Asymptomatische Inguinalhernie: Ist eine Operation überhaupt nötig?

Praxis ◽  
2015 ◽  
Vol 104 (23) ◽  
pp. 1259-1263
Author(s):  
Jürg Metzger

Zusammenfassung. Das Inkarzerationsrisiko einer Leistenhernie ist gering. Symptomatische Leistenhernienträger sollen operativ saniert werden, da Morbidität und Mortalität kaum relevant sind. Eine konservative Therapie des Leistenbruches gibt es nicht. Bruchbänder sollten heutzutage nicht mehr verschrieben werden. Bei asymptomatischen Leistenhernien kann man primär abwarten, aber es besteht ein hohes Risiko, dass die Patienten im Verlauf symptomatisch werden. Darüber müssen die Patienten informiert werden.

2016 ◽  
Vol 73 (9) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Eliane Angst ◽  
Thomas Malinka

Zusammenfassung. Die chronisch rezidivierenden Entzündungsschübe führen zu einem progredienten fibrotischen Umbau des Pankreasgewebes. Leitsymptom sind Schmerzen! Mögliche Folgen sind Gangstrikturen, Pankreassteine, Pseudozysten, entzündliche Schwellung (Pseudotumor) des Pankreaskopfes und Hypertrophie der vegetativen Nerven. Ziel der Therapie ist, Symptome zu lindern und Komplikationen zu behandeln. Die konservative Therapie umfasst die Schmerztherapie nach WHO-Stufenschema, Ernährung, Enzym-Substitution und die Supplementierung fettlöslicher Vitamine. Dank Fortschritten der endoskopisch interventionellen Möglichkeiten werden viele Patienten nicht primär vom Chirurgen gesehen. Ein frühes interdisziplinäres Therapiekonzept ist aber entscheidend, denn trotz häufiger endoskopischer Re-Interventionen benötigt eine Mehrheit der Patienten eine chirurgische Therapie. Endoskopische Therapien kommen bei nicht operablen Patienten und als primäre Therapie von alleinigen Gangstenosen und Pseudozysten in Frage. Chirurgische Therapien sind eine gute Option bei Nicht-Ansprechen der endoskopischen Therapien nach spätestens einem Jahr, Gallengangs- und Duodenalstenosen, infizierten Pseudozysten mit soliden Anteilen, Pseudotumoren, Tumorverdacht und obstruierenden Verkalkungen im Pankreaskopf.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (13) ◽  
pp. 851-858
Author(s):  
Roman Gaehwiler ◽  
Lukas Weisskopf ◽  
Anja Hirschmüller

Zusammenfassung. Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung in der Kraftübertagung repräsentiert die Achillessehne in der Sportmedizin eine Prädilektionsstelle akuter sowie degenerativer Verletzungen. Speziell Laufsportarten sind von entsprechenden Pathologien betroffen. Konsekutiv sind eine sportartspezifische Diagnostik sowie Therapieplanung elementar, um eine individualisierte Rehabilitation garantieren zu können. Diesbezüglich gilt es jedoch einige anatomische, diagnostische und therapeutische Besonderheiten der Achillessehne zu beachten. Therapeutisch stehen dabei «in» sowie «out of season» entsprechende Physio- und Stosswellentherapieoptionen im Zentrum. Supportiv können im Einzelfall diverse peritendinöse Infiltrationstechniken evaluiert werden. In diesem Review liegt der Fokus auf der konservativen Therapie von Insertions- und «Midportion»-Tendinopathien der Achillessehne. Auf die nicht-operativen Optionen der Achillessehnenruptur wird ebenfalls eingegangen. Dieser konzise Überblick soll den klinisch tätigen Sportmediziner mit dem relevanten Basiswissen ausstatten.


2021 ◽  
Vol 53 (03) ◽  
pp. 231-236
Author(s):  
Nico Schwalfenberg ◽  
Martin Richter

ZusammenfassungDie Behandlung von Infektionen der Hand ist ein wichtiger Bestandteil des handchirurgischen Alltags. Trotz der Entwicklung verschiedener Antibiotikapräparate bleibt die Operation ein wichtiger Teil der Therapie. Jedoch kann in ausgewählten Fällen eine konservative Therapie indiziert sein, solange eine konsequente Kontrolle gewährleistet ist. Zielführend ist eine sorgfältige Untersuchung und für die Kalkulation des Erregerspektrums eine genaue Anamnese inkl. Beruf, Hobby, Mensch-Tierkontakt, Auslandsaufenthalt und Nebenerkrankungen. Neben der Wahl des geeigneten Antibiotikums sind eine zeitlich limitierte Immobilisation, körperliche Schonung, Verbandanlage und eine Schmerztherapie wichtige Bestandteile der konservativen Therapie. Für die Therapieentscheidung ist die Art der Infektion und die Beachtung der Vorerkrankungen des Patienten wichtig, da bei Immunsuppression mit einer erhöhten Gefahr für Komplikationen, Mischinfektionen und atypischen Erregern gerechnet werden muss. Klassische Indikationen für eine konservative Therapie stellen das Erysipel, die lokale begrenzte Phlegmone mit Lymphangitis, Frühstadien des Panaritiums und der Paronychie dar. Weitere seltenere Indikation sind u. a. Schweinerotlauf, digitale Herpesinfektion und Pilzinfektionen. Nicht geeignet sind in der Regel eine Symptomdauer über 2 Tage, Abszesse, ausgedehnte Phlegmonen (v. a. der Beugesehnenscheide), nekrotisierende Fasziitiden und Gelenkempyeme.


2016 ◽  
Vol 36 (02) ◽  
pp. 93-100
Author(s):  
R. Kothe ◽  
M. Pietrek

ZusammenfassungDie Inzidenz von Rückenschmerzen aufgrund osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen nimmt vor dem Hintergrund der demogra-fischen Entwicklung in Deutschland zu. Die Diagnostik umfasst neben Anamnese und Untersuchung ein Röntgenbild möglichst im Stand. Bei Frakturverdacht sollte ein MRT erfolgen, bei instabilen Frakturen zusätzlich ein CT. Des Weiteren sind eine DXA-Knochendichtemessung und ein Osteoporose-Basislabor erforderlich. Eine konservative Therapie ist ausreichend bei mobilen Patienten ohne neurologische Defizite und ohne Progredienz der Sinterung. Eine operative Behandlung ist indiziert bei immobilisierenden Schmerzen, neurologischer Symptomatik und/oder Frakturprogredienz. Eine neue Klassifikation osteoporotischer Wirbelfrakturen wird vorgestellt (OF-Klassifikation) sowie ein damit verbundener Score als Hilfe für die therapeutische Indikationsfindung. Die operativen Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig und müssen Frakturmorphologie, Wirbelsäulenprofil und Nervenkompressionen berücksichtigen. Es sollten möglichst minimalinvasive Techniken zur Anwendung kommen. Bei allen Wirbelkörperfrakturen mit einem DXAT-Score < –2,0 wird die Einleitung einer medikamentösen Osteoporosetherapie empfohlen.


2019 ◽  
Vol 59 (03) ◽  
pp. 174-181
Author(s):  
Hans-Christian Köhler ◽  
Claudia Hacke ◽  
André Gutcke ◽  
Thomas Tischer ◽  
Christoph Schulze

Zusammenfassung Ziel der Studie Schulterbeschwerden sind eine bedeutende Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Bei zugrundeliegendem subakromialem Impingementsyndrom wurde der Erfolg unterschiedlicher Therapieformen kaum getrennt nach unterschiedlicher beruflicher Tätigkeit untersucht. Diese prospektive vergleichende klinische Verlaufsbeobachtung untersucht den Einfluss der beruflichen Tätigkeit bei konservativer und operativer Therapie auf das Therapieergebnis hinsichtlich Funktion, Schmerz und Arbeitsfähigkeit. Methodik In diese Studie konnten 97 Patienten (Frauen: n=22, Männer: n=75; Durchschnittsalter: 43,1±10,1 Jahre) mit einem primär extrinsischem Impingementsyndrom der Schulter eingeschlossen werden. Die Patienten wurden primär in die beiden Berufsgruppen der körperlich Arbeitenden und Bürotätigen unterteilt. Im Weiteren wurden auch jeweils die Subgruppen konservative bzw. operative Therapie betrachtet. Es erfolgte entweder eine rein konservative Therapie oder eine operative Therapie mit physiotherapeutischer Nachbehandlung. Die konservative Therapie erfolgte durch strukturierte physiotherapeutisch angeleitete Neukoordination der Schultergürtelmuskulatur. Operativ wurde eine arthroskopische subakromiale Dekompression durchgeführt. Die Patienten wurden 3, 6 und 12 Monate nach Interventionsbeginn nachuntersucht und Schulterfunktion (Constant-Score), Schmerz (NRS) sowie Arbeitsunfähigkeitsdauer erfasst. Die statistische Auswertung erfolgte mittels mixed ANOVA um die Effekte einer konservativen bzw. operativen Therapie auf die Zielparameter zwischen unterschiedlich beruflich tätigen Personen im Nachbeobachtungszeitraum von 3, 6 und 12 Monaten zu berechnen (Therapieform*Berufstätigkeit*Zeit). Die Modelle wurden zusätzlich für Alter, Geschlecht und BMI adjustiert. Ergebnisse Die beiden Berufsgruppen zeigten hinsichtlich Funktion und Schmerzniveau keinen statistisch signifikanten Unterschied sowohl nach konservativer als auch nach operativer Therapie. Bürotätige waren 3 Monate nach operativer Versorgung signifikant länger arbeitsunfähig als nach konservativer Therapie (7,3±0,8 Wochen gegenüber 0,5±7,3 Wochen; p<0,001). Auch war die Gruppe der operierten Bürotätigen gegenüber operierten körperlich Arbeitenden 3 Monate nach Operation signifikant länger arbeitsunfähig (3,0±1,1 Wochen gegenüber 7,3±0,8 Wochen; p=0,002). Schlussfolgerung Zum einen zeigte sich Bürotätigkeit als negativer Prädiktor, da operativ behandelte Bürotätige gegenüber operativ behandelten körperlich Arbeitenden eine statistisch signifikant längere Arbeitsunfähigkeit hatten. Zum anderen war aber auch die operative Versorgung ein negativer Prädiktor, weil operativ behandelte Bürotätige gegenüber konservativ behandelten Bürotätigen eine statistisch signifikant längere Arbeitsunfähigkeit hatten. Darüber hinaus zeigte sich keine langfristige Überlegenheit einer Therapieform unter Berücksichtigung der Berufsgruppe.


2005 ◽  
Vol 62 (4) ◽  
pp. 230-237 ◽  
Author(s):  
Renteria

Epidemiologische Studien zeigen eine Prävalenz von Missbrauchserfahrungen bei Mädchen zwischen 14 und 33%. Indizien für einen Missbrauch sind zwar im Einzelnen unspezifisch, bei gleichzeitigem Auftreten jedoch bedeutungsvoll: Somatische Indizien sind sexuell übertragbare Erkrankungen, Schwangerschaft, unerklärbare Blutungen, rezidivierende genitale Beschwerden. Psychosoziale nichtsexuelle Indikatoren sind neu aufgetretene Verhaltensschwierigkeiten, Ausreissen, Esstörungen etc; Psychosexuelle Indikatoren sind eine Hypersexualisation der Sprache und des Verhalten, ein gestörtes Körpergefühl und gestörte Geschlechstidentität. Als indirekt beweisende Befunde gelten neben alten Genital oder/und Analläsionen Einrisse des Hymens bis auf den Insertionssaum, die sich an tpyischer Stellle im hinteren Bereich der Kommissur finden. Die Abklärung und Betreuung von Kindern, bei denen Verdachtsmomente, aber keine sicheren Indizien bestehen, setzt eine hohe Kompetenz und eine multdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kindergynäkologen, Kinderpsychiatern, Kinderschutzgruppen und eventuell weiteren beteiligten Fachleuten voraus, um einerseits nicht ungerechtfertigt Familienstrukturen schwer zu belasten und damit den Kindern zu schaden, um andererseits aber auch sicherzustellen, dass die Opfer eine umfassende akute und langfristige medizinische und psychosoziale Betreuung erfahren.


2009 ◽  
Vol 66 (4) ◽  
pp. 231-240
Author(s):  
Heidi Abbuehl ◽  
Michael J. Zellweger ◽  
Andreas Hoffmann

Die Koronare Herzkrankheit kann sich akut oder chronisch-rezidivierend mit meist belastungsabhängigen pektanginösen Beschwerden oder Atemnot manifestieren. Die Unterscheidung zwischen stabiler und instabiler Verlaufsform ist prognostisch wichtig, instabile Patienten müssen wie ein akutes Koronarsyndrom stationär abgeklärt werden, bei stabiler Symptomatik kann die weitere Diagnostik mehrheitlich ambulant erfolgen. Differentialdiagnostisch kommen eine Vielzahl anderer kardialer und extrakardialer Ursachen für Thoraxbeschwerden in Frage. Wichtigste initiale diagnostische Schritte sind eine kardiovaskuläre Risikostratifizierung sowie der Nachweis einer Ischämie (bzw. Narbe, Nekrose) in Ruhe oder meist unter Belastung, allenfalls ergänzt durch eine bildgebende Methode. Die Beurteilung der Leistungsfähigkeit erfolgt anhand physiologischer Parameter (Watt, VO2max. bzw. MET, Distanz) mittels Ergometrie, Spiroergometrie oder 6-Minuten-Gehtest (z.B. bei Herzinsuffizienz). Für die Beurteilung der Arbeitsfähigkeit sind zusätzliche Faktoren ausschlaggebend.


2018 ◽  
Vol 75 (4) ◽  
pp. 199-207
Author(s):  
Raphaël Tamò ◽  
Marianne Rohrbach ◽  
Matthias Baumgartner ◽  
Felix Beuschlein ◽  
Albina Nowak

Zusammenfassung. Lysosomale Speicherkrankheiten (LSK) sind eine Gruppe von über 50 hereditären Erkrankungen, welche durch eine gestörte lysosomale Funktion charakterisiert sind. Das Lysosom fungiert als Recyclinganlage der Zelle. Der Grossteil der LSK wird durch einen Mangel an sauren Hydrolasen ausgelöst. Der gestörte Metabolismus führt dann zur Akkumulation komplexer Moleküle. Die klassische Einteilung der LSK orientiert sich an diesen Hauptspeichermolekülen und unterscheidet Sphingolipidosen (Glykosphingolipide), Mukopolysaccharidosen (Glykosaminoglykane) und Oligosaccharidosen (Oligosaccharide, Glykoproteine) (In Klammern jeweils das Hauptspeichermolekül). Die moderne Einteilung weitet den Begriff auf alle Erkrankungen aus, welche einen Defekt einer Komponente zeigen, die für die normale Funktion des Lysosoms nötig ist. Dies können lysosomale Membranproteine, Aktivatorproteine, Transportproteine oder nicht-lysosomale Proteine sein. Mit einer gemeinsamen Inzidenz von etwa 16 Fällen pro 100’000 Lebendgeburten sind die LSK insgesamt seltene Erkrankungen. Ergebnisse aus Screening-Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass die Inzidenz unter Lebendgeburten unterschätzt wird. Die häufigsten LSK sind die beiden Sphingolipidosen Morbus Gaucher und Morbus Fabry. Die Gemeinsamkeiten der LSK bezüglich ihrer Symptomatik sind die systemischen Manifestationen und die häufige zerebrale Beteiligung. Die Ausprägung der Symptome ist innerhalb der Erkrankungen sehr unterschiedlich. Die pathophysiologischen Prozesse sind vielfältig und nicht durch blosse Überladung und konsekutiven Untergang der Zelle bedingt. Therapeutisch sind verschiedene Angriffspunkte vorhanden: die Substitution der Enzyme mittels Enzymersatztherapie, die Gentherapie oder hämatopoetischen Stammzelltransplantation, die Stabilisierung der defekten Enzyme durch pharmakologische Chaperone sowie die Verringerung der Substrate durch Substratreduktionstherapie.


2012 ◽  
Vol 69 (3) ◽  
pp. 173-181 ◽  
Author(s):  
René Rizzoli
Keyword(s):  

Das primäre Ziel der Behandlung der postmenopausalen Osteoporose ist die Reduktion des Frakturrisikos. Bisphosphonate sind eine seit langem etablierte Therapie der ersten Wahl der Osteoporose, und einige dieser Moleküle haben den eindeutigen Beweis einer signifikanten Reduktion des Osteoporose-bedingten Frakturrisikos erbracht. Alendronat, Risedronat, Ibandronat und Zoledronat gewährleisten allesamt einen Schutz gegen Frakturen bei Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose. Diese vier Wirkstoffe haben alle bewiesen wirksam gegen vertebrale Frakturen zu schützen, wobei nur Zoledronat und Risedronat den Nachweis einer signifikanten Reduktion des Risikos für nicht-vertebrale Frakturen in Endpunktstudien erbracht haben. Zudem reduzieren Alendronat, Risedronat und Zoledronat erwiesenermaßen das Hüftfrakturrisiko. Ibandronat und Zoledronat haben die nachhaltigere Wirkung gegen Frakturen. Bisphosphonate wurde mit einer Reihe von Nebenwirkungen assoziiert, mit einem gut dokumentierten Einhergehen von gastrointestinalen Nebenwirkungen mit der oralen Einnahme und von Akute-Phase-Reaktionen mit der intravenösen Verabreichung.


2018 ◽  
Vol 75 (2) ◽  
pp. 112-116
Author(s):  
Friedemann Nauck

Zusammenfassung. Bei der Entscheidungsfindung am Lebensende sind die medizinische und ärztliche Indikation sowie der Wille des Patienten und seine Zustimmung zu einer Behandlung entscheidend. Darüber hinaus spielen die eigenen kulturellen und religiösen Überzeugungen der Ärztin / des Arztes eine Rolle, derer man sich als Behandler bewusst sein muss. In der Behandlung am Lebensende stellen palliativmedizinische Basiskenntnisse sowie die Einbeziehung palliativmedizinischer Experten eine sinnvolle Ergänzung dar. Dies gilt besonders in Behandlungssituationen, in denen eine Therapiezieländerung hin zum palliativmedizinischen Behandlungsziel erwogen wird oder bereits als notwendig erachtet wurde. Aber auch in Behandlungssituationen bei Patienten, die sich noch nicht in der letzten Lebensphase befinden, kann die Integration palliativmedizinischen Fachwissens, z. B. bei der Symptomkontrolle, Wundbehandlung, Kommunikation mit Angehörigen oder in Fragen der psychosozialen Begleitung, sinnvoll sein. Im Idealfall wird das Behandlungsziel auch für das Lebensende gemeinsam mit dem Kranken erarbeitet. Entscheidungen bedeuten immer auch Urteilsbildung, Respektierung individueller Werte, Begleitung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – auch dafür, dass man im Einzelfall ggf. eine falsche Entscheidung getroffen hat. Patientenautonomie und zunehmende Patientenkompetenz sind eine Aufforderung an Ärzte, medizinische und ethische Entscheidungen am Lebensende kritisch zu reflektieren sowie sich mit empirischen und normativen Aspekten der Indikationsstellung auseinanderzusetzen.


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