Akutes Nierenversagen bei Neugeborenen als Risikofaktor für die chronische Niereninsuffizienz

2021 ◽  
Vol 21 (01) ◽  
pp. 22-26
Author(s):  
Moritz Scheerer ◽  
Jun Oh

ZUSAMMENFASSUNGDie akute Nierenschädigung (AKI) stellt ein Risiko für Frühgeborene und Säuglinge mit sehr niedrigem Geburtsgewicht dar. Durch die seit 2013 genutzte, einheitliche Definition der Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO) 1 konnten in den letzten Jahren das Verständnis über die Prävalenz und Konsequenzen von AKI deutlich verbessert werden. So können nicht nur validere Aussagen zur akuten Mortalität und Verlängerung von Krankenhausaufenthalten getätigt werden. Gerade auch das erhöhte Risiko für die Entwicklung eines chronischen Nierenversagens mit den einhergehenden Komplikationen rückt im Rahmen aktueller Studien immer weiter in den Fokus 2. Daher möchten wir das Bewusstsein für die potenziellen Konsequenzen einer AKI schärfen, um die Nachsorge und damit auch die Versorgung dieser besonders gefährdeten Patienten zu verbessern.

2018 ◽  
Vol 143 (15) ◽  
pp. 1094-1096
Author(s):  
Daniel Patschan ◽  
Gerhard Müller

Was ist neu? Prophylaxe der KM-induzierten akuten Nierenschädigung (AKI) (Kontrastmittelnephropathie, KMNP) Eine im November 2017 hochrangig publizierte Studie zeigt, dass die Anwendung von Natriumbikarbonat der Gabe von Natriumchlorid zur Prävention der Kontrastmittelnephropathie nicht überlegen ist. SGLT-2-Antagonisten und AKI SGLT-2-Antagonisten entfalten mutmaßlich protektive Effekte hinsichtlich einer CKD (chronic kidney disease). Neuere Beobachtungen lassen vermuten, dass bei behandelten Patienten ein höheres Risiko für die akute Nierenschädigung besteht. Zellbasierte Therapien der AKI Zellbasierte Therapieansätze der AKI sind in den letzten Jahren v. a. unter experimentellen Bedingungen evaluiert worden. Erste humane Studien mit mesenchymalen Stammzellen werden derzeit durchgeführt. Die Umsetzung zellbasierter Therapien bei humaner AKI ist allerdings noch mit zahlreichen Schwierigkeiten verbunden.


2018 ◽  
Vol 22 (10) ◽  
pp. 443-447
Author(s):  
Rolfdieter Krause ◽  
Fabian Halleck ◽  
Michal Kardasinski ◽  
Bernd Wolfarth ◽  
Klemens Budde

ZusammenfassungDie chronische Niereninsuffizienz (Chronic Kidney Disease, CKD) führt über mehrere Folge- und Begleiterkrankungen zu körperlicher Leistungsminderung, die bis zur Dialysepflichtigkeit einen Abfall um 60–80 % betragen kann. Regelmäßige körperliche Aktivitäten können diese Leistungsminderung aufhalten und wieder verbessern. Dazu sind auch die Aktivitäten des täglichen Lebens gut geeignet, wie zum Beispiel Einkaufen- und Spazierengehen, Fahrradfahren oder Gartenarbeit. Außerdem werden bekanntermaßen koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinsuffizienz, Hypertonie sowie Diabetes positiv beeinflusst, und es können Medikamente eingespart werden. (Heim-)Trainingsprogramme für chronisch Nierenkranke sind seit vielen Jahren bekannt und haben sich bewährt. In Deutschland ist ambulanter Rehabilitationssport auch für die chronische Niereninsuffizienz anerkannt. Eine individuell verordnete Trainingstherapie als „Rezept für Bewegung“ sollte in allen Stadien der CKD zum Standard der nephrologischen Behandlung gehören.


2018 ◽  
Vol 22 (10) ◽  
pp. 448-452
Author(s):  
Rainer Stange

ZusammenfassungEine den CKD-Krankheitsstadien (CKD: chronic kidney disease, chronische Niereninsuffizienz) angepasste Ernährung kann das dialysefreie Intervall und die Lebensqualität günstig beeinflussen. Da der Ruheenergieumsatz der Nieren circa 7 % beträgt, sollte die Proteinzufuhr zwischen 6 und 8 g/d kg KG betragen. Ein prognostisch ungünstiger Faktor sind auch die Störungen im Säure-Basen-Haushalt, die zum Beispiel durch Gabe von basischen Salzen ausgeglichen werden sollten. Eine Kochsalzzufuhr von weniger als 5,5 g/d kann den Blutdruck und die Osteoporose günstig beeinflussen. Auf die Progression können sich auch L-Arginin, Omega-3-Fettsäuren und Folsäure auswirken. Regelmäßige Ernährungsberatungen und Kontrollen sind empfehlenswert.


2016 ◽  
Vol 36 (02) ◽  
pp. 103-107 ◽  
Author(s):  
Alexander Bauer ◽  
Verena Limperger ◽  
Ulrike Nowak-Göttl

ZusammenfassungDie chronische Niereninsuffizienz (chronic kidney disease; CKD) stellt einen bekannten Risikofaktor für die Entwicklung einer arteriellen und venösen Thromboembolie (TE) dar. Das Risiko für eine TE ist bei moderat eingeschränkter Nierenfunktion ca. 2,5-fach erhöht und steigt mit zunehmender Insuffizienz auf etwa das 5,5-Fache. Vergleicht man Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz mit Patienten, die zusätzlich folgende Risikofaktoren aufweisen, erhöht sich das TE-Risiko erheblich: CKD und arterielle Thrombose: OR 4.9, CKD und maligne Grunderkrankung: OR 5.8, CKD und chirurgischer Eingriff: OR14.0; CKD und angeborene Thrombophilie (OR 4.3).Die Behandlung der terminalen Niereninsuffizienz besteht in Dialyse, Peritonaldialyse und Nierentransplantation. Bei allen Verfahren sind thromboembolische Komplikationen beschrieben. TEs, insbesondere aber Katheter-assoziierte Thrombosen oder Shuntverschlüsse treten in bis zu 25% der Dialysepatienten auf. Die Inzidenz einer Nierenvenenthrombose als Komplikation nach Nierentransplantation – verbunden mit hoher Wahrscheinlichkeit eines Organverlustes – wird mit 2–12% angegeben.Da TE häufig multifaktoriell bedingt sind, erscheint ein generelles Screening auf Thrombophilie in diesem Patientenklientel nicht indiziert. Ein Screening sollte diskutiert werden bei Patienten, die entweder TEs vor Auftreten ihrer Nierenerkrankung entwickelt haben oder die eine positive Familienanamnese hinsichtlich VTE aufweisen. Auch Patienten, die unter Dialyse oder nach Transplantation multiple TEs erleiden und solche, die auf der Warteliste für eine Nierentransplantation (insbesondere Lebendspende) stehen, sollten hinsichtlich Thrombophilie untersucht werden.


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