Operative Behandlung von Labmagenulzera Typ 3 bei einer Kuh
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Darstellung der Diagnostik und chirurgischen Behandlung einer Kuh mit zwei perforierten Labmagenulzera vom Typ 3. Patient und Methode: Eine sechs Jahre alte Holstein-Friesian-Kuh wurde mit Symptomen eines akuten Abdomens, wie sistierende Futteraufnahme und fehlender Kotabsatz, eingeliefert. Die klinische Untersuchung ergab als Hauptbefunde Fieber, einen aufgekrümmten Rücken, gespannte Bauchdecken und bei der rektalen Untersuchung einen aufgehobenen Unterdruck. Ultrasonographisch waren in den dorsalen Quadranten des Abdomens Reverberationslinien zu erkennen. Aufgrund der Verdachtsdiagnose Peritonitis mit Gasbildung wurde die Kuh probelaparotomiert. Ergebnisse: Der Labmagen war nach links verlagert und mit der Milz fibrinös verklebt. Die Kuh wurde in Vollnarkose gelegt und in Rückenlage in der Medianen erneut laparotomiert. Der Labmagen wurde vorgelagert, zwei Ulzera exzidiert und die Labmagenwand vernäht. Anschließend erfolgte eine Abomasopexie. Die Kuh erholte sich unter weiterer Behandlung gut und konnte acht Tage post operationem nach Hause entlassen werden. Eine telefonische Nachfrage drei Monate später ergab, dass sie gesund war und eine hohe Milchleistung aufwies. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Perforierte Labmagenulzera kommen nicht selten zusammen mit linksseitiger Labmagenverlagerung vor. Die operative Behandlung von Typ-3-Ulzera ist aufwendig und in wenigen Fällen erfolgreich.