Der Stellenwert der bronchoalveolären Lavage bei der Diagnostik der idiopathischen Lungenfibrose – eine Analyse unter Berücksichtigung des Proteingehaltes

Pneumologie ◽  
2016 ◽  
Vol 70 (07) ◽  
pp. 435-441 ◽  
Author(s):  
J. Schildge ◽  
J. Frank ◽  
B. Klar

ZusammenfassungObwohl die bronchoalveoläre Lavage (BAL) bei der Diagnostik interstitieller Lungenkrankheiten (ILK) häufig zum Einsatz kommt, ist ihr Stellenwert insbesondere bei der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) wissenschaftlich umstritten. Berücksichtigt werden in der klinischen Routine die Zellverteilungen in der BAL, nichtzelluläre Merkmale der BAL spielen keine Rolle. Die vorliegende Arbeit untersucht mit Hilfe mathematischer Datenmodellierung, in welchem Umfang BAL-Merkmale einen Rückschluss auf die zugrundeliegende ILK zulassen und/oder eine IPF ausschließen können. In die Berechnung einbezogen werden zelluläre Befunde der BAL, daneben der Protein- und Albumin-Gehalt der BAL, die Nikotinanamnese (pack years) und die Spirometrie (IVC, FEV1).Mittels linearer Diskriminanzanalyse und Erstellung von Klassifikationsbäumen wurde die Relevanz der Merkmale von 806 Patienten mit ILK untersucht (183 IPF, 191 kryptogen organisierende Pneumonie, 147 Lungenbeteiligung bei Autoimmunerkrankung, 97 respiratorische Bronchiolitis mit interstitieller Lungenkrankheit, 118 exogen allergische Alveolitis, 41 lymphozytische interstitielle Pneumonie (LIP), 23 nichtspezifische interstitielle Pneumonie (NSIP), 88 Kontrolle).Protein zeigte in der Gesamtgruppe eine enge positive Beziehung zu den Lymphozyten. Bei IPF und NSIP ist diese Korrelation nicht vorhanden. Albumin ist in allen Gruppen eng mit dem Protein korreliert.Die Lymphozyten sind am besten geeignet, die verschiedenen ILK voneinander abzugrenzen. Eine zuverlässige Kalkulation der ILK ist auf dem Boden der untersuchten Faktoren aber nicht möglich, der Klassifikationsfehler betrug zwischen 23,5 % (IPF) und 100 % (LIP, NSIP). Konstellationen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen eine IPF sprechen, sind eine Lymphozytose > 34 % oder ein Proteingehalt > 347 mg/l. Gleiches gilt für die Konstellation Lymphozyten > 25 % und Protein > 250 mg/l.Bei ILK können BAL-Befunde die Diagnose eingrenzen, sind aber selten diagnosesichernd. Zum Ausschluss einer IPF kann die BAL aber einen wichtigen Beitrag leisten.

Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (4) ◽  
pp. 237-245
Author(s):  
Roman Brenner ◽  
Peter Ammann
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Hausärzte haben bei Patienten mit einem Herzschrittmacher (PM) eine zentrale Rolle, da sie häufig primärer Ansprechpartner bei Problemen im Zusammenhang mit dem PM sind. In der unmittelbaren postoperativen Periode sind eine akute Dyspnoe, Schwindel/Synkopen oder eine Wundinfektion Alarmsymptome und bedürfen einer raschen Abklärung. Spät nach Implantation eines PM sind die Symptome häufig weniger klar assoziiert mit dem PM. Zur Nachkontrolle bei PM-Patienten gehört die Inspektion der PM-Loge und ein Ruhe-EKG, das in Kenntnis der PM-Funktion und -Programmierung interpretiert werden muss. Meist wird zur Eingrenzung und Lösung des PM-Problems eine PM-Abfrage unumgänglich.


2009 ◽  
Vol 09 (08) ◽  
pp. 447-453
Author(s):  
F. G. Riepe

ZusammenfassungDas Adrenogenitale Syndrom (AGS) vom Typ des 21-Hydroxylasemangels gehört zu den häufigsten genetischen Erkrankungen. Durch eine Störung der Glukokortikoidbiosynthese in der Nebennierenrinde kommt es zur unzureichenden Synthese von Cortisol und konsekutiv zu einer vermehrten Bildung von Androgenen. Bei schweren Enzymdefekten ist eine pränatal beginnende Virilisierung weiblicher Feten die Folge. Weniger schwere Defekte führen zum nicht klassischen AGS, welches sich erst postnatal mit einer Hyperandrogenämie manifestiert. Das Manifestationsalter schwankt zwischen dem Grundschul- und dem Erwachsenenalter. Typische klinische Zei-chen bei Kindern sind eine prämature Pubarche, eine Wachstumsbeschleunigung oder eine Akne. Bei Jugendlichen und erwachsenen Frauen können Hirsutismus, Zyklusstörungen, Infertilität oder eine androgenetische Alopezie auffallen. Der Schweregrad der Symptome ist sehr variabel. Die Diagnose kann hormo-nell mittels eines ACTH-Stimulationstest erfolgen, in dem das Steroid 17-Hydroxyprogesteron signifikant erhöht ist. Die Therapie besteht aus einer Gabe von Hydrocortison im Wachstumsalter und kann auf Prednison oder Dexamethason im Erwachsenenalter umgestellt werden.


2021 ◽  
Author(s):  
Marie Dreger ◽  
Cornelia Henschke

Zusammenfassung Ziel der Studie Die vorliegende Studie untersucht die Versorgungsstrukturen mit stationär installierten Computertomographen (CT) und Positronenemissionstomographen (PET) 20 Jahre nach Aufhebung der Standortplanung medizintechnischer Großgeräte. Methodik Mittels kartographischer Analysen wird die stationäre Versorgungssituation mit CT und PET zwischen 2010 und 2017 visualisiert. Regionale Unterschiede werden in Relation zu Einwohnerzahlen und Krankheitslast gesetzt, um potenziell über- oder unterversorgte Gebiete zu identifizieren. Ergebnisse Für CT ist eine nahezu flächendeckende Versorgung festzustellen. Lediglich 0,3% der Bevölkerung erreichen kein Gerät innerhalb von 30 Fahrminuten. Hinsichtlich der Versorgung mit PET liegen hingegen weiträumig nicht zeitnah versorgungsfähige Regionen vor, die einen größeren Teil der Bevölkerung betreffen. Darüber hinaus weist die Versorgung eine hohe regionale Variation auf, welche weder durch die Einwohnerdichte noch Krankheitslast der Region erklärt werden kann. Schlussfolgerung Die seit Jahrzehnten gewachsenen Versorgungsstrukturen mit medizintechnischen Großgeräten ohne konkrete regulative Maßnahmen zeugen von zum Teil starken regionalen Versorgungsunterschieden. Diese sind sowohl aus ökonomischer als auch medizinischer Perspektive kritisch zu betrachten. Inwiefern eine weitere Ausgestaltung wettbewerblicher Parameter oder eine mögliche sektorübergreifende Standortplanung zu einer bedarfsgerechten und effizienten Versorgungssituation im Bereich medizintechnischer Großgeräte führen kann, gilt es noch näher zu untersuchen.


2018 ◽  
Vol 24 (04) ◽  
pp. 185-190
Author(s):  
Thomas Adelhardt ◽  
Stefanie Hessemer ◽  
Maria Heckel ◽  
Franziska A. Herbst ◽  
Stephanie Stiel ◽  
...  
Keyword(s):  
T Test ◽  

ZusammenfassungDie Studie beschäftigt sich mit den finanziellen Auswirkungen des Auftretens von multiresistenten Erregern auf einer palliativmedizinischen Station eines deutschen Universitätskrankenhauses. Ziele der Studie sind eine Analyse der Kostentreiber sowie ein Kostenvergleich zwischen MRE-positiven und -negativen Patienten. Zur Analyse der Kostendaten der auf der betreffenden Palliativstation behandelten Patienten wurde ein retrospektives Studiendesign mit einer Fall-Kontroll-Analyse gewählt. Die analysierten Daten umfassen dabei neben Kostendaten wie beispielsweise den Gesamtkosten bzw. den Kosten für den Pflegedienst auch die Verweildauer und demografische Daten der Patienten wie das Alter. Der Vergleich der Kostenunterschiede zwischen MRE-negativen und MRE-positiven Patienten wurde mittels t-Test durchgeführt. Eine multivariate Regressionsanalyse wurde zur Identifikation der Kostentreiber verwendet.


Pflege ◽  
2011 ◽  
Vol 24 (4) ◽  
pp. 259-269
Author(s):  
Sabine Pleschberger ◽  
Alexandra Hornek

Lehrbücher sind eine wichtige Referenz für die Grundausbildung in der Pflege. Ziel der Studie war es, Umfang und Inhalte zum Thema Sterben in deutschsprachigen Pflegelehrbüchern zu erfassen. Dazu wurde eine quantitative und qualitative Analyse relevanter Inhalte aller Pflegelehrbücher (n = 65) durchgeführt. 29.2 % der Werke weisen keine Inhalte auf, 44.5 % hingegen ein eigenes Kapitel zu dem Thema. Der Umfang beträgt durchschnittlich 1.34 %. Die Fachgebiete Chirurgie oder Innere Medizin weisen die geringsten, die Onkologie den höchsten Anteil auf. 41.53 % aller untersuchten Werke enthalten eine Definition des Begriffes «Sterben», wobei ein breites Spektrum an Ansätzen zugrunde liegt. Kriterien des Erkennens führen 23 Bücher an, 21 davon verweisen auf die Zeichen des nahenden Todes. Zu 84 % wird Bezug auf die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross genommen. Im internationalen Vergleich kann der Anteil des Themas in den Lehrbüchern als gering bezeichnet werden. Problematisch sind eine konzeptionelle Engführung auf die physiologischen Zeichen des nahenden Todes und die fehlende Bezugnahme auf bestehende Theorien. Die Integration des ganzheitlichen Konzepts Palliative Care in alle Fachbereiche ist dringend erforderlich. Weiters bedarf es einer stärkeren konzeptionellen Auseinandersetzung, um die Kommunikation über Sterben in Lehre und Praxis zu entwickeln.


2008 ◽  
Vol 5 (S) ◽  
pp. 20-33
Author(s):  
Eva Blömeke ◽  
Michel Clement ◽  
Carlo Bewersdorf

Im Markt besteht derzeit eine große Nachfrage nach Online- Entertainment-Inhalten wie Musik, Videos oder Spielen. Jedoch ist es für Unternehmen schwer, mit dem alleinigen Verkauf der Inhalte gewinnbringend zu agieren. Die Bündelung von Content mit dem benötigten Internetzugang oder den entsprechenden Endgeräten stellt eine Möglichkeit dar, dieses Problem zu adressieren und eine langfristige Kundenbeziehung aufzubauen. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die Präferenzen und damit auch die Zahlungsbereitschaften der potenziellen Kunden sehr heterogen sind. Eine Analyse auf aggregierter Ebene ist daher zu grob und reicht nicht aus, um gezielt Produktbündel zu konzipieren. Vielmehr ist eine Betrachtung auf Segmentebene erforderlich, um zielgerichtete Marketingmaßnahmen ableiten zu können. Mit der Mixture Regression soll daher ein Instrumentarium vorgestellt werden, das die Einflussfaktoren auf die Zahlungsbereitschaft der Kunden pro Segment identifiziert.


1968 ◽  
Vol 23 (2) ◽  
pp. 204-207 ◽  
Author(s):  
H. Neumann
Keyword(s):  

Bei der Untersuchung der Feldelektronenemission aus hochohmigen Halbleitern ergeben sich Abweichungen vom linearen Kennlinienverlauf, die durch das Auftreten eines Spannungsabfalls am Emitter bedingt sind. Eine Analyse dieser Abweichungen ergibt Daten über die Feldabhängigkeit der Beweglichkeit der Elektronen im Emittermaterial. Messungen an In2S3 zeigen, daß vorwiegende Streuung an polaren optischen Phononen angenommen werden kann. Bei 77°K ist die Wechselwirkung mit akustischen Nullpunktsschwingungen, bei 195°K eine mögliche Streuung an ionisierten Störstellen zu berücksichtigen.


Author(s):  
Siegfried Stumpf ◽  
Wolf Rainer Leenen ◽  
Alexander Scheitza

Während die englischsprachige Personalforschung in den letzten Jahren zunehmend differenzierte Ergebnisse zum Adverse Impact in Auswahlverfahren vorlegen konnte, fehlen solche Untersuchungen zu Subgruppenunterschieden in der Personalauswahl deutscher Organisationen. Am Beispiel einer großen deutschen Behörde wird ein mehrstufiger Personalauswahlprozess im Hinblick auf das Abschneiden von Bewerbern mit versus ohne Migrationshintergrund analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die in einer frühen Auswahlphase zum Einsatz kommenden Testverfahren zur Messung der kognitiven Fähigkeiten sowie der Rechtschreibung erhebliche Subgruppendifferenzen aufweisen. Differenzen zwischen den Bewerbern mit versus ohne Migrationshintergrund sind auch trotz der Vorselektion mit den Tests in dem in einer späteren Auswahlphase durchgeführten Assessment Center nachweisbar. Dabei wird der Erfolg in allen Phasen des Auswahlverfahrens von der Art des Migrationshintergrundes beeinflusst: Während bei ausländischen Staatsbürgern die größte Diskrepanz zu den Bewerbern ohne Migrationshintergrund auftritt, liegen die Ergebnisse von Bewerbern, die von Geburt an Deutsche sind, aber einen ausländischen Vater und/oder eine ausländische Mutter haben, nahezu auf dem Niveau der Bewerber ohne Migrationshintergrund. Diese Befunde werden auf dem Hintergrund der internationalen Forschungslage zum Adverse Impact analysiert. Abschließend werden Maßnahmen zur Reduktion von Subgruppendifferenzen bei der Personalauswahl von Organisationen am Beispiel der betrachteten Behörde diskutiert.


2008 ◽  
Vol 65 (11) ◽  
pp. 667-674 ◽  
Author(s):  
Cora Alexandra Vökt ◽  
Eva Visca ◽  
Sevgi Tercanli

Mindestens 5% aller Frauen erkranken an einer symptomatischen, viralen Infektion während der Schwangerschaft. Weit mehr Schwangere durchleben eine akute Infektion, welche subklinisch oder gänzlich asymptomatisch verläuft und somit in der Regel unentdeckt bleibt [1]. Eine transplazentare Transmission mit konsekutiver fetaler Infektion ist kein seltenes Ereignis und kann schwerwiegende Folgen für die Schwangerschaft und die Gesundheit des Kindes haben. Die bedeutendsten diesbezüglichen materno-fetalen Infektionen werden unter dem Akronym TORCH (Toxoplasmose, Others, Röteln, Cytomegalie, Herpes) subsummiert. Bei begründetem Verdacht auf eine potentiell embryopathische oder fetopathische Infektion kann mittels eines positiven Polymerase Chain Reaction (PCR)-Befundes im Fruchtwasser die fetale Infektion bewiesen werden, jedoch nicht die Frage oder das Ausmaß einer intrauterinen Schädigung beantwortet werden. Denn Infektion heißt nicht zwangsläufig Erkrankung. Die meisten betroffenen Feten erscheinen sonographisch unauffällig, allerdings können Auffälligkeiten auch erst im Verlauf auftreten; regelmäßige Ultraschallverlaufskontrollen sind notwendig. Können charakteristische Ultraschallbefunde, wie Wachstumsrestriktion, Aszites, Hydrops, Ventrikulomegalie, intrakranielle Kalzifikationen, Hydrozephalus, hyperechogener Darm, Plazentomegalie und abnorme Fruchtwassermenge in der Hochrisikopatientin gefunden werden, so haben diese eine hohe prädiktive Aussagekraft für eine manifeste fetale Infektion und können auch von prognostischer Bedeutung sein. Gewisse sonographische Befunde sind regelrecht pathognomonisch für spezielle Infektionen. So ist eine Ventrikulomegalie in Kombination mit intrakraniellen und hepatischen Kalzifikationen typisch für eine Zytomegalievirusinfektion, eine kombinierte Augen- und Herzfehlbildung für ein kongenitales Rötelnsyndrom und Extremitätenfehlbildungen mit Gelenkskontrakturen in Verbindung mit zerebralen Auffälligkeiten für eine Varizella-Zoster bedingte Schädigung. Auch bei sonographischen fetalen Auffälligkeiten im Niedrigrisikokollektiv sollte deshalb differentialdiagnostisch an eine fetale Infektion gedacht werden, insbesondere wenn mehrere Organe betroffen sind, eine fetale Wachstumsrestriktion besteht und/oder eine auffällig dicke Plazenta und abnorme Fruchtwassermenge zur Darstellung kommen.


Praxis ◽  
2021 ◽  
Vol 110 (14) ◽  
pp. 787-788
Author(s):  
Fabienne Huber ◽  
Stephan Lautenschlager

Zusammenfassung. Porokeratosen sind eine heterogene Gruppe von Verhornungsstörungen mit dem charakteristischen histologischen Merkmal der kornoiden Lamellen im Bereich der Randleiste. Es handelt sich um eine seltene, jedoch charakteristische Erkrankung mit hauptsächlichem Vorkommen im Erwachsenenalter, wobei Männer häufiger betroffen sind. Nicht selten wird die Erkrankung fehldiagnostiziert. Die Ätiopathogenese, die zur Umwandlung der Keratinozyten führt, bleibt unklar; beobachtet wurden Zusammenhänge mit genetischen Mutationen sowie Triggerfaktoren wie UV-Strahlen und Immunsuppression. Aufgrund der Gefahr einer malignen Entartung sollten ein konsequenter Sonnenschutz sowie regelmässige klinische Kontrollen stattfinden. Zur Therapie von juckenden, schmerzhaften oder kosmetisch störenden Porokeratosen können je nach Lokalisation und Ausprägung eine Kryotherapie, ablative Lasertherapie, Curettage, photodynamische Therapie oder eine topische Anwendung von Fluorouracil (5-FU), Imiquimod wie auch Retinoide angewendet werden.


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