scholarly journals Implementierung eines individualisierbaren tabletbasierten Trainingsprogramms im Anschluss an eine Parkinson-Komplexbehandlung in der Häuslichkeit – Erfolgsfaktoren und Barrieren

2021 ◽  
Author(s):  
Lynn Wagner ◽  
Ruth Deck

Zusammenfassung Hintergrund Regelmäßige körperliche Aktivität ist bei Morbus Parkinson von großer Relevanz. Im Rahmen des Projekts „Individualisiertes Trainingsprogramm für Parkinson-Patienten“ (ParkProTrain) wurde ein individualisierbares tabletbasiertes Programm zur Unterstützung eines individuellen Eigentrainings entwickelt und über einen Zeitraum von 9 Monaten in der Häuslichkeit erprobt. Patienten wurden zur Machbarkeit der Nutzung und zur Zufriedenheit befragt. Methodik Patienten, die das Programm im Anschluss an eine stationäre multimodale Komplexbehandlung bei Morbus Parkinson (Parkinson-Komplexbehandlung, PKB) in der Häuslichkeit nutzten, wurden zu zwei Zeitpunkten (9 und 36 Wochen nach PKB) im Rahmen qualitativer Interviews befragt. Ergebnisse Das Programm half den Patienten über die gesamte Interventionszeit hinweg, motiviert zu bleiben. Es bot ihnen sowohl Struktur als auch Flexibilität für die Entwicklung einer eigenen Trainingsroutine. Als positive Aspekte (Erfolgsfaktoren) wurden u. a. benannt: die Einführungsseminare in der Klinik, die enge Betreuung während der Interventionszeit, die Fundiertheit und der Parkinson-Bezug, die Machbarkeit und die Handhabbarkeit des Programms sowie die individualisierten Trainingspläne. Patienten geben aber auch Hinweise, wie das Programm noch optimiert werden könnte (Barrieren). Diskussion Das Programm unterstützt die Patienten bereits erfolgreich mit einer Vielzahl aktivitätsfördernder Ideen. Es konnten weitere Empfehlungen für zukünftige Vorhaben abgeleitet werden, die verstärkt beachtet werden sollten: Parkinson-Spezifität und Individualisierbarkeit des Programms, örtlich und zeitlich flexibles Training, enge und persönliche Betreuung über die gesamte Studienlaufzeit hinweg und eine einfach erlernbare und handhabbare Technik.

2002 ◽  
Vol 59 (7) ◽  
pp. 323-327
Author(s):  
Baum

Der mit zunehmendem Alter beobachtbare Verlust an Kraft, Koordination, Ausdauer und Flexibilität ist nur zum Teil als Alterungsprozess per se zu verstehen. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist die körperliche Aktivität, d.h. die impliziten oder expliziten Trainingsreize. Denn alle körperlichen Leistungsmerkmale sind noch bis ins höchste Alter unter der Voraussetzung trainierbar, dass die Trainingsintensität und die Reizdichte hinreichend hoch sind. Bei Trainingsangeboten für ältere Menschen kommen der Kraft und der Koordination eine besondere Bedeutung zu, da sie die Basis für eine selbständige Lebensführung darstellen. Um das Krafttraining aus kardio-vaskulärer Sicht möglichst sicher zu gestalten, wurde von uns eine Trainingsform entwickelt und erprobt, bei der es im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden zu signifikant geringeren Blutdruckanstiegen kommt.


2015 ◽  
Vol 72 (5) ◽  
pp. 311-319 ◽  
Author(s):  
German E. Clénin ◽  
Mareike Cordes

Laboranalysen in der Sportmedizin sind in dreifacher Hinsicht relevant: 1. Beim sportlich aktiven Menschen sind Laboranalysen in der Diagnostik von Erkrankungen und Überlastungssituationen zentral. 2. Im Leistungssport können regelmässig durchgeführte Laboruntersuchungen bei Athleten mit grossen Trainings- und Wettkampfbelastungen helfen, Mangelsituationen frühzeitig aufzudecken. 3. Körperliche Aktivität im Allgemeinen und leistungsorientierte sportliche Belastungen im Speziellen verändern einige Routine-Laborparameter signifikant, ohne dass eine pathologische Situation vorliegt. Diese präanalytische Variation muss in der medizinischen Notfall- und Routinesituation bei der Befundinterpretation einbezogen werden. Der Artikel versucht Hilfestellungen für die medizinische Betreuung von Sportlern und für die Interpretation von Laborresultaten bei sportlich aktiven Personen zu geben.


2019 ◽  
Vol 76 (6) ◽  
pp. 323-327
Author(s):  
Martin Frey

Zusammenfassung. Die pulmonale Rehabilitation ist eine komprehensive Behandlungsform, die bei fortgeschrittenen chronischen Lungenerkrankungen eine Abnahme der Dyspnoe, eine Verbesserung der Anstrengungstoleranz und eine Zunahme der Lebensqualität erreicht. Sie senkt im Weitern die Hospitalisationsfrequenzen und kann vor allem unter Einbezug einer Selbstmanagementschulung nachhaltig die körperliche Aktivität und damit die Prognose der Grunderkrankung verbessern. Die pulmonale Rehabilitation umfasst nach einem präzisen assessment eine individualisierte Trainingstherapie mit Fokus auf Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit sowie im Weitern eine krankheitsspezifische Schulung, die nicht nur die «self efficacy» und das «self management» fördert, sondern auch das Ziel hat, den Lebensstil im Sinne einer Steigerung der körperlichen Aktivität zu ändern. Aufgrund der guten Evidenzlage sind akkreditierte Rehabilitationsprogramme eine Pflichtleistung der Kostenträger und können sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden.


Praxis ◽  
2003 ◽  
Vol 92 (19) ◽  
pp. 909-910
Author(s):  
Crosby ◽  
Deane ◽  
Clarke
Keyword(s):  

Praxis ◽  
2003 ◽  
Vol 92 (49) ◽  
pp. 2115-2116
Author(s):  
M. Peltenburg

2014 ◽  
Vol 25 (1) ◽  
pp. 17-30 ◽  
Author(s):  
Elke Kalbe ◽  
Annette Petrelli

Neuropsychologische Defizite bei Parkinsonpatienten sind häufig und umfassen typischerweise exekutive Störungen, Gedächtnis- (v. a. strategische Enkodier- und Abruf‐) Defizite, visuell-räumliche sowie Aufmerksamkeitsstörungen. Die Punktprävalenz der leichten kognitiven Störungen bei Parkinsonpatienten (Mild Cognitive Impairment in Parkinson′s Disease, PD-MCI), für die 2012 Forschungskriterien publiziert wurden, wird im Mittel auf 27 % geschätzt werden; die Punktprävalenz der Parkinson-Demenz (Parkinson′s Disease Dementia, PDD) wird mit etwa 30 % angegeben. Longitudinal entwickeln die meisten Parkinsonpatienten während ihrer Erkrankung eine kognitive Störung. Aufgrund ihrer Häufigkeit und Relevanz ist es wichtig, diese zu diagnostizieren. Für die Therapie der PDD ist der Acetylcholinesterasehemmer Rivastigmin zugelassen; andere zugelassene Behandlungsmöglichkeiten existieren derzeit nicht. Die Evidenzlage zu nicht-pharmakologischen Interventionsansätzen ist bislang unzureichend; erste Studien zur Wirksamkeit kognitiven Trainings sowie physischer Aktivität sind jedoch vielversprechend.


Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (17-18) ◽  
pp. 951-958 ◽  
Author(s):  
Matthias Wilhelm

Zusammenfassung. Herzinsuffizienz ist ein klinisches Syndrom mit unterschiedlichen Ätiologien und Phänotypen. Die überwachte Bewegungstherapie und individuelle körperliche Aktivität ist bei allen Formen eine Klasse-IA-Empfehlung in aktuellen Leitlinien. Eine Bewegungstherapie kann unmittelbar nach Stabilisierung einer akuten Herzinsuffizienz im Spital begonnen werden (Phase I). Sie kann nach Entlassung in einem stationären oder ambulanten Präventions- und Rehabilitationsprogramm fortgesetzt werden (Phase II). Typische Elemente sind Ausdauer-, Kraft- und Atemtraining. Die Kosten werden von der Krankenversicherung für drei bis sechs Monate übernommen. In erfahrenen Zentren können auch Patienten mit implantierten Defibrillatoren oder linksventrikulären Unterstützungssystemen trainieren. Wichtiges Ziel der Phase II ist neben muskulärer Rekonditionierung auch die Steigerung der Gesundheitskompetenz, um die Langzeit-Adhärenz bezüglich körperlicher Aktivität zu verbessern. In Phase III bieten Herzgruppen Unterstützung.


2006 ◽  
Vol 17 (4) ◽  
pp. 178-186 ◽  
Author(s):  
Günther Bernatzky ◽  
Franz Wendtner ◽  
Patrick Bernatzky ◽  
Werner Kullich ◽  
Rudolf Likar

Zusammenfassung. Schmerz stellt einerseits eine große Belastung für die Patienten dar, andererseits sind dadurch höhere Kosten und u.U. längere Krankenhausaufenthalte der Fall. Schmerz ist immer subjektiv und wird individuell unterschiedlich erlebt. Psychische Faktoren, wie Hilflosigkeit, Angst, Depression usw. steigern die Wirkung von Schmerz als physiologischen Stressor und haben Einfluss auf die Schmerzstärke. Ängste, Verspannungen und Herabsetzung der Schlafqualität mindern das Wohlbefinden und verzögern den Genesungsprozess. Musik in Kombination mit einer gesprochenen Entspannungsanleitung kann über den Einfluss auf affektive, kognitive und sensorische Vorgänge eine maßgebliche schmerzhemmende Wirkung entfalten. Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Effekt einer standardisierten Musik in Kombination mit einer gesprochenen Entspannungsanleitung, bei chronischen Rückenschmerzpatienten zu evaluieren. Gleichzeitig wird in diesem Beitrag gezeigt, welche Wirkung eine stimulierende Musik bei Patienten mit Morbus Parkinson hat.


2013 ◽  
Vol 20 (1) ◽  
pp. 25-32 ◽  
Author(s):  
Kirk I. Erickson ◽  
Tanja Hohmann

Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem Abbau von Gehirnmasse. Es liegen allerdings zunehmend Hinweise darauf vor, dass moderate körperliche Aktivität vor diesem Prozess schützen bzw. diesem sogar entgegenwirken kann. Diese Forschungsrichtung zeigt, dass sich die Effekte von körperlicher Aktivität mit einiger Spezifizität nachweisen lassen und sich mit der höchsten Konsistenz und am stärksten im präfrontalen Kortex und dem Hippocampus ereignen. Analysen haben gezeigt, dass der Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und besseren Leistungen in kognitiven Aufgaben durch die Größenveränderung von bestimmten Gehirnarealen moderiert wird. Des Weiteren konnten im Rahmen von funktionellen Bildgebungsstudien (funktionelle Magnetresonanztomografie; kurz: fMRT) ähnlich positive Effekte von Training auf Aktivierungsmuster im Gehirn gefunden werden. Körperliche Aktivität fördert darüber hinaus auch die Konnektivität zwischen frontalen Arealen und dem Hippocampus. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass Altersunterschiede in Bezug auf die Konnektivität dieser einzelnen Hirnareale nach einem 1-jährigen körperlichen Training ausgeglichen werden konnten. Bislang ist allerdings noch eine Reihe von Fragen in Bezug auf die Wirkungsweise von körperlichem Training (Dauer, Häufigkeit, Intensität, Art) sowie weiteren moderierenden Faktoren auf die kognitive Leistungsfähigkeit und Gehirngesundheit offen.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document