ZusammenfassungThromboembolien sind typische Komplikationen in der Adipositas-Chirurgie. Die prophylaktische Antikoagulation wird generell empfohlen, das optimale Vorgehen bei dieser Patientengruppe ist aufgrund fehlender Studien unklar. Aus dem German Bariatric Surgery Registry wurden für den Zeitraum von 2005–2013 Häufigkeit und Mortalität postoperativer Thromboembolien und Strategien der Antikoagulation ermittelt. Thromboembolien traten bei 0,1 % von 31 668 primären Eingriffen auf. Dieses Ergebnis bestätigt international Daten und wird auf die konsequente Prophylaxe zurückgeführt, denn 98% der Patienten wurden antikoaguliert. Ohne Antikoagulation war das Risiko für eine Lungenembolie dagegen 8-fach erhöht. Tritt ein Ereignis auf, ist die Mortalitätsrate groß, nach Beinvenenthrombose 4,8 % und nach Lungenembolie 12,9 %. Mittel der Wahl zur Prophylaxe sind niedermolekulare Heparine, für neue Antikoagulantien kann keine Empfehlung gegeben werden. Eine Dosiserhöhung der niedermolekularen Heparine sollte bei folgenden Risikofaktoren erwogen werden: BMI >50 kg/m2, Alter >50 Jahre, männlich, venöse Insuffizienz, obstruktives Hypoventilationssyndrom, Rauchen und positive Anamnese für Thromboembolie.