Sekundärprophylaxe der venösen Thromboembolie

Phlebologie ◽  
2005 ◽  
Vol 34 (03) ◽  
pp. 146-154
Author(s):  
H. E. Gerlach ◽  
W. Blättler
Keyword(s):  

ZusammenfassungDie Behandlung der akuten venösen Thromboembolie ist weitgehend standardisiert, effektiv und sicher. Die Prävention von Rezidiven ist dies nicht. Die Antikoagulation verhindert Rezidive zuverlässig, ist aber mit erheblichen Blutungsgefahren vergesellschaftet. Nach Absetzen der Antikoagulation drohen Rezidive in 0 bis >20% der Fälle. Ein relativ niedriges Risiko besteht, wenn es sich um eine sekundäre Thrombose handelt, die auslösende Ursache nicht weiter besteht, die Therapie schnell und korrekt erfolgte, keine Thrombusreste mehr vorhanden sind und die D-Dimer- Konzentration im Referenzbereich liegt. Ein hohes Rezidivrisiko liegt vor, wenn die tiefe Venenthrombose idiopathisch war oder in Zusammenhang stand mit einem Krebsleiden oder einem Antikörper im Gerinnungssystem. Eine etwas geringere Rolle spielt das eventuelle Vorhandensein einer molekularen Thrombophilie. Strategien zur Vermeidung von Rezidiven werden aufgezeigt.

Phlebologie ◽  
2005 ◽  
Vol 34 (01) ◽  
pp. 5-14
Author(s):  
H. K. Breddin

ZusammenfassungAusgehend von der Virchow-Trias werden die prädisponierenden Faktoren zur Thromboseentstehung sowie angeborene und erworbene Hämostasedefekte diskutiert, die thrombosefördernd wirken können. Voraussetzung für die Entstehung einer Thrombose sind wohl immer lokale Endothelschäden, die zur Plättchenhaftung und -aggregation an der veränderten Gefäßwand führen. Neben der direkten Endothelschädigung nach Traumen oder bei Operationen entstehen auch multiple Endotheldefekte nach operativen Eingriffen als Folge einer Dilatation großer Venen. Bei experimentellen Thrombosen sollte der Blutfluss nicht völlig unterbrochen werden. Entscheidend für die Brauchbarkeit der Thrombosemodelle sind außerdem ein definierter Gefäßwandschaden und eine gut definierte Methode zur Messung der Thrombusbildung. Thrombosediagnostik: Die meist verwendete Nachweismethode ist die Duplexsonographie (Kompressionssonographie). Die Phlebographie ist in manchen Situationen erforderlich, eignet sich aber nicht für kurzfristige Kontrollen. Bei Verdacht auf eine tiefe Venenthrombose schließt ein negativer D-Dimer-Test diese praktisch aus. Die Standardbehandlung der akuten tiefen Venenthrombose besteht in einem Kompressionsverband und der Gabe eines niedermolekularen Heparins (NMH) und anschließender Behandlung mit einem Vitamin-K-Antagonisten. Die Patienten sollten früh mobilisiert werden. Oft, besonders bei Malignomen, ist eine langfristige Gabe eines NMH in therapeutischer oder subtherapeutischer Dosierung notwendig. Endpunkte in klinischen Studien: Bisher wird in erster Linie die Phlebographie verwendet. Die Änderung im Marder-Score eignet sich zur Beurteilung von Thrombusregression oder -progression. In Zukunft sollten hierfür sonographische Endpunkte verwendet werden. Entsprechende Scores sind in der Entwicklung. Zukünftige Entwicklungen: Besonders zur Verhütung des postthrombotischen Syndroms ist bei einigen Patienten aber eine intensivere oder andere Behandlung für eine ausreichende Thrombusregression in den ersten Wochen nach tiefer Venenthrombose nötig. Bessere Kontrollen und weitere Studien werden dringend benötigt.


Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (14) ◽  
pp. 783-785
Author(s):  
Benedikt Gasser

Zusammenfassung. Die tiefe Venenthrombose ist häufig und zählt mit einem Anteil von rund einem Drittel zu den häufigsten Erkrankungen des kardiovaskulären Bereiches. Allerdings liegen oft Risikofaktoren vor, und die Diagnose ist bei einem Ausdauersportler mit Wadenschmerzen entsprechend unwahrscheinlich. Es zeigte sich jedoch eine Wadenumfangsdifferenz von rund 1 cm, und die spätere Labordiagnostik zeigte ein erhöhtes D-Dimer. Die sofort eingeleitete Heparinisierung verbesserte die klinische Symptomatik innerhalb von fünf Tagen komplett. Beim zusätzlich im Verlauf durchgeführten Ultraschall konnte kein thromboembolisches Geschehen mehr nachgewiesen werden.


2008 ◽  
Vol 41 (10) ◽  
pp. 12-13
Author(s):  
JANE SALODOF MACNEIL
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 1 (2) ◽  
pp. 11
Author(s):  
DAMIAN MCNAMARA
Keyword(s):  
D Dimer ◽  

VASA ◽  
2014 ◽  
Vol 43 (6) ◽  
pp. 450-458 ◽  
Author(s):  
Julio Flores ◽  
Ángel García-Avello ◽  
Esther Alonso ◽  
Antonio Ruíz ◽  
Olga Navarrete ◽  
...  

Background: We evaluated the diagnostic efficacy of tissue plasminogen activator (tPA), using an enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) and compared it with an ELISA D-dimer (VIDAS D-dimer) in acute pulmonary embolism (PE). Patients and methods: We studied 127 consecutive outpatients with clinically suspected PE. The diagnosis of PE was based on a clinical probability pretest for PE and a strict protocol of imaging studies. A plasma sample to measure the levels of tPA and D-dimer was obtained at enrollment. Diagnostic accuracy for tPA and D-dimer was determined by the area under the receiver operating characteristic (ROC) curve. Sensitivity, specificity, predictive values, and the diagnostic utility of tPA with a cutoff of 8.5 ng/mL and D-dimer with a cutoff of 500 ng/mL, were calculated for PE diagnosis. Results: PE was confirmed in 41 patients (32 %). Areas under ROC curves were 0.86 for D-dimer and 0.71 for tPA. The sensitivity/negative predictive value for D-dimer using a cutoff of 500 ng/mL, and tPA using a cutoff of 8.5 ng/mL, were 95 % (95 % CI, 88–100 %)/95 % (95 % CI, 88–100 %) and 95 % (95 % CI, 88–100 %)/94 %), respectively. The diagnostic utility to exclude PE was 28.3 % (95 % CI, 21–37 %) for D-dimer and 24.4 % (95 % CI, 17–33 %) for tPA. Conclusions: The tPA with a cutoff of 8.5 ng/mL has a high sensitivity and negative predictive value for exclusion of PE, similar to those observed for the VIDAS D-dimer with a cutoff of 500 ng/mL, although the diagnostic utility was slightly higher for the D-dimer.


2008 ◽  
Vol 28 (04) ◽  
pp. 217-224
Author(s):  
S. Hochauf ◽  
J. Beyer
Keyword(s):  

ZusammenfassungViele hospitalisierte Patienten weist Risikofaktoren auf, die zur venösen Thromboembolie (VTE) prädisponieren. Dabei stellen tiefe Venenthrombose und Lungenembolie eine wesentliche Morbiditätsursache in der Perihospitalphase dar, teilweise mit fatalem Verlauf durch fulminante Lungenembolien. Chirurgische und auch nicht chirurgische, akut internistisch erkrankte Patienten zeigen eine vergleichbar hohe Rate an thromboembolischen Komplikationen. Aus diesen Gründen ist eine effektive und sichere venöse Thromboembolieprophylaxe bei hospitalisierten Patienten erforderlich. Für die tägliche Routine hat es sich bewährt, Patientengruppen mit unterschiedlichem venösem Thromboembolierisiko zu definieren und alle Patienten innerhalb dieser Gruppen einer risikoadaptierten Prophylaxestrategie zu unterziehen. Zur venösen Thromboembolieprophylaxe stehen medikamentöse und nicht medikamentöse Maßnahmen zur Verfügung.


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