Neuropsychologische Diagnostik bei limbischer Enzephalitis

2020 ◽  
Vol 33 (4) ◽  
pp. 273-277 ◽  
Author(s):  
Juri-Alexander Witt ◽  
Christoph Helmstaedter
Author(s):  
P. Melchers ◽  
G. Lehmkuhl

Zusammenfassung: Bei einer Vielzahl von Fragestellungen und Störungsbildern sollte neuropsychologische Diagnostik einen festen Stellenwert haben, sowohl in der initialen wie auch in der Verlaufsbeurteilung. Mit Blick auf die Anwendung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist zunächst eine beschreibende Definition dieses Bereichs psychologischer Diagnostik zu versuchen. Dabei bestehen methodisch grundlegend unterschiedliche Zugangswege, die in ihren Auswirkungen auf Psychometrie wie Interpretation zu erörtern sind. Unabhängig davon, dass die gegenwärtige Verfügbarkeit standardisierter neuropsychologischer Diagnostik nur in einigen Bereichen befriedigen kann, wird eine Darstellung der in klinischer Praxis und/oder Forschung anwendbaren Verfahren versucht. Neben einzelnen Testbatterien werden Einzeltestverfahren für die Bereiche visuelle und auditive Gedächtnisfunktionen, Aufmerksamkeitsfunktionen, sprachassoziierte Funktionen und Exekutivfunktionen besprochen. Der aktuelle Stand neuropsychologischer Diagnostik führt zu wesentlichen Aufgaben ihrer Weiterentwicklung. Dies gilt sowohl für kurzfristig erreichbare Ziele wie Adaptation oder Normierung verfügbarer Instrumente als auch für längerfristige Forschungsaufgaben.


2010 ◽  
Vol 58 (2) ◽  
pp. 111-117 ◽  
Author(s):  
Thomas Suslow ◽  
Uta-Susan Donges

Die Mehrzahl der schizophrenen Patienten manifestiert leichte bis schwere neuropsychologische Funktionsdefizite. Im Rahmen von kognitiven Trainingsprogrammen werden einzelne oder mehrere neuropsychologische Funktionen durch Üben und Wiederholen trainiert. Es liegen mittlerweile positive Effektivitätsbefunde für kognitive Trainings bei Schizophrenie vor. Trainingsansätze, die kognitives Training mit anderen rehabilitativen Maßnahmen wie Problemlösetrainings oder Motivationsförderung kombinieren, scheinen stärkere Effekte auf soziale und berufliche Funktionsmerkmale schizophrener Patienten zu haben als solche, die ausschließlich auf Üben basieren. Das Outcome kognitiver Trainingsprogramme wird von der Trainingsintensität, der Ausbildungsqualifikation der Trainer und der Motivation der Patienten beeinflusst. Ausgangspunkt einer individualisierten Trainingsplanung stellt eine ausführliche neuropsychologische Diagnostik dar. Es wird eine Reihe spezifischer kognitiver Trainingsprogramme zur Behandlung schizophrener Patienten vorgestellt, die im letzten Jahrzehnt entwickelt wurden.


Author(s):  
Sandra V. Loosli ◽  
Luisa Schmidt ◽  
Georg Nübling ◽  
Elisabeth Wlasich ◽  
Catharina Prix ◽  
...  

ZusammenfassungDas Down-Syndrom ist die häufigste genetische Ursache einer Intelligenzminderung. Da Menschen mit einem Down-Syndrom ein erhöhtes Risiko aufweisen, an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken, ist eine umfassende Untersuchung der kognitiven Funktionen indiziert, sowohl im jungen Erwachsenenalter (zur Erhebung des kognitiven Ausgangsniveaus) als auch im Verlauf zur Demenzdiagnostik. Das weite Spektrum an kognitiver Leistungsfähigkeit bei Menschen mit einem Down-Syndrom stellt eine diagnostische Herausforderung dar. Wir möchten daher einen Überblick geben (1) über die kognitive Entwicklung über die Lebensspanne, (2) über verschiedene mögliche Ursachen kognitiver Veränderungen bei erwachsenen Menschen mit einem Down-Syndrom und (3) über neuropsychologische Diagnostik und entsprechende Verfahren für den Erwachsenenbereich. Schließlich geben wir, auf der Grundlage unserer Erfahrungen, (4) allgemeine Empfehlungen zur Untersuchung und Befundinterpretation bei Menschen mit Intelligenzminderung.


2021 ◽  
Vol 40 (11) ◽  
pp. 853-860
Author(s):  
Miriam König ◽  
Defne Eraslan ◽  
Steffen Aschenbrenner ◽  
Christina Biela ◽  
Matthias Weisbrod

ZUSAMMENFASSUNG Hintergrund Aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf COVID-19 sind Klinikmitarbeiter aller Bereiche angehalten, die Mehrheit der Zeit Mund-Nase-Schutz (MNS) zu tragen. Mitarbeiter im Gesundheitswesen empfinden Atemschutzmasken häufig als störend und befürchten negative Auswirkungen auf die geistige Leistungsfähigkeit. In der aktuellen Studie wurden die Folgen des Tragens von MNS auf Kognition und Psyche sowie die Selbsteinschätzungen der Mitarbeiter in Bezug auf potenzielle Auswirkungen untersucht. Methode 29 Klinikmitarbeiter wurden hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit sowie psychischen Gesundheit an 2 jeweils ± 90-minütigen Terminen untersucht, wobei Mitarbeiter bei einem der Testtermine MNS trugen. Die Untersuchungen beinhalteten neuropsychologische Diagnostik, Fragebögen, Erfassung der Puls- und Sauerstoffwerte sowie Selbsteinschätzung der Probanden in Bezug auf ihre kognitive Leistungsfähigkeit. Ergebnisse Das Tragen von MNS hatte keine Auswirkung auf die Selbsteinschätzung hinsichtlich der kognitiven Leistungsfähigkeit. Durch das Tragen von MNS über einen Zeitraum von ± 90 Minuten treten keine kognitiven Leistungseinbußen ein. Die Selbsteinschätzung der kognitiven Leistungsfähigkeit wird hingegen durch Befürchtungen hinsichtlich der Corona-Situation beeinflusst. Schlussfolgerung Sowohl subjektiv als auch objektiv entstehen durch das vermehrte Tragen von MNS keine Minderungen der kognitiven Leistungsfähigkeit von Klinikmitarbeitern. Die Selbsteinschätzung wurde jedoch durch das Sicherheitserleben und die Befürchtungen mitbestimmt, weswegen ein respektvoller Umgang mit individuellen Sorgen und Ängsten in Bezug auf die COVID-19-Situation im Arbeitskontext von großer Bedeutung zu sein scheint.


Author(s):  
Susanne Wilfarth

Die Zahl der Demenzkranken in Krankenhäusern nimmt zu. Die meisten Demenzkranken leiden unter nicht-kognitiven Begleitsymptomen, die auch psychotherapeutisch behandelbar sind. Die diesbezügliche Arbeit erfordert eine Anpassung der psychotherapeutischen Maßnahmen an das spezielle Krankheitsbild. Förderliche Behandlungsansätze umfassen eine differenzierte neuropsychologische Diagnostik, Zukunftsplanung mit dem Patienten unter Einbeziehung der Angehörigen sowie Schulung des Klinikpersonals inkl. Laienhelfer.


Author(s):  
Wilhelm Strubreither ◽  
Gisela Pusswald ◽  
Elisabeth Baumgartner ◽  
Ingo Pals

2004 ◽  
Vol 31 (10) ◽  
pp. 490-497 ◽  
Author(s):  
A. Rösler ◽  
J. Billino ◽  
A. Kleinschmidt ◽  
H. Steinmetz

2009 ◽  
Vol 18 (2) ◽  
pp. 83-94 ◽  
Author(s):  
Franz Petermann ◽  
Anne Toussaint

Aktuelle Modelle zur Ätiopathogenese der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) postulieren vor allem Defizite in den exekutiven Funktionen sowie motivationale Störungen als zentrale neuropsychologische Komponenten bei den betroffenen Patienten. Um die kognitiven und exekutiven Defizite der ADHS zu erfassen, finden derzeitig vor allem im englischen Sprachraum Testverfahren Anwendung, die auf der PASS-Theorie basieren. Durch die Erfassung der dynamischen kognitiven Prozesse Planungsfähigkeit und Aufmerksamkeit sowie sequenzielle und simultane Informationsverarbeitung zeigt sich die PASS-Theorie sensibel bezüglich der spezifischen kognitiven Probleme und exekutiven Defizite von Kindern mit Störungen der Aufmerksamkeit oder Hyperaktivität. Die Übersicht setzt sich ausführlich mit den neuropsychologischen Grundlagen der ADHS auseinander und stellt entsprechende diagnostische Verfahren vor. Die Rolle aktueller, auf der PASS-Theorie basierender Testverfahren für den diagnostischen Prozess und daraus resultierende Implikationen für den klinischen Alltag werden diskutiert.


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