Die Osteoporose des Mannes

2010 ◽  
Vol 19 (02) ◽  
pp. 131-135 ◽  
Author(s):  
C. Hamann ◽  
E. Tsourdi ◽  
L. c. Hofbauer

ZusammenfassungDer männlichen Osteoporose liegt häufig eine sekundäre Osteoporose zugrunde. Die niedrige Knochendichte mit Veränderungen der Mikroarchitektur des Knochens, die zu Fragilitätsfrakturen führt, wird dabei meist durch eine zugrunde liegende Erkrankung oder Medikation verursacht. Das Vorliegen einer männlichen Osteoporose muss insbesondere dann vermutet werden, wenn Fragilitätsfrakturen bei jungen Männern auftreten oder geringe Knochendichtewerte vorliegen. Es sollte zunächst eine ausführliche Krankengeschichte erhoben werden und eine klinische Untersuchung mit Basis-Labordiagnostik erfolgen. Dadurch können klinische Risikofaktoren, osteoporoseinduzierende Medikamente, ursächliche endokrine, gastroenterologische, hämatologische oder rheumatische Erkrankungen erkannt und mit spezifischeren Untersuchungen bestätigt werden. Die Knochendichtemessung mittels DXA-Messung an der Hüfte und der Wirbelsäule ist der entscheidende und wegweisende diagnostische Test. Zum Nachweis bereits eingetretener Wirbelkörperfrakturen empfiehlt sich eine Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule (Brustwirbelsäule/Lendenwirbelsäule) in zwei Ebenen. Die Therapie der sekundären Osteoporose beinhaltet neben der spezifischen antiresorptiven Therapie immer die Therapie der zugrunde liegenden Erkrankung,insbesondere aber die Beendigung oder Modifikation osteoporosefördernder Medikamente.

2009 ◽  
Vol 29 (04) ◽  
pp. 205-213
Author(s):  
M. Pierer ◽  
U. Wagner ◽  
C. Baerwald ◽  
O. Malysheva

ZusammenfassungRheumatische Erkrankungen sind schwere Erkrankungen, die mit anhaltenden Schmerzen einhergehen, zum Verlust an Lebensqualität, Funktion, Arbeitsfähigkeit und auch zur Verkürzung des Lebens führen können. Sie verursachen erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem. Mehrere Biologika als neue „disease modifying antirheumatic drugs“ sind in die Therapie von rheumatoider Arthritis, Spondyloarthropathien, Psoriasis-Arthritis und idiopathischer juveniler Arthritis eingeführt worden. Es fand sich eine zum Teil große Effektivität der Biologika, wobei dieser Artikel sich auf die Anti-TNF-Therapien, nämlich Adalimumab, Etanercept und Infliximab, konzentriert. Weitere Anti-TNF Therapien sind in Entwicklung. Mit deren Zulassung ist in den nächsten Monaten zu rechnen.


Author(s):  
René Burchard ◽  
Jan A. Graw

ZusammenfassungEin 28-jähriger Mann wurde mit einem Instabilitätsgefühl im Knie beim Fußballspielen ohne vorhergehendes Unfallereignis vorstellig. Die klinische Untersuchung ergab sowohl einen pathologischen Lachmann- als auch einen pathologischen Pivot-Shift-Test. Die kernspintomografische Bildgebung zeigte eine intraligamentäre Zyste des vorderen Kreuzbandes (VKB). In der darauffolgenden Arthroskopie zeigte sich eine durch die Zyste verursachte subtotale Zerstörung des VKB. Nach einer VKB-Ersatzplastik mittels Semitendinosustransplantats war das Gelenk wieder stabil. Gelenkzysten sind selten und verursachen häufig unspezifische Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen. Bislang wurden keine Zusammenhänge zwischen intraligamentären Zysten und einer Gelenkinstabilität beschrieben. Eine mögliche präventive Resektion auch asymptomatischer und zufällig gefundener Ligament-assoziierter Zysten ist zu diskutieren.


2017 ◽  
Vol 42 (05) ◽  
pp. 385-390 ◽  
Author(s):  
W. Schmidt

ZusammenfassungMittels Ultraschall lässt sich eine pathognomonische Gefäßwandschwellung bei Vaskulitiden an Temporalarterien und an extrakraniellen Arterien nachweisen. Die Sonografie ist wichtiger Bestandteil in der Diagnostik der Arteriitis temporalis, der Riesenzellarteriitis großer Gefäße und der Takayasu Arteriitis geworden. Durch „Fast Track Clinics“ in denen gleichzeitig fachärztliche klinische Untersuchung und Sonografie mindestens von Temporal- und Axillararterien angeboten wird, kann die Inzidenz von Erblindungen reduziert werden.


2009 ◽  
Vol 37 (01) ◽  
pp. 14-32
Author(s):  
M. Unger ◽  
C. Schwedes ◽  
S. Bentele ◽  
S. Klumpp ◽  
M. Brückner

Zusammenfassung Gegenstand: Der Artikel beschreibt klinische Symptomatik, diagnostische Aufarbeitung und chirurgische Therapie eines intrapelvinen Lipoms. Verlauf und Ergebnisse: Die klinische Untersuchung, Röntgenaufnahmen des Abdomens und der zytologische Befund einer mittels Feinnadelaspiration gewonnenen Gewebeprobe ergaben die klinische Verdachtsdiagnose eines intrapelvinen Lipoms. Computertomographisch ließ sich eine klar begrenzte fettdichte Struktur im Beckenkanal ohne Beteiligung der umgebenden Gewebe darstellen, die anhand der Hounsfield-Einheiten als Fettgewebe anzusprechen war. Über einen perinealen Zugang erfolgten eine Teilresektion der Fettgeschwulst und eine Fettabsaugung. Die histopathologische Untersuchung bestätigte den klinischen Verdacht eines einfachen Lipoms. 22 Monate postoperativ ist der Hund symptomfrei. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Einfache Lipome finden sich typischerweise in der Unterhaut und nur in Ausnahmefällen in der Brust-, Bauch- oder Beckenhöhle, wo sie zu einer Funktionseinschränkung anderer Organe oder anatomischer Strukturen führen können. Nach einer exakten Diagnosestellung kann aufgrund des langsamen Wachstums der Lipome eine chirurgische Teilresektion in Verbindung mit einer Liposuktion unter Umständen ausreichen, um dem Patienten über längere Zeit Beschwerdefreiheit zu verschaffen.


2020 ◽  
Vol 40 (01) ◽  
pp. 9-14
Author(s):  
Uwe Lange ◽  
Philipp Klemm ◽  
Gabriel Dischereit

ZUSAMMENFASSUNGRheumatische Erkrankungen führen aufgrund ihres progredienten Verlaufs oft zu Einschränkungen der Funktionalität und Partizipation. Basierend hierauf ergibt sich eine elementare Indikation für den Einsatz physikalischer Therapieoptionen. Der vorliegende Artikel fokussiert auf den Stellenwert und die Bedeutung der physikalischen Therapie bei Rheumatikern und gibt einen Überblick über Grundlagen und therapeutische Möglichkeiten, Krankheitsfolgen, die Versorgungsrealität und zur vorhandenen Evidenz diverser Physiotherapeutika.


Praxis ◽  
2002 ◽  
Vol 91 (38) ◽  
pp. 1565-1567
Author(s):  
von Mühlenen

Eine 74-jährige Patientin in deutlich reduziertem Allgemeinzustand präsentierte sich notfallmässig mit neuen seit drei Tagen progredienten Kopfschmerzen, Kiefersperre, und Photophobie. Die klinische Untersuchung zeigte einen Meningismus und eine Hypersensibilität auf Berührung im Bereich der A. temporalis. Im Labor zeigten sich erhöhte Entzündungsparameter. Es stellte sich der dringende Verdacht auf eine Arteriitis temporalis, welche schlussendlich durch eine Biopsie der linken A. temporalis bestätigt wurde. Nach Therapie mit Prednison zeigte sich eine rasche Regredienz der Beschwerden.


Praxis ◽  
2007 ◽  
Vol 96 (39) ◽  
pp. 1483-1485
Author(s):  
Tanneberger ◽  
Stöckli ◽  
Zimmerli

Eine 62-jährige Patientin stellt sich mit Myalgien, Dysphagie und Tagesmüdigkeit vor. Die initiale klinische Untersuchung ist unauffällig. Laborchemisch zeigen sich eine Hyperthyreose und eine deutlich erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit. In der Folge kann aufgrund von Klinik und Bildgebung eine Thyreoiditis De Quervain diagnostiziert werden. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Normalisierung der Schilddrüsenparameter und die Patientin ist unter symptomatischer Therapie mit NSAR beschwerdefrei.


2008 ◽  
Vol 36 (05) ◽  
pp. 337-350
Author(s):  
S. Goericke-Pesch ◽  
A. Wehrend

ZusammenfasungGegenstand und Ziel: Darstellung der Symptome, der allgemeinen klinischen und speziellen gynäkologischen sowie histopathologischen Befunde bei einer Hündin mit einem Granulosazelltumor und darauf beruhender Pyometra sowie Diskussion der Ergebnisse. Patient und Anamnese: Eine 5-jährige unkastrierte Mischlingshündin (58 kg) wurde aufgrund eines mittelgradigen bräunlichen, übel riechenden Ausflusses und gestörten Allgemeinbefindens sowie verminderter Futteraufnahme vorgestellt. Ergebnisse: Die klinische Untersuchung ergab eine Pyometra sowie den Verdacht auf einen östrogenproduzierenden Ovartumor. Labordiagnostisch ließ sich eine hochgradige Leukozytopenie und Thrombozytopenie nachweisen. Nach Ovariohysterektomie wurden bei der histopathologischen Untersuchung eine chronische eitrige Entzündung von Uterus und Zervix sowie ein Granulosazelltumor und eine paraovarielle Zyste am linken Ovar diagnostiziert. Klinische Relevanz: Beim Vorliegen einer Pyometra sollte neben der klinischen und labordiagnostischen Befunderhebung immer eine ultrasonographische Kontrolle der Ovarien erfolgen, um ovarielle Funktionsstörungen als Ursache der Uteropathie erkennen bzw. ausschließen zu können. Diese Vorgehensweise bildet die Voraussetzung für eine angemessene Therapie. Im Fall einer Ovarneoplasie ist die medikamentöse Behandlung kontraindiziert.


2008 ◽  
Vol 36 (01) ◽  
pp. 48-52
Author(s):  
Ch. Lantzsch ◽  
O. Dietz ◽  
C. Otto

Zusammenfassung Gegenstand: Darstellung des Falls eines vierjährigen Wallachs mit Lymphosarkom. Nach Beschreibung der klinischen und präoperativen Laborbefunde erfolgt eine Diskussion der Differenzialdiagnosen und histopathologischen Befunde. Fallbeschreibung: Das Pferd magerte innerhalb eines halben Jahres ab, zeigte eine reduzierte Futteraufnahme und konnte keiner Belastung mehr unterzogen werden. Die klinische Untersuchung ergab eine hochgradige Kachexie, ein umfangsvermehrtes Abdomen und anämische Schleimhäute. Bei der Blutuntersuchung waren eine erhöhte Gesamtleukozytenzahl mit hochgradiger Monozytose und Neutrophilie sowie Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie und Hypoglykämie nachweisbar. Mittels rektaler Untersuchung ließ sich eine Umfangsvermehrung palpieren, die die gesamte linke Bauchhöhle ausfüllte. Die explorative Laparotomie bestätigte das Vorliegen eines massiven Tumors mit Verdacht auf einen lienalen Ursprung. Das Pferd wurde wegen Inoperabilität des Tumors euthanasiert. Die histopathologische Untersuchung ergab ein Lymphosarkom der Milz. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Bei Pferden mit erheblichem Konditions- und Leistungsverlust, therapieresistenter, chronischer Krankheit, die mit typischen Veränderungen des Differenzialblutbildes sowie hypoglykämischen Stoffwechsellagen verbunden ist, sollte eine Erkrankung aus dem Leukosekomplex differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen werden.


Praxis ◽  
2007 ◽  
Vol 96 (48) ◽  
pp. 1897-1900
Author(s):  
Steurer ◽  
Bachmann

Diagnose ist eine Form von Wissen, es ist das Wissen über die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer Erkrankung bei einem bestimmten Patienten. Die wichtigsten Schritte im diagnostischen Prozess sind das Sammeln von Informationen (Anamnese und klinische Untersuchung), die Bündelung von Informationen, die mentale Repräsentation des klinischen Problems und dann die Aktivierung so genannter Skripte im Gehirn des Arztes. Daraus entwickelt sich eine Liste möglicher Diagnosen, deren Liste durch weitere Informationen, meist Laboruntersuchungen oder die Resultate bildgebender Verfahren auf die wahrscheinlichste Diagnose reduziert wird. Am häufigsten passieren diagnostische Fehler beim Sammeln der Informationen (zu wenig oder zuviel Informationen) und bei der Interpretation der Informationen.


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