COVID-19 und rheumatische Erkrankungen – bisherige Erkenntnisse der Pandemie

2021 ◽  
Vol 146 (23) ◽  
pp. 1564-1568
Author(s):  
Rebecca Hasseli ◽  
Ulf Müller Ladner

Was ist neu? COVID-19 bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen Eine erhöhte Entzündungsaktivität bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist mit schwereren COVID-19-Verläufen assoziiert. Der Einsatz von Glukokortikoiden (mehr als 5 mg Prednisolon/Tag) kann einen schwereren Verlauf von COVID-19 begünstigen. Glukokortikoide von > 10 mg über einen längeren Zeitraum müssen angesichts zahlreicher steroidsparender Alternativen sehr gut begründet sein.* COVID-19 und Immunmodulation Bereits frühe Fallberichte deuteten auf einen negativen Einfluss von Rituximab auf den Verlauf von COVID-19 hin. Mittlerweile konnten in mehreren Arbeiten höhere Raten von Hospitalisierungen und COVID-19-assoziiertem Tod nachgewiesen werden. Ob ein vergleichbarer Effekt auch unter der Therapie mit Januskinase-Inhibitoren bei Patienten mit rheumatoider Arthritis besteht, wird derzeit untersucht. COVID-19-Impfungen Alle in Deutschland zur Verfügung stehenden Impfstoffe gegen COVID-19 weisen bisher ein sehr gutes Sicherheitsprofil sowie kein relevant erhöhtes Risiko für Krankheitsschübe auf. Es wird keine generelle Pausierung oder Reduktion der Immunmodulation zum Erzielen einer besseren Impfantwort empfohlen. Eine Ausnahme stellt die Therapie mit Rituximab dar.

2016 ◽  
Vol 36 (02) ◽  
pp. 75-82
Author(s):  
J. Haibel ◽  
H. Sieper ◽  
D. Poddubnyy

ZusammenfassungEntzündlich rheumatische Erkrankungen, insbesondere die axiale Spondyloarthritis einschließlich der ankylosierenden Spondylitis (AS, Morbus Bechterew) und der Frühform nichtröntgenologische axiale Spondyloarthritiden (SpA), sind wichtige Differenzialdiagnosen bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz. Die Diagnose einer AS bzw. SpA wird oft erst fünf bis zehn Jahre nach Auftreten der ersten Symptome gestellt, meist weil das Röntgenbild in den Frühstadien keine eindeutige Sakroiliitis zeigt und weil die Patienten zu spät zu einem Rheumatologen überwiesen werden. Eine einfache Strategie zur Identifizierung von Patienten mit einer guten Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer AS bzw. einer SpA in der allgemeinmedizinischen und orthopädischen Praxis wurde in den vergangenen Jahren entwickelt und validiert. Es wird vorgeschlagen, dass Patienten mit chronischem Rückenschmerz und Beginn der Schmerzen vor dem 45. Lebensjahr an einen Rheumatologen überwiesen werden, wenn eine der folgenden Parameter positiv sind: Morgensteifigkeit der Wirbelsäule mit Besserung bei Bewegung, HLA-B27-Positivität oder Anzeichen einer Sakroiliitis in der Bildgebung. Eine Früherkennung dieser Patienten ist wichtig, da effektive Therapien vorliegen.


2005 ◽  
Vol 25 (02) ◽  
pp. 93-99
Author(s):  
M. Knuf ◽  
P. Habermehl ◽  
V. Umlauf ◽  
O. Nitsche ◽  
F. Zepp ◽  
...  

ZusammenfassungKinder mit rheumatischen Erkrankungen werden aus Sorge vor Impfkomplikationen häufig unzureichend geimpft. Sie sind somit einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt, ob-wohl auch bekannt ist, dass insbesondere Wildvirusinfektionen die Autoimmunerkrankung triggern und/oder einen Schub auslösen können. Darüber hinaus bedingen systemisch verlaufende rheumatische Erkrankungen gepaartmit der immunsuppressiven Therapie eine besondere Infektanfälligkeit. Impfprävention erscheint daher bei diesen Kindern besonders wichtig.Im Folgenden werden die potenziellen Impfrisiken (Schubinduktion der Autoimmunerkrankung, Infektion durch Impfviren insbesondere unter immunsuppressiver Thera-pie), der zu erwartende Impferfolg (Induktion spezifischer Antikörperantwort nach Impfung) bei Patienten mit vermeintlicher Immundefizienz sowie dieImpfindikationen für Tot- und Lebend-Impfungen in Bezug zur Therapie (lokal – antiphlogistisch–immunsuppressiv) nachdemderzeitigen Kenntnisstand diskutiert. Hieraus lassen sich adäquate Impfvorschläge für diese besondere Patientengruppe ablei-ten.


2010 ◽  
Vol 19 (02) ◽  
pp. 131-135 ◽  
Author(s):  
C. Hamann ◽  
E. Tsourdi ◽  
L. c. Hofbauer

ZusammenfassungDer männlichen Osteoporose liegt häufig eine sekundäre Osteoporose zugrunde. Die niedrige Knochendichte mit Veränderungen der Mikroarchitektur des Knochens, die zu Fragilitätsfrakturen führt, wird dabei meist durch eine zugrunde liegende Erkrankung oder Medikation verursacht. Das Vorliegen einer männlichen Osteoporose muss insbesondere dann vermutet werden, wenn Fragilitätsfrakturen bei jungen Männern auftreten oder geringe Knochendichtewerte vorliegen. Es sollte zunächst eine ausführliche Krankengeschichte erhoben werden und eine klinische Untersuchung mit Basis-Labordiagnostik erfolgen. Dadurch können klinische Risikofaktoren, osteoporoseinduzierende Medikamente, ursächliche endokrine, gastroenterologische, hämatologische oder rheumatische Erkrankungen erkannt und mit spezifischeren Untersuchungen bestätigt werden. Die Knochendichtemessung mittels DXA-Messung an der Hüfte und der Wirbelsäule ist der entscheidende und wegweisende diagnostische Test. Zum Nachweis bereits eingetretener Wirbelkörperfrakturen empfiehlt sich eine Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule (Brustwirbelsäule/Lendenwirbelsäule) in zwei Ebenen. Die Therapie der sekundären Osteoporose beinhaltet neben der spezifischen antiresorptiven Therapie immer die Therapie der zugrunde liegenden Erkrankung,insbesondere aber die Beendigung oder Modifikation osteoporosefördernder Medikamente.


2013 ◽  
Vol 33 (01) ◽  
pp. 24-24
Author(s):  
Priv.-Doz. Dr. Kirsten Minden

2011 ◽  
Vol 31 (01) ◽  
pp. 40-44
Author(s):  
B. Greitemann

ZusammenfassungOrthopädische Maßschuhversorgungen sind bei einer Vielzahl von Erkrankungen im orthopädisch-traumatologischen Bereich hilfreich, um die Patienten frühestmöglichst beruflich und privat reintegrieren zu können. Dies betrifft Arthrosen, rheumatische Erkrankungen, Traumata, andere größere Stoffwechselentitäten wie Diabetes mellitus, aber auch erhebliche Fußfehlstellungen. Die gesamte Palette der orthopädischen Zurichtung ist dabei durchaus mit verwendbar. Im Detail werden Indikation und Verordnung sowie Herstellung der Maßschuhe besprochen.


2009 ◽  
Vol 29 (04) ◽  
pp. 205-213
Author(s):  
M. Pierer ◽  
U. Wagner ◽  
C. Baerwald ◽  
O. Malysheva

ZusammenfassungRheumatische Erkrankungen sind schwere Erkrankungen, die mit anhaltenden Schmerzen einhergehen, zum Verlust an Lebensqualität, Funktion, Arbeitsfähigkeit und auch zur Verkürzung des Lebens führen können. Sie verursachen erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem. Mehrere Biologika als neue „disease modifying antirheumatic drugs“ sind in die Therapie von rheumatoider Arthritis, Spondyloarthropathien, Psoriasis-Arthritis und idiopathischer juveniler Arthritis eingeführt worden. Es fand sich eine zum Teil große Effektivität der Biologika, wobei dieser Artikel sich auf die Anti-TNF-Therapien, nämlich Adalimumab, Etanercept und Infliximab, konzentriert. Weitere Anti-TNF Therapien sind in Entwicklung. Mit deren Zulassung ist in den nächsten Monaten zu rechnen.


2021 ◽  
Vol 26 (01) ◽  
pp. 12-12

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen zählen zu den Volksleiden, allein in Deutschland sind mindestens 1,5 Mio. Menschen betroffen. Da ein Mangel an Rheumatologen besteht, kann hierzulande jedoch nur die Hälfte der Patienten angemessen behandelt werden. Der Einsatz von Assistenzpersonal, wie etwa in Dänemark und Großbritannien üblich, könnte die Situation verbessern. So zeigt eine Studie erstmals für Deutschland, dass die Versorgung von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen durch Rheumatologische Fachassistenten (RFA) nicht schlechter abschneidet als die alleinige Behandlung durch Rheumatologen.


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