scholarly journals Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung: eine systematische Übersicht

Author(s):  
Katharina Rathmann ◽  
Judith Lutz ◽  
Lena Salewski

Zusammenfassung Hintergrund Der Nationale Aktionsplan zur Gesundheitskompetenz (NAP GK) fordert eine nutzerfreundliche und gesundheitskompetente Entwicklung des Gesundheitswesens. Differenziert nach einzelnen Handlungsfeldern und Akteursgruppen existieren bereits zahlreiche Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz bspw. für die Versorgung in Krankenhäusern. Einrichtungen der Behindertenhilfe wurden bislang selten als Lebenswelt zur Entwicklung und Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz adressiert. Fragestellung Der Beitrag geht folgenden Fragen nach: 1) Welche Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz liegen für Einrichtungen für Menschen mit Behinderung vor? 2) Welche Tools eignen sich zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in den einzelnen Handlungsfeldern? Methodik Zur Ermittlung von Tools wurde eine systematische Recherche in den Datenbanken PubMed, Embase, CINAHL und PsycINFO durchgeführt. Insgesamt wurden N = 1130 Treffer identifiziert und n = 116 Volltexte gesichtet. Die ausgewählten Tools (n = 35) wurden nach den acht Standards bzw. Handlungsfeldern einer gesundheitskompetenten Einrichtung sowie nach der Ebene (d. h. Einrichtung, Mitarbeitende, Nutzende) differenziert. Ergebnisse Für Einrichtungen der Behindertenhilfe wurden n = 35 Tools, gefunden und aufbereitet. Die meisten Tools lassen sich dem Handlungsfeld 6 „Gesundheitskompetenz der Nutzenden“ (n = 24) zuordnen. Für das Handlungsfeld 4 „Navigation“ konnten dagegen keine Tools gefunden werden. Diskussion Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz von Einrichtungen der Behindertenhilfe sind v. a. für das englischsprachige Ausland vorzufinden. Diese sollten für den deutschsprachigen Raum adaptiert und erprobt werden. Für einige Handlungsfelder konnten keine Tools gefunden werden, sodass hier künftig geeignete Tools entwickelt werden sollten, um die Gesundheitskompetenz von Mitarbeitenden (d. h. Leitungs-, Fach- und Betreuungspersonal), Bewohner*innen und Klient*innen von Einrichtungen der Behindertenhilfe nachhaltig zu fördern.

VASA ◽  
2011 ◽  
Vol 40 (1) ◽  
pp. 6-19 ◽  
Author(s):  
Klein-Weigel ◽  
Opitz ◽  
Riemekasten

Due to its high association with Raynaud’s phenomenon systemic sclerosis (SSc) is probably the most common connective tissue disease seen by vascular specialists. In part 1 of our systematic overview we summarize classification concepts of scleroderma disorders, the epidemiologic and genetic burden, the complex pathophysiologic background, and the clinical features and the stage-dependent capillary microscopic features of SSc. Furthermore, we address the diagnostic recommendations propagated by the German Network for Systemic Sclerosis and the Task Force for Diagnosis and Treatment of Pulmonary Hypertension of the European Society of Cardiology, the European Respiratory Society, and the International Society of Heart and Lung Transplantation.


Author(s):  
Joachim Körkel

Hintergrund: Verhaltenstherapeutische Behandlungen zum selbstkontrollierten Trinken (KT) wurden in den letzten 50 Jahren vielfältig erforscht. Eine aktuelle Übersicht über den gegenwärtigen Status dieses Ansatzes liegt nicht vor. Fragestellung: Es wird ein systematischer Überblick über die Konzept- und Forschungsgeschichte des KT (Definition, theoretische Wurzeln, Behandlungsmethoden), Wirksamkeit von KT-Behandlung (inkl. Prognosefaktoren) sowie Implementierung von KT in das Behandlungssystem (Akzeptanz und Verbreitung) vorgenommen. Methodik: Gemäß den PRISMA Richtlinien wurde in den Datenbanken PsycINFO, Medline und Psyndex nach psychologischen Behandlungen zum selbstkontrollierten Alkoholkonsum bei Menschen mit klinisch relevanten Alkoholproblemen recherchiert und 676 einschlägige Beiträge identifiziert. Ergebnisse: KT wird als regelgeleitet-planvoller Alkoholkonsum definiert. Seine theoretischen Wurzeln reichen von Lerntheorien bis zur Psychologie der Selbstregulation. In der Behandlung haben Behavioral Self-Control Trainings frühere Methoden (z. B. aversive Konditionierung, Kontingenzmanagement und Reizexposition) abgelöst. Einzel und Gruppenbehandlungen sowie Selbsthilfemanuale zum KT erweisen sich über das gesamte Spektrum des problematischen Alkoholkonsums als kurz- und langfristig wirksam zur Reduktion des Alkoholkonsums und alkoholassoziierter Probleme wie auch zur Förderung des Übergangs zur Abstinenz. Prognostisch bedeutsam sind v. a. der Zielentscheid des Patienten pro KT und seine Zuversicht in die Realisierbarkeit von KT. Akzeptanz und Verbreitung von KT haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen und variieren u. a. länderspezifisch. Schlussfolgerungen: Angesichts der Wirksamkeit von KT-Behandlungen sowie gesundheitspolitischer, ethischer, therapeutischer und ökonomischer Überlegungen sollten Reduktionsbehandlungen gleichrangig neben Abstinenzbehandlungen in ein zieloffen ausgerichtetes Behandlungssystem integriert werden.


Author(s):  
Norbert Wodarz ◽  
Michael Christ ◽  
Heribert Fleischmann ◽  
Winfried Looser ◽  
Katharina Schoett ◽  
...  

Zusammenfassung. Zielsetzung: Die medikamentöse Behandlung akuter Methamphetamin-induzierter Störungen wie Intoxikationssyndrome, akute Entzugssyndrome oder Psychosen bekommt durch die Zunahme des „Crystal“ Konsums eine besondere Relevanz. Es wird über die Erarbeitung einer S 3-Leitlinie und ausgewählte Beispiele für die Behandlung der genannten Störungsbilder berichtet. Methode: Auf Basis einer systematische Literatur- und Leitlinienrecherche zu therapeutischen Interventionen bei Methamphetamin-bezogenen Störungen in den Datenbanken Cochrane-Database, Medline, PSYINDEX, OVID, „PsycINFO“, G-I-N-Library sowie der AWMF-Datenbank wurden für den Zeitraum 2000 bis Juni 2015 insgesamt 103 Publikationen und 9 systematische übersichtsarbeiten einbezogen. In einer Arbeitsgruppe von 21 Personen aus verschiedenen Fachgesellschaften wurden im nominalen Gruppenprozess (Zustimmung > 75 %) Empfehlungen in drei Konsensuskonferenzen und einer öffentlichen Anhörung bis Juni 2015 konsentiert. Ergebnisse: Mittel der Wahl bei Methamphetamin-induzierten Intoxikationssyndromen, insbesondere mit akuter Erregung, sind Benzodiazepine. Die Behandlung der Entzugssyndrome erfolgt symptomorientiert. Bei der Behandlung von Psychosen sollte zunächst gemäß aktueller Behandlungsleitlinien bei schizophrenen Psychosen vorgegangen werden. Schlussfolgerungen: Es liegt nur wenig spezifische und positive Evidenz zur medikamentösen Akutbehandlung Methamphetamin-induzierter Störungen vor. Die Empfehlungen basieren daher im Wesentlichen auf klinischem Expertenkonsens. Insgesamt besteht weiterer Forschungsbedarf.


Author(s):  
Rebecca C. Brown

Zusammenfassung. Obwohl suizidale Gedanken und Verhaltensweisen bei Jugendlichen ein häufiges Phänomen sind, wird die Datenlage zur Evaluation von spezifischen Therapieverfahren in der aktuellen AWMF-Leitlinie zur Suizidalität im Kindes- und Jugendalter als unzureichend eingestuft. Ziel dieser systematischen Literaturübersicht war es, die aktuellsten Erkenntnisse zu psychotherapeutischen Verfahren bei suizidalen Kindern und Jugendlichen zusammenzutragen und kritisch zu diskutieren. Aufbauend auf anderen aktuellen systematischen Reviews wurden in die aktuelle Übersicht 11 Studien eingeschlossen, die ab dem Jahr 2013 veröffentlicht wurden. Dabei handelt es sich um Studien zu Interventionen in Notaufnahmen, zu spezifischen psychotherapeutischen Ansätzen zur Suizidalität, zu Ansätzen, die auf bestimmte Patienten- oder Risikogruppen zugeschnitten sind, und um eine Studie zu einem Online-Therapieverfahren. Erste positive Effekte lassen sich für eine familienbasierte Intervention in der Notaufnahme (hinsichtlich geringerer Hospitalisierungsraten) und für dialektisch-behaviorale, kognitiv-verhaltenstherapeutische Maßnahmen sowie familienfokussierte Verfahren (hinsichtlich der Reduktion der Suizidalität) finden. Auch eine Studie zu einer online durchgeführten Therapie konnte erste unkontrollierte, positive Effekte zeigen. Dennoch lässt sich in der Zusammenschau der Studien festhalten, dass es weiterer Evaluation von Therapieverfahren für suizidale Jugendliche bedarf. Insbesondere sind hier Replikationen der bisherigen Evaluationsergebnisse sowie die Durchführung von Studien mit größeren Stichproben sowie längeren Follow-Up-Zeitabständen vonnöten.


2007 ◽  
Vol 26 (04) ◽  
pp. 260-268 ◽  
Author(s):  
T. Walbert ◽  
J.-P. Reese ◽  
R. Dodel

ZusammenfassungZiel dieser Arbeit ist, eine systematische Übersicht deutscher Krankheitskostenstudien (KKS) neurologischer Erkrankungen vorzulegen. Krankheitskostenstudien dienen als Referenzmaßstäbe für ökonomische Analysen und liefern wichtige Informationen zur Ressourcenallokation für Entscheidungsträger im Gesundheitswesen.Anhand einer systematischen Literaturrecherche wurden KKS neurologischer Erkrankungen identifiziert und mittels eines strukturierten Fragebogens ausgewertet.Insgesamt entsprachen 52 Arbeiten den Suchkriterien (Multiple Sklerose 6, Schlaganfall 11, Migräne/Kopfschmerz 6, Epilepsie 4, M. Alzheimer 8, M. Parkinson 15, Dystonie 2). Für Ataxie, Schwindel, ALS und ZNS-Tumoren konnten keine KKS gefunden werden. Die Auswertung der Literatur ergab, dass für viele neurologischen Erkrankungen in Deutschland keine validen Studien zur Verfügung stehen, die das Ausmaß der ökonomischen Belastung für das Gesundheitssystem erkennen lassen würden. Die vorgestellten KKS verdeutlichen die Schwierigkeiten, Kosten, Nutzen und Ressourcenverbrauch neurologischer Erkrankungen transparent darzustellen. Diese Daten sind jedoch wichtig, um eine rationale Diskussion zur Allokation der Ressourcen führen zu können.


2017 ◽  
Vol 79 (07) ◽  
pp. 526-527

Coenen M et al. [Recommendation for the collection and analysis of data on participation and disability from the perspective of the World Health Organization]. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 2016; 59: 1060–1067 Um eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft von Menschen mit Behinderung zu ermöglichen, werden zunächst Daten zu vorhandenen Einschränkungen gebraucht. Erst wenn diese detailliert erhoben wurden, können Konzepte zur Beseitigung von Problemen entwickelt werden. Ein standardisiertes Erhebungsinstrument für alle Aspekte der Funktionsfähigkeit fehlte jedoch bisher.


2006 ◽  
Vol 7 (03) ◽  
Author(s):  
C Bausewein ◽  
M Farquhar ◽  
S Booth ◽  
M Gysels ◽  
I Higginson

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