Plastische Deckung eines ausgedehnten Defekts nach Entfernung zweier kutaner Plattenepithelkarzinome mittels doppeltem vaskularisierten Brückenlappen am Skalp

Author(s):  
Nils Heim ◽  
Christian Tim Wilms

ZusammenfassungGenerell stellt die Deckung von ausgedehnten Defekten am Skalp eine große Herausforderung dar. Bei großen Defekten spielen ästhetische und funktionelle Faktoren wie Kompromittierung der Perfusion der Lappenplastiken nach Tumorresektion, natürliches Angebot an Gewebe zur Deckung bei Rotationslappenplastiken aber auch der Verlauf der natürlichen Haargrenze eine Rolle, die die erfolgreiche Deckung erschweren. Wir berichten über den interessanten Fall eines Patienten, der sich mit einem etwa 8 × 9 cm großen kutanen Plattenepithelkarzinom des Skalps vorstellte. Nach histologischer Sicherung und Bestimmung von Größe und Topografie des Befunds mittels Schichtbildgebung erfolgte die chirurgische Entfernung des bis in den Sinus sagittalis superior reichenden Befundes. Die Deckung des großen Defekts erfolgte mit zwei doppelt gestielten Brückenlappen welche in fronto-occipitaler und occipito-frontaler in gegenläufiger Richtung in den zentralen Defekt geschwenkt wurden. Diese Art der doppelten Brückenlappenplastik stellt eine suffiziente Möglichkeit der Defektdeckung für Defekte der beschriebenen Art dar.

2013 ◽  
Vol 70 (7) ◽  
pp. 393-398 ◽  
Author(s):  
Daniel C. Steinemann

Der Pilonidalsinus wird heute als erworbene Erkrankung in Form von rupturierten Haarfollikeln angesehen. Sie tritt meist im Bereich der proximalen Rima ani auf und stellt insbesondere bei jungen Männern eine häufige Entität dar. Die akute Abszessbildung und die chronische Sezernierung stellen Operationsindikationen dar. Die chirurgischen Verfahren haben sich weg von der radikalen Exzision mit monatelanger offener Wundbehandlung hin zu Eingriffen mit geringerer Morbidität entwickelt. Wichtig beim akuten Abszess ist ein zweizeitiges Vorgehen mit primär sparsamer Abszessinzision in Lokalanästhesie gefolgt von einer definitiven Fistelsanierung im entzündungsfreien Intervall. Vor allem zwei Operationsmethoden scheinen sich beim Pilonidalsinus durchzusetzen. Zum einen die minimal-invasive Sinusektomie mit sparsamer Exzsion der Pori und des Fistelganges unter Schonung des gesunden Subkutangewebes. Dieser Eingriff kann in Lokalanästhesie auch ambulant durchgeführt werden. Die Rezidivrate nach knapp 4 Jahren beträgt 7 %. Alternativ kommt die primär plastische Deckung der Wunde mit einem Verschiebelappen in Frage. Die offene Wundbehandlung entfällt dabei. Die Rezidivrate beträgt 3 %. Zur Rezidivprophylaxe ist individuell eine Laserepilation zu erwägen.


Swiss Surgery ◽  
2000 ◽  
Vol 6 (1) ◽  
pp. 6-10
Author(s):  
Knoefel ◽  
Brunken ◽  
Neumann ◽  
Gundlach ◽  
Rogiers ◽  
...  

Die komplette chirurgische Entfernung von Lebermetastasen bietet Patienten nach kolorektalem Karzinom die einzige kurative Chance. Es gibt jedoch eine, anscheinend unbegrenzte, Anzahl an Parametern, die die Prognose dieser Patienten bestimmen und damit den Sinn dieser Therapie vorhersagen können. Zu den am häufigsten diskutierten und am einfachsten zu bestimmenden Parametern gehört die Anzahl der Metastasen. Ziel dieser Studie war es daher die Wertigkeit dieses Parameters in der Literatur zu reflektieren und unsere eigenen Patientendaten zu evaluieren. Insgesamt konnte von 302 Patienten ein komplettes Follow-up erhoben werden. Die gebildeten Patientengruppen wurden mit Hilfe einer Kaplan Meier Analyse und konsekutivem log rank Test untersucht. Die Literatur wurde bis Dezember 1998 revidiert. Die Anzahl der Metastasen bestätigte sich als ein prognostisches Kriterium. Lagen drei oder mehr Metastasen vor, so war nicht nur die Wahrscheinlichkeit einer R0 Resektion deutlich geringer (17.8% versus 67.2%) sondern auch das Überleben der Patienten nach einer R0 Resektion tendenziell unwahrscheinlicher. Das 5-Jahres Überleben betrug bei > 2 Metastasen 9% bei > 2 Metastasen 36%. Das 10-Jahres Überleben beträgt bislang bei > 2 Metastasen 0% bei > 2 Metastasen 18% (p < 0.07). Die Anzahl der Metastasen spielt in der Prognose der Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen eine Rolle. Selbst bei mehr als vier Metastasen ist jedoch gelegentlich eine R0 Resektion möglich. In diesen Fällen kann der Patient auch langfristig von einer Operation profitieren. Das wichtigere Kriterium einer onkologisch sinnvollen Resektabilität ist die Frage ob technisch und funktionell eine R0 Resektion durchführbar ist. Ist das der Fall, so sollte auch einem Patienten mit mehreren Metastasen die einzige kurative Chance einer Resektion nicht vorenthalten bleiben.


Phlebologie ◽  
2003 ◽  
Vol 32 (05) ◽  
pp. 131-137 ◽  
Author(s):  
T. M. Proebstle

ZusammenfassungEndoluminale Techniken scheinen sich zu einer bedeutenden methodischen Erweiterung in der operativen Therapie der Varikose zu entwickeln. An die Stelle der Beseitigung pathologischer Refluxe durch chirurgische Entfernung des ganzen Gefäßes tritt die alleinige Okklusion des Gefäßlumens, um so eine Normalisierung der Hämodynamik zu erreichen. Auf Grund ihrer guten Steuerbarkeit und ihren verhältnismäßig schnellen Durchführbarkeit hat die endovenöse Lasertherapie (ELT) eine herausgehobene Position gegenüber anderen endoluminalen Verfahren. Die vorliegende Arbeit stellt Entwicklung, Wirkungsweise und Effizienz der ELT dar und präsentiert eigene Ergebnisse von über 500 Eingriffen mit dem 940-nm-Diodenlaser seit Anfang 2001.


2015 ◽  
Vol 43 (01) ◽  
pp. 31-39 ◽  
Author(s):  
K. O. Heckers ◽  
M. Pees ◽  
H. Aupperle ◽  
J. Dietz

ZusammenfassungGegenstand und Ziel: Beschreibung der pathologischen Befunde von 13 Tumoren des Knochen-und Knorpelgewebes bei Echsen (n = 8) und Schlangen (n = 5) im klinischen Kontext. Material und Methoden: In einem 12-jährigen Zeitraum (2001–2013) ergab die histopathologische Untersuchung von 358 zur Routinediagnostik eingesandten Tumoren von Reptilien in 13 Fällen (acht Exzisate, zwei Amputate, zwei Bioptate und vier Tierkörper) die Diagnose eines Knochentumors. Makroskopisch wiesen die Tumorproben im Anschnitt einen hellen Farbton und eine feste bis harte Konsistenz auf. Zur histologischen Beurteilung wurden repräsentative Lokalisationen gegebenenfalls entkalkt, in Paraffin eingebettet und mit Hämatoxylin und Eosin angefärbt. Die Diagnosestellung erfolgte anhand der WHO-Klassifikationen der Veterinär-und Humanmedizin. Ergebnisse: Bei verschiedenen Echsenarten fanden sich benige Knochenzubildungen (ossifizierendes Fibrom [n = 2], fibröse Dysplasie [n = 1]) sowie maligne Knorpel(Chondrosarkom [n = 2]) und Knochenneoplasien (fibroblastisches Osteosarkom [n = 2], kleinzelliges Osteosarkom [n = 1]) im Kopf-(n = 5) und Gliedmaßenskelett (n = 3). Schlangen wiesen ausschließlich maligne Knorpelneoplasien (Chondrosarkom [n = 2], dedifferenziertes Chondrosarkom [n = 3]) der Wirbelsäule auf. Das histologische Erscheinungsbild der malignen Neoplasien reichte von niedrigbis zu hochmalignen differenzierten Tumorzellverbänden, die in unterschiedlicher Menge Osteoid oder eine hyaline Matrix produzierten. Eine Heilung ließ sich bei einem ossifizierenden Fibrom durch vollständige chirurgische Exzision und bei zwei Chondrosarkomen durch eine Amputation erreichen. Bei vier postmortal untersuchten Tierkörpern mit malignen Tumoren waren keine Metastasen nachweisbar. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Primäre Neoplasien des Knochens sind seltene Tumoren bei Reptilien. Unter Berücksichtigung der Informationen zum therapeutischen Vorgehen und weiteren Verlauf erweist sich bei Echsen die vollständige chirurgische Entfernung der Neoplasie durch Exzision oder Amputation als Therapie der Wahl. Entsprechend kann bei Schlangen eine tumorreduktive Gewebeentnahme die Überlebenszeit möglicherweise deutlich verlängern.


2004 ◽  
pp. 114-125
Author(s):  
G. A. Giessler ◽  
D. Erdmann ◽  
G. Germann
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 36 (04) ◽  
pp. 266-272
Author(s):  
C. P. Bartmann ◽  
A. Bienert

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Kronenteilfrakturen werden vom Untersucher häufig unterbewertet oder nicht erkannt. Klinische Symptome, Lokalisation sowie Ausdehnung solcher Frakturen wurden untersucht und prädisponierende Faktoren bestimmt. Material und Methoden: Bei 26 Pferden mit insgesamt 31 Kronenteilfrakturen im Bereich der Backenzähne erfolgten eine klinische, röntgenologische und zum Teil endoskopische und computertomographische Untersuchung. Einem dentalchirurgischen Eingriff wurden 18 Pferde unterzogen. Ergebnisse: Kronenteilfrakturen kamen gehäuft bei Pferden mittleren Alters (11,7 ± 4,4 Jahre) vor, die den Zahnwechsel bereits abgeschlossen hatten. Diese Frakturen traten häufiger im Oberkiefer (n = 21) als im Unterkiefer (n = 10) auf, wobei der M1 (n = 19) der mit Abstand am häufigsten betroffene Zahn war. Die Beschädigung der Zahnkrone lag am Unterkieferbackenzahn meist lingual (n = 9) und am Oberkieferbackenzahn meist bukkal (n = 17). Die chirurgische Entfernung des betroffenen Zahns war bei 20 Pferden indiziert. Schlussfolgerung: Kronenteilfrakturen der Backenzähne führen beim Pferd meist zu fortschreitenden endo- oder periodontischen Erkrankungen, die sekundäre Schäden am umliegenden Knochen und im Sinus maxillaris und letztendlich den Verlust des Zahnes zur Folge haben. Die erkrankten Zähne werden meist expulsiert, da die beschädigten Kronen eine Extraktion erschweren oder unmöglich machen. Klinische Relevanz: Als mögliche Ursache für derartige Kronenteilfrakturen kann der Einsatz des Schoupé- Maulkeils angesehen werden. Die Autoren raten daher dringend von seinem Einsatz im Rahmen der Maulhöhlenuntersuchung ab.


2017 ◽  
Vol 50 (02) ◽  
pp. 126-133
Author(s):  
Oliver Lotter ◽  
Manuela Micheel ◽  
Patrick Jaminet

Zusammenfassung Hintergrund In Deutschland wurden vor nunmehr 13 Jahren Fallpauschalen als medizinisch-ökonomisches Klassifikationssystem eingeführt. Im Folgenden soll die Abbildung plastischer Rekonstruktionen bei malignen Hauttumoren im Kopf-Hals-Bereich durch Diagnosis Related Groups (DRG) analysiert werden. Material und Methoden Vier verschiedene Hauptdiagnosen (Malignes Melanom, Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom, Carcinoma in situ) an bis zu 6 unterschiedlichen Lokalisationen im Kopf-Hals-Bereich wurden mit folgenden Prozeduren kombiniert und mittels DRG-Grouper untersucht: Exzision mit Primärnaht, Exzision mit temporärer Weichteildeckung, Plastische Deckung durch Eigenhaut, lokale, freie, gestielte regionale Lappen und Fernlappenplastiken sowie Kombinationsdeckungen. Ergebnisse Durch 5750 verschlüsselte Diagnose-Prozeduren-Kombinationen wurden 10 unterschiedliche DRGs bestimmt. Bei großflächigen temporären Weichteildeckungen und Hauttransplantationen dominiert die DRG J22Z (Erlös 2817 €). In 2017 wurden die häufig durchgeführten lokalen Lappenplastiken hiervon abgewertet und führen aktuell in die DRG J11D (Erlös 1903 €). In diesem Zusammenhang sind Fallzusammenführungen durch ein zweizeitiges stationäres Vorgehen (Sitzung 1: Exzision, Sitzung 2: Plastische Deckung) von besonderer Bedeutung. Malignome an der Lippe ergeben eine eher unruhige DRG-Abbildung ohne klar abzuleitende Gruppierungsregeln. Die hochbewertete Basis-DRG J08 (DRGs J08A, J08B und J08C) kann nahezu ausnahmslos durch einzelne zusätzliche OPS-Ziffern erreicht werden. Schlussfolgerung Die derzeitige Fallpauschalensituation für plastische Rekonstruktionen im Rahmen maligner Hauttumoren bietet etliche potentielle Fehlanreize, welche Einfluss auf die Patientenversorgung haben können. Auf der Suche nach einem diversifizierten DRG-Portfolio bietet sich die Basis-DRG J08 neben der gängigen Kodierpraxis mit entsprechenden Fallpauschalen an. Die Autoren sehen darin die Möglichkeit, bei aktueller Abwertung auch ressourcenintensive Spezialfälle aufwandgerecht abzubilden. Vor einer unbegründeten und inflationären Anwendung wird jedoch aufgrund einer fehlenden nachhaltigen Ausrichtung aufgrund von Verwässerung ausdrücklich gewarnt.


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