scholarly journals Chirurgie bei funktioneller Mitralklappeninsuffizienz

2020 ◽  
Vol 34 (1) ◽  
pp. 2-9
Author(s):  
Ludwig Müller

Zusammenfassung Hintergrund Neue Studien haben in den letzten Jahren wesentlich zum Verständnis der Behandlung der funktionellen Mitralklappeninsuffizienz (FMR) beigetragen. Dabei scheint vordergründig der interventionellen „Edge-to-edge“-Plastik die tragende Rolle zuzukommen. Fragestellung Welche Bedeutung hat die chirurgische Mitralklappenrekonstruktion bei FMR im Lichte der aktuellen Evidenz? Material und Methoden Die kritische Betrachtung aktueller Studien (CTSNet, MITRA-FR, COAPT), von Metaanalysen und neuer chirurgischer Studien zeigt Mängel der erstgenannten Studien sowie fehlendes Potenzial für Verallgemeinerungen und die Wertigkeit neuerer chirurgischer Ansätze auf. Ergebnisse Erstmals konnte in einer randomisierten Studie die Überlegenheit einer Klappenintervention gegenüber optimaler medikamentöser Therapie gezeigt werden. Neue chirurgische Techniken mit Einschluss subanulärer Rekonstruktionen in minimalinvasiver Technik gehen mit einer deutlich besseren Prognose für den Patienten einher als die restriktive Anuloplastie allein und als interventionelle Rekonstruktionen durch Edge-to-edge-Plastik. Schlussfolgerung Diese Ergebnisse verdeutlichen die Vorteile der Mitralklappenrekonstruktion in der Behandlung der FMR. Ergänzende subanuläre Rekonstruktionen bergen das Potenzial für eine anhaltende Freiheit von Mitralklappeninsuffizienz Rezidiven und klinischen Ereignissen, das die isolierte Edge-to-edge-Plastik nicht erreicht. Allein durch interdisziplinäre Diskussion im Herz-Team kann die optimale individualisierte Therapiestrategie unter Einbeziehung aller Techniken gefunden werden.

2021 ◽  
Vol 53 (02) ◽  
pp. 144-148
Author(s):  
Philip H. Zeplin

Zusammenfassung Einleitung Minimalinvasive und narbensparende Operationsmethoden gehen in der plastischen Brustchirurgie in Bezug auf die mit der Narbenbildung und Narbensichtbarkeit einhergehende Ästhetik meist mit deutlichen Vorteilen einher. Zudem werden auch Vorteile hinsichtlich Heilung und Erholungszeit beobachtet, weswegen narbensparende Techniken bei der Brustverkleinerung und Mastopexie bereits lange etabliert und gefragt sind. Moderne Weiterentwicklungen von Silikonimplantaten und neue, angepasste chirurgische Techniken können es nun ermöglichen, minimalinvasive und narbensparende Techniken auch bei der Brustvergrößerung mit ähnlichen Vorteilen anzuwenden. Methode In eine retrospektive Studie wurden 252 Patientinnen eingeschlossen, bei welchen in einen Zeitraum von zwei Jahren eine narbensparende Brustvergrößerung über einen inframammären Zugang durchgeführt wurde. Erfasst wurden die Implanttalage, die Größe, die Form und etwaige postoperative Komplikationen. Darüber hinaus wurden alle Patienten anhand des Breast-Q-Fragebogens (Augmentationsmodul) zu ihren Erfahrungen vor und ein Jahr nach der Operation befragt. Der Schwerpunkt lag hierbei auf dem Selbstwertgefühl (prä- und postoperativ) und der Zufriedenheit mit dem Ergebnis einer Brustvergrößerung unter besonderer Berücksichtigung der Narbe. Ergebnisse Die Bewertung des Operationsergebnisses und der Narbe war durchweg positiv. Es gab keine Komplikationen hinsichtlich des chirurgischen Zugangs, der Narbe oder des Implantats. Alle Patientinnen wiesen auf der Breast-Q-Skala von 0–100 eine signifikante Steigerung der Lebensqualität (Psychischen Wohlbefindens: 44 auf 77) auf und waren mit dem Ergebnis der Brustvergrößerung (Zufriedenheit mit den Brüsten: 28 auf 80; Zufriedenheit mit dem Ergebnis: 89 von 100) unter Berücksichtigung der Narbe zufrieden. Schlussfolgerung Die narbensparende (Minimal-Scar) Brustvergrößerung erfordert zwar einen größeren technischen Aufwand und operative Erfahrung, die Ergebnisse sind jedoch sowohl klinisch als auch psychologisch durchweg positiv und vielversprechend.


Der Hautarzt ◽  
2020 ◽  
Vol 71 (12) ◽  
pp. 960-968
Author(s):  
Lukas Kofler ◽  
Hans-Martin Häfner ◽  
Claudia Schulz ◽  
Martin Eichner ◽  
Katrin Kofler ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Basalzellkarzinome sind die häufigsten epithelialen Hauttumoren und eine häufige Indikation für dermatologische Eingriffe. Trotz der Etablierung medikamentöser Therapieoptionen stellt die Operation weiterhin die Therapie der Wahl dar. Hierbei stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die von der Kürettage bis hin zu komplexen dermatochirurgischen Eingriffen reichen. Neben dem Hauptaspekt der geringen lokalen Rezidivraten sind auch ästhetische Faktoren und die Anzahl der Eingriffe für die Wahl der Therapie wichtig. Methoden In dieser Studie wurden 347 Patienten mit 398 Basalzellkarzinomen (nodulärer Typ, Durchmesser bis 10 mm) prospektiv untersucht. Die Patienten wurden randomisiert in 2 Behandlungsarme eingeteilt: In einer Gruppe wurden die Tumoren kürettiert, in der anderen Gruppe exzidiert. Als Kontrolle dienten Patienten, die im gleichen Untersuchungszeitraum 3‑D-histologisch kontrolliert operiert wurden. Ergebnisse Die höchste lokale Rezidivrate wurde nach der Kürettage (14,0 %) beobachtet, während die Gruppe mit 3‑D-Histologie die niedrigste Rezidivrate (0,9 %; p < 0,001) aufwies. In der 3‑D-Gruppe waren mehr Re-Exzisionen erforderlich, um eine vollständige Entfernung des Tumors zu erreichen, als in der Gruppe mit histologischen Serienschnitten. Die Patienten bewerteten das ästhetische Ergebnis am besten nach der Kürettage. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 3,9 Jahre. Schlussfolgerung Die Wahl der chirurgischen Therapie bei kleinen nodulären Basalzellkarzinomen hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. 3‑D-histologisch kontrollierte Exzisionen mit Wundverschluss nach vollständiger Tumorentfernung zeigten in unserer Studie die geringste Rezidivrate. Aber auch die Kürettage stellt eine mögliche chirurgische Therapieoption mit minimalem Aufwand und einer akzeptablen Rezidivrate dar, die zu guten ästhetischen Ergebnissen führen kann.


2004 ◽  
Vol 39 (6) ◽  
pp. 452-460
Author(s):  
G Otto

2008 ◽  
Vol 08 (05) ◽  
pp. 279-284
Author(s):  
Rainer Ganschow

ZusammenfassungDie Lebertransplantation ist die einzige kurative Therapie des akuten oder chronischen Leberversagens im Kindesund Jugendalter. Heutzutage werden in erfahrenen Zentren durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit exzellente Ergebnisse erzielt und durch innovative chirurgische Techniken ist die Letalität auf der Warteliste für eine Lebertrans-plantation bei Kindern auf unter ein Prozent abgesunken. Nach erfolgter Lebertransplantation ist die enge Zusammenarbeit zwischen Haus- bzw. Kinderarzt, lokalem Klinikum und dem Transplantationszentrum von entscheidender Bedeutung für den Langzeiterfolg. Die Lebensqualität lebertransplantierter Kinder ist in der Mehrzahl der Fälle nahezu uneingeschränkt, von regelmäßigen Medikamenteneinnahmen und Kontrolluntersuchungen abgesehen. Im Folgenden werden die wesentlichen Aspekte rund um die Lebertransplantation im Kindesalter zusammengefasst, um vor Ort betreuenden Kolleginnen und Kollegen praktische Hinweise zu geben, die in eine optimale Patientenbetreuung durch verschiedene Institutionen münden sollten.


Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (18) ◽  
pp. 735-741
Author(s):  
Bockhorn ◽  
Frilling ◽  
Nadalin ◽  
Weber ◽  
Beckebaum ◽  
...  

Innovative chirurgische Techniken, gezielte Immunsuppression und verbessertes postoperatives Management haben bei der Lebertransplantation ein Patienten- und Organüberleben von 80% bis 90% ermöglicht. Dies hat nicht nur zu einer Erweiterung der Indikation zur Transplantation, sondern auch zu einer Vergrösserung der Anzahl potenzieller Empfänger für ein Organ auf der Warteliste geführt. Demgegenüber steht ein wachsender Organmangel. Trotz unterstützender Gesetzgebung, medialer Präsenz und Versuchen, Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung zu leisten, bleibt die Anzahl der Spenderorgane konstant, ohne den wachsenden Bedarf an Organen ausreichend decken zu können. 2002 betrug die Mortalität auf der Warteliste für eine Spenderleber 20%. Mittlerweile existieren eine Reihe von Therapieverfahren, um dem wachsenden Organmangel zu begegnen. Die Transplantation marginaler Organe oder die Durchführung von Domino-Transplantationen gehören ebenso dazu wie die Lebendspendelebertransplantation (LSLT) oder die Split-Lebertransplantation (SLT).


2017 ◽  
Vol 49 (02) ◽  
pp. 115-120
Author(s):  
Giles Quincey ◽  
Anne Renkema ◽  
Jens Padmos

ZusammenfassungUnter parodontaler plastischer Chirurgie subsummiert man chirurgische Behandlungen, die Entwicklungsstörungen sowie anatomische, traumatische und pathologische Abweichungen der Gingiva, der alveolären Mukosa und des Alveolarknochens verhindern oder korrigieren. Rezessionsdeckungen gehören zu dieser Kategorie und werden inzwischen seit gut 50 Jahren mit wechselndem Erfolg angewandt. Es gibt mehrere Indikationen, Gingivarezessionen zu behandeln. Wenn die bevorzugte Behandlung – eine konservative Herangehensweise – keinen Erfolg (mehr) bietet, können Gingivarezessionen mithilfe der parodontal plastischen Chirurgie behandelt werden. Das Ziel der Chirurgie ist die komplette Wiederherstellung der anatomischen Strukturen im Rezessionsgebiet. Während der letzten Jahrzehnte wurden hierzu verschiedene chirurgische Techniken entwickelt. Die Wahl der entsprechenden Technik hängt von Faktoren wie der Defektanzahl, der Größe und dem Ausmaß der keratinisierten Gingiva im betroffenen Bereich ab.


2001 ◽  
Vol 58 (12) ◽  
pp. 709-712
Author(s):  
T. Krüger ◽  
Hans-Beat Ris

Ein Drittel aller Patienten mit malignen Erkrankungen entwickeln Lungenmetastasen. Systemische Chemotherapien sind in dieser Situation häufig nicht effektiv. Für eine ausgewählte Gruppe von Patienten, in welchen die Metastasierung auf die Lunge beschränkt ist, stellt die Resektion von Lungenmetastasen eine sinnvolle Therapieoption dar. Prognostische Faktoren, Operationsindikationen und chirurgische Techniken werden beschrieben.


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