Mitralklappeninsuffizienz infolge einer Papillarmuskeldysfunktion bei einem Kaninchen
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Ein vierjähriges, männliches Kaninchen wurde aufgrund von Dyspnoe und Apathie vorgestellt. Bei der klinischen Untersuchung wurde ein holosystolisches Herzgeräusch festgestellt und aufgrund dessen eine Herzklappeninsuffizienz vermutet. Material und Methoden: Spezielle kardiologische Untersuchungsmethoden (Thoraxröntgen, EKG, Echokardiographie) sowie die Therapiemaßnahmen werden beschrieben. Ergebnisse: Echokardiographisch fielen primär eine erhöhte Echogenität der Papillarmuskeln sowie eine systolische Regurgitation an der Mitralklappe auf. Bei der postmortalen histologischen Untersuchung fand sich im linksventrikulären Kammermyokard disseminiert auftretendes Narbengewebe, das sich auch auf die Papillarmuskeln erstreckte. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Ein potenzieller ätiologischer Zusammenhang der Mitralklappeninsuffizienz und der durch die myokardiale Nekrose induzierten Papillarmuskeldysfunktion wird diskutiert. Bei Kaninchen mit Atemnot sollte eine kardiologische Erkrankung differenzialdiagnostisch immer in Betracht gezogen werden. Spezielle kardiologische Untersuchungsmethoden erweisen sich analog zu Hund und Katze auch bei Kaninchen als praktisch gut durchführbar und zielführend bei Kaninchen mit kardialer Symptomatik.