Bilaterale Hodenatrophie infolge generalisierter spontaner Atherosklerose bei einem Golden Retriever

2006 ◽  
Vol 34 (06) ◽  
pp. 421-424
Author(s):  
A. Petermann ◽  
S. Buschatz ◽  
A. Reischauer ◽  
H.-A. Schoon ◽  
H. Aupperle

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Diskussion der Pathogenese einer bilateralen Hodenatrophie bei einem 10-jährigen Golden Retriever. Material und Methoden: Klinischer und pathologischer Fallbericht eines Hundes. Ergebnisse: Bei dem hier vorgestellten Hund war die bilaterale Hodenatrophie auf eine hochgradige Atherosklerose der Arterien des Samenstrangs zurückzuführen. Gleichartige Veränderungen fanden sich auch in den Blutgefäßen von Herz, Milz, Gehirn, Nieren und Lymphknoten. Die Ätiologie der spontanen Atherosklerose bei diesem Tier blieb jedoch unklar, da weder eine Hypothyreose, ein Diabetes mellitus, eine Chlamydieninfektion noch eine fehlerhafte Fütterung nachgewiesen werden konnten. Schlussfolgerung: Die beim Hund seltene Atherosklerose kann bei einer Manifestation in den Arterien des Samenstrangs zu einer ischämischen Hodendegeneration mit nachfolgender Atrophie und Fibrose führen. Klinische Relevanz: Eine bilaterale Hodenatrophie durch eine spontane Atherosklerose der Samenstränge wurde beim Hund noch nicht beschrieben.

2016 ◽  
Vol 35 (09) ◽  
pp. 559-569 ◽  
Author(s):  
B. J. Connemann ◽  
M. Cabanis ◽  
N. Denoix ◽  
M. Gahr

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Psychopharmakotherapie hat bei der Behandlung zahlreicher psychischer Störungen einen großen Stellenwert. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) beeinflussen dabei die Compliance und Verträglichkeit. Zunehmende Beachtung finden metabolische UAW. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die systematische Darstellung der Art und des Risikos metabolischer UAW von häufig verordneten Psychopharmaka. Material und Methoden: Auf der Basis des Arzneiverordnungs-Reports 2015 wurden die in Deutschland verordnungsstärksten Psychopharmaka (Haupt- und Subgruppen) identifiziert. Die Fachinformationen (FI) wurden im Hinblick auf Nennung und Häufigkeitsangaben metabolischer UAW (Appetitsteigerung, Körpergewichtszunahme, Hyperglykämie, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und metabolisches Syndrom) untersucht. Ergebnisse: Es wurden n = 65 FI untersucht. Am häufigsten wurden Gewichtszunahme (52,3%), gefolgt von gesteigertem Appetit (26,2%), Hyperglykämie (20,0%) und Fettstoffwechselstörungen (16,9%) aufgeführt. Metabolische UAW wurden am häufigsten bei den Antipsychotika (45,6%), Antidepressiva (26,0%), Mood stabilizern (25,0%) und Anxiolytika (20,0%) genannt. In den FI der fünf verordnungsstärksten Wirkstoffe (Citalopram > Venlafaxin > Mirtazapin > Sertralin > Amitriptylin) war jeweils Gewichtszunahme aufgeführt. Schlussfolgerung(en): Tendenziell besteht bei den in Deutschland häufig verordneten Antipsychotika, Antidepressiva, Mood stabilizern und Anxiolytika ein erhöhtes Risiko für metabolische UAW. Bei den Medikamenten zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen, Antidementiva, Hypnotika und Psychostimulantien sind metabolische Nebenwirkungen eher vernachlässigbar. Bei den fünf verordnungsstärksten Wirkstoffen handelte es sich um Antidepressiva und in den zugehörigen Fachinformationen war jeweils Gewichtszunahme aufgeführt. Klinische Relevanz: Bei der Wahl eines Wirkstoffs sollten gruppenspezifische Besonderheiten in Bezug auf metabolische UAW berücksichtigt werden.


2008 ◽  
Vol 36 (S 01) ◽  
pp. S67-S72
Author(s):  
J. Jensen ◽  
I. Nolte

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Die Aufnahme von Abfällen oder Kadavern durch Hunde als Aasfresser ist nicht ungewöhnlich. Bisher wurden in diesem Zusammenhang vor allem akute gastrointestinale Symptome beschrieben. In der neueren Literatur finden sich jedoch auch Berichte über zum Teil schwere neurologische Störungen. Die Zielsetzung der vorliegenden Untersuchung war die Beschreibung von Rassen-, Altersund Geschlechtsverteilung sowie Symptomen und Prognose bei durch die Aufnahme von Unrat hervorgerufenen Intoxikationen. Untersuchungsgut, Material und Methode: Daten von im Zeitraum Dezember 2003 bis Juli 2007 stationär aufgenommenen Patienten wurden retrospektiv auf Hinweise für eine durch Aufnahme von Unrat ausgelöste Intoxikation untersucht. Ergebnisse: Insgesamt konnten 26 Hunde mit einer “Müllintoxikation” identifiziert werden. Achtzehn Hunde waren weiblich und nur acht männlich. Das mittlere Alter lag bei 4,4 Jahren (6 Monate bis 14 Jahre). Die am häufigsten vertretenen Rassen waren Labrador Retriever (n = 5), Golden Retriever und Jack Russell Terrier (je n = 3). 17 Hunde (65%) zeigten zentralnervöse Veränderungen. Bei 10 dieser Hunde war die Aufnahme von Unrat anamnestisch gesichert. Schlussfolgerungen: Neurologische Störungen konnten bei über der Hälfte der untersuchten Hunde festgestellt werden. In zukünftigen Untersuchungen sollte deshalb zur Identifizierung möglicher auslösender Substanzen besonderer Wert auf eine umfangreiche toxikologische Abklärung solcher Fälle gelegt werden. Klinische Relevanz: Bei plötzlichem Auftreten von zentralnervösen Symptomen sollte auch an Intoxikationen durch die Aufnahme von Unrat gedacht werden. Die Therapie erfolgt soweit möglich durch Dekontamination sowie symptomatisch. Die Prognose ist in der Regel gut.


2020 ◽  
Vol 48 (05) ◽  
pp. 322-328
Author(s):  
Fabian Schramm ◽  
Mirjam Weiß ◽  
Dorothee Dahlem

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Die Messung des Ketonkörpers Beta-Hydroxybutyrat (BOHB) spielt für die Diagnostik, Prognose und Therapiewahl bei der diabetischen Ketoazidose von Hund und Katze eine wichtige Rolle. Ziel dieser Studie war, für beide Tierarten klinisch anwendbare Cut-off-Werte für die BOHB-Messung mit dem Glukometer GlucoMen®LX Plus zu etablieren. Material und Methoden Anhand von Anamnese und den Laborbefunden pH-Wert, Glukose-, HCO3 –-Konzentration und Anionenlücke wurden 4 Probandengruppen gebildet (diabetische Ketoazidose, Diabetes mellitus ohne Ketoazidose, katabole, nicht diabetische Stoffwechsellage, Kontrolle). Bei allen Tieren erfolgte eine Messung der BOHB-Konzentration mit dem GlucoMen®LX Plus. Die Ergebnisse wurden in einer ROC-Kurven-Analyse zur Ermittlung der Cut-off-Werte verwendet. Ergebnisse In die Studie einbezogen wurden 47 Hunde und 55 Katzen. Der Cut-off-Wert zur Differenzierung zwischen Ketose und Ketoazidose betrug beim Hund 2,55 mmol/l und bei der Katze 4,05 mmol/l bei einer Sensitivität von 100 % und einer Spezifität von 82 % bzw. 100 % (Katze). Zwischen Ketose und kataboler Stoffwechsellage ergab sich ein Cut-off-Wert von 0,25 mmol/l beim Hund und 0,35 mmol/l bei der Katze bei einer Sensitivität von 58 % bzw. 59 % und einer Spezifität von 90 %. Schlussfolgerung Die Messung mit dem GlucoMen®LX Plus eignet sich bei Hund und Katze zur sicheren Unterscheidung zwischen Ketoazidose und Ketose. Die ermittelten Cut-off-Werte liefern eine gute Sensitivität und Spezifität. Eine Unterscheidung zu anderen katabolen Stoffwechsellagen kann allerdings nicht sicher erfolgen. Klinische Relevanz Anhand der ermittelten Cut-off-Werte können sichere Entscheidungen über Therapie und Prognose der diabetischen Ketose/Ketoazidose getroffen werden. Die Auswertung und Anpassung der Therapie kann direkt am Patienten bzw. mit dem Patientenbesitzer zusammen getroffen werden. Die BOHB-Messung eignet sich zur Spezifizierung der Diagnose einer DKA, die initiale Diagnose und Differenzierung zu anderen katabolen Störungen sollten allerdings nicht allein auf diesem Parameter beruhen. Hier muss zusätzliche Diagnostik erfolgen.


2020 ◽  
Vol 48 (05) ◽  
pp. 330-338
Author(s):  
Florian K. Zeugswetter ◽  
Andrea Sellner

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Zur Reduktion der klinischen Symptome und zur Verhinderung von lebensbedrohlichen Komplikationen sind bei Hunden mit Diabetes mellitus individualisierte Behandlungsstrategien und regelmäßige Kontrollen notwendig. Sieben bis 14 Tage nach jeder Anpassung der Insulindosierung und danach monatlich wird das Erstellen von Blutglukose-Tagesprofilen empfohlen. Im Jahr 2016 wurde ein herstellerkalibriertes Gerät zur kontinuierlichen Glukosemessung als Alternative zur Messung mittels Glukometer vorgeschlagen. Ziel dieser Arbeit war, die Erfahrungen mit dieser neuen Technologie zusammenzufassen und zu zeigen, dass bereits die erste Messperiode in Kombination mit einfachen Regeln eine Verbesserung der glykämischen Kontrolle ermöglicht. Material und Methoden Das elektronische Datensystem der endokrinen Einheit der Klinik wurde retrospektiv auf diabetische Hunde mit Flash-Glukose-Monitoring durchsucht. Bei multipler Sensorapplikation fand nur der erste Sensor Berücksichtigung. Die Aufzeichnungen von Tag A (1. Tag nach Sensorapplikation) wurden mit den Werten von Tag B (letzter Tag vor dem Sensorversagen) verglichen und alle Besitzer wurden gebeten, einen standardisierten Fragebogen auszufüllen. Ergebnisse In die Studie wurden 24 Hunde mit einem Gewicht von 3,4 bis 36 kg eingeschlossen. Obwohl das Klickgeräusch bei der Platzierung des Sensors die meisten Hunde irritierte, beurteilten Anwender die Applikation als einfach und für die Hunde schmerzlos. Eine kurze Pause nach der lokalen Desinfektion und die Fixierung des Sensors mit einer Pinzette verhinderten ein vorzeitiges Ablösen des Sensors beim Wegziehen des Applikators. Obwohl bei 80 % der Hunde milde bis moderate Hautirritationen beobachtet wurden, waren 95 % der Besitzer mit dieser Form des Monitorings hoch zufrieden. Die mittleren und maximalen Glukosekonzentrationen (p = 0,043, p = 0,003) sowie die Glukosewerte ≥ 11,1 mmol/l (p = 0,032) nahmen von Tag A zu Tag B ab, während die Parameter der glykämischen Variabilität unverändert blieben. Schlussfolgerung und klinische Relevanz Flash-Glukose-Monitoring ist eine praktikable, nebenwirkungsarme Methode mit hoher Besitzerzufriedenheit, mit der sich die glykämische Kontrolle bei diabetischen Hunden verbessern lässt.


2007 ◽  
Vol 35 (01) ◽  
pp. 37-40 ◽  
Author(s):  
T. Gerlach

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Beschreibung einer Intoxikation mit Clostridium botulinum. Material und Methode: Fallbericht einer fünfjährigen Golden-Retriever-Hündin. Die Diagnose erfolgte durch den Toxinnachweis in verendeten Hähnchenkadavern, an denen das Tier geleckt hatte. Ergebnisse: Die Hündin entwickelte innerhalb von 24 Stunden eine schlaffe Tetraplegie, die nach drei Tagen unter symptomatischer Therapie eine beginnende Reversibilität zeigte. Schlussfolgerung: Botulismus sollte beim Hund differenzialdiagnostisch bei einer progressiven Nachhandschwäche, aszendierend bis zur Tetraplegie berücksichtigt werden. Klinische Relevanz: Neben der Fallbeschreibung wird eine Übersicht über Pathogenese und Klinik gegeben und die aktuellen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten aufgezeigt.


2006 ◽  
Vol 34 (06) ◽  
pp. 443-449
Author(s):  
A. Rotermund ◽  
I. Nolte ◽  
H. O. Hoppen ◽  
I. Stephan

Zusammenfassung Gegenstand, Anamnese: Ein vierjähriger Pon-Rüde wurde mit der Diagnose Diabetes mellitus und Lebertumor vorgestellt. Ergebnisse, Verlauf: Die weiterführenden Untersuchungen bestätigten einen Diabetes mellitus, ein malignes Geschehen in der Leber wurde jedoch nicht diagnostiziert, sondern ein Hyperadrenokortizismus. Es erfolgte zunächst eine Behandlung beider Erkrankungen mit Insulin und Mitotan. Aufgrund der unbefriedigenden Einstellung des Diabetes mellitus und der steigenden Cholesterinwerte wurden Schilddrüsenfunktionstests eingeleitet, die das zusätzliche Vorliegen einer primären Hypothyreose ergaben. Klinische Relevanz: Anhand dieses seltenen Falls einer Kombination von Diabetes mellitus, Hyperadrenokortizismus und primärer Hypothyreose werden Ätiologie sowie Schwierigkeiten hinsichtlich der Diagnostik und des therapeutischen Managements von Polyendokrinopathien beim Hund diskutiert.


2005 ◽  
Vol 33 (05) ◽  
pp. 359-363
Author(s):  
Monika Linek ◽  
Sylvia Wilhelm ◽  
Nina Alt ◽  
C. Favrot

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Diskussion der Pathogenese, der Klinik und des Verlaufs einer Demodikose bei einer diabetischen Katze. Material und Methode: Fallbericht einer sieben Jahre alten Katze. Ergebnisse: Die Katze wurde aufgrund von Polydipsie und Polyurie sowie einer juckenden, krustigen Dermatose im Gesicht vorgestellt. Das Tier wies außerdem ein indolentes Ulkus auf, das zuvor mit Glukokortikoiden und Megestrolacetat therapiert worden war. Die Diagnosen Diabetes mellitus und Demodikose (Demodex cati) wurden gestellt. Die Katze wurde mit Insulin Glargine und Ivermectin (200 µg/kg KM täglich) behandelt. Beide Behandlungen konnten nach zwei Monaten abgesetzt werden. Ein Zusammenhang des transienten Verlaufs des Diabetes und der Demodikose mit der vorangegangenen Kortikosteroid-und Megestrolacetattherapie wird diskutiert. Das indolente Ulkus ließ sich mit Cyclosporin A kontrollieren. Schlussfolgerung: Ein transienter Diabetes und eine Demodikose können mit einer Kortikosteroid-und Megestrolacetattherapie assoziiert sein. Klinische Relevanz: Bei krustigen und juckenden Hautveränderungen, die unter einer Therapie mit Glukokortikoiden und Megestrolacetat auftreten, muss eine Demodikose differenzialdiagnostisch in Erwägung gezogen werden. Demodikose und Diabetes mellitus können dabei zeitgleich und transient auftreten.


2007 ◽  
Vol 35 (04) ◽  
pp. 253-260 ◽  
Author(s):  
M. Zeißler ◽  
P. Winkels ◽  
E. Ludewig ◽  
J. Maierl ◽  
V. Grevel ◽  
...  

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Es wird über die erfolgreiche Durchführung einer autologen osteochondralen Transplantation (Mosaikplastik) bei einem sieben Monate alten Golden-Retriever-Rüden zur Therapie einer OCD im Bereich der Trochlea humeri berichtet. Material und Methode: Nach klinisch-orthopädischer, radiologischer, computertomographischer und arthroskopischer Diagnostik wurde durch eine mediale Arthrotomie die OCD-Läsion abgetragen und das Defektbett kürretiert. Anschließend erfolgte der Transfer von zwei osteochondralen Zylindern mit jeweils 4,5 mm Durchmesser aus dem lateralen Außenbereich der Trochlea des ipsilateralen Femurs. Drei Monate später fand eine klinische und computertomographische Kontrolle statt. Ferner wurde die subchondrale Knochendichte der Transplantate mittels computertomographischer Osteoabsorptiometrie (CTOAM) beurteilt. Ergebnisse: Der Defekt konnte zu etwa 90% mit hyalinem Knorpel rekonstruiert werden. Allerdings war es nicht möglich, die Transplantate bündig zur medial angrenzenden Gelenkfläche einzupassen. Drei Monate später ließ sich eine stabile Einheilung beider Zylinder nachweisen. Die intraoperativ beobachtete suboptimale Rekonstruktion der hyalinen Knorpelfläche war auch auf dem Niveau der subchondralen Ebene festzustellen. Beide Zylinder wiesen insbesondere medial eine geringere subchondrale Knochendichte auf, was als Hinweis für eine reduzierte Lastaufnahme der Transplantate gewertet werden kann. Der Patient zeigte zu diesem Zeitpunkt keine sichtbare Lahmheit. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Der Einsatz der Mosaikplastik zur Rekonstruktion eines OCD-Defekts im Bereich des Ellbogengelenks ermöglicht die Rekonstruktion der hyalinen Knorpelflächen bei mäßiger Wiederherstellung der Gelenkkongruenz. Die überhängende Gelenkfläche der distalen Trochlea humeri erschwert ein korrektes Einpassen der Transplantate. In welcher Form sich dieser Umstand auf das funktionelle Langzeitergebnis auswirkt, muss noch untersucht werden. Die Anwendung einer retrograden Transplantationstechnik könnte eine technische Verbesserung bedeuten.


2019 ◽  
Vol 14 (06) ◽  
pp. 456-461
Author(s):  
Annette Baumstark ◽  
Nina Jendrike ◽  
Stefan Pleus ◽  
Delia Waldenmaier ◽  
Eva Zschornack ◽  
...  

Zusammenfassung Einleitung Blutglukosemesssysteme (BGMS) zur Eigenanwendung ermöglichen eine selbstständige Stoffwechselüberwachung und eine flexible Therapieanpassung. Auf der Grundlage der gemessenen Blutglukosewerte werden von den Anwendern Entscheidungen über Mahlzeiteneinnahme und Insulindosis getroffen. Die Messgenauigkeit von BGMS sollte daher nicht vernachlässigt werden. BGMS sind heutzutage neben der Apotheke oder dem Fachhandel auch in Supermärkten, Discountern oder Drogeriemärkten erhältlich.Im Rahmen der herstellerunabhängigen Versorgungsforschung wurde in dieser Untersuchung die Systemgenauigkeit von 4 BGMS, erworben in Discountern oder Drogeriemärkten, bewertet. Es wurde jeweils eine Teststreifencharge in Anlehnung an die Prozedurvorgaben der EN ISO 15197:2015 getestet. Die Messungen wurden in den Jahren 2016 und 2017 durchgeführt. Methodik Mit je einer Teststreifencharge der 4 Systeme wurden 100 Kapillarblutproben mit der in der Norm geforderten Glukosekonzentrationsverteilung in Doppelbestimmung gemessen. Die ausgegebenen Werte wurden den Ergebnissen der Herstellerreferenzmethode (Glukoseoxidase) gegenübergestellt. Nach EN ISO 15197:2015 müssen ≥ 95 % der Messergebnisse innerhalb von ± 15 mg/dl bzw. ± 15 % der Vergleichsmessergebnisse bei einer Glukosekonzentration < 100 mg/dl bzw. ≥ 100 mg/dl liegen (Kriterium A). Die klinische Relevanz der Messabweichungen wurde, wie in der Norm beschrieben, mithilfe eines Consensus Error Grid (CEG) ermittelt (Kriterium B). Ergebnisse Angewendet auf eine Teststreifencharge, erfüllte keines der untersuchten Systeme das Kriterium A der Systemgenauigkeitsanforderungen. Jeweils 55,5 % (System A), 90,0 % (System B), 66,5 % (System C) und 75,5 % (System D) der Werte lagen innerhalb der Grenzen ± 15 mg/dl/ ± 15 %.Bei drei Systemen lagen alle Werte in den Zonen A und B des CEG (Kriterium B). Von den gemessenen Werten des vierten Systems befanden sich 5 Werte in der CEG-Zone C („Wahrscheinlichkeit für Beeinträchtigung des klinischen Ergebnisses“), die übrigen Werte lagen innerhalb der akzeptablen Zonen A und B. Der relative Bias lag bei + 16,2 % (System A), –8,4 % (System B), –13,9 % (System C) und + 9,5 % (System D). Schlussfolgerung In dieser Studie hat keines der untersuchten BGMS mit der getesteten Teststreifencharge die angewandten Messgenauigkeitskriterien der ISO 15197 erfüllt. Die Ergebnisse bestätigen, dass herstellerunabhängige Kontrollen der Messqualität der im Handel erhältlichen BGMS wichtig sind, um für Menschen mit Diabetes mellitus eine sichere Therapie zu gewährleisten.


2007 ◽  
Vol 43 (1) ◽  
pp. 65-69 ◽  
Author(s):  
Elizabeth R. Bryson ◽  
Elisabeth C.R. Snead ◽  
Chantal McMillan ◽  
Lori MacDougall ◽  
Andrew L. Allen

A 10-year-old golden retriever with a 3-year history of insulin-dependent diabetes mellitus was presented with recurring episodes of hypoglycemia and seizures. A presumptive diagnosis of an insulinoma was made based on hypoglycemia with concurrent endogenous hyperinsulinemia and unremarkable radiographic and ultrasonographic images of the chest and abdomen. A beta cell carcinoma of the pancreas with metastasis to the liver and a mesenteric lymph node was confirmed by surgery and histopathology.


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