scholarly journals Direct photon and light neutral meson production in hadron collisions at the LHC with ALICE

2021 ◽  
Author(s):  
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Nicolas Schmidt

Während den ersten Mikrosekunden nach dem Urknall glaubt man, dass unser Universum aus einer heißen, dichten und stark wechselwirkenden Materie bestanden haben soll, welche man das Quark-Gluonen-Plasma (QGP) nennt. In diesem Medium sind die elementaren Bausteine der Materie, die Quarks und die Gluonen, nicht mehr in Hadronen gebunden, sondern können sich stattdessen wie quasi-freie Teilchen verhalten. Für die ALICE Kollaboration an CERN's Large Hadron Collider (LHC) ist die Untersuchung dieses Mediums eines der Hauptziele. Um dieses Medium im Labor zu erzeugen, werden Protonen und Nukleonen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und anschließend zur Kollision gebracht. Dabei werden Schwerpunktsenergien von bis zu 13 TeV bei Proton-Proton (pp) Kollisionen und bis zu 5.02 TeV bei Blei-Blei (Pb--Pb) Kollisionen erreicht. Bei solchen hochenergetischen Kollisionen werden die kritischen Werte der Energiedichte und Temperatur von jeweils ungefähr 1 GeV/c und undgefähr 155 MeV überschritten, welche mithilfe von "lattice QCD" bestimmt wurden. Sie bieten daher die perfekten Voraussetzungen für einen Phasenübergang von normaler Materie zu einem QGP. Die Entwicklung eines solchen Mediums, beginnend bei der eigentlichen Kollision, gefolgt von der Ausbildung des Plasmas und der letztendlichen Hadronisierung, kann jedoch nicht direkt untersucht werden, da das Plasma eine extrem kurze Lebensdauer hat. Die Studien die das QGP untersuchen möchten, müssen sich deshalb auf Teilchenmessungen und deren Veränderung aufgrund von Einflüssen durch das Medium beschränken. Es ist noch nicht definitiv geklärt, ob sich ein QGP nur in Kollisionen schwerer Ionen bildet, oder ob dies auch in kleineren Kollisionssystemen wie Proton-Proton oder Proton-Blei der Fall ist. Damit in dieser Thesis Einschränkungen bezüglich einer möglichen Erzeugung eines mini-GQP in kleinen Kollisionssystemen gemacht werden kann, wird der Fokus auf Messungen von neutralen Pionen und Eta Mesonen mit dem ALICE Detektor am CERN LHC gesetzt. Hierfür wird in einem Referenzsystem von Proton-Proton Kollisionen bei sqrt(s)=8 TeV und in einem Proton-Blei (p--Pb) System bei sqrt(sNN)=8.16 TeV, welches eine nukleare Modifikation erfährt, gemessen und die Ergebnisse verglichen. Da in Proton-Proton Kollisionen die Bildung eines QGP, aufgrund zu geringer Energiedichte, nicht erwartet wird, dient eine Messung in diesem System als Messbasis, um Effekte der Kollision selbst von Effekten nach der Kollision zu separieren, welche die Teilchenproduktion beeinflussen. Teilchen können zusätzlich zu dem QGP auch mit kalter Kernmaterie interagieren, was sich in asymmetrischen Proton-Blei Kollisionen testen lässt. In diesem Kollisionssystem wird größtenfalls ein vergleichsweise kleines QGP gebildet, wohingegen das Blei Ion selbst als kalte Kernmaterie agieren kann. Zusätzlich zu den Mesonenmessungen wird in dieser Thesis auch die Erzeugung von direkten Photonen bei niedrigen Transversalimpulsen (pT) in multiplizitätsabhängigen p--Pb Kollisionen bei einer Schwerpunktsenergie von sNN=5.02 TeV gemessen, welche als direkte Probe, sowie als charakteristisches Signal des QGP gilt. Die neutralen Pionen, welche in dieser Thesis gemessen werden, kann man als einen Überlagerungszustand der zwei leichtesten Quarksorten, dem "up" (u) und dem "down" (d) Quark, sowie deren entsprechenden Anti-Teilchen verstehen. Das eta meson hingegen hat einen zusätzlichen Anteil des "strange" Quarks und eine resultierende höhere Masse. Quarks sind Teil des Standardmodells der Teilchenphysik, welches die Elementarteilchen und die zwischen ihnen wirkenden Elementarkräfte, ausgeübt durch Bosonen, beschreibt. Das Modell umfasst insgesamt sechs Quarks, welche sich durch ihre Masse und Ladung unterscheiden und als Grundbestandteil von gebundenen Zuständen, sogenannten Hadronen, fungieren. Die "up" und "down" Quarks gelten hierbei als die leichtesten Quarks und kommen daher am häufigsten in der Natur vor. Das bekannteste Beipiel stellen hier die allgemein bekannten Protonen (uud) und Neutronen (udd) dar, welche die Grundkomponenten von Nukleonen sind. Die restlichen Quarks tragen eine deutlich höhere Masse und haben daher eine große Tendenz, sich in leichtere Quarks umzuwandeln, wodurch ihre Lebensdauer sehr gering ist. Die "top" und "bottom" Quarks, welche die Schwersten sind, können daher nicht in gewöhnlicher Materie gefunden werden. Sie können jedoch experimentell durch hoch energetische Teilchenkollisionen erzeugt werden und indirekt über ihre Zerfallsprodukte nachgewiesen werden. Quarks tragen eine elektrische Ladung von entweder 1/3 oder 2/3, sowie eine Farbladung, wobei Letztere verantwortlich für ihre Bindung in Hadronen ist. Hadronen bestehen entweder aus drei Quarks, dann werden sie Baryonen genannt, oder aus einem Quark-Antiquark Paar, welches Meson genannt wird. Diese gebundenen Zustände erfüllen eine insgesamt neutrale Farbladung, sowie eine vollzählige elektrische Ladung. Des Weiteren gibt es auch exotische Penta-Quark Zustände, welche aus vier Quarks und einem Antiquark bestehen und bereits experimentell nachgewiesen wurden. Aufgrund der starken Wechselwirkung, welche durch Gluonen vermittelt wird, können Quarks nicht einzeln beobachtet werden. ...

2015 ◽  
Vol 30 (34) ◽  
pp. 1530061 ◽  
Author(s):  
Douglas M. Gingrich

The possibility of producing nonperturbative low-scale gravity states in collider experiments was first discussed in about 1998. The ATLAS and CMS experiments have searched for nonperturbative low-scale gravity states using the Large Hadron Collider with a proton–proton center-of-mass energy of 8 TeV. These experiments have now seriously confronted the possibility of producing nonperturbative low-scale gravity states which were proposed over 17 years ago. I will summarize the results of the searches, give a personal view of what they mean, and make some predictions for 13 TeV center-of-mass energy. I will also discuss early ATLAS 13 TeV center-of-mass energy results.


2018 ◽  
Vol 27 (09) ◽  
pp. 1850075
Author(s):  
Ya-Ping Xie ◽  
Xurong Chen

Meson cross-sections are evaluated in two-photon interaction in hadron–hadron ultraperipheral collisions at the CERN Large Hadron Collider (LHC) and Future Circular Collider (FCC). Two models of the equivalent photon flux are employed in the calculations. Cross-sections of meson production in proton–proton and proton-lead ultraperipheral collisions are presented in this paper. These meson cross-sections in two-photon interaction can be applied to predict cross-sections in the experiments at the LHC and FCC.


2020 ◽  
Vol 35 (36) ◽  
pp. 2050302
Author(s):  
Amr Radi

With many applications in high-energy physics, Deep Learning or Deep Neural Network (DNN) has become noticeable and practical in recent years. In this article, a new technique is presented for modeling the charged particles multiplicity distribution [Formula: see text] of Proton-Proton [Formula: see text] collisions using an efficient DNN model. The charged particles multiplicity n, the total center of mass energy [Formula: see text], and the pseudorapidity [Formula: see text] used as input in DNN model and the desired output is [Formula: see text]. DNN was trained to build a function, which studies the relationship between [Formula: see text]. The DNN model showed a high degree of consistency in matching the data distributions. The DNN model is used to predict with [Formula: see text] not included in the training set. The expected [Formula: see text] had effectively merged the experimental data and the values expected indicate a strong agreement with Large Hadron Collider (LHC) for ATLAS measurement at [Formula: see text], 7 and 8 TeV.


2018 ◽  
Vol 182 ◽  
pp. 02119
Author(s):  
Liaoshan Shi

In this report, we present the latest ATLAS results on the measurement of the cross sections and couplings of the Higgs boson in the fermionic decay modes, H → μ+μ-, H → τ+τ- and H → bb. The searches are performed with proton-proton collision data delivered by the Large Hadron Collider during Run 1 and the first two years of Run 2 at √s = 7, 8 and 13 TeV.


2013 ◽  
Vol 53 (A) ◽  
pp. 518-523
Author(s):  
Arno Straessner

The Large Hadron Collider (LHC) and the two multi-purpose detectors, ATLAS and CMS, have been operated successfully at record centre-of-mass energies of 7 ÷ 8TeV. This paper presents the main physics results from proton–proton collisions based on a total luminosity of 2 × 5 fb<sup>−1</sup>. The most recent results from Standard Model measurements, Standard Model and MSSM Higgs searches, as well as searches for supersymmetric and exotic particles are reported. Prospects for ongoing and future data taking are presented.


The validity of certain phenomenological approaches to spin zero meson production in nucleon-nucleon collisions is considered. It is shown that, to first-order perturbation theory, a method analogous to the distorted wave approximation is valid. Comparison is made with a bremsstrahlung-like calculation which, for neutral mesons with non-derivative coupling to the spinor field, gives no production, since the nucleon recoil is neglected. Application of the distorted wave approach to neutral meson production in proton-neutron collisions, and comparison with the results for production of charged mesons in proton-proton collisions is sketched. Results are quoted for simple inverse processes.


2016 ◽  
Vol 79 (3) ◽  
pp. 433-443
Author(s):  
A. A. Artamonov ◽  
V. S. Epshteyn ◽  
V. B. Gavrilov ◽  
A. A. Gavrilyuk ◽  
P. A. Gorbounov ◽  
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