scholarly journals Lichtschutz für Lösungen zur parenteralen Ernährung von Säuglingen und Kindern bis zum Alter von 2 Jahren

Author(s):  
Walter A. Mihatsch ◽  
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ZusammenfassungDas Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfahl im Rote-Hand-Brief vom 02.09.2019: „Während der Verabreichung an Neugeborene und Kinder unter 2 Jahren sollen entsprechend zugelassene Arzneimittel zur parenteralen Ernährung (PE), die Aminosäuren und/oder Fettemulsionen enthalten, vor Licht geschützt werden (Behältnisse und Infusionsbestecke)“.Ziel dieser Stellungnahme ist es, evidenzbasierte Empfehlungen zum Lichtschutz für Lösungen zu parenteraler und heimparenteraler Ernährung bei Säuglingen und Kindern bis zum Alter von 2 Jahren zu geben.Der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker, die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, die Ernährungskommission der Österreichischen Gesellschaft für Kinder und Jugendheilkunde und die Arbeitsgemeinschaft Chronisches Darmversagen der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung empfehlen in Übereinstimmung mit den internationalen Empfehlungen zur pädiatrischen parenteralen Ernährung der Fachgesellschaften ESPGHAN, ESPEN, ESPR und CSPEN: 1. Parenterale Nährlösungen, die Fette und/oder Vitamine enthalten, sind während der Applikation durch geeignete Maßnahmen vor Licht zu schützen. 2. Parenterale Nährlösungen, die keine Fette und/oder Vitamine enthalten (z. B. Lösungen mit Aminosäuren, Glucose, Elektrolyten oder Spurenelementen) bedürfen keines speziellen Lichtschutzes. 3. Bei heimparenteraler Ernährung können im Hinblick auf die kindlichen Bedürfnisse normale Spiralleitungen verwendet werden, solange lichtschützende Spiralleitungen nicht verfügbar sind.

2011 ◽  
Vol 11 (05) ◽  
pp. 283-288
Author(s):  
R. Behrens ◽  
M. Claßen ◽  
D. Scholz

ZusammenfassungMit der Zunahme der Inzidenz chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED), insbesondere des Morbus Crohn im Kindes- und Jugendalter, richtete sich die Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf die Merkmale der pädiatrischen CED. V. a. längere Krankheitszeiten, Schmerzen und Untergewicht behindern die körperliche, seelische und schulische Entwick-lung. Kinder- und Jugendärzte sollten mit den Besonderheiten des Krankheitsverlaufs und den Komplikationen der CED in der Pädiatrie vertraut sein, um den Betroffenen zu helfen, ihr Entwicklungspotenzial voll auszuschöpfen. In westlichen Ländern entstanden Patientenregister, die aufgrund institutioneller Bindungen meist nur einen Teil der Population erfassen. Mit dem sächsischen Kinder-CED-Register wurde 2000 ein flächendeckendes Dokumentationssystem für den Verlauf der CED im Kindesalter etabliert. Auf dieser Erfahrung aufbauend wurde 2004 von der Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE) das deutschsprachige Register CEDATA ins Leben gerufen, das mittlerweile die weltweit größte Zahl von Kindern und Jugendlichen mit CED in einer Kohorte vereint.


Author(s):  
Maximilian Brunner ◽  
Orlin Belyaev ◽  
Florian Bösch ◽  
Tobias Keck ◽  
Helmut Witzigmann ◽  
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ZusammenfassungAufgrund einer steigenden Inzidenz nehmen Pankreasneoplasien, welche hauptsächlich Adenokarzinome, neuroendokrine und zystische Neoplasien umfassen, im klinischen Alltag eine zunehmende Relevanz ein.Auf Grundlage einer systematischen Literaturrecherche wurden von Pankreasexperten im Auftrag der DGAV zur Verbesserung der Indikationsqualität evidenzbasierte Empfehlungen zur Indikationsstellung bei Pankreasneoplasien erarbeitet.Eine eindeutige Operationsindikation besteht bei primär oder sekundär resektablen Pankreaskarzinomen ohne Metastasierung, bei funktionell aktiven sowie über 2 cm großen funktionell inaktiven neuroendokrinen Neoplasien und bei symptomatischen oder malignitätsverdächtigen zystischen Pankreasneoplasien einschließlich intraduktaler papillär-muzinöser Neoplasien (IPMN) vom Hauptgang und vom Mischtyp, muzinös-zystischer Neoplasien (MCN) > 4 cm und solid pseudopapillärer Neoplasien (SPN). Eine Operation kann bei Pankreaskarzinomen mit isolierter arterieller Gefäßinfiltration oder über längere Zeit stabiler Oligometastasierung im Rahmen von neuroendokrinen Neoplasien zur Metastasen- oder Debulkingchirurgie sowie bei Seitengang-IPMN mit Risikokriterien und MCN < 4 cm indiziert sein. Keine primäre Operationsindikation ergibt sich bei lokal fortgeschrittenen und metastasierten Pankreaskarzinomen oder serös-zystischen Neoplasien (SCN).Insgesamt sollte die Operationsindikationsstellung individualisiert unter Berücksichtigung von Alter, Komorbiditäten und Patientenwunsch erfolgen.


2019 ◽  
Vol 51 (02) ◽  
pp. 195-197
Author(s):  
Raimund Stein ◽  
Katrin Zahn ◽  
Nina Friederike Younsi

ZusammenfassungDie Behandlung einer Varikozele im Kindes- und Jugendalter wird sehr kontrovers gesehen und diskutiert. Trotz des recht häufigen Befundes – früher wurde die Varikozele insbesondere im Rahmen der Musterung diagnostiziert; heute fällt die Varikozele zumeist im Rahmen der J1-Untersuchung auf – gibt es wenig evidenzbasierte Empfehlungen zur Behandlung. Dies bedeutet, dass Urologen und Kinderurologen zunehmend früher mit der Frage konfrontiert werden, ob eine Intervention notwendig ist oder nicht, ohne dass es hier klare Empfehlungen gibt.Die Literatur hierzu ist sehr widersprüchlich. Systematische Reviews und Metaanalysen zeigten zuletzt, dass sich durch eine Intervention nur ein mäßiger Vorteil in Bezug auf die Hodengröße und die Qualität des Spermiogramms ergibt. Solide Daten bez. einer positiven Auswirkung auf die Vaterschaftsraten gibt es weiterhin nicht. Es zeigte sich jedoch, dass die Lymphgefäß-schonenden Techniken im Falle einer Intervention deutliche Vorteile haben.Mögliche Indikationen für eine Intervention stellen eine persistierende Größendifferenz der Hoden (> 20 % über mindestens 6 Monate), eine symptomatische Varikozele (sehr subjektives Kriterium), ein (besser 2) pathologische Spermiogramme sowie ggf. das Vorhandensein von zusätzlich die Fertilität einschränkenden Faktoren dar.


Author(s):  
Orlin Belyaev ◽  
Florian Bösch ◽  
Maximilian Brunner ◽  
Charlotte Friederieke Müller-Debus ◽  
Olga Radulova-Mauersberger ◽  
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Zusammenfassung Hintergrund Die Zahl der Operationen für Pankreaskarzinome in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Das entspricht der steigenden Inzidenz dieser Erkrankung in der Bevölkerung. Diese Übersichtsarbeit fasst die evidenzbasierten aktuellen Operationsindikationen bei Patienten mit Pankreaskarzinom zusammen. Methode Als DGAV-Initiative wurde eine Arbeitsgruppe von Pankreasexperten eingerichtet. Diese formulierte konkrete Schlüsselfragen nach dem PICO-Schema, führte eine systematische Literatursuche in Medline und Cochrane Library (1989 – 2019) zu Studien und Leitlinien mit Aussagen zu Operationsindikationen bei Pankreaskarzinom durch und erstellte daraus resultierende evidenzbasierte Empfehlungen. Diese wurden innerhalb der CALGP im Rahmen eines Delphi-Verfahrens abgestimmt. Ergebnisse Die Operationsindikation bei Pankreaskarzinom soll im Tumorboard von erfahrenen Pankreaschirurgen leitliniengerecht und unter Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten der Patienten gestellt werden. Fortgeschrittene Infiltration der großen Viszeralgefäße, multiple Fernmetastasen und schwere Komorbiditäten, die einen Eingriff in Vollnarkose verbieten, stellen die häufigsten Kontraindikationen zur Operation dar. Die Therapie von Borderline-resektablen und primär resektablen oligometastatischen Patienten sowie solchen mit sekundärer Resektabilität nach neoadjuvanter Behandlung soll bevorzugt an Zentren und im Rahmen von Studien erfolgen. Die Behandlung an Pankreaszentren reduziert die Mortalität und verbessert das Überleben. Die palliative Bypasschirurgie kann bei endoskopisch nicht therapierbaren Gallenwegs- und Duodenalobstruktionen indiziert sein. Bei diagnostischen Schwierigkeiten kann die Staging-Laparoskopie mit histologischer Sicherung eingesetzt werden. Schlussfolgerung Unabhängig von der Entwicklung erfolgversprechender multimodaler Behandlungskonzepte bleibt die chirurgische Resektion weiterhin der einzig kurative Therapieeinsatz. Wegen des hohen Anteils von primär fortgeschrittenen und metastasierten Pankreaskarzinomen spielt auch die palliative Chirurgie weiterhin eine wichtige Rolle in der komplexen Versorgung dieses Patientenkollektivs.


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