Klinisch-praktische Prüfungen in der orthopädischen Lehre: Wer ist der „ideale“ Prüfer?

2017 ◽  
Vol 155 (04) ◽  
pp. 468-475
Author(s):  
Peter Melcher ◽  
Andreas Roth ◽  
Mohamed Ghanem ◽  
Daisy Rotzoll

Zusammenfassung Hintergrund Die ärztliche Ausbildung fordert in zunehmendem Maße einen hohen Anteil an Praxis im Studium. An vielen medizinischen Fakultäten in Deutschland wird mittlerweile die OSCE-Prüfung (OSCE: objective structured clinical examination) eingesetzt, um praktische Fertigkeiten sowie Lernziele der Arzt-Patienten-Kommunikation zu überprüfen. Die Vermittlung praktischer Fertigkeiten wird zunehmend unterstützt durch Einsatz von Simulatoren- und Simulationspatiententraining unter Einsatz des sog. „Peer-Teaching“-Verfahrens durch geschulte studentische Tutoren. In dieser Arbeit wird erstmalig der Einsatz von studentischen Tutoren als Prüfer in der OSCE-Prüfung Orthopädie dahingehend überprüft, ob unterschiedliche Bewertungen der Leistung durch einen Hochschullehrer oder studentischen Tutor erfolgen. Material und Methoden Prospektiv wurden die Daten von n = 94 aus n = 324 Studierenden des 5. Fachsemesters erhoben, die im März/April 2016 der OSCE-Station „Untersuchung der Wirbelsäule“ zurandomisiert wurden. Eine strukturierte Checkliste wurde hierzu entworfen und die beiden Prüfer (ein Hochschullehrer des Fachbereichs Orthopädie, ein studentischer Tutor) entsprechend geschult. Die Checkliste wurde von beiden Prüfern unabhängig voneinander ausgefüllt und anschließend einer statistischen Auswertung zugeführt. Die Auswertung nach Gesamtpunkten, Bewertungsblöcken und Prüfungstagen erfolgte mittels SPSS. Ergebnisse Die durchschnittlich erreichte Punktzahl in der Gesamtbewertung lag bei 19,5 Punkten (maximal zu erreichende Punktzahl: 25), wobei der studentische Prüfer im Mittel 19,1 Punkte (SD ± 3,2), der Hochschullehrer 19,9 Punkte (SD ± 3,4) vergab. Signifikante Unterschiede in der Bewertung zeigten sich an Prüfungstag 1 (p < 0,001) und in der Gesamtauswertung (p < 0,001), während an den Prüfungstagen 2 und 3 einzeln betrachtet keine signifikanten Unterschiede zu vermerken waren. Schlussfolgerung Die Untersuchung zeigt lediglich an Tag 1 der Prüfung eine signifikant strengere Bewertung durch den studentischen Tutor. Bei einer Punktedifferenz von 0,8 aus 25 Punkten im Mittel und einer Interrater-Reliabilität von 0,95 kann aus Sicht der Autoren eine OSCE-Prüfungsstation zur Bewertung von Untersuchungstechniken und Arzt-Patienten-Kommunikation in der Orthopädie nach entsprechender Schulung durch einen studentischen Tutor erfolgen. Grundvoraussetzung hierfür ist eine fundierte Schulung des studentischen Prüfers sowie die Entwicklung einer gut strukturierten und validierten Checkliste. Ebenso sollte eine stetige Plausibilitätsprüfung der Prüfungsergebnisse erfolgen.

Pflege ◽  
2016 ◽  
Vol 29 (4) ◽  
pp. 193-203 ◽  
Author(s):  
Angelika Beyer ◽  
Adina Dreier ◽  
Stefanie Kirschner ◽  
Wolfgang Hoffmann

Zusammenfassung. Hintergrund: Aufgrund der demografischen und epidemiologischen Entwicklung wird die Vermittlung adäquater pflegerischer Kompetenzen in der pflegerischen Ausbildung zunehmend diskutiert. Kompetenzen sind in den Examina angemessen zu überprüfen. Hierfür haben sich international OSCEs bewährt. Ziel: Ziel der vorliegenden Analyse war die Ermittlung von Kompetenzen, die in pflegerischen Erstausbildungen mit OSCEs überprüft werden. Methodik: In internationalen Datenbanken wurden einschlägige Publikationen recherchiert. Analyse-Einschlusskriterium war die Nennung mindestens einer überprüften Kompetenz. Die Kompetenzen wurden – in Anlehnung an den «Fachqualifikationsrahmen Pflege für die hochschulische Bildung» – nach Wissen, Fertigkeiten und Haltung kategorisiert. Ergebnisse: 36 Artikel erfüllten das Einschlusskriterium. Relevante Studien stammen mehrheitlich aus Großbritannien (UK), Kanada und Australien. Es wurden insgesamt n = 166 Kompetenzen in allen Kategorien identifiziert, die anhand verschiedener Methoden gemessen wurden. Am häufigsten wurden Fertigkeiten überprüft. Dabei wurde der sichere Umgang mit Medikamenten am häufigsten thematisiert. Weitere wichtige Themen waren die Kommunikationskompetenz in Bezug auf PatientInnen und die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung. Diskussion: Es werden sehr unterschiedliche Kompetenzen mit differenten Formaten per OSCE gemessen. OSCE ermöglichen eine Überprüfung sowohl auf individueller als auch institutioneller Ebene, also sowohl für die Lehre als auch das Gelernte. Weiterer Forschungsbedarf wird festgestellt.


2018 ◽  
Vol 16 (1) ◽  
pp. 53
Author(s):  
Bejo Danang Saputra

Perencanaan pengembangan uji kompetensi perawat Indonesia akan dikembangkan  dengan metode OSCE.. Pelaksanaan uji OSCE membutuhkan persiapan yang matang, terutama kesiapan sumber daya manusia (SDM) dalam hal ini adalah dosen untuk melaksanakan uji OSCE. Mengetahui kesiapan SDM dalam pengembangan uji OSCE di Prodi D3 Keperawatan Sekolah Tinggi Ilmu Kesehatan (STIKES) Al-Irsyad Al-Islamiyyah Cilacap. Desain penelitian yang digunakan adalah kualitatif dengan rancangan studi kasus. Informan penelitian adalah 6 orang dosen dan Kepala Program Studi D3 keperawatan. Data diperoleh melalui, focus group discussion, wawancara mendalam dan studi dokumentasi. Data kemudian dianalisis dengan menggunakan constant comparative method. Penelitian menunjukan bahwa pengetahuan dosen tentang OSCE dan kompetensi berdasarkan pendidikan memenuhi persyaratan untuk pengembangan uji OSCE, namun masih membutuhkan pelatihan mengenai OSCE. Uji OSCE dapat diselenggarakan dengan melibatkan dosen dari prodi lain karena jumlah dosen di Prodi D3 Keperawatan  STIKES Al-Irsyad Al-Islamiyyah Cilacap belum memenuhi kebutuhan pelaksanaan uji OSCE. Hambatan penyelenggaraan OSCE adalah SDM belum terkoordinasi, belum terlatih dan keterbatasan sarana pendukun. Pengetahuan dan kompetensi dosen berdasarkan tingkat pendidikan memenuhi syarat dalam pengembangan OSCE dan OSCE dapat diselenggarakan dengan melibatkan dosen prodi lain.


Author(s):  
Andy Bell ◽  
Jennifer Kelly ◽  
Peter Lewis

Abstract:Purpose:Over the past two decades, the discipline of Paramedicine has seen expediential growth as it moved from a work-based training model to that of an autonomous profession grounded in academia.  With limited evidence-based literature examining assessment in paramedicine, this paper aims to describe student and academic views on the preference for OSCE as an assessment modality, the sufficiency of pre-OSCE instruction, and whether or not OSCE performance is a perceived indicator of clinical performance.Design/Methods:A voluntary, anonymous survey was conducted to examine the perception of the reliability and validity of the Objective Structured Clinical Examination (OSCE) as an assessment tool by students sitting the examination and the academics that facilitate the assessment. Findings:The results of this study revealed that the more confident the students are in the reliability and validity of the assessment, the more likely they are to perceive the assessment as an effective measure of their clinical performance.  The perception of reliability and validity differs when acted upon by additional variables, with the level of anxiety associated with the assessment and the adequacy of feedback of performance cited as major influencers. Research Implications:The findings from this study indicate the need for further paramedicine discipline specific research into assessment methodologies to determine best practice models for high quality assessment.Practical Implications:The development of evidence based best practice guidelines for the assessment of student paramedics should be of the upmost importance to a young, developing profession such as paramedicine.Originality/Value: There is very little research in the discipline specific area of assessment for paramedicine and discipline specific education research is essential for professional growth.Limitations:The principal researcher was a faculty member of one of the institutions surveyed.  However, all data was non identifiable at time of data collection.  Key WordsParamedic; paramedicine; objective structured clinical examinations; OSCE; education; assessment.


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