Wir vor Ort und digital – gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend

2021 ◽  
Vol 24 (2) ◽  
pp. 172-183
Author(s):  
Claudia Igney ◽  
Malte Jansen ◽  
Ulrike Mund ◽  
Leon Weyand ◽  
Annalena Amschler ◽  
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Diagnostica ◽  
2011 ◽  
Vol 57 (1) ◽  
pp. 27-38 ◽  
Author(s):  
Katja Wingenfeld ◽  
Martin Driessen ◽  
Christoph Mensebach ◽  
Nina Rullkoetter ◽  
Camille Schaffrath ◽  
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Zusammenfassung. Für den deutschsprachigen Raum stehen derzeit kaum evaluierte Instrumente zur Erfassung traumatischer Ereignisse in der Kindheit und Jugend zur Verfügung. Während das strukturierte klinische Interview für DSM-IV das Vorliegen einer Traumatisierung in der Kindheit und Jugend mittels eines binären Items erfasst, wird mit dem „Early Trauma Inventory” (ETI; Bremner, Vermetten & Mazure, 2000 ) ein breites Spektrum traumatischer Ereignisse erhoben. Beim ETI handelt es sich um ein halbstandardisiertes klinisches Interview mit den Skalen „Emotionale Erfahrungen”, „Erzieherische/Körperliche Bestrafung”, „Sexuelle Erlebnisse” und „Generelle Traumata”. An einer Stichprobe von 230 Probanden wurden die Reliabilität und Validität der deutschen Übersetzung überprüft. Es konnten gute Reliabilitätskoeffizienten gefunden werden sowie hohe bis moderate Korrelationen zwischen dem ETI und einem Fragebogen zur Erfassung traumatischer Erfahrungen in der Kindheit (CTQ). Niedrigere Korrelationskoeffizienten fanden sich zwischen dem ETI und entfernt assoziierten Konstrukten, wie z.B. Depressivität. Insgesamt sprechen die Ergebnisse für eine zufriedenstellende psychometrische Qualität des ETI.


2011 ◽  
Vol 20 (2) ◽  
pp. 61-63 ◽  
Author(s):  
Jörg M. Fegert ◽  
Franz Petermann

Erst allmählich werden negative Ereignisse und Erlebnisse aus der Kindheit und Jugend systematisch auf ihre Auswirkungen auf den Lebenslauf untersucht. In Deutschland starten 2011 auf dem Hintergrund von dramatischen Beispielen der Kindesvernachlässigung und sexuellen Missbrauchs Initiativen im Bereich der Forschung und der Betreuung solch traumatisierter und belasteter Kinder und Jugendlicher. Eine umfassende Bestandsaufnahme für Deutschland ist nötig, niederschwellige Beratungsangebote und Formen der evidenzbasierte Psychotherapie werden empfohlen.


2013 ◽  
Vol 42 (1) ◽  
pp. 24-33 ◽  
Author(s):  
Johanna Fiess ◽  
Astrid Steffen ◽  
Christian Pietrek ◽  
Brigitte Rockstroh

Theoretischer Hintergrund: Dissoziative Symptome treten bei verschiedenen psychischen Störungen auf und werden bei einigen Störungen mit traumatischen Erfahrungen assoziiert. Fragestellung: Wird der Zusammenhang zwischen dissoziativer Symptomatik und belastenden Erfahrungen moduliert durch die Art der Erfahrung und das Alter zum Zeitpunkt der Belastung? Methode: Bei 82 Patienten (Borderline-Persönlichkeitsstörung, BPS; Major Depression Disorder, MDD) und 54 gesunden Kontrollpersonen wurden per Interview belastende Erfahrungen während Kindheit und Jugend (3 – 16 Jahre) ermittelt. Zusammenhänge zwischen Belastung und dissoziativer Symptomatik wurden regressionsanalytisch unter Berücksichtigung von Diagnose und komorbider Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) untersucht. Ergebnisse: Dissoziative Symptomatik korreliert bei BPD und MDD (mit komorbider PTBS) positiv mit emotionalem (neben sexuellem) Missbrauch und mit Belastungen in der Pubertät. Schlussfolgerung: Therapeutische Berücksichtigung emotionaler und pubertärer Belastung könnte die (Behandlung erschwerende) dissoziative Symptomatik reduzieren.


2016 ◽  
Vol 25 (1) ◽  
pp. 10-20 ◽  
Author(s):  
Fionna Klasen ◽  
Franz Petermann ◽  
Ann-Katrin Meyrose ◽  
Claus Barkmann ◽  
Christiane Otto ◽  
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Zusammenfassung. Psychische Auffälligkeiten sind in der Kindheit und Jugend häufig und weisen geschlechts- und altersbedingte Unterschiede auf. Aktuelle, bundesweit repräsentative Daten über den Verlauf von psychischen Auffälligkeiten fehlen bisher. Anhand der Angaben von 3 256 Teilnehmern (7 – 19 Jahre) der prospektiven und für Deutschland repräsentativen BELLA-Kohortenstudie wurde mit Mehrebenenmodellen der Verlauf von Depression (CES-DC), Angst (SCARED-5), ADHS (Conners 3) und Störungen des Sozialverhaltens (CBCL) untersucht. Insgesamt zeigten im Elternbericht 11.2 % der Kinder und Jugendlichen klinisch bedeutsame Anzeichen für Depression, 10.6 % für Angst, 5.7 % für ADHS und 12.2 % für Störungen des Sozialverhaltens. Im Selbstbericht wiesen 16.1 % klinisch bedeutsame Symptome für Depression, 15.1 % für Angst und 2.0 % für ADHS auf. Mit zunehmendem Alter nahmen Symptome von ADHS und Störungen des Sozialverhaltens ab, während internalisierende Auffälligkeiten zunahmen. Symptome von Depression und Angst traten häufiger bei Mädchen auf, Symptome von ADHS und Störungen des Sozialverhaltens häufiger bei Jungen. Eltern schätzten die internalisierenden Auffälligkeiten ihrer Kinder niedriger ein als diese selbst. Für die klinische Praxis sind eine störungsspezifische, entwicklungs- und geschlechtssensitive Diagnostik und Behandlung von großer Bedeutung.


2014 ◽  
Vol 37 (1) ◽  
pp. 23-38
Author(s):  
Gustav Landgren

Die Erzählung Abschied von den Eltern (1961) von Peter Weiss ist, wie Axel Schmolke durch Autopsie der Handschriften im Nachlass des Autors in der Berliner Akademie der Künste gezeigt hat, das Ergebnis einer sich über eine Dekade erstreckenden Genese. Zwischen 1950 und 1960 entstehen mehrere Fassungen des Romans sowohl auf Deutsch als auch auf Schwedisch, von denen drei vollständige Versionen überliefert sind.2 Autobiographischer Hintergrund der unmittelbaren Niederschrift von Weiss‘ mehrmals revidiertem Prosastück, das ursprünglich den Titel Textur trug, bildete u.a. der Tod der beiden Eltern 1959. Die Rolle dieser beiden ,,Portalfiguren“ seines Lebens hat Weiss nie völlig begreifen können, er hat in seinem Verhältnis zu den Eltern stets zwischen Aufruhr und Unterwerfung gependelt. In Abschied von den Eltern wird klar, dass das Nachdenken, die Erinnerung an die Kindheit stark emotional geprägt ist. Der Text ist eine stark autobiographisch geprägte Schilderung von Weiss‘ Kindheit und Jugend in Deutschland, die Flucht und Emigration nach London, Böhmen und schließlich in die Provinzstadt Alingsås in Westschweden. Doch der Protagonist und gleichsam der Ich-Erzähler soll nicht vorbehaltlos mit Peter Weiss gleichgesetzt werden: Manche Passagen der Erzählung sind aus einer nachträglich entworfenen biographischen Perspektive nachgedichtet.3


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