Ungebremst hoch

2007 ◽  
Vol 12 (11) ◽  
pp. 50-50
Author(s):  
Adalbert Zehnder
Keyword(s):  

Viele der für das Gesundheitswesen relevanten tätigen FM-Dienstleister blicken optimistisch in die Zukunft. Aber nicht etwa, weil sich der Aufschwung in ihrer Healthcare-Sparte niederschlüge. Positive Erwartungen setzen sie in einen Wandel von Strukturen – und in Dinge, die von der Konjunktur so gut wie abgekoppelt sind.

2020 ◽  
Author(s):  
Lothar Weißbach ◽  
Christiane Roloff

ZusammenfassungDer Review von Fossati 2017 stellt den Wert der pLA im Rahmen der RP in Frage, weil sich aus den vorliegenden Studien kein onkologischer Nutzen ergibt. Nach wie vor ist die Beweislage wegen fehlender Evidenz dürftig. Unsere Feststellung, dass von metastasierten LK keine Streuung bisher nachgewiesen wurde, basiert auf Registerdaten, auf klinischen Studien ohne Nachweis eines pLA-Vorteils und auf Überlegungen zum genetischen Zusammenhang von LK- und Fernmetastasen. Der Verzicht auf die pLA bzw. auf die Bestrahlung eines Beckenfeldes wird durch die verbesserte Bildgebung mit dem 68Ga PSMA-PET-CT zum Nachweis von Metastasen erleichtert. Wenn LK nicht metastasieren, wird das Ergebnis der Bildgebung diagnostisch zur Therapieplanung ausreichen. Somit kann auf die pLA aus diagnostischen Gründen verzichtet werden. Komplikationen wären ausgeschlossen. Um die Frage zu klären, ob die pLA bzw. ein multimodales Behandlungskonzept intermediate- und high risk-Patienten nützen, wird ein RCT notwendig sein, in dem v. a. der nicht vollständig entfernte Primarius als Streuquelle berücksichtigt wird.


2019 ◽  
Vol 14 (05) ◽  
pp. 44-45
Author(s):  
Magga Corts
Keyword(s):  

SummaryDie Niere kann aus verschiedenen Gründen absinken. Zum Beispiel bei starkem Gewichtsverlust, weil sich das Fettgleitlager der Niere zu stark reduziert. Dann können in der Nähe liegende Nerven irritiert werden, was wiederum zu nervenspezifischen Symptomen führen kann.


2021 ◽  
Vol 0 (0) ◽  
Author(s):  
Marjan Asgari

Zusammenfassung Interkulturelles Lernen vor dem Hintergrund deutsch-jüdischer Geschichte kann im DaF-Unterricht vor allem mithilfe moderner Literatur gelingen: Tomer Gardis 2016 erschienener Roman Broken German eignet sich dafür besonders gut, weil sich der Text vielschichtig mit der deutschen Vergangenheit und Gegenwart auseinandersetzt. Er stößt an zu Gesprächen über die Schoah, die jüdische Tradition und die deutsche Erinnerungskultur. Dass der Roman dabei selbst in „gebrochenem Deutsch“ geschrieben wurde, birgt spannende Möglichkeiten, um die metasprachliche Bewusstheit der Lernenden zu stärken und auf Common-Sense-Regeln der idiomatisch geprägten Sprache (Feilke 1993) zu verweisen.


2021 ◽  
Keyword(s):  

Obwohl Roy Andersson (*1943) seit seinem Debüt mit "Eine schwedische Liebesgeschichte" (1970) gerade einmal fünf Langspielfilme realisiert hat, gehört er zu den großen Stilisten und Philosophen des europäischen Kinos. Ein Paar schwebt am Wolkenhimmel in enger Umarmung, unter ihnen eine zerbombte Ruinenlandschaft. Ein Vater bindet der kleinen Tochter im strömenden Regen die Schnürsenkel. Ein Priester hat seinen Glauben verloren, er sucht Hilfe beim Arzt, aber die Praxis hat bereits geschlossen. Szenen aus Roy Anderssons jüngstem Film "Über die Unendlichkeit" (2019) fügen sich – wie auch in anderen Filmen des Regisseurs – zu einer Reihe dramatisch lose verbundener Episoden. Darin wird die menschliche Existenz in ihrer ganzen Würde und Lächerlichkeit verdichtet. Alles Geschehen erscheint profan und transzendent, alltäglich und surreal zugleich. Roy Andersson ist ein lakonischer Erzähler und ein äußerst präziser Choreograph, der seine Filme aus Miniaturen fügt, in denen sich gerade deshalb das große Ganze zeigt, weil sich kaum etwas ereignet. Zärtlich und mitleidlos wird das menschliche Leben geschildert, die Sehnsucht nach Liebe, die Suche nach Sinn, die Bürde des Alltags, die Schrecken des Krieges, die Vergänglichkeit des Lebens und der Traum von der Unendlichkeit.


2002 ◽  
Vol 31 (3) ◽  
Author(s):  
Ingo Schulz-Schaeffer
Keyword(s):  

ZusammenfassungEine frühe soziologische Antwort auf die Frage danach, wie das Neue in die Welt kommt, lautet: im Wesentlichen durch Rekombination von Bekanntem. Eine auf wissenschaftliche Neuerungen bezogene Variante dieses Erklärungsmusters besagt, dass wissenschaftliche Innovationen in günstigen Fällen durch Übertragung bewährten Wissens aus einem gut beherrschten Forschungsgebiet auf ein anderes, bislang weniger gut beherrschtes Gebiet erfolgen. Grundlage hierfür ist eine angenomme Strukturgleichheit zwischen den Phänomenen der beiden Forschungsgebiete, die es erlaubt, etabliertes Wissen aus dem einen Forschungsgebiet in geeignet modifizierter Form als theoretische Innovation in das andere Gebiet zu importieren. Der vorliegende Beitrag unternimmt den Versuch, dieses Konzept auf technische Innovationen zu übertragen. Es wird argumentiert, dass im Fall technikbezogener Konzeptübertragungen die Annahme einer Problemähnlichkeit der aufeinander bezogenen Bereiche in ähnlicher Weise konstitutiv ist wie dort die der Strukturgleichheit: die Annahme nämlich, dass sich eine bereits bewährte Problemlösung für Probleme eines neuen Technikfeldes deshalb als fruchtbar erweisen könnte, weil sich die jeweils zu lösenden Probleme in relevanten Hinsichten ähneln. Ein Rekurs auf Strukturgleichheit, so wird gezeigt, kann die Analogiebeziehung im Fall technikbezogener Konzeptübertragungen dagegen nicht fundieren. Dass entsprechende Annahmen über Strukturgleichheit unter Umständen dennoch getroffen werden, ist eine scheinbare Widersprüchlichkeit, für die der Beitrag eine Antwort sucht. Die konzeptionellen Überlegungen werden anhand einer empirischen Studie über Konzeptübertragungen in der Multiagentensystem-Forschung exemplarisch veranschaulicht.


2019 ◽  
Vol 51 (01) ◽  
pp. 54-61
Author(s):  
Uwe Wahl ◽  
Frank Siemers ◽  
Gunther O. Hofmann ◽  
Friedrich Ernst ◽  
Patrick Schröter

ZusammenfassungDie Begutachtung ist ein Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit. Da die Subspezialisierung in der Medizin stetig fortschreitet, sind die Gutachterkollektive für spezielle gutachterliche Fragestellungen häufig klein. Der ärztliche Gutachter hat Tatsachen im Vollbeweis und Zusammenhänge mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu bewerten. In der Begutachtung für die gesetzliche Unfallversicherung spielt in der Erörterung der Haftungsbegründung die Frage nach Vorerkrankungen/Schadensanlage eine wesentliche Rolle. Gelegenheitsursachen bzw. Bagatellverletzungen müssen erkannt werden, weil sich daraus eine Versicherungsrelevanz ergibt.Ein Versicherter mit einer akralen, nicht arteriosklerotischen Durchblutungsstörung (Thrombangiitis obliterans) erlitt einen Arbeitsunfall mit einem Haut-Weichteildefekt, in dessen Folge eine Fingeramputation erforderlich wurde. Das Vorliegen einer Gelegenheitsursache konnte nach gefäßmedizinischer Begutachtung widerlegt werden. Der handchirurgische Gutachter empfahl eine Minderung der Erwerbsfähigkeit von 25 von 100. Der Unfallversicherungsträger folgte der Entscheidung der ärztlichen Gutachter.


2020 ◽  
Vol 3 (2) ◽  
pp. 193-222
Author(s):  
Jens Kertscher ◽  
Philipp Richter
Keyword(s):  

ZusammenfassungDer Beitrag entfaltet eine grundsätzliche Kritik an konsequenzialistischen Ethiken. Unsere Kritik zielt auf den Nachweis, dass konsequenzialistische Ansätze einer methodischen Anforderung bei der Begründung eines Moralprinzips nicht gerecht werden, weil sie einen Begriff des Guten voraussetzen, ohne auf seinen epistemischen Status zu reflektieren. Es gelingt ihnen daher nicht, einen Begriff des Guten zu entwickeln, der gleichermaßen sowohl die Erkenntnis einer logischen Notwendigkeit als auch einer praktischen Relevanz zum Ausdruck bringen kann. Aus methodischen Gründen muss daher unklar bleiben, warum das, was als „gut“ gesetzt und erkannt wird, auch realisiert werden muss.Wir gehen in vier Schritten vor: In einem ersten Schritt greifen wir mit dem Ziel der Verschärfung des Problems mit dem so genannten deontologischen Paradox eine der größten Herausforderungen für deontologische Ethiken auf. Wir wollen aber zeigen, dass dieses Paradox überhaupt nur formuliert werden kann, wenn bereits von einem Prinzip des Guten ausgegangen wird, ohne es in ein Verhältnis zur praktischen Vernunft des Handelnden zu setzen. Dazu rekonstruieren wir in einem zweiten Schritt Mills Beweis für das Nützlichkeitsprinzip des Utilitarismus, weil sich daran das methodische Problem einer Erkenntnis des Guten besonders gut herausarbeiten lässt. Im dritten Schritt entwickeln wir unter Rückgriff auf methodologische Überlegungen Kants aus der Kritik der praktischen Vernunft ein Argument, das zeigen soll, dass in keiner moralphilosophischen Argumentation ein Begriff des Guten einfach vorausgesetzt werden kann, ohne logisch primär die durch das Prädikat „gut“ erkannte praktische Notwendigkeit in ein Verhältnis zum Handelnden zu setzen. Das, was überhaupt als gut erkannt werden kann, ist daher durch reflexive Urteile über den Modus des praktischen Erkennens zu bestimmen. Mit diesem Ergebnis wird in einem vierten Schritt das deontologische Paradox aufgelöst.


2015 ◽  
Vol 35 (1) ◽  
Author(s):  
Marc Mölders

ZusammenfassungIn der Entwicklung systemtheoretischer Steuerungshonzepte von den Anfängen „reflexiver Steuerung“ bis zum gegenwärtig diskutierten „sozialen Konstitutionalismus“ ist die Zielformulierung konstant geblieben: eigensinnige Systeme zur Annahme einer Sozialverfassung anzuregen. Verändert hat sich der Weg dorthin vor allem durch den Einberg von Instanzen zivilgesellschaftlicher Gegenmacht. Eine dieser Instanzen wird hier fokussiert: der Investigativ-Joumalismus. Dessen bislang spärliche Berücksichtigung erklärt sich auch durch die dominante Semantik als „Wachhund“. Am Beispiel rezenter Organisationen, vor allem der US-amerikanischen ProPublica, wird gezeigt, dass allein das planvolle Vorgehen im Anstoßen von Veränderungen eigensinniger Adressaten, das hier mit dem Konzept der Irritationsgestaltung theoretisch reformuliert wird, in dieser Metapher keine Entsprechung findet. Weil sich diese Ir­ritationsgestaltung nicht zuletzt dadurch auszeichnet, keine Kühe zu geben und mit diversen Störungsmitteln Veränderungsintentionen kommunizieren, schlägt der Beitrag vor, die Kode des Investigafiv-Journalismus in Konstitutionalisiemngsprozessen eher mit der Schlummerfunktion eines Weckers zu vergleichen: Als professionalisierter und persis­tenter Geber konstitutioneller Lernanstöße.


2006 ◽  
Author(s):  
Gregor Busslinger

Die Idee zu einem Heft mit dem Schwerpunkt Ethnopsychoanalyse ist schon zur Zeit der Neulancierung des Journals beim Psychosozialverlag entstanden, damals als das Konzept von Schwerpunktheften aufkam und wir uns überlegten, was denn eigentlich all das Spezifische des PSZ ausmacht. Wir besannen uns auf die Gründergeneration und stiessen, wen wunderts, auf das Dreiergespann Goldy Parin-Matthèy, Paul Parin und Fritz Morgenthaler, welches die Ethnopsychoanalyse entwickelte. Wann wir uns des – aus dieser Sicht dem PSZ ureigenem – Themas annehmen würden, war offen. Klar war uns lediglich, dass wir nicht eine Aufsatzsammlung zusammenstellen wollten, die sich nahtlos in eine Reihe von vielen, wenn auch interessanten Publikationen mit diesem Schwerpunkt einordnen würde. Wir wollten nicht offene Türen einrennen und schon gar nicht eine Festschrift herausgeben. Nach heftigen Debatten innerhalb des Redaktionskollektivs darüber, was denn Ethnopsychoanalyse eigentlich sei und welche Relevanz sie aktuell habe, einigten wir uns darauf, sie für unser Schwerpunktheft als Erkenntnismethode zu begreifen, die auf verschiedenste Fragestellungen angewandt werden kann. Sei es, um im Rahmen einer Feldforschung fremde Ethnien in weit entfernten Weltgegenden oder Fasnachtsrituale in der Innerschweiz verstehen zu lernen, sei es, um den vielschichtigen Konflikten in unserer globalisiert-multikulturellen Gesellschaft oder um unseren Klienten in interkulturellen Therapiesettings gedanklich anders begegnen zu können oder sei es, um uns zu befähigen, das allzu Bekannte, Alltägliche mit dem fremden Blick anders einzuordnen – eine, wie könnte es anders sein, an sich sehr psychoanalytische Tätigkeit. Kurz: es geht uns darum, die aktuelle Relevanz der Ethnopsychoanalyse als Methode auszuleuchten.Als Vorgabe zum Verfassen eines Artikels in diesem Heft haben wir gewagt, Ethnopsychoanalyse folgendermassen zu definieren: Es handelt sich um eine (sozial-)wissenschaftliche Methode, die nebst theoretischen Kenntnissen in beiden Disziplinen eine persönliche Analyse und Felderfahrung voraussetzt und die im Sinne der qualitativen Sozialforschung mit empirischem Material und Einzelfallstudien arbeitet.*Paul Parin feiert in diesem Jahr den 90. Geburtstag. Ihm ist dieses Heft gewidmet. Das von Claudio Raveane auf Grundlage einer Fotografie von Isolde Ohlbaum (München) gestaltete Titelbild steht für seine im Verbund mit Goldy Parin-Matthèy und Fritz Morgenthaler vorwärts getriebenen Afrikaforschungen, sozusagen als Symbol für die Wurzel der Ethnopsychoanalyse, welche mit diesen Forschungen Gestalt annahm.Die Fotografie von Christian Lanz (Zürich), die dem Interview von Emilio Modena mit Paul Parin den Bildrahmen gibt, vermittelt einen Eindruck des unverändert wachen Geistes des 90-jährigen Mitbegründers der Ethnopsychoanalyse, wie er einem in eben diesem Interview begegnet. Es ist, wie wenn er an unseren Redaktionssitzungen teilgenommen hätte, wenn er im Interview sagt: „Man muss die Ethnopsychoanalyse sehr intensiv auf heutige soziale und politische Erscheinungen anwenden. Sonst wird man die Menschen nicht verstehen.“ Und er präzisiert: „Vor 20 Jahren hatte ich noch gedacht, die Freudschen Psychoanalyse habe schon alles geleistet, was sie leisten könne und werde einfach wieder vergessen werden. Heute nicht mehr. Der wichtigsten Ansatz, den wir geliefert haben, ist wohl der, dass wir die Ethnopsychoanalyse nicht nur bei den exotischen Ethnien, sondern auch auf unsere eigenen sozialen Verhältnisse angewandt haben. Das wird auch in Zukunft notwendig bleiben.....“ Es sind aber nicht nur diese aktuellen Bezüge, die das Interview zu einem Lesegenuss machen, sondern es ist insbesondere der wunderbare zeitliche Bogen, den er von seinen beruflichen Anfängen und den Afrikaforschungen bis in die heutigen Tage spannt. Dabei fehlen weder Stellungsnahmen zu aktueller Kritik an seiner Art von Ethnopsychoanalyse, noch mangelt es an pointierten Einschätzungen der verschiedenen psychoanalytischen Schulen. Was leider fehlt, ist die geplante Würdigung von Paul Parins Werk durch Maya Nadig. Krankheitshalber musste sie diese absagen.*Der Aufbau dieses Heftes folgt der Logik der Bewegung vom Fremden zum Eigenen. Die ersten drei Aufsätze befassen sich mit Entwicklungen in Afrika. Stephan Steiner beleuchtet in seinem Beitrag die historische Entwicklung einer der wohl beunruhigendsten Zeiterscheinungen: die verschiedenen Etappen des Völkermordes in Ruanda. Beunruhigend u.a., weil sich derart Ungeheuerliches im Schatten der Weltöffentlichkeit, weitab vom Klamauk der Medien und der kritischen Auseinandersetzung der Intelligenz abspielte. Markus Weilenmann, der über langjährige profunde Forschungserfahrung in der Region verfügt (siehe Buchbesprechung im Forumsteil), bezieht sich kritisch auf Steiners Thesen und versucht aus ethnopsychoanalytischer und rechtsethnologischer Perspektive der Pervertierung kulturspezifischer Zuordnung Sinn abzugewinnen und Verständnis in das Unfassbare der physischen und psychischen Entgrenzung zu bringen. Gerhard Kubik`s Betrachtungen über das „Tabu“ stehen für eine eher klassische ethnologische und ethnopychoanalytische Forschung - nicht nur in Afrika. Ausgehend von seiner Lektüre von Freuds „Totem und Tabu“ in jungen Jahren, gibt er einen umfassenden Einblick in seine Beschäftigung mit dem Thema seit 1965 in Angola bis 2004 in Malawi.Die darauf folgenden Artikel beschäftigen sich mit unterschiedlichen sub- und interkulturellen Kontexten bei uns. Heidi Schär-Sall und Peter Burschter berichten aus ihrer in vielerlei Hinsicht schmerzlichen Praxis im Ethnologisch-Psychologischen Zentrum der Asyl-Organisation Zürich. Sie stellen nicht nur auf eine anschauliche Art ihre ethnopsychoanalytische Arbeit mit Flüchtlingen unterschiedlicher Nationen dar, ihr Ringen um Verständnis für Menschen, die in allen anderen Institutionen „untragbar“ geworden sind, sondern sie berichten auch vom Aufstieg und Fall des Zentrums und geben uns damit einen verfremdeten Einblick in kulturelle Gepflogenheiten unseres Sozialwesens und damit in unsere aktuelle gesellschaftliche Verfassung. Dagmar Ambass setzt sich aus Lacanscher Sicht mit einer Müttergruppe aus Kosovo auseinander. Durch ihren spezifischen Umgang mit dem „kulturellen Material“ löste sie in unserer Redaktionsgruppe einiges Befremden aus. Der Eindruck der Verflüchtigung des Kulturellen kam auf. Unser Befremden schien uns allerdings gut zur Idee dieses Heftes zu passen, unterschiedliche Auslegungen von Ethnopsychoanalyse als Methode zur Sprache zu bringen.Die letzten zwei Beiträge beleuchten Prozesse der Unbewusstmachung, resp. das Auftauchen von Befremden in einheimischen kulturellen Kontexten. Silvia Heizmann beschreibt ihre Erfahrung in einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum als arbeitslose Ethnologin unter Berücksichtigung des Gegen-Übertragungsgeschehens, in welches sie ungewollt und zwangsläufig involviert wurde. Zu guter Letzt leuchtet Franziska Lang anhand semistrukturierter Gespräche unterschiedliche Umgangsarten mit formeller und informeller Struktur innerhalb einer Gruppe von Frauen aus, welche in den 90er Jahren einen Verein zum Zwecke der „Ausbildungs- und Laufbahnberatung“ gegründet hatten. Sie versucht mit Hilfe der ethnopsychoanalytischen Methode zu verstehen, wie es nach einigen prosperierenden Jahren zur Auflösung des Vereines kam.


2014 ◽  
Vol 38 (4) ◽  
Author(s):  
Jan Rathenberg ◽  
Boris Ivandic ◽  
Cornelia Wohlfart

ZusammenfassungDie Abrechnung von ärztlichen Laboruntersuchungen scheint zunächst allen Beteiligten – Arztpraxen, Kliniken, Laboren – eindeutig und allgemein bekannt zu sein. Doch immer wiederkehrende Fragen, beispielsweise wie eine bestimmte Laboruntersuchung an wen abgerechnet werden müsse oder ob eine bestimmte Abrechnungsparametrierung so korrekt sei, zeigen die eigentliche Komplexität. Diese und andere Fragen stellen sich insbesondere dann, wenn Laboraufträge verschiedene Laborbereiche, Abrechnungsarten und Kostenträger umfassen. Die oftmals erst auf den zweiten Blick ersichtliche korrekte Abrechnung hat grundlegende rechtliche und finanzielle Bedeutung, nicht nur für den ärztlichen Labordienstleister, sondern auch für den ärztlichen Veranlasser. Weil sich die Abrechnungsparametrierung durch fast alle Unternehmensprozesse zieht, angefangen bei der Beauftragung durch den Einsender bis zur (Ab-) Rechnung an den Kostenträger, ist hier besondere Sorgfalt geboten. In diesem Übersichtsartikel werden alle relevanten Aspekte zur Abrechnung von ärztlichen Laboruntersuchungen im Rahmen der ambulanten vertrags- und privatärztlichen Versorgung, der Versorgung von Kliniken und anderen speziellen Einsendergruppen zusammenfassend behandelt. Dabei werden nicht nur die Aspekte der Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie, sondern weitestgehend auch der Molekular- und Zytogenetik sowie der pathologisch-zytologischen Labordiagnostik einbezogen. Außerdem wurde eine Systematik herausgearbeitet, die einen Überblick über die geltenden Abrechnungsregeln gibt, ohne vom Leser das Studium der einschlägigen Gesetzestexte, Vorschriften oder Richtlinien im Detail zu verlangen – selbstverständlich mit Verweis auf die entsprechenden Rechtsquellen und Referenzen.


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