scholarly journals Versorgung von Parkinson-Patienten in Deutschland: Status quo und Perspektiven im Spiegel des digitalen Wandels

2020 ◽  
Author(s):  
Carsten Eggers ◽  
Ingmar Wellach ◽  
Sergiu Groppa ◽  
Martin Strothjohann ◽  
Jochen Klucken

ZusammenfassungDie Parkinson-Krankheit als chronische neurodegenerative Erkrankung bedarf eines engen Zusammenspiels verschiedener Fachdisziplinen, um eine bestmögliche Lebensqualität der Patienten zu gewährleisten. Ein immer wieder identifiziertes Problem ist die insuffiziente Kommunikation zwischen den Protagonisten (z. B. „caregiver“, Ärzte und Therapeuten), insbesondere an den Sektorengrenzen. Die aktuellen Prozess- und Versorgungsketten der Parkinson-Krankheit bilden aber auch aufgrund struktureller Hürden bisher keine gelungene sektorenübergreifende Versorgung ab. Vor dem Hintergrund des neuen Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) und den damit erstmalig rückfinanzierten, digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) können sich nun erstmals innovative, digitale Versorgungs- und Kommunikationsstrukturen etablieren und haben das Potenzial, damit die Versorgung chronischer Erkrankungen, wie z. B. der Parkinson-Krankheit, umfassend zu verändern. Beispiele und Anwendungsszenarien werden in diesem Übersichtsartikel vorgestellt sowie kritisch diskutiert.

2017 ◽  
Vol 36 (08) ◽  
pp. 647-654
Author(s):  
P. Kolber ◽  
C. Stallinger ◽  
R. Krüger

ZusammenfassungDas idiopathische Parkinson-Syndrom ist eine heterogene neurodegenerative Erkrankung. Während konservative pharmakologische Therapien in den anfänglichen Phasen der Krankheit gut wirken, können in fortgeschrittenen Stadien mit motorischen Komplikationen invasive Methoden wie die tiefe Hirnstimulation sowie die pumpengestützte Dauerinfusion von L-Dopa bzw. Apomorphin notwendig sein. Durch die in den letzten Jahrzehnten gewonnene Studienevidenz und klinische Erfahrung ist bei indikationsgerech tem Einsatz dieser Therapien auch bei einer fortgeschrittenen Parkinson-Krankheit ein er heblicher Gewinn an Lebensqualität für den Patienten möglich. Der Prozess zur Auswahl der individuell am besten geeigneten Therapie bleibt für den Patienten und den Neurologen komplex und schließt das Erkennen und Besprechen der Indikation auch außerhalb spezialisierter Zentren als notwendig ein. Hierzu bedarf es eines Überblicks über die einzelnen Therapieoptionen und ihrer Besonderheiten, der in den folgenden Abschnitten dargestellt wird.


2011 ◽  
Vol 59 (2) ◽  
pp. 95-102 ◽  
Author(s):  
Katja Werheid

Zusammenfassung. Der neuropsychologischen Untersuchung kommt bei der Frühdiagnostik demenzieller Syndrome ein besonderer Stellenwert zu. Dies betrifft vor allem die Alzheimerkrankheit, die häufigste neurodegenerative Erkrankung, die zur Demenz führt. Da Patienten mit kognitiven Einschränkungen heute frühzeitiger diagnostische und therapeutische Angebote in Anspruch nehmen als früher, steigt der Anteil von Patienten mit diagnostizierter leichtgradiger Alzheimerkrankheit unter der ohnehin wachsenden Anzahl Demenzerkrankungen disproportional. An diese veränderte Situation müssen diagnostische Verfahren und Prozeduren angepasst werden. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über aktuell geltende Standards der Frühdiagnostik bei Verdacht auf Alzheimerkrankheit. Berücksichtigt werden internationale Klassifikationssysteme sowie die aktuelle S3-Leitlinie Demenzen. Vor dem Hintergrund der anstehenden Revision internationaler Klassifikationssysteme werden mögliche zukünftige Entwicklungen auf dem Gebiet der Alzheimer-Frühdiagnostik skizziert.


2007 ◽  
Vol 26 (04) ◽  
pp. 246-250 ◽  
Author(s):  
U. Wüllner ◽  
S. Franke ◽  
K. Eggert ◽  
G. Antony

ZusammenfassungDie Parkinson-Krankheit ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. In den letzten 5 Jahren wurden 11 Genorte und 7 Gene identifiziert, die kausal an der Pathogenese der Erkrankung beteiligt sind. 10 bis 20% des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) sind erblich bedingt, in allen anderen Fällen ist die Ätiologie unklar. Um die Erforschung der molekularen Grundlagen der Parkinson-Krankheit zu fördern, hat das Kompetenznetz Parkinson (KNP e. V.) eine Genbank “Genbank Parkinson-Krankheit Deutschland (GEPARD)” aufgebaut.Die zentrale Biomaterialbank und 4 kooperative Genbanken lagern die DNA-Proben von Patienten und Kontrollpersonen. Die Proben werden von den Mitgliedszentren des KNP gesammelt.Da die standardisierte Dokumentation aller DNA-Proben in einer zentralen Datenbank gespeichert ist und der Zugang über das Internet erfolgt, muss das KNP besonderen Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen Rechnung tragen. Daher haben Datenschützer und Wissenschaftler von GEPARD gemeinsam ein Datenschutzkonzept entwickelt, dem die Datenschutzbeauftragten der Länder im September 2004 zugestimmt haben. Für Deutschland war dies die erste datenschutzrechtliche Genehmigung einer bundesweiten Internet-basierten Biomaterialbank.


Author(s):  
Sven Schneider ◽  
Katharina Diehl ◽  
Christina Bock ◽  
Raphael M. Herr ◽  
Manfred Mayer ◽  
...  

Zielsetzung: Die Hausarztpraxis gilt als ideales Setting für die Tabakentwöhnung. Die bundesweite „ÄSP-kardio-Studie“ liefert aktuelle Daten zum Status quo der Tabakentwöhnung nach der „5 A-Strategie“ in deutschen Hausarztpraxen. Methodik: Zwischen 10/2011 und 03/2012 wurden über 4.000 Hausärzte repräsentativ befragt. Der Fragebogen wurde vorab einem Expert Review unterzogen, durch kognitive Interviews validiert und in einer Pilotstudie getestet. Ergebnisse: Routinemäßig erfassten 89 % der Hausärzte etwaigen Tabakkonsum („Assess“), 82 % rieten Rauchern zu einem Rauchstopp („Advise“) und 12 % vereinbarten schriftliche Ziele einer Entwöhnung („Agree“). Hilfestellungen („Assist“) in Form einer Kurzintervention fanden mit 72 % deutlich häufiger statt als in Form von Informationsmaterial (33 %) oder einer Entwöhnungstherapie (27 %). Etwa die Hälfte (54 %) vereinbarte Folgetermine zur Überprüfung des Rauchstopps („Arrange“). Das Angebot war von arzt-, praxis- sowie patientenspezifischen Faktoren abhängig und in den nordöstlichen Bundesländern unterdurchschnittlich. Acht von 10 Hausärzten (77 %) bewerteten ihre Maßnahmen als nicht erfolgreich. Schlussfolgerungen: Deutlich wird die suboptimale und ungleich verteilte Versorgung von Rauchern mit angemessenen Entwöhnungsmaßnahmen in deutschen Hausarztpraxen.


2012 ◽  
Vol 23 (4) ◽  
pp. 193-203 ◽  
Author(s):  
Elisabeth Steinmann ◽  
Michael Siniatchkin ◽  
Franz Petermann ◽  
Wolf-Dieter Gerber
Keyword(s):  

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zählt zu den häufigsten psychischen Störungen im Kindesalter. Ziel ist es, den Status Quo der Ätiologie hinsichtlich genetischer, neurobiologischer und neuropsychologischer Faktoren zu beschreiben. Es werden die derzeit anerkannten Therapiemethoden in der Behandlung der ADHS sowie ihre Wirksamkeit vorgestellt. Moderne Bildgebungsmethoden (z. B. MRT; fMRT) bieten die Möglichkeit, nichtinvasiv spezifische Aussagen über anatomische und funktionelle Änderungen zutreffen. Untersuchungen mit Hilfe dieser bildgebenden Verfahren stehen deswegen im Fokus der hier zitierten Ätiologie- und Therapieforschung. Abschließend folgt ein kurzer Ausblick auf mögliche Zukunftsfragen.


1992 ◽  
Vol 37 (2) ◽  
pp. 150-151
Author(s):  
Gary M. Burlingame ◽  
Shawn Taylor
Keyword(s):  

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