Sonografie beim neugeborenen Fohlen: Darstellung und Vermessung der Nieren

2020 ◽  
Vol 48 (02) ◽  
pp. 98-105
Author(s):  
Jennifer Nieth ◽  
Judith Krohn

Zusammenfassung Ziel Die Studie hatte zum Ziel, Echotextur und Dimension der Nieren neonataler Fohlen mittels transabdominaler sonografischer Untersuchung zu veranschaulichen. Material und Methoden Im Rahmen einer Voruntersuchung erfolgte eine sonografische Darstellung der Nieren von 10 toten neugeborenen Warmblut-Fohlen mit Erhebung von Lokalisation, Maßen und Echotextur. Bei der sich anschließenden Sektion wurden die Nieren erneut vermessen und diese Ergebnisse mit den sonografisch ermittelten Werten verglichen. Es bestand eine hohe Übereinstimmung zwischen beiden Messwerten. Für die Hauptuntersuchung standen 57 Fohlen unterschiedlicher Rassen zwischen dem 1. und dem 14. Lebenstag zur Verfügung. Anhand eines standardisierten sonografischen Untersuchungsganges wurden die Interkostalräume und die Fossa paralumbalis beider Körperhälften in längsgeführter Schallrichtung gescannt sowie Topografie und Echotextur der Nieren ermittelt. Im selben Arbeitsgang erfolgte eine Vermessung von Länge und Breite des Organs sowie der Ausdehnung des Nierenbeckens. Diese Daten wurden rassevergleichend gegenübergestellt. Ergebnisse Die Nierenkapsel ließ sich sonografisch anhand einer feinen hyperechogenen Linie erkennen. Die Nierenrinde selbst stellte sich im sonografischen Bild echogen, das Nierenmark hypoechogen dar. Das Nierenbecken wies ein hyperechogenes Schallbild auf. Die linke Niere war durchschnittlich 7,1 ± 1,4 cm lang und 4,2 ± 0,7 cm breit, die rechte 6,7 ± 1,4 cm lang und 3,9 ± 0,7 cm breit. Das linke Nierenbecken maß 1,3 ± 0,7 cm in der Länge und 0,7 ± 0,4 cm in der Breite. Das rechte Nierenbecken hatte eine Länge von 1,3 ± 0,6 cm und eine Breite von 0,6 ± 0,4 cm. Dieses wies linksseitig bei 24,6 % der Fohlen ein anechogenes Lumen auf, rechtsseitig bei 64,3 % der Fohlen. Beim Rassevergleich konnte tendenziell festgestellt werden, dass das Körpergewicht equiner Neonaten nicht mit der Nierengröße korrelierte. Schlussfolgerung und klinische Relevanz Die transabdominale Sonografie stellt ein zuverlässiges Diagnostikum für die Darstellung der Nieren beim neonatalen Fohlen dar. Durch die Beschreibung der physiologischen Echotextur und Dimensionen können pathologische Zustände abgegrenzt werden.

2006 ◽  
Vol 19 (1) ◽  
pp. 7-15 ◽  
Author(s):  
Thomas Gunzelmann ◽  
Silke Schmidt ◽  
Cornelia Albani ◽  
Elmar Brähler

Zusammenfassung: Lebensqualität und Wohlbefinden haben hohe klinische Relevanz in der Bewertung therapeutischer Maßnahmen bei älteren Menschen, so dass geeignete diagnostische Verfahren notwendig sind. In der vorliegenden Arbeit wird die psychometrische Qualität des EUROHIS-QOL und des WHO-5 in einer Stichprobe von N = 744 60-Jährigen und Älteren (51 % weiblich) geprüft. Beide Verfahren weisen eine hohe Reliabilität (Cronbach's α) von .86 bzw. .92 auf. Während die eindimensionale faktorielle Struktur des WHO-5 bestätigt werden konnte, wurde für den EUROHIS-QOL eine zweidimensionale Struktur ermittelt (personale und externale Faktoren der Lebensqualität). Als Referenzdaten für Ältere werden Häufigkeiten der Antwortkategorien, Mittelwerte und Prozentrangwerte dargestellt. Es wurden keine bedeutsamen Alters- oder Geschlechtseffekte gefunden.


2005 ◽  
Vol 33 (06) ◽  
pp. 411-418 ◽  
Author(s):  
Stefanie Lesch ◽  
I. Alpers ◽  
Mareike Decker ◽  
A. Hüting ◽  
W. Baumgartner ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Die Studie untersuchte das Auftreten der Gebärparese bei Milchkühen in verschiedenen Regionen Deutschlands. Material und Methoden: Im jeweiligen Einzugsgebiet von vier Tierarztpraxen (A–D) wurde ein Jahr lang das Auftreten der Gebärparese bei Milchkühen beobachtet. Nach einer eingehenden Anamnese erfolgte bei jeder festliegenden Kuh eine klinische Untersuchung. Vor der Therapie wurde eine Blutprobe genommen und die Serumkonzentrationen von Kalzium, Phosphor und Magnesium bestimmt. Ergebnisse: Die Gebärparese trat in allen Regionen am häufigsten bei Kühen im Alter von vier bis sechs Jahren auf. Dies bestätigt den Trend in der Altersentwicklung früherer Untersuchungen. In Praxis B in Nordniedersachsen gab es auffallend mehr Tiere mit einem gestörten Sensorium (88,0%) als in den anderen Praxen (15,2–21,0%). Entsprechend kamen in dieser Praxis auch mehr festliegende Tiere mit Untertemperatur vor (40,0%). In Praxis A in Baden-Württemberg ergaben sich Unterschiede zwischen Fleckvieh- (FV) und Holstein-Friesian-Kühen (HF). HF-Kühe zeigten häufiger Untertemperatur (p = 0,0035) sowie eine kühlere Körperoberfläche (p = 0,001). Zudem war bei ihnen häufiger (p = 0,006) ein kombinierter Abfall der Kalzium- und Phosphorkonzentrationen im Serum festzustellen als bei FV-Kühen (74,6 vs. 54,2%) und sie hatten statistisch gesichert niedrigere Kalzium- (p = 0,001) und Phosphorwerte (p = 0,015). Festliegende Kühe, die nur einen erniedrigten Phosphorspiegel aufwiesen, waren in den drei norddeutschen Praxen (B–D) in weit geringerem Ausmaß zu finden als in Praxis A. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Gebärparese tritt zunehmend bei jüngeren Tieren auf. Dies kann durch die züchterische Fixierung auf eine hohe Milchleistung bedingt sein. Bei 80% aller Kühe lag ein deutlich verminderter Kalziumspiegel vor. Damit ist eine Hypokalzämie immer noch die Hauptursache für das Festliegen von Milchkühen im peripartalen Zeitraum.


1998 ◽  
Vol 37 (04) ◽  
pp. 129-133 ◽  
Author(s):  
T. Frank ◽  
C. Laubenbacher ◽  
U. Fink ◽  
R. Bauer ◽  
H. R. Langhammer ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel der retrospektiven Studie war es, die Wertigkeit der MIBG- Szintigraphie bei gastrointestinalen Karzinoiden in Abhängigkeit von histologischen, klinischen und biochemischen Parametern zu überprüfen. Methode: Bei 15 Patienten wurde das Speicherverhalten gastrointestinaler Karzinoide und ihrer Metastasen in Korrelation zur Lokalisation des Primärtumors, zur intra- und extrahepatischen Tumormasse, zum histologischen Wachstumsmuster, zu immunhistochemi- schen Befunden und neuroendokrinen Tumormarkern sowie zur klinischen Symptomatik untersucht. Ergebnisse: Eine hohe Speicherintensität im Szintigramm zeigte sich fast ausschließlich bei einer Primärlokalisation im terminalen Ileum. Eine positive Korrelation ergab sich auch mit einer Karzinoid-typischen klinischen Symptomatik und der 5-HIES-Ausscheidung. Keine Korrelation zum Speicherverhalten bestand bezüglich der Tumormasse, dem histologischen Wachstumsmuster sowie der Mehrzahl der immunhistochemischen Befunde und der neuroendokrinen Tumormarker. Schlußfolgerung: Es besteht eine eingeschränkte Indikation zum Einsatz der MIBG-Szintigraphie in der Nachsorge gastrointestinaler Karzinoide. Wenn die Speicherpotenz eines Tumors bewiesen ist, ist die mlBG-Szintigraphie für Langzeitnachsorge und Therapiemonitoring geeignet.


2017 ◽  
Vol 126 (06) ◽  
pp. 270-276
Author(s):  
Peter Rehmann ◽  
Yvonne Schmidt ◽  
Bernd Wöstmann

Zusammenfassung Einleitung In Studien zu überkronten Zähnen wird unter anderem wiederholt ein negativer Einfluss mangelhafter Restaurationen auf das umliegende parodontale Gewebe beschrieben. Daraus ergibt sich die Frage, welchen langfristigen Einfluss auf parodontale Parameter die Versorgung von Zähnen mit regelrecht ausgeführten Kronen- und Brückenkonstruktionen ausübt. Material und Methode Bei 3 Kohorten von Patienten, die mit festsitzendem Zahnersatz versorgt wurden, erfolgte eine Dokumentation der parodontalen Parameter „Sondierungstiefe“, „Attachment Level (AL)“, „Sondierungsblutung bzw. Bleeding on Probing (BOP)“ sowie „Plaquebefall“ an überkronten und nicht überkronten bzw. gesunden Kontrollzähnen. Die statistische Auswertung hatte eine Messwiederholungsanalyse bezüglich der Faktoren Zeit und Gruppe bzw. Zähne (gesund bzw. nicht überkront/überkront) zum Inhalt. Ergebnisse Die regelgerecht ausgeführten Konstruktionen zeigten im Vergleich zu nicht versorgten Kontrollzähnen kaum Unterschiede (p > 0,05) bei den untersuchten parodontalen Parametern. Lediglich beim Parameter „Sondierungstiefe“ konnten Unterschiede (p < 0,0005) zwischen den ersten beiden Patientengruppen festgestellt werden. Allerdings waren die aufgefundenen Differenzen mit durchschnittlich 100 – 250 µm so gering, dass eine klinische Relevanz eher nicht erkennbar ist. Schlussfolgerung Regelrecht ausgeführte Kronen- und Brückenkonstruktionen üben kaum einen Einfluss auf das umliegende parodontale Gewebe aus.


2012 ◽  
Vol 40 (04) ◽  
pp. 250-260 ◽  
Author(s):  
V. von Babo ◽  
I. Nolte ◽  
W. Baumgärtner ◽  
D. Betz ◽  
N. Eberle

Zusammenfassung Gegenstand: Umfangsvermehrungen der Milz haben beim Hund eine hohe Prävalenz und kommen häufiger vor als diffuse Milzvergrößerungen. Ziel der Studie war die retrospektive Beschreibung der klinischen Aspekte und histopathologischen Charakteristika von Umfangsvermehrungen der Milz beim Hund. Material und Methoden: Die Auswertung erfasste die Daten von Hunden mit der histopathologischen Diagnose einer Umfangsvermehrung der Milz zwischen Januar 2000 und März 2011. Ergebnisse: 249 Hunde erfüllten die Einschlusskriterien und gingen in die Studie ein. Die Umfangsvermehrungen wurden histologisch als nichtmaligne Erkrankung (n = 117; 47%) und maligne Milzerkrankung (n = 132; 53%) klassifiziert. Das Hämangiosarkom war der häufigste maligne Tumor (n = 97; 73,5%). Als weitere maligne Tumoren wurden Sarkome (n = 14), fibrohistiozytäre Umfangsvermehrungen (n = 9), Lymphome, Blastome und Adenokarzinome diagnostiziert. Die nichtmalignen Umfangsvermehrungen umfassten noduläre Hyperplasien (n = 60), Milzhämatome (n = 41) und Splenitiden (n = 6). Bei Hunden mit Hämoperitoneum bestand eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Milzneoplasie. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Studie bestätigen bisherige Resultate, dass das Hämangiosarkom beim Hund den häufigsten Milztumor darstellt.Allerdings wurden bei annähernd der Hälfte der histologisch untersuchen Milzen nichtmaligne Veränderungen diagnostiziert. Klinische Relevanz: Eine ausführliche Information der Besitzer hinsichtlich der Prognose und Therapie von Hunden mit einer Umfangsvermehrung der Milz in Verbindung mit einem Hämoperitoneum ist bedeutsam.


2005 ◽  
Vol 33 (05) ◽  
pp. 339-347
Author(s):  
T. Licka ◽  
K.-D. Budras ◽  
B. Patan
Keyword(s):  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Diskussion klinischer und histologischer Befunde eines isolierten Keratoms, das sich nach einem Trauma im Kronsaumbereich entwickelte. Material und Methoden: 14-jährige Traberstute mit einem mehrfach rezidivierenden Keratom im Bereich der lateralen Trachtenwand des rechten Vorderhufes: klinische und röntgenologische Untersuchungen, Magnetresonanztomographie, Lichtund Transmissionselektronenmikroskopie. Ergebnisse: Bei der Erstvorstellung des Pferdes konnten zunächst nur eine Deformierung der Hufkapsel im Bereich der Neubildung sowie eine progressive Lahmheit der betroffenen Gliedmaße beobachtet werden. Typische röntgenologische Veränderungen in Form einer ovalen Aufhellung im Bereich des lateralen Hufbeinastes traten erst sechs Wochen später in Erscheinung. Trotz mehrmaliger chirurgischer Intervention mit radikaler Entfernung des Gewebes in der Peripherie des Keratoms kam es immer wieder zur Neubildung von zahlreichen unterschiedlich großen Horngebilden. Langfristig konnten jedoch auch die Rezidive erfolgreich entfernt und eine Lahmheitsfreiheit des Pferdes erreicht werden. Histologisch ließ sich das Keratom auf versprengte Epidermiszellen des Kronsegmentes zurückführen. Schlussfolgerung: Nach Verletzungen im Bereich des Kronsaums kann es durch eine Dislokation von Zellen der Hufepidermis zur Ausbildung von isolierten Keratomen kommen, die eine hohe Rezidivneigung besitzen. Klinische Relevanz: Bei progressiven Lahmheiten, die nach bereits abgeheilten Kronsaumverletzungen auftreten, sollte differenzialdiagnostisch das Vorliegen eines isolierten Keratoms in Betracht gezogen werden. Die vollständige Resektion derartiger Zubildungen kann schwierig sein, da sich die versprengten Epidermiszellen makroskopisch nicht eindeutig differenzieren lassen. Beim Vorliegen eines isolierten Keratoms ist daher mit Rezidiven und einer langwierigen Therapie zu rechnen.


Pneumologie ◽  
2020 ◽  
Vol 74 (04) ◽  
pp. 222-229
Author(s):  
A. Möller

ZusammenfassungAtemstörungen im Schlaf haben bei Kindern eine hohe klinische Relevanz. Sie betreffen nicht nur einen großen zeitlichen Anteil im Leben der Kinder, sondern haben auch negative Auswirkungen auf das Gedeihen, die kardiovaskuläre Funktion und die kognitive Entwicklung. Verschiedene entwicklungsspezifische Faktoren müssen in der Beurteilung von Schlafuntersuchungen bei Kindern berücksichtigt werden. Die Adeno-Tonsillenhyperplasie ist sicherlich der häufigste Grund für eine Atemstörung im Schlaf, aber das Spektrum an Ursachen ist sehr breit. Gerade syndromale kranio-faziale Missbildungen und metabolische Erkrankungen sind mit einem sehr hohen Risiko einer relevanten Atemstörung assoziiert. Eine korrekte und kindergerechte Diagnostik ist essenziell, um eine adäquate Therapie zu ermöglichen.


2010 ◽  
Vol 38 (01) ◽  
pp. 15-22 ◽  
Author(s):  
M. Mosing ◽  
E. Eberspächer ◽  
Y. Moens ◽  
R. Steinbacher

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Perioperative Hypothermie ist ein häufig auftretendes Problem. Zur Vermeidung des Temperaturabfalls können verschiedenste Methoden angewandt werden. In dieser Studie wurde der Einfluss körperwarmer Infusionslösung auf den Temperaturverlauf anästhesierter Katzen untersucht. Material und Methoden: Dreißig Katzen unterlagen einem standardisierten Anästhesieprotokoll und wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Die intravenös verabreichte Infusionslösung in Gruppe A wurde auf Körpertemperatur (38–39 °C) erwärmt, die Infusionslösung in Gruppe B hatte Raumtemperatur. Der Verlauf der inneren Körpertemperatur wurde ab dem Zeitpunkt der Prämedikation über einen Zeitraum von 60 Minuten vergli-chen und analysiert. Des Weiteren wurde der Einfluss der Raumtemperatur auf den Verlauf der Körpertemperatur ermittelt sowie der Einfluss der inneren Körpertemperatur am Ende der Anästhesie auf die Aufwachphase. Ergebnisse: Katzen mit warmer Infusionslösung wiesen nach 60 Minuten eine signifikant höhere Körpertemperatur auf als Katzen, deren Infusionslösung Raumtemperatur hatte. Eine Raumtemperatur unter 26 °C wirkte sich signifikant auf den Abfall der inneren Körpertemperatur aus. Eine niedrige Körpertemperatur bei Anästhesieende korrelierte mit der Dauer bis zur Extubation sowie mit dem Auftreten von Kältezittern. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Studie bestätigt den positiven Einfluss körperwarmer Infusionslösung auf den perioperativen Temperaturverlauf anästhesierter Katzen. Die alleinige Verwendung einer erwärmten Infusionslösung reicht jedoch keinesfalls aus, um Patienten normotherm zu halten. Die Raumtemperatur spielt bei der Prävention einer Hypothermie der Patienten eine entscheidende Rolle und sollte nicht unter 26 °C liegen. Eine geringe Körpertemperatur bei Anästhesieende verlängert die Aufwachphase und verstärkt postoperatives Kältezittern.


2019 ◽  
Vol 38 (09) ◽  
pp. 657-661
Author(s):  
Martin D. Ohlmeier

ZUSAMMENFASSUNGGegenstand und Ziel: Abhängigkeitserkrankungen sind bei Erwachsenen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) häufig. Insbesondere Abhängigkeit von Cannabis, Amphetaminen und Alkohol haben sowohl für die differenzialdiagnostische Einschätzung als auch für den differenzialtherapeutischen Entscheidungsprozess eine hohe klinische Relevanz. Eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie der Komorbidität spielt neben der „Selbstbehandlungshypothese“ und der „Dopaminmangelhypothese“ die oftmals bestehende erhöhte Risikobereitschaft bei ADHS-Patienten im Sinne eines „Sensation-Seekings“.Material und Methoden: In dem Artikel wird eine Übersicht über die Epidemiologie, Pathophysiologie sowie die sich daraus ergebenden klinischen Implikationen der ADHS und komorbiden Abhängigkeitserkrankungen gegeben.Ergebnisse, Schlussfolgerungen: Bei Erwachsenen mit ADHS ist die Komorbidität mit Abhängigkeitserkrankung häufig, insbesondere Cannabis, Amphetamine und Alkohol betreffend. In der Ätiopathogenese hat die „Selbstmedikationshypothese“ im Kontext der „Dopaminmangelhypothese“ eine wichtige Bedeutung. Auch die erhöhte Risikobereitschaft der betroffenen ADHS-Patienten hat im Sinne des „Sensation-Seekings“ eine große klinische Relevanz. Die Behandlung mit Psychostimulanzien ist bei Vorliegen einer komorbiden Suchterkrankung kritisch abzuwägen, da sie selbst ein Abhängigkeitspotenzial besitzen. Alternativ können Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer eingesetzt werden. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen hinsichtlich geeigneter Behandlungsmethoden erscheinen notwendig.


2005 ◽  
Vol 33 (02) ◽  
pp. 112-114
Author(s):  
A. Wehrend ◽  
P. Georgiev

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Im Rahmen dieser Veröffentlichung wird erstmalig die Selbstheilung einer Mukometra bei drei Katzen und die medikamentöse Therapie mit dem Antigestagen Aglepristone bei einer Katze beschrieben. Material und Methoden: Bei vier Katzen konnte eine Mukometra nach Rolligkeit und Bedeckung sonographisch diagnostiziert werden, wobei eine Katze diese Krankheit zweimal entwickelte. Zwei Katzen wurden ovariohysterektomiert, das eine Tier, um die sonographische Diagnose zu überprüfen, das zweite Tier zur Verifizierung des Therapieerfolgs. Der Krankheitsverlauf wurde dokumentiert. Ergebnisse: Bei drei Patienten kam es zur Selbstheilung der Mukometra. Eine dieser Katzen zeigte vaginalen Ausfluss im Zusammenhang mit geburtsähnlichem Verhalten. Sie entwickelte nach erneuter Rolligkeit und Bedeckung ein Rezidiv, wobei inital eine Trächtigkeit detektiert werden konnte. Die zwei Tiere, die nicht ovariohysterektomiert wurden, wiesen nach Rückbildung der Gebärmutter eine ungestörte Fertilität auf. Bei einer Katze wurde die Gebärmutterentleerung durch die zweimalige Gabe von Aglepristone (10 mg/kg KM) erfolgreich induziert. Klinische Relevanz: Die Mukometra in der Zyklusphase der Pseudogravidität zeigt eine hohe Selbstheilungsrate ohne Einschränkungen der weiteren Fruchtbarkeit. Alternativ kann die Uterusentleerung durch die Gabe von Antigestagenen beschleunigt werden.


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