Verhältnismäßigkeit in der Pandemie: Geht das?
Angesichts der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in Deutschland, stellt sich die Frage ob die Reaktionen zur Eindämmung der Pandemie die wirtschaftlichen Konsequenzen ausreichend berücksichtigt haben. Während durch den „Lockdown“ unter Berücksichtigung der Vorerkrankungen etwa 180.000 Lebensjahre gewonnen werden konnten, zeigt dieser Beitrag, dass das Aussetzen des medizinisch-technischem Fortschritt durch den Wachstumseinbruch mindestens 3,7 Millionen Lebensjahre kosten könnte. Eine dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit genügende Laissez-faire-Strategie à la Schweden wäre allerdings ebenfalls nicht zielführend gewesen – zumindest dann nicht, wenn nicht alle gemeinsam dieser Strategie gefolgt wären. Für die Zukunft ist daher ein weltweit koordiniertes Vorgehen – oder zumindest eine engere Zusammenarbeit zwischen den wirtschaftlich intensiv verflochtenen Ökonomien – absolut notwendig.