Sonographische Veränderungen abdominaler Lymphknoten bei Hunden mit einem malignen Lymphom
ZusammenfassungGegenstand und Ziel: Deskriptive Beschreibung der Veränderungen abdominaler Lymphknoten bei Hunden mit malignem Lymphom und Untersuchung des Solbiati-Index (SI) sowie des Verhältnisses der Kurzachse zur Lymphknotenlänge (S:L Ratio) als Malignitätskriterien. Material und Methoden: Retrospektive Auswertung der Daten von Hunden mit einem malignen Lymphom. Einschlusskriterien waren eine zytologische oder histologische Diagnose des malignen Lymphoms und eine dokumentierte Ultraschalluntersuchung des Abdomens vor Therapieeinleitung. Als Ausschlusskriterium galt die Gabe eines Chemotherapeutikums vor der Diagnostik. Ferner wurden sonographische Bilder nicht neoplastisch veränderter abdominaler Lymphknoten mit zytologischem/histologischem Befund ausgewertet. Ergebnisse: Die Auswertung umfasste 261 Lymphknoten von 127 Hunden mit einem malignen Lymphom und 17 benigne veränderte Lymphknoten von neun Hunden. Von den 127 Tieren mit einem malignen Lymphom wiesen 115 (91%) stark abgerundete, deutlich vergrößerte Lymphknoten auf, die verbleibenden 12 Tiere (9%) hatten längsoval vergrößerte Lymphknoten. Alle der 17 nicht neoplastisch veränderten Lymphknoten waren längsoval vergrößert. Das Lymphknotenparenchym von 91% der 127 Hunde zeigte sich hypobis anechogen verändert mit aufgehobener Abgrenzung von Rinde und Mark. Bei den restlichen 9% fand sich ein physiologisches Parenchym mittlerer Echogenität. Das Parenchym der Lymphknoten mit benignen Veränderungen präsentierte sich sonographisch unauffällig. Bei jeweils 71% der 127 Hunde mit malignem Lymphom ergab sich ein SI < 2 bzw. eine S:L Ratio > 0,5 (Hinweis für Malignität). Für die neun Hunde mit benigne veränderten Lymphknoten wurde zu 71% ein SI > 2 sowie eine S:L Ratio < 0,5 ermittelt (Hinweise für benigne Prozesse). Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Deutliche Größenzunahme,Abrundung und hypoechogene Veränderung der Lymphknoten bei Hunden mit einem malignen Lymphom sind hinweisende Parameter auf ein malignes Geschehen. Zusätzlich dienen der SI und die S:L Ratio zur Dignitätsbestimmung. Aufgrund der fließenden Übergänge zwischen malignen und benignen Veränderungen sollten die verschiedenen Parameter immer im Zusammenhang betrachtet werden.