Ptosis bei chronisch progressiver externer Ophthalmoplegie: diagnostische Probleme und therapeutische Konsequenzen
ZusammenfassungDie Ptosis im Rahmen der chronisch progressiven externen Ophthalmoplegie (CPEO) ist häufig das erste Symptom einer sehr seltenen systemischen Muskelerkrankung. In der Progression über viele Jahre treten oft später Einschränkungen der Augenmotilität auf, die den Verdacht auf CPEO begründen. Man beobachtet in den Jahren der Frühphase eine einfache erworbene Ptosis, die mit Levatorchirurgie korrigiert werden kann. Wegen der außerordentlichen Seltenheit der CPEO (< 1% der Ptosisformen) werden aufwendige Muskelbiopsien oder genetische Analysen der mitochondrialen DNA zunächst nicht primär in Erwägung gezogen. Intraoperative Beobachtungen während der Ptosischirurgie und postoperative Motilitätsprobleme erwecken jedoch schon in der Frühphase den Verdacht auf CPEO und begründen diese speziellen Untersuchungen. Nach Bestätigung einer CPEO können alternative Operationsverfahren, z. B. Frontalissuspension, eingesetzt werden.