scholarly journals Heimat-Lexik und Heimat-Diskurse in AfD-Wahlprogrammen

2021 ◽  
Vol 29 ◽  
pp. 131-151
Author(s):  
Georg Schuppener

Der Beitrag untersucht, welche Rolle die Thematik Heimat in Wahlprogrammen der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) spielt. Dafür wird ein Korpus von Wahlprogrammen aus den Jahren 2016 bis 2020 zugrunde gelegt. Zunächst wird gezeigt, dass dem Thema Heimat in den untersuchten Programmen eine hohe Bedeutung zugemessen wird. Eine statistische Auswertung der Vorkommenshäufigkeiten zeigt aber auch eine starke Differenzierung innerhalb des Korpus. Erkennbar wird eine Prävalenz der Heimat-Thematik in den Programmen aus den süddeutschen und ostdeutschen Flächenländern. Ferner kann gezeigt werden, dass von AfD der Begriff Heimat in einem geschlossenen Verständnis verwendet wird. Mit diesem Konzept wird Heimat gegen Migration positioniert. Andererseits werden Heimat-Diskurse genutzt, um die Rückführung bzw. das Fernhalten von Migranten zu motivieren. Xenophobe Botschaften werden mit Heimat-Diskursen euphemistisch dargestellt. Abschließend werden zum Vergleich Programme von CDU und Bündnis90/Die Grünen betrachtet. Dabei wird – anders als bei der AfD – ein offenes und integratives Heimat-Verständnis festgestellt.

2019 ◽  
Vol 76 (1) ◽  
pp. 29-31 ◽  
Author(s):  
Caroline Roduit

Zusammenfassung. Unerwünschte Arzneimittelreaktionen sind häufig im Kindesalter. Jedoch ist nur ein kleiner Anteil dieser Reaktionen auf Medikamentenallergien zurückzuführen. Etwa 10 % aller Eltern berichten, dass bei ihren Kindern der Verdacht auf eine Medikamentenallergie vorliegt. Obwohl keine verlässlichen epidemiologischen Daten vorliegen, legen Studien nahe, dass nur 10 % dieser Kinder eine echte Medikamentenallergie haben. Die häufigste Medikamentenallergie bei Kindern ist die Allergie auf Antibiotika, insbesondere Betalaktam-Antibiotika. Bei Kindern besteht eine der grössten Schwierigkeiten der Diagnose der Medikamentenallergie darin, bei einem makulopapulösem Exanthem zwischen einer Medikamentenallergie und einem virusinduzierten Exanthem zu unterscheiden, insbesondere bei Reaktionen nach Antibiotika. Daher wird eine hohe Anzahl der Kinder fälschlicherweise als «medikamentenallergisch» bezeichnet. Im Falle eines Verdachtes auf eine Medikamentenallergie, wird daher eine komplette allergologische Diagnostik empfohlen.


Author(s):  
Jelena Zumbach ◽  
Florian Kolbe ◽  
Bärbel Lübbehüsen ◽  
Ute Koglin

Zusammenfassung. Zielsetzung: Ziel dieser Untersuchung ist es, Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und Verteilungen nach zugrunde liegenden familienrechtlichen Fragestellungen bei familienpsychologisch begutachteten Kindern und Jugendlichen an einer umfassenden Stichprobe zu ermitteln. Methode: Grundlage für die Erhebung sind 298 psychologische Sachverständigengutachten, die im Zeitraum von 2008 bis 2012 an einem Bremer Gutachteninstitut erstellt wurden. Dies ergibt eine Gesamtstichprobe von N = 496 Kindern und Jugendlichen. Die Datenerhebung und -auswertung erfolgt nach der quantitativen Inhaltsanalyse. Ergebnisse: Bei insgesamt 39.5 % der Kinder und Jugendlichen liegt mindestens eine psychische Auffälligkeit (in Anlehnung an die ICD-10, Kapitel F) vor. Die Komorbiditätsrate liegt insgesamt bei 38.7 %. Psychische Auffälligkeiten im Bereich Entwicklungsstörungen werden bei 12.3 % der Kinder und Jugendlichen berichtet, 22.8 % zeigen Auffälligkeiten im Bereich der Verhaltens- und emotionalen Störungen. Bei 11.5 % der Kinder und Jugendlichen wird von Gewalterfahrungen gegen die eigene Person berichtet. Die Verteilung spezifischer psychischer Auffälligkeiten nach den zugrunde liegenden familienrechtlichen Fragestellungen wird dargestellt. Schlussfolgerungen: Anhand der Ergebnisse konnte in einem explorativen Ansatz ein erster empirischer Überblick über psychische Auffälligkeiten bei den begutachteten Kindern und Jugendlichen an einer umfassenden Stichprobe geliefert werden. Es wird eine hohe Forschungsnotwendigkeit durch weitere Studien deutlich, welche die Verteilung psychischer Störungen und Zusammenhänge mit zugrunde liegenden familienrechtlichen Fragestellungen weiterführend untersuchen.


2014 ◽  
Vol 42 (02) ◽  
pp. 117-124
Author(s):  
A. Meyer-Lindenberg ◽  
M. C. Nolff

ZusammenfassungBei der nekrotisierenden Fasziitis handelt es sich um eine selten auftretende bakterielle Infektionserkrankung, die beim Menschen eine hohe Mortalität (25–40%) aufweist und in der Veterinärmedizin häufig zu spät erfasst wird. Eine schnelle Diagnose ist essenziell, da der Erfolg einer Therapie wesentlich von der Zeit, die bis zur chirurgischen Intervention vergeht, und dem Umfang des Debridements abhängt. Nicht immer bestehen eindeutige klinische Symptome, was die Dia gnosestellung erschwert. Obwohl es Unterschiede hinsichtlich der mikrobiologischen Ätiologie gibt, ist das Krankheitsbild bei Hund und Katze mit der Situation beim Menschen vergleichbar. Der Artikel bietet anhand der aktuellen Literatur und klinischer Erfahrungen ein Überblick über Ätiologie, Pathophysiologie, Diagnose, Therapie und Prognose der Erkrankung.


VDI-Z ◽  
2020 ◽  
Vol 162 (05-06) ◽  
pp. 63-65
Author(s):  
Berend Denkena ◽  
Marc-André Dittrich ◽  
Lars Keunecke ◽  
Silas Fohlmeister
Keyword(s):  

Durch die Digitalisierung und die zunehmende Vernetzung von Produktionssystemen kann die Aufgabe der Fertigungssteuerung schrittweise automatisiert werden. Die hierfür notwendige Verknüpfung der digitalen Planungskomponenten mit den physischen Komponenten der Produktion wird über cyber-physische Systeme (CPS) realisiert, indem dezentrale Softwareagenten die Aufträge und Maschinen repräsentieren. Hierdurch wird eine hohe Flexibilität und Skalierbarkeit auf der Betriebsleitebene erreicht.


Diagnostica ◽  
2005 ◽  
Vol 51 (1) ◽  
pp. 40-51 ◽  
Author(s):  
Uta Klusmann ◽  
Ulrich Trautwein ◽  
Oliver Lüdtke

Zusammenfassung. Der Aspirations Index ( Deci & Ryan, 1997 ; Kasser & Ryan, 1993 ) ist ein auf der Basis der Selbstbestimmungstheorie entwickelter Fragebogen zur Erfassung allgemeiner Lebensziele mit Hilfe von sieben Subskalen (Persönliches Wachstum, Beziehungen, Gesellschaft, Gesundheit, Wohlstand, Ruhm, Attraktivität). In der vorliegenden Arbeit wird eine deutsche Übersetzung dieses Instruments vorgestellt und in drei Teilstudien (4565 Schülerinnen und Schüler; 76 bzw. 136 Studierende) untersucht. Der Fragebogen erwies sich als intern konsistent, zeigte eine hohe Stabilität und entsprach in seiner faktoriellen Struktur den theoretischen Annahmen. Zur Validierung wurden die mittels des Aspirations Index erfassten Ziele frei generierten persönlichen Zielen gegenübergestellt. Hierbei zeigten sich deutliche Belege für die konvergente Validität der beiden Verfahren. Außerdem wies der Aspirations Index in einer gemeinsamen Faktorenanalyse mit dem GOALS von Pöhlmann und Brunstein (1997) teilweise deutliche Überlappungen auf.


2018 ◽  
Vol 43 (05) ◽  
pp. 390-394 ◽  
Author(s):  
Angela Zink ◽  
Matthias Schneider

ZusammenfassungEs wird eine Übersicht über die wichtigsten Ergebnisse und Forderungen des 2016 aktualisierten Memorandums der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) zur Versorgungsqualität in der Rheumatologie gegeben. Eine interdisziplinär zusammengesetzte Kommission hat angesichts der veränderten Therapiestrategien und -ziele sowie aktueller Versorgungsstrukturen und politischer Rahmenbedingungen eine Neubearbeitung vorgenommen. Wesentliches Ziel war die Ermittlung des Bedarfs an internistischen Rheumatologen in der ambulanten, akutstationären und rehabilitativen Versorgung. Das Memorandum geht davon aus, dass der internistische Rheumatologe der primär zuständige Facharzt ist für die Versorgung von Personen mit entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen ist. Je 100000 erwachsene Einwohner werden mindestens 2, unter Einrechnung von Teilzeitbeschäftigung und nicht versorgungsbezogenen Aufgaben eher drei, internistische Rheumatologen in der ambulanten Versorgung gebraucht, dies sind 1350 bis 2000 Rheumatologen. Ende 2015 standen 776 Rheumatologen für die ambulante Versorgung zur Verfügung. Die DGRh fordert daher eine eigene ambulante Bedarfsplanung für internistische Rheumatologen, um das Versorgungsdefizit abzubauen. Nach Ansicht der DGRh sollte die akutstationäre Versorgung in spezialisierten Akutkliniken und -abteilungen erfolgen, die eine hohe Behandlungsqualität sicherstellen. Dies erfordert bis zu 50 Betten je 1 Mio. Einwohner, wobei Fehlbelegungen in nicht rheumatologisch spezialisierten Kliniken abgebaut werden sollten. Je 30 Betten werden mindestens 2 hauptamtlich stationär tätige Rheumatologen und drei weitere ärztliche Mitarbeiter (einschließlich Weiterbildungsassistenten) benötigt. Im Bereich der Rehabilitation sind je 1 Mio. Einwohner 40 Betten oder ambulante Plätze mit jeweils 1 hauptamtlich tätigen Rheumatologen und 1 weiteren ärztlichen Mitarbeiter erforderlich. Das Memorandum führt aus, dass im Sinne partizipativer Entscheidungsfindung in allen Versorgungssegmenten die internistischen Rheumatologen mit den Betroffenen die Behandlungsziele gemeinsam festlegen. Eine Versorgung in einem interdisziplinären Netzwerk unter Einbindung anderer ärztlicher Fachrichtungen, nichtärztlicher Heilberufe sowie Patientenorganisationen wird angestrebt.


ORDO ◽  
2010 ◽  
Vol 61 (1) ◽  
Author(s):  
Andreas Postler

ZusammenfassungDie Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung erfolgt durch ein Umlageverfahren mit einkommensbezogenen Beiträgen. Es wird argumentiert, dass dieses System weder nachhaltig noch intergenerativ gerecht ist. Im Gegenteil, es verringert die Investitionen in Humankapital und begründet eine hohe Last für die nächste Generation. Da die intergenerative Umverteilung überzogen erscheint, wird nach einer neuen Balance zwischen Solidarität und Äquivalenz gesucht. Es wird gezeigt, dass Pauschalprämien in Kombination mit Kapitaldeckung in Form von Alterungsrückstellungen die vorhandenen Probleme reduzieren und somit zu mehr Nachhaltigkeit und intergenerativer Gerechtigkeit in der Gesetzlichen Krankenversicherung führen. Um dem Problem der intragenerativen Umverteilung gerecht zu werden, wird eine inverse Beziehung zwischen Humankapitalinvestitionen und Beiträgen zu den Alterungsrückstellungen vorgeschlagen.


Der Internist ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
H. G. Haller ◽  
S. von Vietinghoff ◽  
P. Spearpoint ◽  
A. Deichmann ◽  
I. Buchholz ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund und Zielsetzung Unter dem Begriff der mit antineutrophilen zytoplasmatischen Antikörpern (ANCA) assoziierten Vaskulitis (AAV) wird eine Gruppe seltener, chronischer, durch rezidivierende systemische Entzündungen gekennzeichneter Autoimmunerkrankungen mit vielfältigen Morbiditäten zusammengefasst. Patienten mit AAV leiden unter diversen Organmanifestationen und schweren Nebenwirkungen der Therapie. In dieser retrospektiven Studie wurde die konkrete Belastung der Patienten durch die AAV-Erkrankung in Deutschland untersucht. Methodik Basierend auf anonymisierten Längsschnittdaten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zur medizinischen Versorgung zwischen 2013 und 2016 wurden aus einer repräsentativen Kohorte von etwa 3 Mio. Versicherten Patienten mit Granulomatose mit Polyangiitis (GPA) und mikroskopischer Polyangiitis (MPA) identifiziert und ausgewählte klinische Aspekte systematisch analysiert. Ergebnisse Die häufigsten begleitenden Morbiditäten von GPA und MPA waren Nieren- und Atemwegserkrankungen. Eine schwere Nierenbeteiligung trat bei 11,6 % der GPA- und 24,3 % der MPA-Patienten innerhalb von 15 Quartalen nach der Diagnose auf. Bei einem Drittel der Patienten mit AAV entwickelten sich innerhalb der ersten 3 Quartale nach Diagnose schwere Infektionen. Die Rate der schweren Rezidive betrug jährlich 5–8 %. Patienten mit AAV und Nierenbeteiligung oder Infektionen zeigten zudem eine hohe jährliche Mortalitätsrate von 14,4 % bzw. 5,6 %. Schlussfolgerung Anhand dieser Analyse deutscher Versorgungsdaten wurden krankheitsspezifische Annahmen der Belastung von Patienten mit AAV bestätigt und für den deutschen Kontext konkretisiert. Patienten mit AAV leiden unter einer hohen Morbiditätsbelastung, einschließlich multipler Krankheitsmanifestationen, Rezidiven und schwerer Komplikationen aufgrund der AAV-Therapie.


Author(s):  
Marie-Luise Arnold ◽  
Christian Bach ◽  
Bernd Spriewald

ZusammenfassungAnti-Human-Leukocyte-Antigen-Antikörper (HLA-Ak) des Isotyps Immunglobulin A (IgA) erkennen ihr Zielantigen mit einer sehr hohen Affinität und Avidität. Eine systematische Erforschung des Einflusses von Anti-HLA-IgA-Antikörpern auf die Organabstoßung und den Organfunktionsverlust nach Organtransplantation hat gerade erst begonnen. Anhand der hier vorgestellten Arbeit soll gezeigt werden, dass neben der bekannten Beteiligung von Anti-HLA-Immunglobulin G (IgG) auch Anti-HLA-IgA eine Rolle bei der Organabstoßung spielen könnte. Im Rahmen der Studie wurden Seren von 276 Patienten untersucht. Alle Patienten hatten bereits mindestens eine Nierentransplantation bekommen und wurden aufgrund eines Funktionsverlusts des transplantierten Organs wieder dialysepflichtig. Als Messparameter für das Organüberleben wurde die in Monaten gemessene Dauer zwischen erfolgter Nierentransplantation und erneuter Dialyse nach Transplantation („Time to Dialysis“, TtD, Median) herangezogen. Die Testung des Ak-Profils der Patientenseren für die Isotpyen IgG und IgA wurde mittels Luminex-basierter Methode durchgeführt. Von den 276 getesteten Seren waren 89 Ak-positiv für Anti-HLA-IgA und 243 positiv für Anti-HLA-IgG. Es wurde eine starke Korrelation der beiden untersuchten Isotypen beobachtet (p < 0,0001). 86 von 89 der Anti-HLA-IgA-positiven Seren waren ebenfalls IgG-positiv. Wie erwartet hatten Patienten ohne Anti-HLA-Ak das längste Organüberleben (TtD 127 Monate). Patienten mit ausschließlich Anti-HLA-IgG zeigten im Vergleich dazu ein verringertes mittleres Organüberleben (TtD 116 Monate). Interessanterweise wurde ein signifikant verringertes Organüberleben bei IgA- und IgG-Ak doppelt positiven Patienten (TtD 88 Monate, p < 0,001) beobachtet. Nur 3 Patienten zeigten ausschließlich IgA-Ak, eine statistische Auswertung der TtD-Zeit ist hier nicht möglich. In einer früheren Studie mit 694 Patienten konnte bereits gezeigt werden, dass bei Patienten mit Anti-HLA-IgA-Ak, die spezifisch gegen das Spenderorgan gerichtet waren, das Organüberleben deutlich auf 76 Monate verringert war – wogegen Patienten mit nicht spenderspezifischen Anti-HLA-IgA-Ak im Median erst nach 82 Monaten wieder dialysepflichtig wurden. Die gleichzeitige Anwesenheit von Anti-HLA-IgA- und Anti-HLA-IgG-Ak im Serum von Patienten nach Nierentransplantation stellt eine hohe Risikoprognose für ein mögliches Organversagen dar. Dies zeigte sich in einer signifikant kürzeren Organüberlebenszeit verglichen mit transplantierten Patienten, bei denen lediglich Anti-HLA-IgG-Ak nachgewiesen wurden. Diese Daten deuten darauf hin, dass die – momentan nicht routinemäßig durchgeführte – Testung von Anti-HLA-IgA als neuer Parameter für eine bessere Risikostratifizierung sowohl vor als auch nach Nierentransplantation dienen könnte.


2019 ◽  
Vol 38 (09) ◽  
pp. 657-661
Author(s):  
Martin D. Ohlmeier

ZUSAMMENFASSUNGGegenstand und Ziel: Abhängigkeitserkrankungen sind bei Erwachsenen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) häufig. Insbesondere Abhängigkeit von Cannabis, Amphetaminen und Alkohol haben sowohl für die differenzialdiagnostische Einschätzung als auch für den differenzialtherapeutischen Entscheidungsprozess eine hohe klinische Relevanz. Eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie der Komorbidität spielt neben der „Selbstbehandlungshypothese“ und der „Dopaminmangelhypothese“ die oftmals bestehende erhöhte Risikobereitschaft bei ADHS-Patienten im Sinne eines „Sensation-Seekings“.Material und Methoden: In dem Artikel wird eine Übersicht über die Epidemiologie, Pathophysiologie sowie die sich daraus ergebenden klinischen Implikationen der ADHS und komorbiden Abhängigkeitserkrankungen gegeben.Ergebnisse, Schlussfolgerungen: Bei Erwachsenen mit ADHS ist die Komorbidität mit Abhängigkeitserkrankung häufig, insbesondere Cannabis, Amphetamine und Alkohol betreffend. In der Ätiopathogenese hat die „Selbstmedikationshypothese“ im Kontext der „Dopaminmangelhypothese“ eine wichtige Bedeutung. Auch die erhöhte Risikobereitschaft der betroffenen ADHS-Patienten hat im Sinne des „Sensation-Seekings“ eine große klinische Relevanz. Die Behandlung mit Psychostimulanzien ist bei Vorliegen einer komorbiden Suchterkrankung kritisch abzuwägen, da sie selbst ein Abhängigkeitspotenzial besitzen. Alternativ können Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer eingesetzt werden. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen hinsichtlich geeigneter Behandlungsmethoden erscheinen notwendig.


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