Reduktion der 137Cäsium-Aktivität in Wildschweinen durch Zusatz von Ammonium-Eisen-Hexacyanoferrat („Berliner Blau“) zum Kirrfutter

2014 ◽  
Vol 42 (06) ◽  
pp. 360-367
Author(s):  
J. Reddemann ◽  
P. Schungel ◽  
E. Kienzle ◽  
P. Morfeld

ZusammenfassungGegenstand und Ziel: Diese Replikationsstudie prüfte, ob unter Feldbedingungen die Kontamination von Wildschweinen mit 137Cäsium (137Cs) durch Zugabe von Ammonium-Eisen-Hexacyanoferrat (AFCF, „Berliner Blau“) zum ausgelegten Futter relevant verringert werden kann. Material und Methoden: Bei 285 Wildschweinen, die zwischen dem 01.11.2010 und dem 10.12.2011 während der Jagdsaison (November bis Mai) in sechs bayerischen Jagdrevieren erlegt worden waren, erfolgte eine Analyse der 137Cs-Aktivität. Von diesen Tieren stammten 35 aus zwei Revieren, in denen das ausgelegte Futter mit 1250 mg AFCF/kg Futter supplementiert worden war. Ergebnisse: Die Kontrolltiere wiesen eine durchschnittliche 137Cs-Aktivität von 522 Bq/kg Muskelfleisch auf. In direkten (univariablen) Gegenüberstellungen der zwei Versuchsreviere mit den vier Kontrollrevieren zeigte sich durch die Gabe von Berliner Blau eine mittlere Verminderung der 137Cs-Aktivität um –211 Bq/kg (p < 0,001). Nach Berücksichtigung potenzieller Störeinflüsse durch relevante Kovariablen (Alter, Gewicht, Geschlecht, Tötungsdatum, Revier) in multivariablen Modellen ergab sich eine Effektschätzung von –344 Bq/kg (p < 0,05). Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Diese Replikationsstudie bestätigt den Befund einer in anderen Revieren durchgeführten Feldstudie von Kienzle et al. aus dem Jahr 2013.

2018 ◽  
Vol 46 (06) ◽  
pp. 357-367 ◽  
Author(s):  
Christina Höbel ◽  
Dorian Patzkéwitsch ◽  
Sven Reese ◽  
Michael Erhard ◽  
Sandrina Klein

Zusammenfassung Ziel dieser Studie war, Auswirkungen von alternativen Abferkelbuchten (Buchten mit temporärer Fixierung) auf das Verhalten von Mutter-schweinen und Ferkeln aufzuzeigen. Zudem sollten die Produktionsdaten in zwei verschiedenen alternativen Abferkelbuchten und in der konventionellen Haltung im Kastenstand unter praktischen Bedingungen verglichen werden. Material und Methoden: Im Versuchszeitraum (April 2016 – Februar 2017) wurden in acht Durchgängen die Produktionsdaten von insgesamt 113 Sauen in zwei alternativen Abferkelbuchten („Petra“ [P] und „Freya“ [F]) und im konventionellen Kastenstand (K) erfasst. In Verhaltensbeobachtungen bei 103 Mutter-schweinen und ihren Ferkeln wurde das Ablegeverhalten der Sauen nach definierten Parametern für ein „vorsichtiges“ Ablegen und das Aktivitätsverhalten der Ferkel untersucht. Des Weiteren erfolgte eine Analyse der einzelnen Erdrückungsvorgänge. Ergebnisse: Die Produktionsleistungen der Tiere differierten in den drei Abferkelbuchten nicht signifikant. Der Großteil der Erdrückungsverluste ereignete sich in allen Buchtensystemen bei geschlossenem Abferkelstand. In den beiden alternativen Abferkelbuchten zeigten die Sauen ein achtsameres Ablegen als im Kastenstand. Die Ferkelaktivität war in Bucht F im Vergleich zu den Buchten K und P im gesamten Beobachtungszeitraum signifikant höher (p < 0,001). Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Den Ergebnissen zufolge wirkt sich eine Reduktion der Fixierungsdauer im Abferkelstand und ein höheres Platzangebot positiv auf das Verhalten der Mutterschweine aus. Auch auf das Verhalten der Ferkel konnte ein positiver Einfluss der alternativen Abferkelbuchten dargestellt werden. Eine Fixierung der Mutterschweine über die komplette Säugezeit zur Vermeidung von Ferkelverlusten stellt aufgrund der in dieser Untersuchung erfassten Produktionsleistungen keine Notwendigkeit dar und ist aus Tierschutzsicht nicht zu vertreten.


2008 ◽  
Vol 36 (05) ◽  
pp. 343-348 ◽  
Author(s):  
F. Seehusen ◽  
P. Wolf ◽  
M. Ganter ◽  
C. Schröder

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Ein im April 2007 in der Klinik für kleine Klauentiere vorgestelltes dunkelbraun pigmentiertes Alpakafohlen war dem Besitzer durch vermehrtes Liegen und mäßige Futteraufnahme aufgefallen. Das Tier stammte aus einer Herde mit sechs Alpakas, die in einer Offenstallhaltung gehalten wurden. Die Futterration bestand aus konfektioniertem Kraftfutter für Alpakas, Rübenschnitzeln und Heu. Material und Methoden: Die klinischen Symptome und Befunde wurden erhoben und durch labordiagnostische, röntgenologische, pathomorphologische und histopathologische Untersuchungen und eine Analyse des Futters und der Knochenmineralisierung ergänzt. Ergebnisse: Bei der klinischen Untersuchung konnten hochgradige Verbiegungen aller Gliedmaßen mit gestaucht erscheinenden Fesseln festgestellt werden. Die biochemische Blutuntersuchung ergab eine erhöhte Aktivität der alkalischen Phosphatase (1065 IU/l) sowie eine hochgradige Hypophosphatämie (0,37 mmol/l). Röntgenologisch zeigte sich an allen vier Gliedmaßen eine Verbreiterung der Epiphysenfugen. Bei der Sektion des verendeten Tieres wurde eine Rosenkranzbildung im Bereich der Knorpel-Knochen-Grenze des Sternums festgestellt. Histopathologisch ließ sich eine mangelhafte Kalzifizierung und Degeneration des Säulenknorpels und als Folge davon eine unregelmäßige Verbreiterung der Epiphysenknorpelzone nachweisen. Die Analyse der Knochenmineralisation ergab einen normalen Status im Gewebe des Röhrenknochens. In der analysierten Kraftfutterprobe war der Kalziumgehalt mit 4,8 g/kg Futter geringgradig erniedrigt, der Phosphorgehalt lag mit 3,37 g/kg Futter im Referenzbereich. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Summe der Befunde führte zur Diagnose Vitamin-D3-Mangel-Rachitis aufgrund mangelnden UV-Lichts. Daraus ergibt sich die Empfehlung für die Praxis, keine Fohlungen im Spätherbst oder Winter in Europa zu planen sowie für eine ausreichende Exposition mit UV-Strahlen und Versorgung der Muttertiere bzw. der Fohlen mit Vitamin D3 zu sorgen.


2015 ◽  
Vol 63 (3) ◽  
pp. 181-186 ◽  
Author(s):  
Paul L. Plener ◽  
Rebecca C. Groschwitz ◽  
Cindy Franke ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
Harald J. Freyberger

Die Adoleszenz ist häufig die Lebensphase, in der sich psychiatrische Phänomene des Erwachsenenalters erstmals manifestieren. Darüber hinaus stellt sie auch eine Phase des Übergangs zwischen den Versorgungssystemen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und dem der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters dar. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der stationären psychiatrischen Versorgungssituation der Adoleszenten in Deutschland. Berichtet wird eine Analyse der stationären psychiatrischen Versorgung in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2012, basierend auf Krankenhaus Entlassdiagnosen. Trotz stagnierender Bevölkerungszahlen in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen findet sich eine deutliche Zunahme der stationären Behandlungen im Verlauf der letzten 10 Jahre. Es finden sich deutliche Unterschiede in der Häufigkeit der Behandlung von Störungsbildern der Kategorie F8 und F9 in der Altersgruppe der 15- bis unter 20-Jährigen im Vergleich zu den 20- bis unter 25-Jährigen. Die Brüche in den stationären Behandlungsraten der ICD-10 Kategorien F8 und F9 können als Hinweis auf eine mangelhaft ausgebaute Schnittstelle zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters gesehen werden. Eine durchgängig über Versorgungssysteme gedachte Adoleszenzpsychiatrie könnte es schaffen diesen Übergang zu erleichtern.


2008 ◽  
Vol 36 (01) ◽  
pp. 53-56 ◽  
Author(s):  
C. Szentiks ◽  
C. Soares da Silva ◽  
G. Herrling ◽  
H. Hell ◽  
G. Zeeuw ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Bei einem weiblichen, adulten Polopferd wurden mehrere Umfangsvermehrungen in der Nasenschleimhaut der rechten Nüster entfernt. Ziel der Untersuchung war, die Ursache für diesen seit drei Wochen beobachteten raumfordernden Prozess festzustellen. Material und Methoden: Die drei eingesandten Biopsieproben hatten eine Größe von 1–3 cm. Das formalinfixierte Gewebe wurde makroskopisch beurteilt und histologisch mittels verschiedener Übersichts- und Spezialfärbungen untersucht. Ergebnisse: Die Proben der Nasenschleimhaut zeigten makroskopisch eine blumenkohlartig zerklüftete Oberfläche. Histologisch fanden sich eine lymphohistiozytäre Entzündung, Granulationsgewebe, Epithelhyperplasie und runde, gefüllte, unterschiedlich große Zoosporen. Die histopathologischen Befunde führten zur Diagnose einer Rhinosporidiose. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die morphologischen Veränderungen im Zusammenhang mit dem vorberichtlich erwähnten Import des Tieres aus einer südlichen Klimazone sprechen für das Vorliegen einer Rhinosporidiose. Diese tritt beim Pferd und Wiederkäuer, aber auch beim Menschen auf und ist Folge einer Infektion mit Rhinosporidium seeberi durch Kontakt verletzter Haut mit erregerhaltigen stehenden Gewässern oder eine aerogene Übertragung. Ein erhöhtes Infektionsrisiko wird bei immunsupprimierten Menschen beobachtet. Die Rhinosporidiose stellt eine Differenzialdiagnose zu anderen Alterationen der Nase dar. Hierzu gehören das progressive Siebbeinhämatom, Amyloidose, Neoplasien, mukoide Degeneration der Nasenmuscheln bei Kaltblutfohlen oder granulomatöse Entzündungen anderer Ursache.


2009 ◽  
Vol 37 (04) ◽  
pp. 247-254
Author(s):  
M. Wehrli-Eser ◽  
P. Waldmeier ◽  
K. Rohn ◽  
K. Feige ◽  
J.-M. V. Müller
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel der vorliegenden Arbeit war, die Prognose von Pferden nach chirurgisch therapierter Dünndarmkolik mithilfe von Kurz- und Langzeitüberlebensraten hinsichtlich ihres Zusammenhangs mit präoperativ und intraoperativ ermittelten Befunden zu untersuchen. Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der Krankenakten von Pferden, die wegen Kolik laparotomiert wurden und eine pathologische Veränderung im Dünndarm aufwiesen. Der prä- und postoperative Verlauf der 233 die Aufstehphase überlebenden Patienten wurde hinsichtlich präoperativer Parameter bei Klinikeintritt (Rektaltemperatur, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Hämatokrit, Plasmaproteingehalt, Kolikdauer bis Klinikeintritt, Kolikverlauf, Verhalten bei Klinikeintritt, Maulschleimhautfarbe, kapilläre Rückfüllzeit, Bauchhöhlenpunktat) und intraoperativer Befunde (bestehende Veränderungen der Darmfarbe, Dünndarmresektion, Resektatlänge, Kolikursache) ausgewertet. Ferner erfolgte eine Auswertung des postoperativen Krankheitsverlaufes bis zur Entlassung aus der Klinik sowie ein und 5 Jahre danach. Ergebnisse: Die Überlebensrate aller Patienten betrug bei Entlassung aus der Klinik 81%, nach einem Jahr 66% und nach 5 Jahren 35%. Präoperativ erhobene Befunde mit Einfluss auf die 1-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit waren der Kolikverlauf vor Klinikeintritt und der Hämatokrit bei der Erstuntersuchung. Kolikursachen mit Dünndarmstrangulation resultierten in einer schlechteren Kurzzeitprognose (80%) als Kolikursachen ohne Dünndarmstrangulation (90%). Dagegen war die Durchführung einer Dünndarmresektion im Vergleich zu einer Kolikoperation ohne Dünndarmresektion nicht mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aus den Ergebnissen wird abgeleitet, dass sich eine Dünndarmresektion weder auf die Kurzzeitüberlebensrate noch die Langzeitüberlebensrate auswirkt.


2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 113-117 ◽  
Author(s):  
C. Klein ◽  
S. Huchzermeyer ◽  
R. Weiss ◽  
A. Wehrend
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Untersuchung von Qualität und Quantität der bakteriellen Besiedlung an unterschiedlichen Lokalisationen des Genitaltrakts der Stute. Material und Methoden: Von 20 genitalgesunden Zuchtstuten wurden Tupferproben aus Vestibulum, Vagina, Zervix und Uterus entnommen und auf aerobes Bakterienwachstum untersucht. Ausgewertet wurden der Keimnachweis, differenziert in apathogene und fakultativ pathogene Bakterien, sowie die Intensität der Keimbesiedelung. Ergebnisse: Entlang der kaudokranialen Achse des Genitaltrakts konnte eine Reduktion der bakteriellen Besiedlung nachgewiesen werden. Am Übergang von Vestibulum zu Vagina wurde der stärkste Rückgang in der Anzahl von Proben mit mikrobiellem Wachstum festgestellt (p < 0,001). Am Übergang von Vagina zu Zervix war eine signifikante Reduktion des Nachweises fakultativ pathogener Keime zu verzeichnen (p < 0,001). Schlussfolgerung: Der Hymenalring der Stute bietet einen unspezifischen Schutz vor aufsteigenden mikrobiellen Infektionen, während die Zervix vor allem als selektive Barriere gegen fakultativ pathogene Keime wirkt. Klinische Relevanz: Bei nur zwei Stuten ergab sich eine Übereinstimmung von zervikaler und uteriner Keimflora, was die Bedeutung einer intrauterinen Tupferprobenentnahme im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung unterstreicht.


2008 ◽  
Vol 36 (03) ◽  
pp. 185-188
Author(s):  
St. Groeger ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung: Gegenstand: Fallbericht einer angeborenen Lymphangiektasie in der rechten kranioventralen Halsregion bei einem neun Tage alten Fleckvieh-Kalb. Material und Methoden: Nach der klinischen Untersuchung des Patienten erfolgten zur Diagnosestellung bildgebende Verfahren, eine Punktion mit zytologischer Untersuchung, Labordiagnostik und eine Biopsie. Ergebnisse: Die mit einer homogenen, hypoechogenen Flüssigkeit gefüllte Umfangsvermehrung zeigte bei der Kontrastmittelradiographie keine zu- oder abführenden Gänge. Bei der Punktion ließ sich eine seröse, geringgradig getrübte Flüssigkeit aspirieren. In einem Eosin-Thiazin-gefärbten Ausstrich waren vor allem Zelldetritus und vereinzelt Lymphozyten nachweisbar. Die histopathologische Untersuchung des unter Narkose entnommenen Bioptats ergab das Vorliegen einer kongenitalen Lymphangiektasie. Nach der Punktion füllte sich die Umfangsvermehrung innerhalb von 4 Wochen wieder. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Der Fallbericht beschreibt erstmals eine kongenitale, lokale zystische Lymphangiektasie bei einem Kalb. Die verschiedenen Möglichkeiten weiterführender Untersuchungen zur Diagnosestellung werden ausführlich dargestellt.


2005 ◽  
Vol 33 (01) ◽  
pp. 23-26
Author(s):  
C. Marquardt ◽  
E. Burkhardt ◽  
K. Failing ◽  
H. Bostedt ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung Gegenstand: In der Studie sollte überprüft werden, ob anhand der sonographischen Untersuchung von kaninen Mammatumoren eine präoperative Zuordnung zu den drei Dignitätsklassen benigne Tumoren, Tumoren mit niedrigem und höherem Malignitätsgrad möglich ist. Material und Methode: 90 Tumoren wurden präoperativ sonographisch untersucht und einer dieser Dignitätsklassen zugeordnet. Die sonographische Prädiktion wurde mit der nach den Vorgaben der WHO-Klassifikation durchgeführten histopathologischen Charakterisierung verglichen, wobei allerdings die Gruppe der malignen Mischtumoren beibehalten wurde. Ergebnisse: Bei 77,4% der benignen und 91,9% der Tumoren von höherem Malignitätsgrad ergab sich eine korrekte präoperative Einschätzung. Diese gelang nur bei 45,5% der Neoplasien mit niedrigem Malignitätsgrad. Insbesondere bei Tumoren mit einem Durchmesser von unter 2 cm war die präoperative Dignitätseinschätzung häufig falsch. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Sonographie eignet sich, um präoperativ die Dignität kaniner Mammatumoren einzuschätzen. Grenzen findet dieses Verfahren, wenn es sich um kleine Tumoren oder Neoplasien mit niedrigem Malignitätsgrad handelt. Insbesondere kleine maligne Tumoren zeigen sonographisch häufiger Charakteristika einer benignen Neoplasie.


2014 ◽  
Vol 42 (02) ◽  
pp. 71-78
Author(s):  
I. E. Lautenschläger ◽  
V. B. Scholz ◽  
K. Amort ◽  
M. Kramer ◽  
A. Hartmann ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel: Ziel dieser Studie war, die Inter- und Intraobserver-Variabilität für die sonographische Messung der Darmwanddicke bei Hunden ohne gastrointestinale Erkrankungen zu ermitteln. Material und Methoden: Die prospektive Studie untersuchte 30 Hunde aus dem Patientengut der Klinik, bei denen aufgrund nicht gastrointestinal bedingter Erkrankungen eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens erfolgte. Die Ultraschallbilder mit den Darmabschnitten im Querformat wurden verblindet, in das Programm OsiriX® Version 5.0 für Mac Os X importiert und ausgemessen. Zwei Untersucher wiederholten bei allen 30 Patienten für jede Lokalisation (Duodenum, Jejunum, Colon descendens) die Messungen fünfmal. Die Messungen fanden an 4 aufeinanderfolgenden Tagen statt, sodass jeder Untersucher 1800 Messungen durchführte und insgesamt 3600 Messungen vorgenommen wurden. Ergebnisse: Die erhaltenen Mittelwerte bestätigten die aus der Literatur bekannten Werte. Die statistische Auswertung ergab, dass für alle Darmabschnitte sowohl die Interals auch Intraobserver-Messungen signifikant positiv (p < 0,01) korreliert waren. Die Ergebnisse zeigten eine gute Reproduzierbarkeit der Messwerte innerhalb der Untersucher mit Abweichungen von weniger als 10% des Messwerts. Ferner bestand eine gute Reproduzierbarkeit zwischen den Untersuchern für alle drei gewählten Darmsegmente. Die Abweichungen für Duodenum und Jejunum lagen unter 20%. Für das Kolon ergab sich mit 50% die größte Abweichung zwischen zufällig ausgewählten Untersuchern in Bezug auf das erstellte statistische Modell. Die Interobserver-Variabilität war jedoch für alle Bereiche kleiner als der Unterschied der Wanddicke zwischen gesunden und kranken Tieren. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Sonographie stellt in der Kleintiermedizin ein praktikables Verfahren zur Beurteilung der Darmwanddicke und Darmwandintegrität dar. Die Referenzwerte beim Hund konnten in dieser Studie bestätigt werden. Des Weiteren zeigte sich eine gute Inter- und Intraobserver-Variabilität in den Messungen der Darmwanddicke bei Hunden ohne gastrointestinale Erkrankungen.


2005 ◽  
Vol 33 (03) ◽  
pp. 197-201
Author(s):  
Judit Gastón ◽  
Christiane Stengel ◽  
D. Harbour ◽  
St. Krieger ◽  
Susanne Stampf ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Mit dieser Studie sollte das Vorkommen von Bordetella (B.) bronchiseptica in Mehrkatzenhaushalten mit und ohne respiratorische Symptome untersucht werden. Material und Methoden: Die Studie umfasste insgesamt 258 Katzen aus 40 Beständen. Antikörper gegen B. bronchiseptica wurden mittels ELISA nachgewiesen. Zudem erfolgten eine PCR und eine Erregeranzüchtung. Ergebnisse: Die Antikörperprävalenz lag bei 41,9%. Bei Katzen mit respiratorischen Symptomen ergab sich eine Prävalenz von 56,5%, bei gesunden Katzen betrug sie 39,9%. Dieser Unterschied war statistisch signifikant. Die Antikörperprävalenz lag in Tierheimen signifikant höher als in Privat- und Zuchtbeständen. Ältere Katzen wiesen signifikant häufiger Antikörper gegen B. bronchiseptica auf. Die PCR war nur bei 4,6% von 219 untersuchten Katzen positiv; die Anzüchtung gelang bei keinem von 28 untersuchten Tieren. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: B. bronchiseptica zeigt in Mehrkatzenhaushalten eine weite Verbreitung. Vor allem in Tierheimen sind Katzen offenbar einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Eine Impfung ist daher besonders in Tierheimen in Betracht zu ziehen.


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