Zum Wirkfaktor Suggestion im Heilritual tromba in Madagaskar

2012 ◽  
Vol 23 (1) ◽  
pp. 4-7 ◽  
Author(s):  
August Schmidhofer

Das Wechselspiel von Suggestivkraft des Heilers und Suggestivität des Patienten bildet eine wichtige psychologische Grundlage der Wirksamkeit von Heilritualen wie der madagassischen tromba. Neben persönlichkeitsspezifischen Variablen ist dabei insbesondere der situative Kontext zu beleuchten, da suggestive Prozesse in großem Maße durch psychosoziale Merkmale der beteiligten Personen zum gegebenen Zeitpunkt bestimmt werden. Musik dient der Induktion außergewöhnlicher Bewusstseinszustände und gruppenpsychologische Aspekte der Übertragung von Emotionen unterstützen die Hervorbringung ekstatischer Zustände bei Medium, Patient und allen übrigen Teilnehmern des Heilrituals. Die für die tromba charakteristische allgemeine Euphorie und Erregung steigert die Empfänglichkeit für persuasive Botschaften und therapeutische Interventionen.

2011 ◽  
Vol 68 (9) ◽  
pp. 527-530
Author(s):  
Andreas Siegenthaler

Bei therapierefraktären chronischen Schmerzzuständen werden im Rahmen eines multimodalen Behandlungskonzeptes als Ergänzung zur medikamentösen, physio- und psychotherapeutischen Behandlung interventionelle Schmerztherapien durchgeführt. Diese beinhalten sowohl diagnostische als auch therapeutische Interventionen, welche entweder direkt gegen die Schmerz verursachende Struktur (z.B. intraartikuläre Steroidinfiltration) oder gegen die Schmerz leitenden Nervenstrukturen (z.B. Fazettennervenblockaden) gerichtet sind. Dabei wird zur Erhöhung der Präzision sowie Patientensicherheit die Nadelposition mittels radiologischer Bildgebung kontrolliert, wobei meistens die Durchleuchtung zur Anwendung kommt, bei entsprechender Indikation sowie Know-How sind auch Ultraschall- oder CT-kontrollierte Interventionen möglich. Im Folgenden werden die gängigen schmerztherapeutischen Interventionen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, näher vorgestellt.


Author(s):  
Katharina Bühren ◽  
Kristian Holtkamp ◽  
Beate Herpertz-Dahlmann ◽  
Kerstin Konrad

Zusammenfassung: Anorexia und Bulimia nervosa sind häufige psychiatrische Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters, die insbesondere Mädchen betreffen. Im Akutzustand der Starvation treten bei Essstörungen eine Vielzahl von hormonellen, neuropsychologischen und hirnmorphologischen Veränderungen auf, von denen einige nur teilweise reversibel sind. Komorbide psychiatrische Erkrankungen verkomplizieren das Krankheitsbild und erschweren adäquate therapeutische Interventionen. Der folgende Artikel setzt sich ausführlich mit den neuropsychologischen Defiziten bei Essstörungen, möglichen Einflussfaktoren auf die kognitive Leistungsfähigkeit und daraus resultierenden Implikationen für den klinischen Alltag auseinander.


2020 ◽  
Vol 1 (03) ◽  
pp. 102-111
Author(s):  
Marc Daniels

Einer adäquaten Versorgung von Brandverletzungen geht die Ein schätzung der Verbrennungsfläche und -tiefe voraus. Chirurgischen Verfahren wie Débridement und Hauttransplantationen folgen therapeutische Interventionen wie Narbenbehandlung durch den Einsatz von Silikon und Kompression. Alle Maßnahmen zielen auf die bestmögliche Wiedergewinnung der Handfunktion und die Vermeidung von Komplikationen im Heilungsverlauf ab.


2008 ◽  
Vol 27 (01/02) ◽  
pp. 11-24
Author(s):  
U. von Bardeleben ◽  
L. Ruckstuhl ◽  
M. Soyka ◽  
B. Hochstrasser

ZusammenfassungDer Begriff Burnout beschreibt ein Erschöpfungssyndrom als Folge lange andauernder Belastung, insbesondere am Arbeitsplatz. Zentrale Symptome umfassen eine emotionale Erschöpfung, gepaart mit Zynismus und Demotivation, eine körperliche Erschöpfung mit verschiedenen vegetativen Begleiterscheinungen und das subjektive Gefühl reduzierter Leistungsfähigkeit. Symptomatisch besteht eine gewisse Überlappung mit dem Störungsbild der Neurasthenie und dem Chronic-Fatigue-Syndrome. Starke Verknüpfungen finden sich auch mit depressiven Störungen, vor allem bei zunehmendem Schweregrad des Burnouts. Depression und Burnout sind verwandte, aber nur zum Teil übereinstimmende Konzepte. Als Risikofaktoren für die Entwicklung gelten einerseits Arbeitsbedingungen, wie hoher Arbeitsdruck, Konflikte und Unklarheit bezüglich der beruflichen Rolle und fehlende Autonomie, andererseits persönliche Charakteristika wie Neurotizimus, externale Kontrollüberzeugung und mangelnde Widerstandsfähigkeit. Therapeutische Interventionen zur individuellen Behandlung von Burnout wurden bisher wenig erforscht. Hier wird ein stationäres multimodales Behandlungskonzept vorgestellt, welches auf den Elementen der kognitiv-behavioralen Therapie und Ressourcenaktivierung, auf Entspannungsverfahren und Körpertherapie zur vegetativen Normalisierung und auf Sport aufbaut, ergänzt durch adjuvante Therapien, insbesondere der Traditionellen Chinesischen Medizin.


2017 ◽  
Vol 17 (01) ◽  
pp. 9-12
Author(s):  
S. Hohmann ◽  
M. Just ◽  
M. Döpfner ◽  
M. Romanos ◽  
T. Banaschewski ◽  
...  

ZusammenfassungDie Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) stellt eine der häufigsten psychischen Störungen des Kindes- und Jugendalters dar. 50–80 % der Betroffenen weisen auch im Erwachsenenalter Symptome der ADHS auf, die häufig mit deutlichen Funk-tionsbeeinträchtigungen assoziiert sind. Für die Diagnostik der ADHS ist eine umfassende Exploration der störungsspezifischen Entwicklungsgeschichte einschließlich assoziierter Störungen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Informationsquellen unerlässlich. Fragebögen, apparative und Labordiagnostik können ergänzend eingesetzt werden. Die multimodale Therapie basiert neben der obligaten Psychoedukation vor allem auf verhaltenstherapeutischen und pharmakologischen Behandlungsbausteinen. Die individuelle Indikationsstellung für therapeutische Interventionen richtet sich u. a. nach Alter, Schweregrad, Komorbidität sowie familiären, sozialen und pädagogischen Rahmenbedingungen. Vor allem bei extrem ausgeprägten Symptomen und bei gleichzeitigem Vorliegen assoziierter Störungen hat sich ab dem Schulalter die Kombination von verhaltenstherapeutischen Ansätzen und Pharmakotherapie bewährt.


2017 ◽  
Vol 15 (07) ◽  
pp. 296-300
Author(s):  
Paula Löwe ◽  
Christos Chatzikyrkou ◽  
Peter Mertens

ZusammenfassungEine Nephropathie als Komplikation des Diabetes mellitus tritt bei 30 % aller Patienten auf und ist weltweit die häufigste Ursache für eine Dialysepflichtigkeit. Die Prognose quoad vitam ist bei eingetretener Dialysepflichtigkeit vergleichbar mit der eines metastasierten Magenkarzinoms. Risikofaktoren für eine Nierenschädigung sind eine genetische Prädisposition, stark schwankende und erhöhte Blutzuckerwerte sowie ein unkontrollierter Bluthochdruck. In der Pathogenese wurden metabolische und hämodynamische Faktoren untersucht, jedoch nicht alleinig prognosebestimmend gefunden. Eher stehen inflammatorische und fehlgeleitete Vernarbungsprozesse im Fokus, molekulare Prozesse sind bislang unvollständig verstanden. Dies könnte erklären, warum individuelle Risikoabschätzungen ohne zusätzliche Informationen über Nierenveränderungen nur unbefriedigend möglich sind. Histologisch fallen in den Nieren verbreiterte Basalmembranen auf, zudem treten in den Nierenkörperchen diffuse oder knötchenartige (noduläre, Kimmelstiel-Wilson-Läsion) Vernarbungen auf. Demnach entspricht die diabetische Nephropathie nicht einer singulären Entität, sondern weist Unterformen auf, die (histo-)morphologisch differenzierbar sind, jedoch bislang selten bioptisch nach festgeschriebenen Kriterien eingeteilt werden. Spezifische therapeutische Interventionen über allgemein nephroprotektive Maßnahmen hinaus zur Vermeidung einer Nierenschädigung bei Diabetes sind bislang nicht etabliert. Interventionen bedürften Einsichten in krankheitsverursachende Pathomechanismen und Prognoseabschätzungen.


1999 ◽  
Vol 56 (10) ◽  
pp. 577-582 ◽  
Author(s):  
Egger ◽  
Mühlemann ◽  
Aebi ◽  
Täuber

Infektionen in der Schwangerschaft können den Verlauf derselben komplizieren und durch vertikale Transmission den Feten bzw. das Neugeborene schädigen. Eine asymptomatische Bakteriurie in der Schwangerschaft geht mit einem hohen Pyelonephritis-Risiko einher und muß behandelt werden. Die Amnioninfektion ist assoziiert mit vorzeitigem Blasensprung. Vaginale Infektionen begünstigen vorzeitige Wehentätigkeit und vorzeitigen Blasensprung, können peripartal auf das Kind übertragen werden und sind daher auch bei geringen Beschwerden der Schwangeren behandlungsbedürftig. Systemische virale, bakterielle und Protozoen-Infektionen können diaplazentar auf das Kind übertragen werden und zu Embryo- bzw. Fetopathien oder neonatalen Infektionen führen. Dies kann je nach Erreger durch prophylaktische oder therapeutische Interventionen verhindert oder mitigiert werden.


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