State-of-the-art: Myokarditis – Klinik, Diagnose und therapeutische Optionen
Zusammenfassung. Die Myokarditis ist eine entzündliche Erkrankung des Herzmuskels mit verschiedenster Ätiopathogenese. In Europa sind Virusinfektionen die häufigste Ursache für eine Herzmuskelentzündung. Die Diagnostik der Myokarditis ist auch aufgrund des breiten Spektrums ihres klinischen Erscheinungsbildes schwierig. Die Zusammenschau von klinischen Symptomen mit den Ergebnissen nichtinvasiver Untersuchungen kann den Verdacht einer bestehenden Herzmuskelentzündung erhärten. Die Endomyokardbiopsie gilt weiterhin als Goldstandard in der Diagnostik der entzündlichen Herzerkrankung. Die histopathologische, immunhistologische und molekularbiologische Aufarbeitung der Biopsien erlaubt eine ätiologische Abklärung und ggf. auch eine Therapieeinleitung wie z. B. eine immunsuppressive Therapie bei Sarkoidose, Riesenzellmyokarditis oder eosinophiler Myokarditis. Eine spezifische evidenzbasierte Therapie der Virusmyokarditis gibt es bisher nicht; jedoch kann bei Patienten mit bioptisch gesicherter virusnegativer lymphozytärer Myokarditis ebenfalls eine immunsuppressive Therapie diskutiert werden.