Die Radioiodtherapie in der Veterinärmedizin: Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion bei einer Katze

1999 ◽  
Vol 38 (01) ◽  
pp. 31-34
Author(s):  
O. Sabri ◽  
S. Kinzel ◽  
M. Zimny ◽  
T. Bachmann ◽  
W. Küpper ◽  
...  

ZusammenfassungEine neun Jahre alte, europäische Langhaarkatze wurde mit Symptomen einer ausgeprägten Schilddrüsenüberfunktion im Universitätsklinikum der RWTH Aachen vorgestellt. Sowohl die klinische Symptomatik als auch die Labordiagnostik und die apparativ erhobenen Befunde belegten das Vorliegen einer Hyperthyreose. Im Anschluß an eine fünfwöchige thyreostatische Therapie, mit der eine euthyreote Stoffwechsellage erreicht werden konnte, wurde eine Radioiodtherapie mit 70,3 MBq 131-lod durchgeführt. Nach einer nur zweitägigen komplikationslosen Hospitalisierung konnte die Katze in gutem Allgemeinzustand entlassen werden. Sechs Wochen nach der Therapie hatte sich das zuvor deutlich reduzierte Körpergewicht auf nahezu normgerechte Werte erhöht; klinische Symptome der Schilddrüsenüberfunktion ließen sich trotz einer laborchemisch diagnostizierten diskreten Gesamtthyroxinerhöhung nicht mehr nachweisen. Bei einer abschließenden Kontrolle drei Monate nach Entlassung wies die Katze ohne schilddrüsenspezifische Medikation eine euthyreote Stoffwechsellage auf. Der vorliegende Fall zeigt, daß die Radioiodtherapie als komplikationsarme und effiziente Methode zur Behandlung von Schilddrüsenüberfunktionen bei Kleintieren in der Veterinärmedizin geeignet ist.

2011 ◽  
Vol 20 (02) ◽  
pp. 109-113 ◽  
Author(s):  
S. Scharla

ZusammenfassungDer Morbus Paget des Skeletts ist eine lokalisierte monooder polyostotische Skeletterkrankung, die mit einem gesteigerten Knochenumbau und mit einer Formveränderung (oft Größenzunahme) einhergeht. Die von Morbus Paget betroffenen Knochen sind in ihrer Festigkeit vermindert. Nur ein kleiner Teil der betroffenen Patienten (ca. 5 %) weist klinische Symptome auf. Diese sind äußerlich sichtbare Verformungen des Skeletts (z. B. Krümmung der Tibia), Rötung und Überwärmung der Haut über den betroffenen Knochen und Schmerzen. Infolge der Verformung der Knochen ist die Biomechanik des Skeletts häufig gestört und bei Befall gelenknaher Knochen kommt es infolge Fehlbelastung zu sekundären Arthrosen. Die Verformung und Vergrößerung der Knochen kann zur Beeinträchtigung umgebender Organe führen, insbesondere ist die Kompression von Nervenkanälen mit neurologischen Symptomen zu nennen. Weitere wichtige Symptome sind Schwerhörigkeit, Zahnprobleme. Seltener sind kardiologische Probleme. Psychische Probleme kommen dagegen wohl häufig vor. Insgesamt scheint es so, dass mit der rückgängigen Prävalenz des M. Paget im Zeitverlauf auch die klinische Symptomatik nicht mehr so ausgeprägt ist wie in früheren Jahren. Infolge der Knochenumbausteigerung führt der M. Paget auch zu typischen Laborveränderungen mit Anstieg biochemischer Marker. Dabei ist der deutliche Anstieg der alkalischen Phosphatase charakteristisch für den M. Paget und korreliert mit der Krankheitsaktivität. Die alkalische Phosphatase kann deshalb auch für das Therapiemonitoring verwendet werden.


2002 ◽  
Vol 59 (9) ◽  
pp. 459-463 ◽  
Author(s):  
Clad

Genitale Chlamydieninfektionen stellen weltweit die häufigste bakterielle sexuell übertragene Infektion dar. Während die Prävalenz der Gonorrhoe in Westeuropa seit den 70er Jahren um über 95% zurückgegangen und der «Tripper» – wie die Syphilis – heute auf Hochrisikogruppen beschränkt ist, sind genitale Infektionen mit Chlamydia trachomatis weiterhin in allen Bevölkerungsgruppen verbreitet, wobei diese Infektion aber in vielen westeuropäischen Ländern unter der Bevölkerung fast unbekannt ist. Die klinische Symptomatik ist bei genitaler Chlamydieninfektion ähnlich wie bei der Gonorrhoe (Dysurie, Ausfluss, Zwischenblutungen, Dyspareunie, Perihepatitis) und kann mit einer Appendizitis verwechselt werden. Chlamydia trachomatis persistiert aber länger und häufiger asymptomatisch im Urogenitaltrakt von Mann und Frau als Neisseria gonorrhoeae. Bei etwa 20% der Chlamydien infizierten Frauen kommt es zu einem teilweisen oder vollständigen Tubenverschluss. Chlamydia trachomatis stellt die häufigste Einzelsterilitätsursache bei Frauen dar, aber die meisten der betroffenen Frauen hatten nie klinische Symptome einer Adnexitis. Aufgrund der häufig geringen Erregerzahl in Urin und Zervixsekret lässt sich Chlamydia trachomatis nur durch DNA-Amplifikationstests, z.B. PCR oder LCR, mit ausreichender Sensitivität nachweisen. Während die Gonorrhoe durch eine Einmaltherapie mit gängigen Antibiotika wie Penicillinen oder Cephalosporinen eliminiert wird, ist bei Chlamydia trachomatis eine Therapie über mindestens zehn Tage mit Doxycyclin oder Makroliden erforderlich. Die gleichzeitige Therapie des Partners ist unbedingt erforderlich, um Reinfektionen zu vermeiden. Kondome schützen nicht nur vor HIV, sondern auch vor Chlamydien, Gonorrhoe und Syphilis.


2008 ◽  
Vol 36 (05) ◽  
pp. 333-337 ◽  
Author(s):  
J. Walter ◽  
T. Seeger

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Beschrieben werden die klinische Symptomatik, die diagnostische Vorgehensweise und die Therapie bei einer Alpakastute mit hochgradiger Gestationsketose. Material und Methoden: Eine 3-jährige Alpakastute, die sich im 11. Trächtigkeitsmonat befand, wurde wegen einer seit 2 Wochen bestehenden Inappetenz und apathischen Verhaltens in die Klinik eingeliefert. Sie wurde klinisch und labordiagnostisch untersucht und die dabei festgestellte Stoffwechselstörung behandelt. Ergebnisse: Als einzige klinische Symptome zeigte das Tier apathisches Verhalten, Inappetenz sowie Abmagerung. Der hohe Ketonkörpergehalt des Harns sowie das milchig getrübte Serum bei starker Hyperglykämie (27,5 mmol/l), hohen β-Hydroxybutyrat- (13 mmol/l) und NEFA-Werten (4,9 mmol/l) in Verbindung mit erhöhten Leberenzymaktivitäten, metabolischer Azidose (BE: –6,8 mmol/l) und Hypokaliämie (2,3 mmol/l) sprachen für das Vorliegen einer hochgradigen Gestationsketose. Die Infusionstherapie mit Glukose- und Aminosäurelösung sowie Injektionen von Heparin und einem Antibiotikum führten innerhalb von 3 Tagen zu einer deutlichen Verbesserung des Allgemeinbefindens und der Blutwerte. Einen Tag später brachte die Stute ein vitales Fohlen zur Welt. Nach der Entlassung aus der Klinik berichtete der Besitzer, dass das Tier weiterhin ein ungestörtes Allgemeinbefinden zeigte und nach dem Trockenstellen an Körpergewicht zugenommen hatte. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Bei hochtragenden Neuweltkameliden muss – ähnlich wie bei Schafen und Ponys – mit einer Gestationsketose und Hyperlipidämie gerechnet werden. Aufgrund der unspezifischen klinischen Symptomatik, wie Apathie und Inappetenz, sollte in Verdachtsfällen immer eine labordiagnostische Abklärung anhand der Untersuchung von Blut- und Urinproben erfolgen, um die Diagnose rechtzeitig absichern zu können. Therapeutisch ist vor allem eine Infusionstherapie mit Glukoseund Aminosäurelösungen von entscheidender Bedeutung.


Swiss Surgery ◽  
1999 ◽  
Vol 5 (6) ◽  
pp. 281-287 ◽  
Author(s):  
Schindele ◽  
Hackenbruch ◽  
Sutter ◽  
Schärer ◽  
Leutenegger

Häufige Frakturen im Bereich der Schulter betreffen je nach Alter die Clavicula oder den proximalen Humerus. Die Indikation zur operativen Stabilisierung ist bei Luxationsfrakturen des lateralen Claviculaendes und bei instabilen und dislozierten Frakturen des proximalen Humerus grosszügig zu stellen. Werden Kirschner-Drähte zur Osteosynthese eingesetzt muss in hohem Masse mit Drahtwanderungen oder Drahtbrüchen gerechnet werden. In mehreren Fällen wird in der Literatur auf diese Komplikation hingewiesen. Anhand von vier Fallbeispielen möchten wir Ursachen und technische Voraussetzungen aufzeigen, die bei dieser operativen Variante zu lebensbedrohlichen Komplikationen durch eine sekundäre Migration führen können. Dies unter Umständen nach Jahren und ohne klinische Symptome. Die Indikation zur Kirschnerdraht-Osteosynthese muss vor allem bei vorliegender Osteoporose zurückhaltend gestellt werden. Regelmässige Kontrollen in der postoperativen Phase werden empfohlen, die Entfernung der Drähte sollte bei konsolidierter Fraktur frühzeitig geplant werden.


Praxis ◽  
2015 ◽  
Vol 104 (24) ◽  
pp. 1343-1345
Author(s):  
Magdalena Necek ◽  
Ewelina Biskup
Keyword(s):  

Stiller Riese Zusammenfassung. Der solitäre fibröse Tumor (SFT) ist eine seltene Neoplasie. Am häufigsten nimmt er seinen Ausgang von der pulmonalen Pleura. Klinische Symptome treten oft erst auf, nachdem der Tumor eine erstaunliche Dimension erreicht hat und benachbarte Strukturen komprimiert. Die Diagnose erfolgt (immuno-) histologisch. Therapeutisch steht die chirurgische Totalresektion im Vordergrund. Wichtig ist eine langfristige und regelmässige Nachsorge, da Rezidive vorkommen und mit einer schlechten Prognose assoziiert sind.


Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (3) ◽  
pp. 117-124
Author(s):  
Jon-Duri Senn ◽  
Lars C. Huber ◽  
Jasmin Barman-Aksözen ◽  
Elisabeth Minder

Zusammenfassung. Unter dem Begriff «Porphyrie» wird eine Gruppe von acht Stoffwechselerkrankungen zusammengefasst, welche in Folge einer gestörten Hämbiosynthese entstehen. Die Einteilung der verschiedenen Formen erfolgt anhand der klinischen und biochemischen Merkmale. Dieser Artikel fokussiert auf die akuten (hepatischen) Porphyrien (AHP), die durch eine ähnliche Pathophysiologie und klinische Symptomatik gekennzeichnet sind. Typisch sind akute, das autonome Nervensystem betreffende Symptome; starke, kolikartige, teilweise ausstrahlende Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Hypertonie, Tachykardie, Obstipation und Hyponatriämie. Die Diagnose einer AHP wird aufgrund einer mindestens fünffach erhöhten Ausscheidung von Porphobilinogen (PBG) im Urin gestellt. Therapie der Wahl ist die Zufuhr von Kohlenhydraten, die Gabe von humanem Häm, die Elimination und Vermeidung von schubauslösenden Triggerfaktoren und eine begleitende symptomorientierte Therapie, im Besonderen eine suffiziente Analgesie.


2019 ◽  
Vol 19 (03) ◽  
pp. 186-193
Author(s):  
Bernhard Schmitt

ZusammenfassungSchlaf und Epilepsie stehen in enger Beziehung zueinander. 20 % der Epilepsiepatienten erleiden Anfälle nur in der Nacht, 40 % nur am Tag und 35 % bei Tag und Nacht. Kinder mit Panayiotopoulos-Syndrom oder Rolando-Epilepsie erleiden ihre Anfälle vorwiegend im Schlaf und zeigen im NREM-Schlaf eine Zunahme der Spike-waves. ESES (elektrischer Status epilepticus im Schlaf) und Landau-Kleffner-Syndrom sind epileptische Enzephalopathien mit ausgeprägten kognitiven Einbrüchen, Verhaltensauffälligkeiten und Anfällen. Kennzeichnend ist eine kontinuierliche Spike-wave-Aktivität im NREM-Schlaf. Patienten mit juveniler Myoklonusepilepsie oder Aufwach-Grand-Mal-Epilepsie haben ihre Anfälle nach dem Aufwachen, nicht selten nach vorausgehendem Schlafentzug. Nächtliche Frontallappen-Anfälle werden oft mit Parasomnien verwechselt. Für eine korrekte Zuordnung ist es hilfreich, die klinische Symptomatik und die Häufigkeit pro Nacht und Monat in die Beurteilung mit einzubeziehen. Nächtliche Anfälle und Antikonvulsiva wirken sich auf den Schlaf aus. Schlafstörungen sollten erkannt und behandelt werden, da dies die Anfallskontrolle und Lebensqualität verbessern kann. Bei Verdacht auf Epilepsie und nicht schlüssigem Wach-EEG können Schlaf-EEGs hilfreich sein. Abhängig von der Fragestellung kann das EEG im Mittagsschlaf (natürlicher Schlaf oder medikamentös induziert), während der Nacht oder nach vorausgehendem Schlafentzug stattfinden.


2019 ◽  
Vol 47 (02) ◽  
pp. 132-132
Author(s):  
Sebastian Ganz

Nathues C, Janssen E, Duengelhoef A et al. Cross-sectional study on risk factors for Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome virus sow herd instability in German breeding herds. Acta Vet Scand 2018; 60 (1): 1–8 In mit PRRSV (Porcine Reproductive and Respiratory Syndrom Virus) infizierten Schweinebeständen zeigen die Tiere oftmals ernsthafte klinische Symptome. Die Schwere der Symptomatik hängt von der Virulenz der jeweiligen Virusstämme ab. Deshalb ist die Impfung gegen diesen Erreger sinnvoll und wird empfohlen, auch wenn sie nicht immer klinische Fälle verhindert bzw. das Virus vollends eliminiert. Aufgrund dessen rückt die Prävention durch Verbesserung der innerbetrieblichen Abläufe zunehmend in den Fokus. Um solche Maßnahmen erfolgreich etablieren zu können, ist es wichtig, den epidemiologischen Status der Herde und mögliche Risikofaktoren zu kennen. Ziel der Studie war deshalb, die Prävalenz der Infektion in Sauenbetrieben in Norddeutschland zu eruieren und verschiedene Arbeitsabläufe hinsichtlich des Risikos der Erregerverbreitung zu untersuchen.


1977 ◽  
Vol 16 (02) ◽  
pp. 79-82
Author(s):  
W. Pancho ◽  
J. Adlung

ZusammenfassungZur Methodik und klinischen Wertigkeit des 1 4C-Glykocholat- Tests wurden bei 22 gastroenterologisch gesunden Klinikpatienten, 11 Patienten mit einer Ileumerkrankung und 8 Patienten mit verschiedenen gatroenterologischen Erkrankungen neben der üblichen Bestimmung der spezifischen Aktivität von 14 CO2 zusätzlich die 14CO2 - und CO2-Abatmung und in 23 Fällen die 14C-Serumaktivität gemessen. Es zeigte sich, daß die allgemein übliche diskontinuier-, liehe Messung der spezifischen Aktivität ein empfindlicher Parameter für die Differenzierung zwischen Normalpersonen und Patienten mit einer krankhaft gesteigerten Gallensäurendekonjugation ist. Eine Differenzierung zwischen bakterieller Dekonjugation im Dünndarm und Gallensalzmalabsorption mit sekundärer Dekonjugation im Dickdarm ist durch Serumaktivitätsmessung nicht möglich. Eine sehr geringe Spezifität dieses 14CO2-Exhalationstests bedingt Zweifel an der klinischen Wertigkeit. Der äußerst häufige pathologische Ausfall bei Patienten ohne entsprechene klinische Symptomatik zwingt zur Zurückhaltung mit therapeutischen Maßnahmen.


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