Claudicatio intermittens: Stenting vs. konservative Therapie

2010 ◽  
Vol 67 (1) ◽  
pp. 27-30
Author(s):  
Verena Geissbühler

Konservative Therapien der Beckenbodeninsuffizienz sind einfach in der Handhabung, haben keinen negativen Einfluss auf ergänzende Therapien oder spätere Operationen, keine Nebenwirkungen und verursachen geringe Kosten. Damit konservative Therapien Erfolg zeigen, braucht es Geduld und Motivation von Seiten der Patientin sowie eine liebevolle Begleitung und Betreuung durch ein engagiertes Team. Die Erfolgsraten schwanken zwischen 40–70 %. Zu den konservativen Therapien zählen: Lifestyleberatung, Trink- und Miktionstraining, Physiotherapie des Beckenbodens, Pessare / Vaginaltampons, lokale Östrogene, Inkontinenzhilfen und komplementärmedizinische Maßnahmen. Konservative Therapien sollen miteinander kombiniert werden. Pessare und Vaginaltampons zeigen bei Belastungsinkontinenz und Deszensusbeschwerden rasche Therapieerfolge.


2016 ◽  
Vol 73 (9) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Eliane Angst ◽  
Thomas Malinka

Zusammenfassung. Die chronisch rezidivierenden Entzündungsschübe führen zu einem progredienten fibrotischen Umbau des Pankreasgewebes. Leitsymptom sind Schmerzen! Mögliche Folgen sind Gangstrikturen, Pankreassteine, Pseudozysten, entzündliche Schwellung (Pseudotumor) des Pankreaskopfes und Hypertrophie der vegetativen Nerven. Ziel der Therapie ist, Symptome zu lindern und Komplikationen zu behandeln. Die konservative Therapie umfasst die Schmerztherapie nach WHO-Stufenschema, Ernährung, Enzym-Substitution und die Supplementierung fettlöslicher Vitamine. Dank Fortschritten der endoskopisch interventionellen Möglichkeiten werden viele Patienten nicht primär vom Chirurgen gesehen. Ein frühes interdisziplinäres Therapiekonzept ist aber entscheidend, denn trotz häufiger endoskopischer Re-Interventionen benötigt eine Mehrheit der Patienten eine chirurgische Therapie. Endoskopische Therapien kommen bei nicht operablen Patienten und als primäre Therapie von alleinigen Gangstenosen und Pseudozysten in Frage. Chirurgische Therapien sind eine gute Option bei Nicht-Ansprechen der endoskopischen Therapien nach spätestens einem Jahr, Gallengangs- und Duodenalstenosen, infizierten Pseudozysten mit soliden Anteilen, Pseudotumoren, Tumorverdacht und obstruierenden Verkalkungen im Pankreaskopf.


2010 ◽  
Vol 67 (1) ◽  
pp. 39-43
Author(s):  
Christian T. Hamel ◽  
Walter R. Marti

Die fäkale Inkontinenz wird in ihrer Häufigkeit deutlich unterschätzt. In den meisten Fällen von leichter Inkontinenz ist die konservative Therapie erfolgreich. Schwere Formen der Inkontinenz sollen in einem Interdisziplinären Ansatz formal abgeklärt werden, damit die Patienten den geeigneten Therapieoptionen zugeführt werden können. Ob allenfalls eine chirurgische Intervention indiziert ist, kann erst nach einem entsprechenden Abklärungsprozerdere bestimmt werden. Das Ziel der chirurgischen Intervention zur Verbesserung der Kontinenzleistung kann erstens die Reparatur eines Defektes, die Augmentation des Beckenbodens oder sogar die Formation eines Neosphinkters sein. Bei verletztem Musculus sphincter ani externus kann die Sphinkerplastik zum Erfolg führen. Während bei der dynamisierten Grazilisplastik ein eigener Muskel als Sphinkterersatz verwendet wird, wird das gleiche Ziel bei dem Artificial bowel sphincter durch einen auffüllbaren Cuff erreicht. Bei intakter Muskulatur und neuraler Störung kommt heute die sakrale Nervenstimmulation zum Einsatz. Es ist entscheidend, die richtige Therapiemethode basierend auf der zu Grunde liegenden Pathologie zu wählen.


2019 ◽  
Vol 76 (10) ◽  
pp. 585-590
Author(s):  
Dino Kröll ◽  
Sascha Chopra ◽  
Johann Pratschke ◽  
Matthias Biebl

Zusammenfassung. Eine Hiatushernie bezeichnet die Aufweitung des Hiatus ösophageus im Zwerchfell, wodurch es zur Verlagerung von Magenanteilen, in der Extremform aber auch anderen Organen aus dem Bauchraum ins untere Mediastinum kommen kann. Symptomatisch werden Hiatushernien meist durch Refluxbeschwerden, manchmal aber auch durch Kompressionssymptome, im schlimmsten Fall auch Strangulation der in das Mediastinum verlagerten Organe. Die gängigste Klassifikation von Hiatushernien unterscheidet vier Typen auf Grund anatomisch morphologischer Charakteristika. Da eine Hiatushernie an sich sehr häufig auftritt und konservative Therapie im Sinne einer Reposition des Bruchs nicht möglich ist, ist bei klinisch symptomatischen Patienten eine chirurgische Behandlung mit Reposition des Bruchs und Rekonstruktion des Hiatus ösophageus erforderlich. Bezüglich der chirurgischen Technik des Hiatusverschlusses sowie einer Verwendung von Netzen zur Verstärkung des rekonstruierten Hiatus gibt es aktuell keine einheitliche Empfehlung, zumal bei allen Techniken insgesamt das Rezidivrisiko relevant hoch bleibt. Bei Rezidivhiatushernie sollte die Empfehlung zur neuerlichen Operation ebenso wie primär von einer mit Chirurgie des oberen Gastrointestinaltraktes erfahrenen Institution in erster Linie symptomorientiert gestellt werden.


Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (20) ◽  
pp. 831-838 ◽  
Author(s):  
Schneider ◽  
Singer

Die chronische Pankreatitis stellt eine entzündliche Erkrankung des Pankreas dar, bei der es zum fibrotischen Umbau des Organs kommt. Die Erkrankung wird geprägt durch abdominelle Schmerzen und den Verlust der exokrinen und endokrinen Pankreasfunktion. Morphologische Veränderungen des Pankreas können in der Frühphase der Erkrankung nur schwierig diagnostiziert werden, und die exokrine und endokrine Pankreasfunktion bleibt lange Zeit erhalten. Die medikamentöse Therapie der chronischen Pankreatitis verfolgt 1.) die Behandlung der abdominellen Schmerzsymptomatik, 2.) die Behandlung der exokrinen Insuffizienz, 3.) die Einstellung der diabetischen Stoffwechsellage, 4.) die Verhinderung eines Gewichtsverlustes oder das Erzielen einer Gewichtszunahme, 5.) die Vermeidung des Fortschreitens der Erkrankung und die Verhinderung von Komplikationen und schliesslich 6.) die psychosoziale Betreuung der Patienten unter besonderer Berücksichtigung eines Alkoholproblems. Absolute Alkoholkarenz stellt die Grundlage der Therapie dar. Die abdominellen Schmerzen werden nach einem Stufenschema mit Schmerzmedikamenten behandelt. Der exokrine Pankreasfunktionsverlust wird durch das Einhalten einer Diät mit mehreren kleineren Mahlzeiten pro Tag und die Substitution von Pankreasenzymen zu jeder Mahlzeit therapiert. Die endokrine Funktionseinschränkung wird mit Insulin behandelt.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (13) ◽  
pp. 851-858
Author(s):  
Roman Gaehwiler ◽  
Lukas Weisskopf ◽  
Anja Hirschmüller

Zusammenfassung. Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung in der Kraftübertagung repräsentiert die Achillessehne in der Sportmedizin eine Prädilektionsstelle akuter sowie degenerativer Verletzungen. Speziell Laufsportarten sind von entsprechenden Pathologien betroffen. Konsekutiv sind eine sportartspezifische Diagnostik sowie Therapieplanung elementar, um eine individualisierte Rehabilitation garantieren zu können. Diesbezüglich gilt es jedoch einige anatomische, diagnostische und therapeutische Besonderheiten der Achillessehne zu beachten. Therapeutisch stehen dabei «in» sowie «out of season» entsprechende Physio- und Stosswellentherapieoptionen im Zentrum. Supportiv können im Einzelfall diverse peritendinöse Infiltrationstechniken evaluiert werden. In diesem Review liegt der Fokus auf der konservativen Therapie von Insertions- und «Midportion»-Tendinopathien der Achillessehne. Auf die nicht-operativen Optionen der Achillessehnenruptur wird ebenfalls eingegangen. Dieser konzise Überblick soll den klinisch tätigen Sportmediziner mit dem relevanten Basiswissen ausstatten.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (10) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Philipp Hurni ◽  
Jonathan Spycher

Zusammenfassung. Die operative Stabilisation der isoliert lateralen Malleolarfrakturen galt lange als Gold-Standard. Stabile, laterale können jedoch zur grossen Patientenzufriedenheit konservativ behandelt werden. Dabei fällt das Risiko einer Wundheilungsstörung oder Osteosynthesematerialentfernung weg, ohne dabei in der längerfristigen Nachbehandlung Einbussen in der Bewegungsamplitude oder Alltagseinschränkung durch die konservative Therapie zu riskieren. Eine frühfunktionelle Nachbehandlung nach einer Operation wird zum aktuellen Zeitpunkt, insbesondere bei älterem Patientenkollektiv, nicht angewendet, weshalb dabei kein Benefit zur konservativen Therapieform gesehen werden kann. Anhand von Diagnosekriterien nach Anfertigung einer belasteten Röntgenaufnahme kann eine Instabilität mit grosser Zuverlässigkeit ausgeschlossen und die Indikation zur konservativen Therapie gestellt werden. Die Wahl der Ruhigstellung bei oben genannten Frakturformen wird mittels Unterschenkelgehgips oder Immobilisationsstiefel (VacoPed) unter Vollbelastung für sechs Wochen empfohlen.


Praxis ◽  
2015 ◽  
Vol 104 (23) ◽  
pp. 1259-1263
Author(s):  
Jürg Metzger

Zusammenfassung. Das Inkarzerationsrisiko einer Leistenhernie ist gering. Symptomatische Leistenhernienträger sollen operativ saniert werden, da Morbidität und Mortalität kaum relevant sind. Eine konservative Therapie des Leistenbruches gibt es nicht. Bruchbänder sollten heutzutage nicht mehr verschrieben werden. Bei asymptomatischen Leistenhernien kann man primär abwarten, aber es besteht ein hohes Risiko, dass die Patienten im Verlauf symptomatisch werden. Darüber müssen die Patienten informiert werden.


2018 ◽  
Vol 02 (03) ◽  
pp. 213-224
Author(s):  
Sven Tschöke

ZusammenfassungDie steigende Zahl der komplexen Wirbelsäulendeformitäten im Alter stellt eine neue therapeutische Herausforderung dar. Hierbei wird dem komplexen Zusammenspiel der spinopelvinen Kompensationsmechanismen eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Obwohl die Analyse der globalen sagittalen Balance wesentlich zum Verständnis dieser Mechanismen beigetragen hat, wird die vereinfachte algebraische Darstellung und Definition des „normalen“ Sagittalprofils dem älteren Patienten mit multiplen degenerativen Veränderungen des Bewegungsapparates nicht gerecht. Vielmehr ist beim älteren Patienten eine durch die unzureichende Flexibilität der benachbarten Strukturen limitierte „Komfort-Balance“ funktionell nicht zwingend nachteilig. Dennoch sollte das therapeutische Ziel immer die Wiederherstellung einer harmonischen Lastverteilung an der Wirbelsäule sein. Bei älteren Patienten mit einer symptomatisch dekompensierten sagittalen Imbalance, bleibt die rein konservative Therapie meist ohne Erfolg. In diesen Fällen sollte immer die strukturell zugrunde liegende Pathologie im Sinne der Profilkorrektur adressiert werden. Die Wahl der operativen Technik, Länge des Konstrukts und dessen Verankerungspunkte müssen dabei die individuellen Möglichkeiten, Risiken und Bedürfnisse des älteren Patienten berücksichtigen, um eine iatrogene Invalidisierung und komplikationsbedingte Sekundäreingriffe zu vermeiden. Mit stetig steigender Lebenserwartung unserer Bevölkerung werden wir uns dem wachsenden Anspruch, auch im hohen Alter aktiv bleiben zu können, stellen müssen. Dies setzt ein ganzheitliches Verständnis der patienteneigenen Leistungsfähigkeit sowie eine realistische Einschätzung des zu erzielenden Ergebnisses und das Beherrschen aller operativer Korrekturtechniken voraus.


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