Akute vorübergehende psychotische Störungen

2011 ◽  
Vol 08 (02) ◽  
pp. 105-111
Author(s):  
F. Pillmann

ZusammenfassungAkute psychotische Zustandsbilder mit raschem Beginn, dramatischem Erscheinungsbild und günstiger Prognose sind eine klinische Realität. Sie sind aber auch ein Ärgernis, da sie sich schlecht in das Raster der Kraepelin’schen Dichotomie von Dementia praecox/Schizophrenie und affektiven Störungen einfügen. Die Weltgesundheitsorganisation hat sie 1992 mit der ICD-10-Kategorie F23 der „Akuten vorübergehenden Psychosen“ vorläufig als diagnostische Einheit anerkannt, aber auch den offenen Forschungsbedarf konstatiert. Inzwischen haben empirische Untersuchungen viele der Charakteristika der Akuten vorübergehenden Psychosen bestätigt. Es zeigte sich aber auch eine gewisse syndromale Instabilität im longitudinalen Verlauf. Einige Autoren hat dies zu der Forderung geführt, die Diagnose der Akuten vorübergehenden Psychosen wegen mangelnder Stabilität zu verwerfen. Im Folgenden wird begründet, warum die diagnostische Kategorie der Akuten vorübergehenden Psychosen aus nosologisch-theoretischen und klinisch-praktischen Gründen beibehalten werden sollte.

2007 ◽  
Vol 78 (7) ◽  
pp. 745-752 ◽  
Author(s):  
M. Jäger ◽  
M. Riedel ◽  
H.-J. Möller

Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (16) ◽  
pp. 1073-1078 ◽  
Author(s):  
Daniela Zeller-Simmerl

Zusammenfassung. Das chronische Beckenbodenschmerzsyndrom (CPPS) und das Reizdarmsyndrom sind Ausschlussdiagnosen und werden unter den somatoformen Störungen im ICD-10 subsumiert. Das CPPS umfasst eine Vielzahl von Synonymen und wird interdisziplinär behandelt. Die Ursachen sind vielfältig und unterstehen den bio-psycho-sozialen Aspekten. Häufig hat das chronische Schmerzsyndrom seinen Ursprung in einer somatischen Ursache und besteht trotz Abheilen der Läsion weiter, möglicherweise bedingt durch psychische Komorbiditäten und soziale Stressfaktoren. Das Reizdarmsyndrom hat sich in den letzten Jahren von der rein psychiatrischen Erkrankung zur somatischen Erkrankung gewandelt. Dies wegen den neuesten Erkenntnissen der Neurogastroenterologie, dem Wissen über das Mikrobiom, den Nahrungsmittelunverträglichkeiten und der Gut-Brain-Achse. Bei chronischen Schmerzsyndromen ist die Schmerzerhaltung und -verstärkung durch psychosoziale Aspekte beeinflusst. Deshalb sind eine ganzheitliche Betrachtung und interdisziplinäre Therapie sinnvoll.


2010 ◽  
Vol 29 (12) ◽  
pp. 843-849 ◽  
Author(s):  
U. Jaeger ◽  
O. Masuhr ◽  
U. Streeck ◽  
F. Leichsenring

ZusammenfassungPsychische Störungen treten nicht isoliert auf, sondern in Kombination. Die am Paradigma der randomisierten kontrollierten Studie orientierte Psychotherapieforschung hat dieses Problem weitgehend ausgeblendet. In der vorliegenden Untersuchung wird der Versuch unternommen, kombinierte (komplexe) psychische, nicht psychotische Störungen empirisch zu identifizieren und sie anhand erhobener Daten näher zu beschreiben. Zu diesem Zweck wird eine große unausgelesene Stichprobe stationär behandelter Patienten in der Klinik Tiefenbrunn bei Göttingen, für deren Behandlung geschützte Bedingungen nicht erforderlich sind, untersucht. Anhand der ICD-10-Diagnosen wurde geprüft, welche psychischen Störungen im klinischen Alltag zusammen auftreten. Es wurden die zehn häufigsten “komplexen Störungen” identifiziert, die 75% der untersuchten Patientenpopulation abdecken. Für diese zehn komplexen Störungen wurden die Häufigkeit von chronischer Suizidalität, Suizidversuchen, stationären psychiatrischen Vorbehandlungen und fehlendem Berufsabschluss sowie die Aufnahmewerte im GSI der SCL-90-R bestimmt. Ergänzend wurden Prä-post-Veränderungen für die Zielprobleme (Goal Attainment Scaling, GAS) und die Symptomatik (GSI der SCL-90-R) berechnet. Es zeigen sich hinsichtlich der untersuchten Größen bemerkenswerte Unterschiede zwischen den identifizierten komplexen Störungen. Komplexe Störungen stellen besondere Anforderungen sowohl an die Behandlung als auch an ihre Erforschung. Die vorgestellte Studie liefert dazu einen ersten Beitrag. Weitere Studien sind erforderlich, um die Ergebnisse zu bestätigen.


Author(s):  
Frauke Schultze-Lutter ◽  
Eva Meisenzahl ◽  
Chantal Michel

Zusammenfassung. Es wird eine Übersicht über die hauptsächlichen Änderungen des neu benannten Kapitels „Schizophrenie oder andere primäre psychotische Störungen“ (6A2) von ICD-10 zu ICD-11 gegeben und diese mit der Psychosekategorie des DSM-5 verglichen. Die Änderungen umfassen den Verzicht auf die klassischen Subtypen der Schizophrenie sowie die Aufgabe des Primats Schneider’scher Erstrangsymptome und damit verbunden die Forderung von mindestens zwei Leitsymptomen (obligatorisch mindestens ein Positivsymptom) bei der Schizophrenie (6A20) sowie Zulassung bizarrer Wahninhalte auch bei „Wahnhaften Störungen“ (6A24), die neu auch induzierte wahnhafte Störungen (F24) beinhalten. Neu sind zudem der Fokus auf die jeweils aktuelle Episode, die Beschränkung der „Akuten und vorübergehenden psychotischen Störung“ (6A23) auf die polymorphe Störung ohne Symptome der Schizophrenie (F23.0), die Kodierung wahnhafter „Zwangs- und verwandter Störungen“ (6B2) ausschließlich unter den Zwangsstörungen, die Präzisierung der „Schizoaffektiven Störung“ (6A21) und die Einführung einer eigenen Kategorie „Katatonie“ (6A4) zur Beschreibung katatoner Symptome innerhalb verschiedener Krankheitsbilder. In Analogie zum DSM-5 steht zudem die optionale Zusatzkategorie „Symptomatische Manifestation primärer psychotischer Störungen“ (6A25) zur dimensionalen Symptomquantifizierung zur Verfügung. Entwicklungsspezifischen Besonderheiten wird auch in der ICD-11 in der Definition psychotischer Störungen keine Rechnung getragen.


2017 ◽  
Vol 27 (06) ◽  
pp. 362-366
Author(s):  
Ulrike de Vries ◽  
Bernhard Krohn-Grimberghe ◽  
Franz Petermann

Zusammenfassung Hintergrund Psychische Belastungen wie Depression und Angst treten nicht nur bei psychisch oder psychosomatisch Erkrankten, sondern auch bei körperlichen Erkrankungen, wie etwa jenen aus dem rheumatologischen Formenkreis, auf und können hier den Krankheitsverlauf erschweren. Bislang wurden im rehabilitativen Setting psychische Belastungen der Patienten anhand kurz- und mittelfristiger Verläufe beschrieben. Forschungsergebnisse weisen jedoch auf einen Bedarf an langfristiger Erfassung und den Einsatz geprüfter Instrumente zur Ermittlung der psychischen Belastung hin. Methode Im Rahmen eines Ein-Gruppen-Prä-Post-Designs mit 6- und 12-Monatskatamnese wurden Daten von n=138 (Durchschnittsalter 48,9 Jahre, 48% weiblich) Patienten einer Rehabilitationsklinik mit entzündlichen oder degenerativen rheumatischen Erkrankungen (ICD-10: M02–M79) und M79.7 Fibromyalgiesyndrom als Erst- oder Zweitdiagnose erhoben. Die psychische Belastung bzw. Angst und Depression wurde mit dem HSCL-25 ermittelt. Ergebnisse Die meisten Patienten wiesen zu Reha-Beginn eine leichte bis deutliche, jedoch nicht klinisch relevante psychische Belastung auf, die sich im Verlauf der Rehabilitation nicht signifikant veränderte. Schlussfolgerungen Unter präventiven sowie teilhabefördernden Gesichtspunkten sind eine frühzeitige Diagnostik komorbider psychischer Belastungen sowie eine entsprechende Berücksichtigung im Therapieangebot in der rheumatologischen Rehabilitation zu empfehlen.


2019 ◽  
Vol 4 (5) ◽  
pp. 936-946
Author(s):  
Dawn Konrad-Martin ◽  
Neela Swanson ◽  
Angela Garinis

Purpose Improved medical care leading to increased survivorship among patients with cancer and infectious diseases has created a need for ototoxicity monitoring programs nationwide. The goal of this report is to promote effective and standardized coding and 3rd-party payer billing practices for the audiological management of symptomatic ototoxicity. Method The approach was to compile the relevant International Classification of Diseases, 10th Revision (ICD-10-CM) codes and Current Procedural Terminology (CPT; American Medical Association) codes and explain their use for obtaining reimbursement from Medicare, Medicaid, and private insurance. Results Each claim submitted to a payer for reimbursement of ototoxicity monitoring must include both ICD-10-CM codes to report the patient's diagnosis and CPT codes to report the services provided by the audiologist. Results address the general 3rd-party payer guidelines for ototoxicity monitoring and ICD-10-CM and CPT coding principles and provide illustrative examples. There is no “stand-alone” CPT code for high-frequency audiometry, an important test for ototoxicity monitoring. The current method of adding a –22 modifier to a standard audiometry code and then submitting a letter rationalizing why the test was done has inconsistent outcomes and is time intensive for the clinician. Similarly, some clinicians report difficulty getting reimbursed for detailed otoacoustic emissions testing in the context of ototoxicity monitoring. Conclusions Ethical practice, not reimbursement, must guide clinical practice. However, appropriate billing and coding resulting in 3rd-party reimbursement for audiology services rendered is critical for maintaining an effective ototoxicity monitoring program. Many 3rd-party payers reimburse for these services. For any CPT code, payment patterns vary widely within and across 3rd-party payers. Standardizing coding and billing practices as well as advocacy including letters from audiology national organizations may be necessary to help resolve these issues of coding and coverage in order to support best practice recommendations for ototoxicity monitoring.


ASHA Leader ◽  
2012 ◽  
Vol 17 (2) ◽  
pp. 3-8
Author(s):  
Janet McCarty ◽  
Neela Swanson
Keyword(s):  

ASHA Leader ◽  
2016 ◽  
Vol 21 (1) ◽  
pp. 30-32
Author(s):  
Kate Ogden ◽  
Neela Swanson ◽  
Janet McCarty
Keyword(s):  

ASHA Leader ◽  
2015 ◽  
Vol 20 (8) ◽  
pp. 36-37
Author(s):  
Neela Swanson ◽  
Janet McCarty
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 39 (11) ◽  
pp. 64
Author(s):  
MARY ELLEN SCHNEIDER
Keyword(s):  

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