Der Einsatz von Infusionswärmepumpen vermindert perioperative Hypothermie bei Katzen

2010 ◽  
Vol 38 (01) ◽  
pp. 15-22 ◽  
Author(s):  
M. Mosing ◽  
E. Eberspächer ◽  
Y. Moens ◽  
R. Steinbacher

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Perioperative Hypothermie ist ein häufig auftretendes Problem. Zur Vermeidung des Temperaturabfalls können verschiedenste Methoden angewandt werden. In dieser Studie wurde der Einfluss körperwarmer Infusionslösung auf den Temperaturverlauf anästhesierter Katzen untersucht. Material und Methoden: Dreißig Katzen unterlagen einem standardisierten Anästhesieprotokoll und wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Die intravenös verabreichte Infusionslösung in Gruppe A wurde auf Körpertemperatur (38–39 °C) erwärmt, die Infusionslösung in Gruppe B hatte Raumtemperatur. Der Verlauf der inneren Körpertemperatur wurde ab dem Zeitpunkt der Prämedikation über einen Zeitraum von 60 Minuten vergli-chen und analysiert. Des Weiteren wurde der Einfluss der Raumtemperatur auf den Verlauf der Körpertemperatur ermittelt sowie der Einfluss der inneren Körpertemperatur am Ende der Anästhesie auf die Aufwachphase. Ergebnisse: Katzen mit warmer Infusionslösung wiesen nach 60 Minuten eine signifikant höhere Körpertemperatur auf als Katzen, deren Infusionslösung Raumtemperatur hatte. Eine Raumtemperatur unter 26 °C wirkte sich signifikant auf den Abfall der inneren Körpertemperatur aus. Eine niedrige Körpertemperatur bei Anästhesieende korrelierte mit der Dauer bis zur Extubation sowie mit dem Auftreten von Kältezittern. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Studie bestätigt den positiven Einfluss körperwarmer Infusionslösung auf den perioperativen Temperaturverlauf anästhesierter Katzen. Die alleinige Verwendung einer erwärmten Infusionslösung reicht jedoch keinesfalls aus, um Patienten normotherm zu halten. Die Raumtemperatur spielt bei der Prävention einer Hypothermie der Patienten eine entscheidende Rolle und sollte nicht unter 26 °C liegen. Eine geringe Körpertemperatur bei Anästhesieende verlängert die Aufwachphase und verstärkt postoperatives Kältezittern.

2017 ◽  
Vol 126 (06) ◽  
pp. 270-276
Author(s):  
Peter Rehmann ◽  
Yvonne Schmidt ◽  
Bernd Wöstmann

Zusammenfassung Einleitung In Studien zu überkronten Zähnen wird unter anderem wiederholt ein negativer Einfluss mangelhafter Restaurationen auf das umliegende parodontale Gewebe beschrieben. Daraus ergibt sich die Frage, welchen langfristigen Einfluss auf parodontale Parameter die Versorgung von Zähnen mit regelrecht ausgeführten Kronen- und Brückenkonstruktionen ausübt. Material und Methode Bei 3 Kohorten von Patienten, die mit festsitzendem Zahnersatz versorgt wurden, erfolgte eine Dokumentation der parodontalen Parameter „Sondierungstiefe“, „Attachment Level (AL)“, „Sondierungsblutung bzw. Bleeding on Probing (BOP)“ sowie „Plaquebefall“ an überkronten und nicht überkronten bzw. gesunden Kontrollzähnen. Die statistische Auswertung hatte eine Messwiederholungsanalyse bezüglich der Faktoren Zeit und Gruppe bzw. Zähne (gesund bzw. nicht überkront/überkront) zum Inhalt. Ergebnisse Die regelgerecht ausgeführten Konstruktionen zeigten im Vergleich zu nicht versorgten Kontrollzähnen kaum Unterschiede (p > 0,05) bei den untersuchten parodontalen Parametern. Lediglich beim Parameter „Sondierungstiefe“ konnten Unterschiede (p < 0,0005) zwischen den ersten beiden Patientengruppen festgestellt werden. Allerdings waren die aufgefundenen Differenzen mit durchschnittlich 100 – 250 µm so gering, dass eine klinische Relevanz eher nicht erkennbar ist. Schlussfolgerung Regelrecht ausgeführte Kronen- und Brückenkonstruktionen üben kaum einen Einfluss auf das umliegende parodontale Gewebe aus.


2020 ◽  
Vol 48 (02) ◽  
pp. 98-105
Author(s):  
Jennifer Nieth ◽  
Judith Krohn

Zusammenfassung Ziel Die Studie hatte zum Ziel, Echotextur und Dimension der Nieren neonataler Fohlen mittels transabdominaler sonografischer Untersuchung zu veranschaulichen. Material und Methoden Im Rahmen einer Voruntersuchung erfolgte eine sonografische Darstellung der Nieren von 10 toten neugeborenen Warmblut-Fohlen mit Erhebung von Lokalisation, Maßen und Echotextur. Bei der sich anschließenden Sektion wurden die Nieren erneut vermessen und diese Ergebnisse mit den sonografisch ermittelten Werten verglichen. Es bestand eine hohe Übereinstimmung zwischen beiden Messwerten. Für die Hauptuntersuchung standen 57 Fohlen unterschiedlicher Rassen zwischen dem 1. und dem 14. Lebenstag zur Verfügung. Anhand eines standardisierten sonografischen Untersuchungsganges wurden die Interkostalräume und die Fossa paralumbalis beider Körperhälften in längsgeführter Schallrichtung gescannt sowie Topografie und Echotextur der Nieren ermittelt. Im selben Arbeitsgang erfolgte eine Vermessung von Länge und Breite des Organs sowie der Ausdehnung des Nierenbeckens. Diese Daten wurden rassevergleichend gegenübergestellt. Ergebnisse Die Nierenkapsel ließ sich sonografisch anhand einer feinen hyperechogenen Linie erkennen. Die Nierenrinde selbst stellte sich im sonografischen Bild echogen, das Nierenmark hypoechogen dar. Das Nierenbecken wies ein hyperechogenes Schallbild auf. Die linke Niere war durchschnittlich 7,1 ± 1,4 cm lang und 4,2 ± 0,7 cm breit, die rechte 6,7 ± 1,4 cm lang und 3,9 ± 0,7 cm breit. Das linke Nierenbecken maß 1,3 ± 0,7 cm in der Länge und 0,7 ± 0,4 cm in der Breite. Das rechte Nierenbecken hatte eine Länge von 1,3 ± 0,6 cm und eine Breite von 0,6 ± 0,4 cm. Dieses wies linksseitig bei 24,6 % der Fohlen ein anechogenes Lumen auf, rechtsseitig bei 64,3 % der Fohlen. Beim Rassevergleich konnte tendenziell festgestellt werden, dass das Körpergewicht equiner Neonaten nicht mit der Nierengröße korrelierte. Schlussfolgerung und klinische Relevanz Die transabdominale Sonografie stellt ein zuverlässiges Diagnostikum für die Darstellung der Nieren beim neonatalen Fohlen dar. Durch die Beschreibung der physiologischen Echotextur und Dimensionen können pathologische Zustände abgegrenzt werden.


2006 ◽  
Vol 19 (1) ◽  
pp. 7-15 ◽  
Author(s):  
Thomas Gunzelmann ◽  
Silke Schmidt ◽  
Cornelia Albani ◽  
Elmar Brähler

Zusammenfassung: Lebensqualität und Wohlbefinden haben hohe klinische Relevanz in der Bewertung therapeutischer Maßnahmen bei älteren Menschen, so dass geeignete diagnostische Verfahren notwendig sind. In der vorliegenden Arbeit wird die psychometrische Qualität des EUROHIS-QOL und des WHO-5 in einer Stichprobe von N = 744 60-Jährigen und Älteren (51 % weiblich) geprüft. Beide Verfahren weisen eine hohe Reliabilität (Cronbach's α) von .86 bzw. .92 auf. Während die eindimensionale faktorielle Struktur des WHO-5 bestätigt werden konnte, wurde für den EUROHIS-QOL eine zweidimensionale Struktur ermittelt (personale und externale Faktoren der Lebensqualität). Als Referenzdaten für Ältere werden Häufigkeiten der Antwortkategorien, Mittelwerte und Prozentrangwerte dargestellt. Es wurden keine bedeutsamen Alters- oder Geschlechtseffekte gefunden.


2010 ◽  
Vol 58 (3) ◽  
pp. 189-197 ◽  
Author(s):  
Axel Kobelt ◽  
Michael Winkler ◽  
Julia Göbber ◽  
Wolfgang Pfeiffer ◽  
Franz Petermann

Die psychosomatische Rehabilitation von Migranten ist in vielen Fällen nicht erfolgreich. Neben der sprachlichen Barriere wird die sozialmedizinische Situation, die Somatisierungstendenz, aber auch der häufig zu späte Zeitpunkt der Behandlung zur Erklärung herangezogen, dass Migranten sich bei Aufnahme in eine psychosomatische Rehabilitationsklinik bereits in einem fortgeschrittenen Desintegrationsprozess befinden. Fragestellung und Methodik: Es wird untersucht, welche Vorhersagevalidität der Migrationshintergrund für die subjektive Prognose der Erwerbstätigkeit unter Berücksichtigung persönlicher und umweltbezogener Faktoren hat. 640 Rehabilitanden wurden zu Beginn der stationären Rehabilitation hinsichtlich ihrer Beschwerdebelastung, ihrer Arbeitsmotivation, zum Mobbingerleben und zur subjektiven Prognose der Erwerbstätigkeit befragt. Ergebnisse: 28.5 % der Rehabilitanden hatten einen Migrationshintergrund. Die subjektive Prognose der Erwerbstätigkeit war vom Ausmaß der Beschwerdebelastung und der Motivation, sich mit arbeitsbezogenen Problemen auseinanderzusetzen, abhängig. Gleichzeitig erhöhte die Unterschichtzugehörigkeit das Risiko einer negativen Prognose. Der Einfluss des Migrationshintergrundes dagegen hatte eine nachgeordnete Bedeutung. Diskussion: Zur Verbesserung der Rehabilitationsprognose müssen persönliche und Umweltfaktoren unabhängig vom Migrationsstatus im Rehabilitationsplan berücksichtigt werden. Ein kultursensibles und arbeitsplatzbezogenes Fallmanagement könnte die Versorgung von Migranten zielführend verbessern.


2011 ◽  
Vol 59 (4) ◽  
pp. 267-274 ◽  
Author(s):  
Anja Hilbert

Zusammenfassung.Die Klassifikation von Essstörungen steht im Zentrum aktuellen Forschungsinteresses. Gerade relativ rezente diagnostische Kategorien wie die Binge-Eating- oder Essanfallsstörung (Binge Eating Disorder, BED) und diagnostische Hauptmerkmale wie Essanfälle bedürfen im Zuge der Überarbeitungen des DSM einer Überprüfung. In dem vorliegenden Artikel werden zunächst die für das DSM-V vorgeschlagenen Veränderungen der diagnostischen Kriterien der BED und anderer Essstörungen beschrieben. An­schließend wird das Essanfallsmerkmal der Größe der verzehrten Nahrungsmenge in einer Forschungsübersicht hinsichtlich seiner klinischen Relevanz für die BED betrachtet. Dabei zeigt sich, dass sowohl objektive als auch subjektive Essanfälle psychopathologisch relevant sind. Jedoch sind objektive Essanfälle aufgrund ihrer Assoziation mit einem geringeren Behandlungserfolg, einer größeren residualen Symptomatik und vermehrten Rückfalltendenzen das vergleichsweise stringentere Erfolgskriterium in der Therapieerfolgsforschung der BED. Vor diesem Hintergrund erscheint es für die BED zentral, neben objektiven Essanfällen zusätzlich auch subjektive Essanfälle zu erfassen. Für das DSM-V wird empfohlen, ein Schema zu entwerfen, um das Auftreten und die Häufigkeit dieser Formen von Essanfällen für die BED sowie für andere klinische und subklinische Formen von Essanfällen systematisch zu erheben. Eine sorgfältige Erfassung der Essanfallsgröße in Studien zur Psychopathologie, zum Verlauf und zur Behandlung, wird es erlauben, die klinische Relevanz dieses Merkmals über das Essstörungsspektrum hinweg weiter zu klären.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (9) ◽  
pp. 609-614
Author(s):  
Elias Villiger ◽  
Tanja Grandinetti ◽  
Giorgio Tamborrini
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Informationen zu Gesundheitsthemen im Internet werden rege genutzt. Ein angemessenes Prüfen dieser Daten auf ihre Qualität, Vertrauenswürdigkeit und klinische Relevanz stellt aber selbst für viele Fachkräfte eine Herausforderung dar. Das hier vorgestellte Projekt bietet von Fachpersonen zusammengestellte und geprüfte Inhalte im Bereich des Bewegungsapparates an. Insgesamt sind 222 Begriffe definiert, beschrieben und mit klinisch relevanten Details versehen, um interessierten Fachpersonen einen schnellen und umfassenden Zugang zu hochwertigen, themenspezifischen Informationen zu gewährleisten. Ausserdem sind die Begriffe mit insgesamt 2150 Links auf geprüfte weiterführende Webseiten ergänzt. Alle Inhalte sind auf Deutsch und Englisch verfügbar und können entweder über eine Webseite oder per App abgerufen werden.


2020 ◽  
Vol 48 (05) ◽  
pp. 301-309
Author(s):  
Karl Nuss ◽  
Simon Nogler ◽  
Isabelle Lüchinger ◽  
Michael Hässig ◽  
Laura Pieper ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Bei einer Milchkuhherde, die von Anbinde- in Laufstallhaltung umgestallt wurde, sollten die Veränderungen der Klauengesundheit, die der Schädigungen der Karpal- und Tarsalgelenke sowie der mit der Umstallung verbundene Stress untersucht werden. Material und Methoden Bei 4 Betriebsbesuchen im Abstand von 4–5 Monaten erfolgte bei initial 57 Milchkühen eine Befunderhebung im Klauenstand. Unterschieden wurde zwischen Klauenhorn- und Klauenhauterkrankungen sowie Schädigungen von Karpus und Tarsus. Beim 2. Besuch wurden einige Schwanzhaare abgeschnitten und deren Kortisolgehalt in 3 Segmenten analysiert. Ergebnisse Die schon in der Anbindehaltung hohe Prävalenz der Hauterkrankungen veränderte sich im Untersuchungszeitraum nicht (49 % beim 1. Besuch, 46 % beim letzten Besuch). Die Ballenhornfäule betraf im Anbindestall nur wenige (14 %) und zuletzt alle Kühe (100 %). Die Prävalenz der sonstigen Schäden des Hornschuhs nahm tendenziell ab. Nach der Umstallung kam es zu einer signifikanten Reduktion der Häufigkeit und Ausprägung der Karpal- und Tarsalschäden. Die Haarkortisolkonzentration war im Zeitraum der Umstallung sowie im Laufstall signifikant höher als im Anbindestall. Diskussion und Schlussfolgerung Unter der Vielzahl der beeinflussenden Faktoren hatten wahrscheinlich die bequemen Liegeboxen und die Gummilaufflächen den größten positiven Einfluss auf die Gesundheit der Karpal- und Tarsalgelenke. Die wechselnde Häufigkeit der Klauenhornschäden zeigte, dass diesbezüglich eine ständige Kontrolle erforderlich ist. Der Verlauf der Kortisolkonzentration kann auf erhöhtem Stress im Laufstall, jedoch auch auf einem ein „Auswascheffekt“ aus den älteren Haarsegmenten beruhen. Klinische Relevanz Die Verhältnisse der untersuchten Aufstallungsformen lassen sich nur bedingt auf andere Betriebe übertragen. Anhand der Besserung von Karpal- und Tarsalschäden wird jedoch die entscheidende Bedeutung des Kuhkomforts ersichtlich. Der signifikante Anstieg der Prävalenz der Ballenhornfäule weist auf die Schwächung des Hornschuhs im Laufstallmilieu hin.


2020 ◽  
Vol 18 (07) ◽  
pp. 276-282
Author(s):  
Berthold Maier
Keyword(s):  

ZUSAMMENFASSUNGDiabetespatienten mit Spritzenphobien beschreiben im Vorfeld und während des Spritzvorgangs bzw. beim Kathetersetzen panikartige Angstzustände, häufig mit Ohnmacht. In der Folge vermeiden Betroffene das Insulinspritzen, wann immer möglich. Die klinische Relevanz der eher seltenen und vorwiegend bei Kindern vorkommenden Angststörung ergibt sich aus der stark erschwerten Umsetzung der Insulintherapie mit dem Ziel des Erreichens normnaher Glukosewerte. Bei der Therapie hat sich die Methode der graduierten Exposition als wirksam erwiesen. Bei Patienten mit Furcht vor Einstichschmerzen helfen anfänglich Entspannungsmethoden, Kontrolle über das Angstgeschehen zu erleben. Bei zurückliegenden Ohnmachtserfahrungen können Patienten diese durch die Methode der „angewandten Anspannung“ kontrollieren. Die Reduktion phobischer Ängste gelingt mittelfristig jedoch nur durch Kontrollerfahrungen ohne Anwendung von Sicherheits- und Vermeidungsverhalten.


2009 ◽  
Vol 69 (09) ◽  
Author(s):  
J Weichert ◽  
D Hartge ◽  
R Axt-Fliedner ◽  
K Diedrich

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document