Medizintechnische Großgeräte – Eine Analyse der Versorgungsstrukturen 20 Jahre nach Aufhebung der Standortplanung

2021 ◽  
Author(s):  
Marie Dreger ◽  
Cornelia Henschke

Zusammenfassung Ziel der Studie Die vorliegende Studie untersucht die Versorgungsstrukturen mit stationär installierten Computertomographen (CT) und Positronenemissionstomographen (PET) 20 Jahre nach Aufhebung der Standortplanung medizintechnischer Großgeräte. Methodik Mittels kartographischer Analysen wird die stationäre Versorgungssituation mit CT und PET zwischen 2010 und 2017 visualisiert. Regionale Unterschiede werden in Relation zu Einwohnerzahlen und Krankheitslast gesetzt, um potenziell über- oder unterversorgte Gebiete zu identifizieren. Ergebnisse Für CT ist eine nahezu flächendeckende Versorgung festzustellen. Lediglich 0,3% der Bevölkerung erreichen kein Gerät innerhalb von 30 Fahrminuten. Hinsichtlich der Versorgung mit PET liegen hingegen weiträumig nicht zeitnah versorgungsfähige Regionen vor, die einen größeren Teil der Bevölkerung betreffen. Darüber hinaus weist die Versorgung eine hohe regionale Variation auf, welche weder durch die Einwohnerdichte noch Krankheitslast der Region erklärt werden kann. Schlussfolgerung Die seit Jahrzehnten gewachsenen Versorgungsstrukturen mit medizintechnischen Großgeräten ohne konkrete regulative Maßnahmen zeugen von zum Teil starken regionalen Versorgungsunterschieden. Diese sind sowohl aus ökonomischer als auch medizinischer Perspektive kritisch zu betrachten. Inwiefern eine weitere Ausgestaltung wettbewerblicher Parameter oder eine mögliche sektorübergreifende Standortplanung zu einer bedarfsgerechten und effizienten Versorgungssituation im Bereich medizintechnischer Großgeräte führen kann, gilt es noch näher zu untersuchen.

2021 ◽  
Author(s):  
Thomas Schmoch ◽  
Thorsten Brenner ◽  
Andrea Becker-Pennrich ◽  
Ludwig Christian Hinske ◽  
Markus A. Weigand ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung Hintergrund Sowohl eine vorbestehende Antikoagulation als auch prädisponierende Vorerkrankungen für Thromboembolien stellen ein häufiges Problem bei Patienten mit Sepsis dar, wenngleich der Umgang mit diesen Rahmenbedingungen von den aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien für Sepsis und septischen Schock nicht adressiert wird. Ein Ziel der hier vorliegenden deutschlandweiten Umfrage war es, den Umgang von Intensivmedizinern mit derartigen Problemen zu eruieren. Methoden Von Oktober 2019 bis Mai 2020 führten wir eine deutschlandweite Umfrage unter ärztlichen Leitern von Intensivstationen zum Thema Antikoagulation und medikamentöser Thromboseprophylaxe bei Sepsis und Sepsis-induzierter Koagulopathie durch. Ein Fokus war hierbei, das Vorgehen bei Patienten mit vorbestehender Indikation zur therapeutischen Antikoagulation sowie bei vorbekannter Heparin-induzierter Thrombopenie Typ II (HIT-II) (akut-symptomatisch vs. Jahre zurückliegend) zu eruieren. Ergebnisse Die Umfrageergebnisse zeigen, dass auf den meisten der teilnehmenden Intensivstationen eine vorbestehende Antikoagulation größtenteils mit niedermolekularen Heparinpräparaten oder unfraktioniertem Heparin fortgeführt wird. Bei bekannter HIT-II wird Argatroban bevorzugt, unabhängig davon, ob es sich um eine Jahre zurückliegende oder eine akut-symptomatische HIT-II handelt. Eine hohe Variabilität besteht bei der Festlegung der Zielwerte für die Antikoagulation, wobei diese größtenteils deutlich über dem Bereich einer reinen venösen Thromboembolie(VTE)-Prophylaxe zu liegen kommen. Schlussfolgerung Die Datenlage zur Fortführung einer über die reine VTE-Prophylaxe hinausgehenden Antikoagulation mit konsekutiv erhöhtem Blutungsrisiko bei Patienten mit Sepsis und septischem Schock ist eingeschränkt, und Therapieentscheidungen unterliegen in vielen Fällen einer individuellen Abwägung des Behandlungsteams. Die Ergebnisse unserer Umfrage implizieren die Notwendigkeit einer systematischen Aufarbeitung dieses Themenfeldes, um die auf vielen Intensivstationen gelebte Praxis mit der gebotenen Evidenz zu unterlegen.


2018 ◽  
Vol 46 (04) ◽  
pp. 213-221
Author(s):  
Jürgen Zentek ◽  
Nadine Paßlack

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Insektenmehl kann aus verschiedenen Gründen als Komponente von Katzenfuttermitteln eingesetzt werden. Neben veterinärmedizinischen Indikationen, insbesondere bei Futtermittelallergien, spielen mitunter auch ökonomische oder ökologische Überlegungen eine Rolle. Da bislang bei Katzen keine Daten zur Akzeptanz, Verträglichkeit und Nährstoffverdaulichkeit von insektenproteinbasiertem Futter vorliegen, sollten diese Aspekte näher untersucht werden. Material und Methoden: Zehn adulte, gesunde Katzen erhielten über jeweils 6 Wochen zwei Alleinfuttermittel (A, B) auf Basis von Larvenmehl der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens). Im Anschluss an jede Fütterungsperiode wurde der Kot der Katzen gesammelt und analysiert. Beide Futtermittel enthielten Titandioxid als unverdaulichen Marker zur Kalkulation der scheinbaren Nährstoffverdaulichkeiten. Ergebnisse: Die Futterverträglichkeit und -akzeptanz waren grundsätzlich gut. Allerdings zeigte eine Katze nach Aufnahme des Alleinfuttermittels A Erbrechen und verweigerte anschließend das Futter, sodass sie von der Studie ausgeschlossen wurde. Bei Einsatz des Alleinfuttermittels B wurde kein Erbrechen der Tiere beobachtet, jedoch bei drei Katzen keine oder eine nur geringe Futteraufnahme. Diese Katzen wurden ebenfalls von der Studie ausgeschlossen. Die Ermittlung der scheinbaren Nährstoffverdaulichkeiten konnte eine hohe scheinbare Rohfettverdaulichkeit (96,0 ± 1,26 % für Futtermittel A und 92,7 ± 1,53 % für Futtermittel B) aufzeigen. Die scheinbare Verdaulichkeit von Rohprotein (77,0 ± 3,48 % und 73,4 ± 3,73 %) sowie der einzelnen Aminosäuren war hingegen eher mäßig. Schlussfolgerung: Beide Futtermittel auf Basis von Larvenmehl von Hermetia illucens wurden zwar grundsätzlich gut von den meisten Katzen vertragen, jedoch gab es auch tierindividuelle Unterschiede. Aufgrund der eher mäßigen scheinbaren Rohproteinverdaulichkeit sollten entsprechende Katzen alleinfuttermittel stets einen ausreichenden Sicherheitszuschlag enthalten, um Nährstoffdefizite zu vermeiden.


e-Neuroforum ◽  
2007 ◽  
Vol 13 (2) ◽  
Author(s):  
Stefan Treue ◽  
Thilo Womelsdorf ◽  
Julio C. Martinez-Trujillo

ZusammenfassungDas visuelle System von Primaten ist enorm leistungsfähig und hat eine Fülle von Mechanismen entwickelt, um der von den Netzhäuten gelieferten Informationsflut Herr zu werden. Dazu gehört die selektive Aufmerksamkeit. Diese fokussiert Verarbeitungskapazitäten auf die relevanten Aspekte des sensorischen Inputs. Der Selektionsprozess kann dabei auf der Grundlage der räumlichen Position eines Reizes, sowie aufgrund seiner sonstigen Eigenschaften (Bewegungsrichtung, Orientierung, Farbe, etc.) erfolgen. Extrazelluläre Einzelzellableitungen aus dem visuellen Kortex von Rhesus-Affen, die gelernt haben, komplexe visuelle Aufmerksamkeitsaufgabe zu lösen, haben das neuronale Korrelat der Aufmerksamkeitsselektion identifiziert. Es ist die spezifische Modulation der Sensitivität von Neuronen aufgrund der ‚feature-similarity’, der Übereinstimmung von beachteten Stimulusparametern und der Präferenzen des einzelnen Neurons. Diese Modulation erzeugt eine integrierte Salienzkarte, eine interne Repräsentation der visuellen Umwelt, in der die Reize besonders prominent codiert sind, die entweder eine hohe bottom-up Salienz, also einen großen lokalen Eigenschaftskontrast haben und/oder eine hohe Verhaltensrelevanz, also durch kognitive (top-down) Faktoren, wie die Aufmerksamkeit verstärkt wurden. Als Konsequenz dieser Modulation verfügt das visuelle System über eine gesteigerte Verarbeitungsfähigkeit für (potenziell) relevante Reize auf Kosten der Wahrnehmung der verbleibenden visuellen Signale.


2020 ◽  
Vol 17 (01) ◽  
pp. 42-51
Author(s):  
Ines Gruber ◽  
Ernst Oberlechner ◽  
Kerstin Heck ◽  
Uta Hoopmann ◽  
Bettina Böer ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel Die ultraschallgestützte Stanzbiopsie (CNB) gilt als Standardbewertung für die Diagnose sonografisch nachweisbarer verdächtiger Brustläsionen. Basierend auf nicht randomisierten Studien, empfehlen die aktuellen deutschen Leitlinien die Biopsie von mindestens 3 Zylindern mit ≤ 14-Gauge(G)-Nadel. Es wird jedoch keine Empfehlung abgegeben, wie viele Proben bei kleinerer Nadelstärke von z. B. 16-G benötigt werden oder ob die koaxiale Führung die diagnostische Genauigkeit (Treffsicherheit) und Qualität verbessert. Daher wurde in einer prospektiven, monozentrischen, nicht verblindeten, randomisierten, kontrollierten klinischen Nichtunterlegenheitsstudie die diagnostische Genauigkeit der Stanzbiopsie mit 16-G- versus 14-G-Nadel mit und ohne Koaxialführung bewertet. Material und Methoden 1065 Brustbiopsien wurden aufgenommen, um die Zahl der erforderlichen Stanzproben zu analysieren, um eine entsprechende diagnostische Qualität zu erhalten, die für die histologische Beurteilung ausreicht, und um eine hohe diagnostische Genauigkeit und Ausbeute zu erreichen. Die histologischen Ergebnisse wurden durch eine Operation oder eine Langzeitbeobachtung von mindestens 2 bis zu 5 Jahren bestätigt. Ergebnisse Um eine additive diagnostische Genauigkeit von > 99 % zu erreichen, waren mindestens 2 Zylinder mit 14-G-Biopsie erforderlich. Die diagnostische Genauigkeit und die Qualität der 14-G-Biopsie wurden durch die koaxiale Technik nicht beeinträchtigt. Bei der Durchführung einer 16-G-Biopsie waren 5 Zylinder erforderlich, um eine additive diagnostische Genauigkeit von > 99 % zu erreichen. Ohne koaxiale Führung benötigte die CNB mit 16-G mindestens 3 Proben, während 5 Nadelpassagen mit koaxialer 16-G-Biopsie erforderlich waren. Schlussfolgerung Die diagnostische Genauigkeit und die Qualität der ultraschallgeführten Stanzbiopsie waren unabhängig vom Einsatz einer koaxialen Technik mit der 16-G-Nadel geringer als mit der 14-G-Nadel.


2021 ◽  
Author(s):  
Luis Möckel

Zusammenfassung Hintergrund Für die Inzidenz osteoporotischer Frakturen des Femurs wurden regionale Unterschiede in Deutschland ermittelt. Es liegen allerdings keine Daten dieser Art für das Auftreten osteoporotischer ICD-10 S22.*und S32.*kodierter Frakturen sowie zu möglichen Ursachen vor. Methoden Aus den Krankenhausfallzahlen der S22.*und S32.*des Jahres 2018 wurden der Anteil osteoporotischer Frakturen sowie die altersstandardisierten Raten (ASRs) bei Frauen und Männern (im Alter von je 50+Jahre) berechnet. Die ASRs der Bundesländer wurden statistisch mit der für Deutschland unter Berechnung von Standardized Rate Ratios (SRR) verglichen. Ergebnisse In 2018 kam es zu 43 032 Fällen S22.*und 66 790 Fällen S32.*kodierter osteoporotischer Frakturen in Deutschland. Signifikant höhere ASRs traten bei Frauen in Bayern (SRR S22.*: 1,16; S32.*: 1,07), Nordrhein-Westfalen (SRR S22.*: 1,13; S32.*: 1,14) und Hessen (SRR S32.*: 1,10) auf. In Baden-Württemberg (SRR S22.*: 0,88; S32.*: 0,89), Mecklenburg-Vorpommern (SRR S22.*: 0,82; S32.*: 0,76), Niedersachen (SRR S22.*: 0,90; S32.*: 0,90), Sachsen (SRR S22.*: 0,79; S32.*: 0,80), Thüringen (SRR S22.*: 0,92), Hamburg (SRR S22.*: 0,88) und in Sachsen-Anhalt (SRR S32.*: 0,83) waren die ASRs bei Frauen signifikant niedriger. Auch bei Männern zeigten die ASRs einiger Bundesländer signifikante Unterschiede zur ASR in Deutschland. Schlussfolgerung Diese Analyse zeigt signifikante regionale Unterschiede im Auftreten osteoporotischer S22.*und S32.*kodierter Frakturen in Deutschland.


2021 ◽  
Vol 53 (06) ◽  
pp. 564-571
Author(s):  
Shafreena Kühn ◽  
Andrej Wehle ◽  
Marcus Kiehlmann ◽  
Ulrich Michael Rieger
Keyword(s):  

Zusammenfassung Hintergrund Die Mastektomie ist essenzieller Bestandteil der geschlechtsangleichenden Operationen in der Gruppe Frau-zu-Mann(FM)-transidenter Patienten. Einschlägige Studien zeigen eine hohe Patientenzufriedenheit in dieser Kohorte, allerdings etablierte sich bisher kein standardisiertes Verfahren zur Evaluation der Effektivität. Methoden Anhand des etablierten Breast-Q-Fragebogens entwickelten wir eine modifizierte Version unter Berücksichtigung spezifischer Fragestellungen hinsichtlich FM-transidenter Patienten. Demnach erfolgte die Anpassung aller Fragen, welche gezielt die Physiologie von Cis-Frauen adressieren. Im Sinne eines „One-Group Post-Test Only“-Designs kontaktierten wir Patienten nach stattgehabter Mastektomie im Zeitraum von 1991 bis 2017 und evaluierten die Ergebnisse des Fragebogens von insgesamt 28 Patienten. Letzterer beinhaltet 57 Fragen hinsichtlich der grundlegenden Zufriedenheit mit der Brustregion, ebenso wie spezifische Fragen zur Zufriedenheit mit dem Mamillen-Areola-Komplex und hinterfragt Themen wie Erwartungen, Selbstbewusstsein, Sexualleben und Bedauern nach erfolgter Mastektomie. Ergebnisse Insgesamt zeigte sich ein hohes Maß an Patientenzufriedenheit nach stattgehabter Mastektomie. Alle befragten Patienten würden den Eingriff wiederholen und nur wenige äußerten Bedauern. Konklusion Die Mastektomie spielt eine entscheidende Rolle hinsichtlich geschlechtsangleichender Eingriffe bei Trans-Männern und zeigt eine hohe postoperative Zufriedenheit als Ausdruck einer Lebensqualitätsverbesserung.


2019 ◽  
Author(s):  
Andreas Wiedemann ◽  
Udo Hermanns ◽  
Gert Naumann ◽  
Hans-Jürgen Heppner

Zusammenfassung Fragestellung Webbasierte Informationen rund um das Thema Harninkontinenz sind selten – insbesondere, wenn sie die Möglichkeiten eines „Blogs“, d. h. einer tagebuchartigen, ständig mit neuen Informationen versehenen Website mit zusätzlicher Fragemöglichkeit bieten. Einen solchen Blog, der von der Firma Dr. Pfleger in Bamberg betrieben wird, betreuen die Autoren des Beitrages ehrenamtlich. Akzeptanz und Stellenwert sollten nun 2 Jahre nach einem Relaunch reevaluiert werden. Methodik 6 Jahre nach Beginn des Blogs und 2 Jahre nach Relaunch der Homepage wurden die hier enthaltenen Fragen, die Blog-Beiträge und die Effekte in „Google Analytics“ und anderen Analysetools stichprobenhaft evaluiert. Die 108 „Teaser“ – kleine, blogadaptierte, informative Artikel zu bestimmten Themen rund um die Harninkontinenz – führten im Analysemonat November 2018 durch ihre Stichworte bei Suchanfragen in Google zu den dargestellten Ergebnissen in „Google Analytics“ (Position = durchschnittliche Position in den Google-Ergebnissen bei allen Anfragen mit einem bestimmten Keyword, Impressionen = Häufigkeit der Anzeige in den Suchergebnissen bei Google, Klicks = Häufigkeit des Aufrufs, Click-Through-Rate [CTR] = Klicks/Impressionen, Position = Anzeige auf den Google-Ergebnis-Seiten an Position …). Ergebnisse Bei 38 Stichwörtern, die tatsächlich von Besuchern in das Google-Suchfenster eingetragen wurden und mindestens 20 Klicks erreichten, gelang es, die Position 1 der Ergebnisanzeige bei Google zu erzielen, bei weiteren 60 Stichwörtern, unter die ersten 10 Anzeigen der Google-Ergebnisse zu gelangen. Dies ging einher mit einer entsprechend hohen CTR, d. h. tatsächlichem Einstieg in die Seite über die reine Anzeige hinaus. Die Website hatte im Analysemonat November 2018 insgesamt 30 669 Seitenaufrufe. Die häufigste Zahl von Klicks bzw. Impressionen absolut verzeichnete das Thema „suprapubisch oder transurethral“ mit 1344 Klicks und 21 357 Impressionen.Insgesamt ließen sich aus dem Fragenbereich des Blogs 164 Fragen analysieren. Diese kreisten überwiegend um das Thema „Überaktive Blase“ und „Harninkontinenz“ (Abb. 2) und wurden überwiegend von Frauen gestellt (92 × weiblich, 38 × männlich, 34 × anhand des Nicknames nicht zu bestimmen. Bei 33 Fragen entspannte sich mit Rückfragen und erneuten Antworten eine Kommunikation mit den Experten in bis zu 7 Schritten. Die Fragen offenbarten inhaltlich häufig einen komplikativen Verlauf einer Behandlung (4 Wochen nach Hysterektomie kompletter Urinverlust, der sich „auswachsen“ soll) oder eine unverständlich rudimentäre Diagnostik („mein Arzt sagt, er könne meine therapieresistente Überaktive Blase auch mit Anamnese und Urinstatus behandeln“). Schlussfolgerungen Der „Blasenblog“ ist ein stetig intensives und häufig von Frauen in Anspruch genommenes, niederschwelliges Angebot der Information rund um das Thema „Harninkontinenz“. Durch die regelmäßig eingestellten „Teaser“ gelingt es, bei Suchanfragen in Google häufig auf die erste Seite der Google-Ergebnisse zu gelangen und eine hohe Quote an tatsächlichen Besuchen der Seite zu erzielen. In den gestellten Fragen offenbart sich häufig ein längerer Leidensweg und leider auch – soweit aus den Schilderungen ablesbar – eine gelegentliche unzureichende Kompetenz der Behandelnden.


Author(s):  
Siegfried Stumpf ◽  
Wolf Rainer Leenen ◽  
Alexander Scheitza

Während die englischsprachige Personalforschung in den letzten Jahren zunehmend differenzierte Ergebnisse zum Adverse Impact in Auswahlverfahren vorlegen konnte, fehlen solche Untersuchungen zu Subgruppenunterschieden in der Personalauswahl deutscher Organisationen. Am Beispiel einer großen deutschen Behörde wird ein mehrstufiger Personalauswahlprozess im Hinblick auf das Abschneiden von Bewerbern mit versus ohne Migrationshintergrund analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die in einer frühen Auswahlphase zum Einsatz kommenden Testverfahren zur Messung der kognitiven Fähigkeiten sowie der Rechtschreibung erhebliche Subgruppendifferenzen aufweisen. Differenzen zwischen den Bewerbern mit versus ohne Migrationshintergrund sind auch trotz der Vorselektion mit den Tests in dem in einer späteren Auswahlphase durchgeführten Assessment Center nachweisbar. Dabei wird der Erfolg in allen Phasen des Auswahlverfahrens von der Art des Migrationshintergrundes beeinflusst: Während bei ausländischen Staatsbürgern die größte Diskrepanz zu den Bewerbern ohne Migrationshintergrund auftritt, liegen die Ergebnisse von Bewerbern, die von Geburt an Deutsche sind, aber einen ausländischen Vater und/oder eine ausländische Mutter haben, nahezu auf dem Niveau der Bewerber ohne Migrationshintergrund. Diese Befunde werden auf dem Hintergrund der internationalen Forschungslage zum Adverse Impact analysiert. Abschließend werden Maßnahmen zur Reduktion von Subgruppendifferenzen bei der Personalauswahl von Organisationen am Beispiel der betrachteten Behörde diskutiert.


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