Adverse Impact in der Personalauswahl einer deutschen Behörde: Eine Analyse ethnischer Subgruppendifferenzen

Author(s):  
Siegfried Stumpf ◽  
Wolf Rainer Leenen ◽  
Alexander Scheitza

Während die englischsprachige Personalforschung in den letzten Jahren zunehmend differenzierte Ergebnisse zum Adverse Impact in Auswahlverfahren vorlegen konnte, fehlen solche Untersuchungen zu Subgruppenunterschieden in der Personalauswahl deutscher Organisationen. Am Beispiel einer großen deutschen Behörde wird ein mehrstufiger Personalauswahlprozess im Hinblick auf das Abschneiden von Bewerbern mit versus ohne Migrationshintergrund analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die in einer frühen Auswahlphase zum Einsatz kommenden Testverfahren zur Messung der kognitiven Fähigkeiten sowie der Rechtschreibung erhebliche Subgruppendifferenzen aufweisen. Differenzen zwischen den Bewerbern mit versus ohne Migrationshintergrund sind auch trotz der Vorselektion mit den Tests in dem in einer späteren Auswahlphase durchgeführten Assessment Center nachweisbar. Dabei wird der Erfolg in allen Phasen des Auswahlverfahrens von der Art des Migrationshintergrundes beeinflusst: Während bei ausländischen Staatsbürgern die größte Diskrepanz zu den Bewerbern ohne Migrationshintergrund auftritt, liegen die Ergebnisse von Bewerbern, die von Geburt an Deutsche sind, aber einen ausländischen Vater und/oder eine ausländische Mutter haben, nahezu auf dem Niveau der Bewerber ohne Migrationshintergrund. Diese Befunde werden auf dem Hintergrund der internationalen Forschungslage zum Adverse Impact analysiert. Abschließend werden Maßnahmen zur Reduktion von Subgruppendifferenzen bei der Personalauswahl von Organisationen am Beispiel der betrachteten Behörde diskutiert.

2021 ◽  
Author(s):  
Marie Dreger ◽  
Cornelia Henschke

Zusammenfassung Ziel der Studie Die vorliegende Studie untersucht die Versorgungsstrukturen mit stationär installierten Computertomographen (CT) und Positronenemissionstomographen (PET) 20 Jahre nach Aufhebung der Standortplanung medizintechnischer Großgeräte. Methodik Mittels kartographischer Analysen wird die stationäre Versorgungssituation mit CT und PET zwischen 2010 und 2017 visualisiert. Regionale Unterschiede werden in Relation zu Einwohnerzahlen und Krankheitslast gesetzt, um potenziell über- oder unterversorgte Gebiete zu identifizieren. Ergebnisse Für CT ist eine nahezu flächendeckende Versorgung festzustellen. Lediglich 0,3% der Bevölkerung erreichen kein Gerät innerhalb von 30 Fahrminuten. Hinsichtlich der Versorgung mit PET liegen hingegen weiträumig nicht zeitnah versorgungsfähige Regionen vor, die einen größeren Teil der Bevölkerung betreffen. Darüber hinaus weist die Versorgung eine hohe regionale Variation auf, welche weder durch die Einwohnerdichte noch Krankheitslast der Region erklärt werden kann. Schlussfolgerung Die seit Jahrzehnten gewachsenen Versorgungsstrukturen mit medizintechnischen Großgeräten ohne konkrete regulative Maßnahmen zeugen von zum Teil starken regionalen Versorgungsunterschieden. Diese sind sowohl aus ökonomischer als auch medizinischer Perspektive kritisch zu betrachten. Inwiefern eine weitere Ausgestaltung wettbewerblicher Parameter oder eine mögliche sektorübergreifende Standortplanung zu einer bedarfsgerechten und effizienten Versorgungssituation im Bereich medizintechnischer Großgeräte führen kann, gilt es noch näher zu untersuchen.


1992 ◽  
Vol 21 (1) ◽  
pp. 17-28 ◽  
Author(s):  
Joan Pynes ◽  
H. John Bernardin

A comparison of the validities of mechanically-derived and consensus-derived assessment center ratings found no significant differences between the two approaches for the prediction of on-the-job performance. No significant differences were found in the predictive validities on any of the dimensions. Adverse impact percentages were almost identical between the two approaches.


Author(s):  
Silvia Föhr
Keyword(s):  

Wenn Unternehmen vor der Aufgabe stehen, nach Führungskräften zu suchen, treffen sie zunächst die Entscheidung, ob sie selbst Suchaktivitäten beginnen oder ob sie die Suche durch eine Personalberatung oder eine andere Institution durchführen lassen. Es liegt damit eine typische Make or buy-Entscheidung vor. Diese Entscheidung wird durch die Merkmale der Transaktion, also die Eigenschaften der gesuchten Führungskraft, beeinflußt. Je nach Eigenschaft kann diese Personalberatung bestimmte Vorteile im Tauschprozeß erreichen. In diesem Beitrag werden zunächst Hypothesen abgeleitet, die eine Make or buy-Entscheidung begründen. Als Konsequenz des Ergebnisses einer Make or buy-Entscheidung wird sich das jeweilige Suchverhalten unterscheiden, also wird eine Unternehmung anders suchen als eine Personalberatung. Ein Medium, das unterschiedliches Suchverhalten belegt, ist die Stellenanzeige. Somit wird in einem zweiten Schritt eine Analyse von Stellenanzeigen für Führungskräfte vorgenommen, die das unterschiedliche Vorgehen von Personalberatung und Unternehmen zeigen.


Pneumologie ◽  
2016 ◽  
Vol 70 (07) ◽  
pp. 435-441 ◽  
Author(s):  
J. Schildge ◽  
J. Frank ◽  
B. Klar

ZusammenfassungObwohl die bronchoalveoläre Lavage (BAL) bei der Diagnostik interstitieller Lungenkrankheiten (ILK) häufig zum Einsatz kommt, ist ihr Stellenwert insbesondere bei der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) wissenschaftlich umstritten. Berücksichtigt werden in der klinischen Routine die Zellverteilungen in der BAL, nichtzelluläre Merkmale der BAL spielen keine Rolle. Die vorliegende Arbeit untersucht mit Hilfe mathematischer Datenmodellierung, in welchem Umfang BAL-Merkmale einen Rückschluss auf die zugrundeliegende ILK zulassen und/oder eine IPF ausschließen können. In die Berechnung einbezogen werden zelluläre Befunde der BAL, daneben der Protein- und Albumin-Gehalt der BAL, die Nikotinanamnese (pack years) und die Spirometrie (IVC, FEV1).Mittels linearer Diskriminanzanalyse und Erstellung von Klassifikationsbäumen wurde die Relevanz der Merkmale von 806 Patienten mit ILK untersucht (183 IPF, 191 kryptogen organisierende Pneumonie, 147 Lungenbeteiligung bei Autoimmunerkrankung, 97 respiratorische Bronchiolitis mit interstitieller Lungenkrankheit, 118 exogen allergische Alveolitis, 41 lymphozytische interstitielle Pneumonie (LIP), 23 nichtspezifische interstitielle Pneumonie (NSIP), 88 Kontrolle).Protein zeigte in der Gesamtgruppe eine enge positive Beziehung zu den Lymphozyten. Bei IPF und NSIP ist diese Korrelation nicht vorhanden. Albumin ist in allen Gruppen eng mit dem Protein korreliert.Die Lymphozyten sind am besten geeignet, die verschiedenen ILK voneinander abzugrenzen. Eine zuverlässige Kalkulation der ILK ist auf dem Boden der untersuchten Faktoren aber nicht möglich, der Klassifikationsfehler betrug zwischen 23,5 % (IPF) und 100 % (LIP, NSIP). Konstellationen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen eine IPF sprechen, sind eine Lymphozytose > 34 % oder ein Proteingehalt > 347 mg/l. Gleiches gilt für die Konstellation Lymphozyten > 25 % und Protein > 250 mg/l.Bei ILK können BAL-Befunde die Diagnose eingrenzen, sind aber selten diagnosesichernd. Zum Ausschluss einer IPF kann die BAL aber einen wichtigen Beitrag leisten.


2006 ◽  
Vol 63 (9) ◽  
pp. 579-584 ◽  
Author(s):  
Simonetti ◽  
Konrad
Keyword(s):  

Die Urindiagnostik bei Kindern ist komplex und die Schwierigkeiten beginnen insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern bereits bei der Uringewinnung. Mittelstrahlurin ist eine gute Methode für Kinder mit Blasenkontrolle, bei Säuglingen ist zum Nachweis von Harnwegsinfektionen meist eine Blasenkatheterisierung oder eine suprapubische Blasenpunktion notwendig. Die Uringewinnung mittels Urinsäckli darf nur zum Ausschluss und nicht für die Diagnose von Harnwegsinfektionen angewendet werden. Eine Urinkultur sollte auf keinen Fall von einem Urinsäckli abgenommen werden. Die oft gewünschte 24-Stunden-Urinsammlung muss im Säuglingsalter durch die Einzelprobe ersetzt werden, wobei die gemessenen Konzentrationen im Verhältnis zur Kreatinin-Konzentration angegeben werden.


2017 ◽  
Vol 74 (10) ◽  
pp. 535-541 ◽  
Author(s):  
Christoph Dehnert ◽  
Peter Bärtsch

Zusammenfassung. Wenn unakklimatisierte Personen zu schnell in grosse Höhen aufsteigen, drohen höhenbedingte Erkrankungen wie akute Bergkrankheit (ABK), Höhenhirnödem (HHÖ) oder Höhenlungenödem (HLÖ). Am häufigsten tritt die ABK auf, die grundsätzlich harmlos und in der Regel selbstlimitierend ist. Relativ selten, aber potenziell lebensbedrohlich sind HHÖ und HLÖ. In diesem Artikel wird auf ABK und HHÖ eingegangen. Ob es sich bei ABK und HHÖ um unterschiedliche Ausprägungen der gleichen Erkrankung handelt, ist noch nicht abschliessend geklärt. Die ABK äussert sich 4 – 8 Stunden nach Aufstieg in Höhen über 2300 m durch die unspezifischen Symptome Kopfschmerzen, Inappetenz, Übelkeit, Schwindel und Schlafstörungen. Ein HHÖ deutet sich bei therapieresistenten Kopfschmerzen oder wiederholtem Erbrechen an. Wenn Bewusstseinstrübungen oder zentralneurologische Symptome wie Ataxie auftreten, liegt ein manifestes HHÖ vor. Die ABK kann mit dem Lake-Louise-Score sehr gut erfasst werden. Beste Prophylaxe aller Höhenerkrankungen sind langsamer Aufstieg und gute Vorakklimatisation. Im Allgemeinen sollte die durchschnittliche Steigerung der Schlafhöhe nicht über 300 – 500 m pro Nacht liegen. Bei hoher Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer ABK kann auch eine medikamentöse Prophylaxe mit Acetazolamid (2 × 125 – 250 mg / Tag) oder Corticosteroiden (Dexamethason 2 – 3 × 4 mg / Tag oder eine Äquivalenzdosis anderer Corticosteroide) erfolgen. Die leichte ABK kann symptomatisch mit gängigen nichtsteroidalen Antirheumatika und / oder Antiemetika behandelt werden, ohne dass ein Abstieg zwingend erforderlich ist. Wenn sich die Symptome dabei verschlechtern, primär eine schwere ABK oder ein HHÖ vorliegt, ist ein sofortiger Abstieg um mindestens 1000 m Therapie der Wahl. Parallel dazu sind Corticosteroide indiziert, initial 4 – 8 mg / Tag, gefolgt von 4 mg alle 6 – 8 Stunden in Abhängigkeit von der Symptomatik.


2012 ◽  
Vol 69 (9) ◽  
pp. 517-522 ◽  
Author(s):  
J. Seiffge ◽  
Nedeltchev ◽  
A. Lyrer
Keyword(s):  

Nach 60 Jahren der Monopolstellung von Vitamin-K Antagonisten (VKA) zur Primär- und Sekundärprävention bei Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) haben nun neue Substanzen, Dabigatran, Rivaroxaban und Apixaban, den Beweis der gleicher Wirksamkeit bei geringer Rate von Blutungskomplikationen erbracht. Auch wenn die neuen Substanzen klare Vorteile gegenüber VKA zeigen (fixe Dosierung, keine Gerinnungskontrollen, weniger Interaktionen mit Lebensmitteln und anderen Medikamenten) lässt sich aktuell bei keiner der Substanzen ein klarer Vorteil erkennen. Welche Patienten sind Kandidaten für die neuen oralen Antikoagulanzien (oAK)? Die präsentierten Studiendaten beziehen sich ausschließlich auf die Primär- und Sekundärprävention bei VHF. Ideale Kandidaten für die neuen Substanzen sind aus heutiger Sicht Patienten mit VHF, deren Einstellung auf einen therapeutischen INR sich mit VKA als schwierig erweist bzw. die regelmäßige Blutentnahmen nicht wünschen oder aber deren Durchführung schwierig ist (z. B. weite Entfernung zum nächsten Arzt). Dies kann auch auf Patienten nach Hirnschlag infolge Vorhofflimmerns angewendet werden. Welche Patienten erhalten (weiterhin) VKA? Es besteht keine Indikation, Patienten die jahrelang unter VKA-Therapie stabil gewesen sind und insbesondere stabile INR-Werte innerhalb des therapeutischen Bereichs aufweisen auf eine der neuen Substanzen umzustellen. Auch wird weiterhin eine Therapie mit VKA notwendig sein bei Patienten mit einer schweren Niereninsuffizienz oder Patienten, die eine Therapie mit einem Medikament benötigen, welches mit den neuen oAK interagiert (z. B. Ketoconazol) oder eine weitere Indikation für VKA (z. B. ein mechanischer Herzklappenersatz) besitzen.


2020 ◽  
Vol 77 (10) ◽  
pp. 499-503
Author(s):  
Andrej Maria Nowakowski
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Bereits vor etwa 60 Jahren etablierte Sir John Charnley die Grundlagen der Hüftendoprothetik, wie wir sie heute noch kennen. Die Implantation künstlicher Hüftgelenke entwickelte sich seither zu einem der erfolgreichsten und sichersten medizintherapeutischen Verfahren. Wir können gute Langzeitergebnisse mit problemlosen Verläufen über Jahrzehnte hinweg nachweisen. In den letzten 20 Jahren hat insbesondere die Entwicklung und Etablierung minimalinvasiver Operationstechniken rasante Veränderungen hervorgebracht. Zusätzlich wurde das perioperative Patientenmanagement optimiert. Seitens der Implantate führten vor allem werkstoffseitige und tribologische Verbesserungen zu erfolgsversprechenden Entwicklungen. Eine Analyse möglicher Komplikationen zeigt, dass dennoch Potenzial zur Weiterentwicklung vorhanden sein dürfte, zum Beispiel im Bereich der Pfannengeometrie. Optimierungen hinsichtlich der Operationssicherheit können sicherlich durch weiterentwickelte Ausbildungskonzepte für Operateure, Operationssimulatoren, einfache Navigationshilfen zur Komponentenpositionierung etc. erzielt werden.


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