Botulismus bei einer Golden-Retriever-Hündin

2007 ◽  
Vol 35 (01) ◽  
pp. 37-40 ◽  
Author(s):  
T. Gerlach

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Beschreibung einer Intoxikation mit Clostridium botulinum. Material und Methode: Fallbericht einer fünfjährigen Golden-Retriever-Hündin. Die Diagnose erfolgte durch den Toxinnachweis in verendeten Hähnchenkadavern, an denen das Tier geleckt hatte. Ergebnisse: Die Hündin entwickelte innerhalb von 24 Stunden eine schlaffe Tetraplegie, die nach drei Tagen unter symptomatischer Therapie eine beginnende Reversibilität zeigte. Schlussfolgerung: Botulismus sollte beim Hund differenzialdiagnostisch bei einer progressiven Nachhandschwäche, aszendierend bis zur Tetraplegie berücksichtigt werden. Klinische Relevanz: Neben der Fallbeschreibung wird eine Übersicht über Pathogenese und Klinik gegeben und die aktuellen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten aufgezeigt.

2008 ◽  
Vol 36 (S 01) ◽  
pp. S67-S72
Author(s):  
J. Jensen ◽  
I. Nolte

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Die Aufnahme von Abfällen oder Kadavern durch Hunde als Aasfresser ist nicht ungewöhnlich. Bisher wurden in diesem Zusammenhang vor allem akute gastrointestinale Symptome beschrieben. In der neueren Literatur finden sich jedoch auch Berichte über zum Teil schwere neurologische Störungen. Die Zielsetzung der vorliegenden Untersuchung war die Beschreibung von Rassen-, Altersund Geschlechtsverteilung sowie Symptomen und Prognose bei durch die Aufnahme von Unrat hervorgerufenen Intoxikationen. Untersuchungsgut, Material und Methode: Daten von im Zeitraum Dezember 2003 bis Juli 2007 stationär aufgenommenen Patienten wurden retrospektiv auf Hinweise für eine durch Aufnahme von Unrat ausgelöste Intoxikation untersucht. Ergebnisse: Insgesamt konnten 26 Hunde mit einer “Müllintoxikation” identifiziert werden. Achtzehn Hunde waren weiblich und nur acht männlich. Das mittlere Alter lag bei 4,4 Jahren (6 Monate bis 14 Jahre). Die am häufigsten vertretenen Rassen waren Labrador Retriever (n = 5), Golden Retriever und Jack Russell Terrier (je n = 3). 17 Hunde (65%) zeigten zentralnervöse Veränderungen. Bei 10 dieser Hunde war die Aufnahme von Unrat anamnestisch gesichert. Schlussfolgerungen: Neurologische Störungen konnten bei über der Hälfte der untersuchten Hunde festgestellt werden. In zukünftigen Untersuchungen sollte deshalb zur Identifizierung möglicher auslösender Substanzen besonderer Wert auf eine umfangreiche toxikologische Abklärung solcher Fälle gelegt werden. Klinische Relevanz: Bei plötzlichem Auftreten von zentralnervösen Symptomen sollte auch an Intoxikationen durch die Aufnahme von Unrat gedacht werden. Die Therapie erfolgt soweit möglich durch Dekontamination sowie symptomatisch. Die Prognose ist in der Regel gut.


2007 ◽  
Vol 35 (05) ◽  
pp. 325-332 ◽  
Author(s):  
K. Henneveld ◽  
W. Beck ◽  
R. Müller

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Dieser Artikel gibt eine Literaturübersicht über Vorratsmilben und ihre Bedeutung in der Tiermedizin. Weiterhin präsentiert er Ergebnisse aus einer eigenen Studie, deren Ziel es war herauszufinden, ob Vorratsmilben im Trockenfutter oder in der direkten Umgebung von Hunden vorkommen. Material und Methode: Im ersten Teil der Studie wurden 23 Hundefuttersäcke über einen Zeitraum von sechs Wochen mittels mikroskopischer Untersuchung auf eine Kontamination mit Vorratsmilben überprüft. Im zweiten Teil der Studie erfolgte eine Untersuchung von Staubproben aus 20 unterschiedlichen Haushalten mit gesunden Hunden auf eine Kontamination mit Vorratsmilben. Ergebnisse: In keiner Futterprobe fanden sich Vorratsmilben. In fünf der insgesamt 40 untersuchten Staubproben waren Milben verschiedener Spezies nachweisbar: Dermatophagoides pteronyssinus (4/40), kurzschwänzige Demodex-Milbe (1/40) und Vorratsmilbe (1/40). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Vorratsmilben kommerzielles Hundetrockenfutter nicht kontaminieren, aber im Hausstaub vorkommen können. Klinische Relevanz: Bei den meisten Hunden mit positiven Serum- oder Hauttestreaktionen gegen Futtermilben wird eine Änderung der Fütterung keinen Einfluss auf die klinische Symptomatik haben.


2007 ◽  
Vol 35 (04) ◽  
pp. 253-260 ◽  
Author(s):  
M. Zeißler ◽  
P. Winkels ◽  
E. Ludewig ◽  
J. Maierl ◽  
V. Grevel ◽  
...  

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Es wird über die erfolgreiche Durchführung einer autologen osteochondralen Transplantation (Mosaikplastik) bei einem sieben Monate alten Golden-Retriever-Rüden zur Therapie einer OCD im Bereich der Trochlea humeri berichtet. Material und Methode: Nach klinisch-orthopädischer, radiologischer, computertomographischer und arthroskopischer Diagnostik wurde durch eine mediale Arthrotomie die OCD-Läsion abgetragen und das Defektbett kürretiert. Anschließend erfolgte der Transfer von zwei osteochondralen Zylindern mit jeweils 4,5 mm Durchmesser aus dem lateralen Außenbereich der Trochlea des ipsilateralen Femurs. Drei Monate später fand eine klinische und computertomographische Kontrolle statt. Ferner wurde die subchondrale Knochendichte der Transplantate mittels computertomographischer Osteoabsorptiometrie (CTOAM) beurteilt. Ergebnisse: Der Defekt konnte zu etwa 90% mit hyalinem Knorpel rekonstruiert werden. Allerdings war es nicht möglich, die Transplantate bündig zur medial angrenzenden Gelenkfläche einzupassen. Drei Monate später ließ sich eine stabile Einheilung beider Zylinder nachweisen. Die intraoperativ beobachtete suboptimale Rekonstruktion der hyalinen Knorpelfläche war auch auf dem Niveau der subchondralen Ebene festzustellen. Beide Zylinder wiesen insbesondere medial eine geringere subchondrale Knochendichte auf, was als Hinweis für eine reduzierte Lastaufnahme der Transplantate gewertet werden kann. Der Patient zeigte zu diesem Zeitpunkt keine sichtbare Lahmheit. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Der Einsatz der Mosaikplastik zur Rekonstruktion eines OCD-Defekts im Bereich des Ellbogengelenks ermöglicht die Rekonstruktion der hyalinen Knorpelflächen bei mäßiger Wiederherstellung der Gelenkkongruenz. Die überhängende Gelenkfläche der distalen Trochlea humeri erschwert ein korrektes Einpassen der Transplantate. In welcher Form sich dieser Umstand auf das funktionelle Langzeitergebnis auswirkt, muss noch untersucht werden. Die Anwendung einer retrograden Transplantationstechnik könnte eine technische Verbesserung bedeuten.


2019 ◽  
Vol 38 (09) ◽  
pp. 657-661
Author(s):  
Martin D. Ohlmeier

ZUSAMMENFASSUNGGegenstand und Ziel: Abhängigkeitserkrankungen sind bei Erwachsenen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) häufig. Insbesondere Abhängigkeit von Cannabis, Amphetaminen und Alkohol haben sowohl für die differenzialdiagnostische Einschätzung als auch für den differenzialtherapeutischen Entscheidungsprozess eine hohe klinische Relevanz. Eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie der Komorbidität spielt neben der „Selbstbehandlungshypothese“ und der „Dopaminmangelhypothese“ die oftmals bestehende erhöhte Risikobereitschaft bei ADHS-Patienten im Sinne eines „Sensation-Seekings“.Material und Methoden: In dem Artikel wird eine Übersicht über die Epidemiologie, Pathophysiologie sowie die sich daraus ergebenden klinischen Implikationen der ADHS und komorbiden Abhängigkeitserkrankungen gegeben.Ergebnisse, Schlussfolgerungen: Bei Erwachsenen mit ADHS ist die Komorbidität mit Abhängigkeitserkrankung häufig, insbesondere Cannabis, Amphetamine und Alkohol betreffend. In der Ätiopathogenese hat die „Selbstmedikationshypothese“ im Kontext der „Dopaminmangelhypothese“ eine wichtige Bedeutung. Auch die erhöhte Risikobereitschaft der betroffenen ADHS-Patienten hat im Sinne des „Sensation-Seekings“ eine große klinische Relevanz. Die Behandlung mit Psychostimulanzien ist bei Vorliegen einer komorbiden Suchterkrankung kritisch abzuwägen, da sie selbst ein Abhängigkeitspotenzial besitzen. Alternativ können Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer eingesetzt werden. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen hinsichtlich geeigneter Behandlungsmethoden erscheinen notwendig.


2012 ◽  
Vol 40 (03) ◽  
pp. 161-170
Author(s):  
W. Osthold ◽  
R. S. Mueller ◽  
C. Bouassiba

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Ein wichtiger Aspekt einer erfolgreichen Therapie der Otitis externa (OE) ist die Reinigung des Gehörgangs. Dafür stehen verschiedene Präparate zur Verfügung. Im Hinblick auf steigende Antibiotikaresistenzen wird eine Keimbekämpfung in Kombination mit Antiseptika angestrebt. Die plazebokontrollierte Doppelblindstudie überprüfte die In-vivo-Wirksamkeit eines Chlorhexidin (1500 μg/ml) und Tris-EDTA (48 μg/ml) enthaltenden kommerziellen Ohrreinigers anhand klinischer Symptomatik, zytologischer und bakteriologischer Untersuchung. Material und Methoden: An 64 Hunden mit OE wurde dieser Ohrreiniger (Gruppe A) bzw. das Plazebo (Gruppe B) zweimal täglich angewendet, einmal täglich gefolgt von der Applikation eines Marbofloxacin/Dexamethason/Clotrimazol enthaltenden Ohrmedikaments. Die Kontrolluntersuchung fand nach 14 Tagen statt. Die Auswertung erfolgte klinisch und zytologisch. Ferner wurde zu Beginn sowie nach 14 Tagen aus jedem Ohr eine Tupferprobe entnommen und bakteriologisch untersucht. Ergebnisse: Verglichen mit dem Plazebo kam es bei Anwendung des Ohrreinigers zu einer signifikanten Reduktion der Kokken, Stäbchen und neutrophilen Granulozyten. Die Hefenzahl verringerte sich in beiden Gruppen signifikant. Klinisch bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen. Die Zahl Marbofloxacinresistenter Bakterien stieg in Gruppe A von 0 auf 44%, in Gruppe B von 8 auf 31%. Schlussfolgerung: Chlorhexidin und Tris-EDTA führten in Kombination mit Marbofloxacin/Dexamethason/Clotrimazol zu einer zytologisch verifizierbaren Keimreduktion. Die Zahl Marbofloxacin-resistenter Bakterien stieg unter dieser Therapie signifikant an. Klinische Relevanz: Die Ergebnisse lassen die Vermutung zu, dass eine Kombination von Chlorhexidin und Tris-EDTA zusammen mit antimikrobiellen Ohrentropfen zur Reduktion der bakteriellen Besiedelung einer bakteriell bedingten OE empfohlen werden kann, doch das Risiko der Resistenzentwicklung besteht. Basierend auf den Resultaten können lokale Nebenwirkungen erwartet werden.


2007 ◽  
Vol 35 (01) ◽  
pp. 75-80 ◽  
Author(s):  
M. May ◽  
A. Meister ◽  
W. Ohnmar Kyaw ◽  
T. Lobeck ◽  
A. Uhlig ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Bei einem vierjährigen Vollbluthengst und einem 14-jährigen Fjordpferd-Wallach mit Leistungsdepression über sieben Monate bzw. mehrere Jahre und Ikterus wird eine primär kontinuierlich unkonjugierte Hyperbilirubinämie nachgewiesen. Material und Methoden: Im Blut wurden die unkonjugierte und konjugierte Bilirubinkonzentration sowie die Enzymaktivitäten bestimmt. Es erfolgte eine Überprüfung auf hämolytische Anämien (infektiöse Anämie, immunbedingte Erythrozytolyse, Babesiose, Ehrlichiose und primär intravaskuläre Hämolyse) und chronisch entzündliche Lebererkrankungen (Ultraschall und Biopsie). Der Wallach wurde mit 1 mg Phenobarbital/kg KM zweimal täglich p. o. über 20 Tage behandelt, um die Glucuronosyltransferase zu stimulieren und damit das unkonjugierte Bilirubin zu reduzieren. Ergebnisse: Die Konzentration des unkonjugierten Bilirubins beider Pferde lag bei Aufnahme zwischen 114,2 (konjugiert 8,3) und 76,4 (konjugiert 8,8) μmol/l und blieb ohne Therapie im Beobachtungszeitraum von vier bzw. fünf Monaten konstant zwischen 111,2 (konjugiert 10,8) und 58,1 (konjugiert 9,3) μmol/l. Der Coggins- Test (infektiöse Anämie) beider Pferde war negativ und der indirekte und direkte Coombs-Test konnten keine autoagglutinierenden Antikörper (immunbedingte Erythrozytolyse) nachweisen. Weder Zoiten (Babesia equi) in Erythrozyten noch Morula (Anaplasma phagocytophila) in neutrophilen Granulozyten waren nachweisbar. Die Konzentration des freien Hämoglobins im Serum lag beim Fjordpferd im Referenzbereich (zu Beginn 1,07 μmol/l; fünf Monate später 1,36 μmol/l). Beim Wallach ließ sich die Konzentration des unkonjugierten Bilirubins mit Phenobarbital von 76,4 auf 61,6 μmol/l senken. Der Hengst wies zu Beginn leicht erhöhte Aktivitäten der AST und γ-GT auf. Die monatliche Kontrolle der Enzyme AST, γ-GT, AP, GLDH und LDH beider Pferde ergab jedoch keine Abweichungen von den Referenzbereichen. Das Lebersonogramm des Hengstes zeigte eine normale Echogenität des Parenchyms und keine erweiterten Gefäße. Chronisch entzündliche Lebererkrankungen beim Hengst konnten mittels histologischer Untersuchung von Leberbioptaten ausgeschlossen werden. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Absenkung der Konzentration an unkonjugiertem Bilirubin durch Phenobarbital bei einem Pferd sowie der kontinuierlich erhöhte Serumspiegel des unkonjugierten Bilirubins ohne Nachweis einer hämolytischen Anämie oder chronisch entzündlicher Lebererkrankungen bei beiden Pferden zeigt eine Ähnlichkeit zum hereditären Gilbert-Meulengracht-Syndrom des Menschen. Die Aufnahme des unkonjugierten Bilirubins in die Leberzelle ist bei diesem Syndrom durch eine geringe Aktivität der Glucuronosyltransferase vermindert. Wie in diesen Fällen mit mildem Ikterus ist die primäre von der sekundären unkonjugierten Hyperbilirubinämie (hämolytische Anämien, Lebererkrankungen) zu unterscheiden.


2004 ◽  
Vol 32 (02) ◽  
pp. 82-87
Author(s):  
Heike Wagner ◽  
K. Rentmeister ◽  
Th. Bilzer ◽  
U. Wurster ◽  
Marion Hewicker-Trautwein ◽  
...  

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Die paraneoplastische Polyneuropathie beim Hund ist eine neurologische Erkrankung, bei der periphere Nerven sekundär durch ein extraneurales Tumorgeschehen geschädigt werden. Ursächlich wird eine antikörpervermittelte Nervenzellschädigung angenommen. Ziel der vorliegenden Arbeit war, die klinische Relevanz der Erkrankung zu definieren. Material und Methoden: 120 Hunde mit extraneuralen Tumoren, die histopathologisch klassifiziert werden konnten, wurden neurologisch und elektrodiagnostisch untersucht. Zusätzlich wurden Serumproben entnommen, um antineuronale und antinukleäre Antikörper (ANA) immunhistochemisch bzw. mithilfe der Immunfluoreszenz zu bestimmen und die Relevanz dieser Antikörper beim Hund mit extraneuralen Tumoren zu untersuchen. Als Kontrollgruppen dienten 20 gesunde Hunde und 20 Hunde mit Polyneuropathien anderer Genese. Eine Positivkontrollgruppe für die immunhistochemischen Untersuchungen bildeten fünf Hunde, die an Lupus erythematodes erkrankt waren und einen positiven Titer antinukleärer Antikörper aufwiesen. Ergebnisse: Die neurologischen und elektrodiagnostischen Untersuchungen der 120 Tumorpatienten zeigten mit Ausnahme von vier Hunden keine Auffälligkeiten (96,6%). Bei diesen vier Patienten konnte die Verdachtsdiagnose »paraneoplastische Polyneuropathie« gestellt werden. Die Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) betrug durchschnittlich 40 m/s; in der Elektromyographie (EMG) fielen Fibrillationspotenziale auf. Bei den gesunden Kontrollhunden war das EMG ohne besonderen Befund, die NLG betrug durchschnittlich 87 m/s. Hunde mit Polyneuropathien anderer Genese wiesen ebenfalls Fibrillationspotenziale auf, die NLG lag durchschnittlich bei 43 m/s. Immunhistochemische Untersuchungen zum Nachweis von antineuronalen Antikörpern verliefen bei den Hunden aus der Gruppe »extraneurale Tumoren« negativ. Nur bei einem Hund aus dieser Gruppe war der Nachweis von ANA positiv, hingegen wiesen alle Hunde mit Lupus erythematodes einen positiven ANNAund ANA-Titer auf. Schlussfolgerung: Anhand dieser Studie muss die klinische Relevanz der paraneoplastischen Polyneuropathie als eher niedrig eingestuft werden. Subklinische Verlaufsformen mit histopathologischen Veränderungen können nicht ausgeschlossen werden und betreffen vor allem ältere Tiere im Endstadium der Tumorerkrankung.


2006 ◽  
Vol 34 (06) ◽  
pp. 421-424
Author(s):  
A. Petermann ◽  
S. Buschatz ◽  
A. Reischauer ◽  
H.-A. Schoon ◽  
H. Aupperle

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Diskussion der Pathogenese einer bilateralen Hodenatrophie bei einem 10-jährigen Golden Retriever. Material und Methoden: Klinischer und pathologischer Fallbericht eines Hundes. Ergebnisse: Bei dem hier vorgestellten Hund war die bilaterale Hodenatrophie auf eine hochgradige Atherosklerose der Arterien des Samenstrangs zurückzuführen. Gleichartige Veränderungen fanden sich auch in den Blutgefäßen von Herz, Milz, Gehirn, Nieren und Lymphknoten. Die Ätiologie der spontanen Atherosklerose bei diesem Tier blieb jedoch unklar, da weder eine Hypothyreose, ein Diabetes mellitus, eine Chlamydieninfektion noch eine fehlerhafte Fütterung nachgewiesen werden konnten. Schlussfolgerung: Die beim Hund seltene Atherosklerose kann bei einer Manifestation in den Arterien des Samenstrangs zu einer ischämischen Hodendegeneration mit nachfolgender Atrophie und Fibrose führen. Klinische Relevanz: Eine bilaterale Hodenatrophie durch eine spontane Atherosklerose der Samenstränge wurde beim Hund noch nicht beschrieben.


2012 ◽  
Vol 40 (03) ◽  
pp. 157-166 ◽  
Author(s):  
A. Bertram ◽  
A. Moschos ◽  
A. Müller

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Überprüfung der Selenversorgung von Pferden in verschiedenen Ländern Europas. Material und Methoden: In Serumproben von 137152 Pferden aus Europa, die im Zeitraum vom 1.1.2006 bis 31.12.2011 von Tierärzten in das IDEXX Vet Med Labor nach Ludwigsburg eingesandt wurden, erfolgte eine routinemäßige Bestimmung der Selenkonzentration mittels ICP-Analytik. Ergebnisse: Die Selengehalte im Boden scheinen für die Selenversorgung zentrale Bedeutung zu besitzen. In Ländern, die in Ozeannähe liegen, besteht durch den Seleneintrag eine bessere Selenversorgung der Pferdepopulation als in zentraleuropäischen Ländern. Dänemark und die Niederlande stehen in der Selenversorgung an erster Stelle. Die schlechteste Selenversorgung in Europa zeigen die Länder Österreich und Luxemburg. In fast allen Ländern lassen sich große regionale Unterschiede nachweisen. Besonders in Deutschland besteht vor allem ein West-Ost-Gefälle in der Selenversorgung. Das Nord-Süd-Gefälle ist weniger ausgeprägt, wie die Selengehalte im Boden zeigen. Eine sehr schlechte Selenversorgung findet sich in den Zentralgebieten Österreichs mit einer Unterversorgung von über 50%. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die individuelle Pferdehaltung und -versorgung spielt für die Selenversorgung eine große Rolle. Da die Selenkonzentration in der Grundfutterration sehr stark schwankt und Spurenelementanalysen des Grundfutters meist nicht durchgeführt werden, gestaltet sich die Anpassung der Mineralfuttergabe für Selen oft sehr schwierig. Daher wird eine jährliche Kontrolle des Selengehalts im Serum empfohlen. Bei Pferden mit niedrigen Selenwerten kann die Unterversorgung durch Gaben von selenhaltigem Zusatz-/Mineralfutter behoben werden.


2010 ◽  
Vol 38 (01) ◽  
pp. 7-14 ◽  
Author(s):  
N. Ondreka ◽  
K. Amort ◽  
M. Zwick ◽  
K. Gesierich ◽  
M. Engert ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand: Diagnostische Wertigkeit der Computertomographie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MRT) im Hinblick auf die Diagnose einer Koronoiderkrankung beim Hund. Material und Methode: Bei klinisch und röntgenologisch für eine Koronoiderkrankung am Ellbogengelenk verdächtigen Hunden wurden eine computertomographische und eine magnetresonanztomographische Untersuchung mit anschließender Arthroskopie des betroffenen Ellbogengelenks durchgeführt. Ergebnisse: Die Untersuchung erfasste 44 Ellbogengelenke von 44 Hunden. Bei den Patienten handelte es sich am häufigsten um Labrador Retriever (38,6%, n = 17), Mischlinge (22,7%, n = 10) und Golden Retriever (11,4%, n = 5). Insgesamt waren 11 Rassen vertreten. Das Alter der 30 Rüden (68%) und 14 Hündinnen (32%) lag zwischen 6 und 117 Monaten (Durchschnitt 2,25 Jahre). Mittels Computertomographie ließen sich folgende Befunde erheben: a) Fissur im Bereich des Koronoids bei 66% (n = 29); b) Fragmente im Bereich des Koronoids bei 55% (n = 24); c) Deformation im Bereich des Koronoids bei allen 44 Gelenken; d) Dichteanstieg im Bereich der Koronoidbasis bei allen 44 Gelenken; e) heterogene Dichtestruktur im Bereich der Spitze des Processus coronoideus medialis ulnae bei 91% (n = 40). Die magnetresonanztomographischen Befunde umfassten: a) Fissur im Bereich des Koronoids bei 59% (n = 26); b) Fragmente im Bereich des Koronoids bei 57% (n = 25); c) Deformation im Bereich des Koronoids bei 86% (n = 38); d) Dichte im Koronoid nicht beurteilbar; e) Dichtestruktur nicht beurteilbar. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Beide Verfahren eignen sich zur Diagnostik einer Koronoiderkrankung beim Hund.


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