnisse waren signifikant zum Faktor-VIII-Spiegel korreliert. Die Familienuntersuchungen ergaben innerhalb der einzelnen Familien einen stark wechselnden Schweregrad der Adhäsivitätsverminderung bei Mitgliedern mit manifestem von Willebrand-Jürgens-Syndrom. Außerdem war die Adhäsivität bei einer Angehörigen ohne klinische Symptomatik erniedrigt. Durch die Gabe von Kryopräzipitat bei Patienten mit von Willebrand-Jürgens-Syndrom konnten nur die verlängerte Blutungszeit und der erniedrigte Faktor-VIII-Spiegel, nicht jedoch die Adhäsivität korrigiert werden. Außer bei der Willebrandschen Erkrankung war die mit der modifizierten Hellem II-Technik gemessene Adhäsivität noch bei 2 Patienten mit kongenitaler Afibrinogenämie sowie 2 Patientinnen mit Thrombasthenie vermindert, wobei sich bei der Mutter der einen Patientin mit Thrombasthenie bei fehlender klinischer Symptomatik ebenfalls eine herabgesetzte Adhäsivität fand. Die verminderte Adhäsivität bei erhöhter Thrombozytenzahl wurde auf methodische Ursachen zurückgeführt. Eine weitere Gruppe mit verminderter Adhäsivität, gemessen mit der modifizierten Hellem II-Technik, waren urämische Patienten, wobei die Adhäsivitäts-werte signifikant zu den Serumkreatininspiegeln korreliert waren. Durch Steigerung der Flußgeschwindigkeit im Glaskugelfilter von 6,6 auf 11,2 ml/min konnte keine signifikante weitere Abnahme der Adhäsivitätswerte erzielt werden. Die gefundenen Ergebnisse wurden eingehend diskutiert.


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