Der Einsatz von Infusionswärmepumpen vermindert perioperative Hypothermie bei Katzen
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Perioperative Hypothermie ist ein häufig auftretendes Problem. Zur Vermeidung des Temperaturabfalls können verschiedenste Methoden angewandt werden. In dieser Studie wurde der Einfluss körperwarmer Infusionslösung auf den Temperaturverlauf anästhesierter Katzen untersucht. Material und Methoden: Dreißig Katzen unterlagen einem standardisierten Anästhesieprotokoll und wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Die intravenös verabreichte Infusionslösung in Gruppe A wurde auf Körpertemperatur (38–39 °C) erwärmt, die Infusionslösung in Gruppe B hatte Raumtemperatur. Der Verlauf der inneren Körpertemperatur wurde ab dem Zeitpunkt der Prämedikation über einen Zeitraum von 60 Minuten vergli-chen und analysiert. Des Weiteren wurde der Einfluss der Raumtemperatur auf den Verlauf der Körpertemperatur ermittelt sowie der Einfluss der inneren Körpertemperatur am Ende der Anästhesie auf die Aufwachphase. Ergebnisse: Katzen mit warmer Infusionslösung wiesen nach 60 Minuten eine signifikant höhere Körpertemperatur auf als Katzen, deren Infusionslösung Raumtemperatur hatte. Eine Raumtemperatur unter 26 °C wirkte sich signifikant auf den Abfall der inneren Körpertemperatur aus. Eine niedrige Körpertemperatur bei Anästhesieende korrelierte mit der Dauer bis zur Extubation sowie mit dem Auftreten von Kältezittern. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Studie bestätigt den positiven Einfluss körperwarmer Infusionslösung auf den perioperativen Temperaturverlauf anästhesierter Katzen. Die alleinige Verwendung einer erwärmten Infusionslösung reicht jedoch keinesfalls aus, um Patienten normotherm zu halten. Die Raumtemperatur spielt bei der Prävention einer Hypothermie der Patienten eine entscheidende Rolle und sollte nicht unter 26 °C liegen. Eine geringe Körpertemperatur bei Anästhesieende verlängert die Aufwachphase und verstärkt postoperatives Kältezittern.