Monitoring rehabilitierter und ausgewilderter Greifvögel mittels Telemetrie als Erfolgskontrolle
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Aufgefundene Wildgreifvögel sollten nur nach medizinischer Diagnosestellung, entsprechender Therapie und anschließender Vorbereitung auf die Wildbahn ausgewildert werden. Hierfür sind je nach Greifvogelart und Alter der Tiere unterschiedliche Trainingsmethoden, inklusive falknerischer Methoden notwendig. Nach Abschluss dieser Maßnahmen und Auswilderung wurden Greifvögel mittels Telemetrie überwacht, um die Überlebensfähigkeit und die Prognose von Erkrankungen/Verletzungen für die Wildbahnfähigkeit einschätzen zu können. Zusätzlich sollte die Telemetrie als Überwachungsverfahren evaluiert werden. Dies fand in Kooperation mit Schülern statt, um einen Betrag zur Naturerziehung zu leisten. Material und Methoden: Drei Mäusebussarde (Buteo buteo) und ein Turmfalke (Falco tinnunculus) wurden fallspezifisch in der Klinik behandelt und nach Abschluss der Therapie mit einem an einer Schwanzfeder befestigten Sender entlassen und täglich per PKW oder Flugzeug verfolgt. Nach Peilung der Tiere erfolgte eine Sichtung mittels Fernglas. Die GPS-Daten der Aufenthaltsorte der Vögel wurden notiert. Ergebnisse: Ein Tier verlor den Sender frühzeitig, sodass keine Verfolgung möglich war. Die anderen drei Vögel wurden über mehr als 14 Tage überwacht. Ihre gute Reintegration in die Wildpopulation ließ sich durch beobachtetes Balz-und Paarungsverhalten belegen. Die weiteste Flugstrecke eines Vogels betrug 44 km. Schlussfolgerungen: Tiermedizinische Maßnahmen mit dem Ziel der Wiederherstellung der Wildbahnfähigkeit von Wildvögeln können erfolgreich sein. Die Telemetrie eignet sich zur Überwachung ausgewilderter Vögel. Die Handhabung der Technik ist problemlos durch Laien (z. B. Schüler) durchführbar. Klinische Relevanz: Übereinstimmend mit anderen Studien bestärken die Daten Tierärzte in der ordnungsgemäßen Durchführung von Rehabilitationsmaßnahmen an aufgefundenen Wildgreifvögeln.